Eizellen, Samenspende und Leihmutter auch in DE möglich

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Ano Nym

Eizellen, Samenspende und Leihmutter auch in DE möglich

Beitrag von Ano Nym »

Wie ist das bei Euch, wenn Ihr Euch vor dem Transfer oder bei Abgabe des Spermiums zu erkennen geben müßt? Man fragt Euch nach dem Namen, nach dem Geburtstag? Aber lassen die sich auch den Ausweis zeigen? Habe ich noch nie erlebt.

Folgende Schweinereien sind denkbar, wenn Leute zum richtigen Zeitpunkt den falschen Namen nennen:

1.) Samenspende eines Dritten

Wenn das SG beim Mann schlecht ist und dies die einzigste Ursache ist, man einen Freund hat, der potent und willig ist, dann nimmt man einfach den mit am Tage der IUI. Er geht in das Kämmerchen, nennt brav den Namen des Ehemannes und den Geburtstag und dann macht er das Röhrchen voll. Kein Problem.

2.) Eizellenspende

Das selbe Spiel hier. Die Frau, die die EZ erhalten soll, gibt sich am Tage des Transfers als Ehefrau aus und erhält das Spender-Ei.

3.) Leihmutter

Wie bei der Eizellenspende: Die Leihmutter gibt sich als Ehefrau aus. Allerdings wirds nach Geburt schwierig, wenn man sein eigenes Kind adoptieren will. Mann kann aber auch einfach sagen, daß er der Vater ist (was sich mit Test beweisen ließe) und das Kind zu sich nehmen.

Machbar ist vieles, dadurch daß man sich nicht ausweisen muß. Vorraussetzung ist eine große Kiwu-Praxis, wo der Dok nicht jeden persönlich kennt.

Das soll kein Aufruf sein, sowas zu tun. Ich habe es selber auch nie getan und werde es nie tun. Allerdings stelle ich immer wieder fest, wie einfach dieses System doch zu betrügen wäre.

Was meint Ihr dazu?
Gast

Beitrag von Gast »

hallöchen,


gute idee...aber ich denke das würde bestimmt auffallen...das mit dem spermien komm auch schon vor wenn frau das sperma von zuhause mitbringen kann...den da kann ja nimand nachweisen woher sie das sperma hat....und das intressiert auch bestimmt keine praxis...die praxen würden alles gerne anbieten...aber der gesetzgeber halt....wo kein richter...da ist auch kein kläger...aber wenn sowas auffliegen würde..was dann???


servus

chris und bernie
Gast

Beitrag von Gast »

Samenspende ist erlaubt in D...
Jedoch wird ein betroffenes Paar wohl lieber einen anonymen Spender beforzugen, da der Spender wohl sonst noch bei der Erziehung mitreden möchte, und das geht natürlich nicht.
Gast

Beitrag von Gast »

im prinzip ja, alles möglich, aber nur solange es die KK-karte ohne lichtbild gibt. die kommt meines wissen im jahre 2006, also wenn, dann hopphopp ;)
rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Hallo, Ihr Anonymen,

zuerst mal möchte ich das Wort ?Schweinereien? zu all diesen Wegen zum Wunschkind gestrichen sehen. Wenn hier auch alles anonym ist, geht mir das doch zu weit! Eine Schweinerei ist es doch eher, daß einfach noch zu viele Leute so intolerant sind, nicht zu akzeptieren, daß Paare, die keine andere Chance haben, einen solchen alternativen Weg wählen.

Für uns war die Entgegennahme von Samenspenden keine Schweinerei, sondern das einzig richtige und beste, was wir tun konnten. Unsere beiden Söhne hätten wir ohne diese Alternative nicht.

Dann meine ich, ist das, was Ihr Euch da ausgedacht habt wirklich so theoretisch, daß es wohl kaum in die Praxis umsetzbar ist. Ich habe von noch keiner so großen Praxis gehört, wo das nicht aufgefallen wäre. Außerdem könnte das für die Beteiligten äußerst fatal werden, denn die Behandlung würde so ohne Vertrag stattfinden. Es gäbe keine Absicherung, nach der der Spender nicht Gefahr liefe, Alimente zu zahlen, der Partner der Frau alle Rechte und Pflichten eines leiblichen Vaters bekäme, ? Hinzu kommt, daß die Behandlungen im Allgemeinen häufig wiederholt werden müssen. Da gäbe es immer wieder die Gefahr, entdeckt zu werden. Einen mitgebrachten Spender hätte ich z.B. auch nicht mit in den Behandlungsraum genommen. Das müsste den Ärzten auf alle Fälle komisch vorkommen. ?

Dann gibt es ja auch nicht gerade so viele Praxen in der Nähe, die die notwendigen Behandlungen durchführen. Da müsste man ja immer dann wechseln, wenn in der Praxis die Unfruchtbarkeit bei einem der Partner festgestellt wurde. Nicht gerade einfach. Theoretisch müsste das auch die Krankenkasse merken, wenn jemand mit der Diagnose ?Unfruchtbarkeit ohne Hoffnung? entsprechende Leistungen abrechnet. Das allerdings ist wieder theoretisch, denn die Kassen sind wirklich so doof, die kriegen so was nicht mit.

Ich habe damals sehr viel darüber nachgedacht, ob die Kasse nicht in der Richtung auszutricksen wäre. Auch die hier beschriebenen Wege gingen mir durch den Kopf. Denn ich hatte ja auch noch IVF und so wurde das alles sehr teuer für uns. Aber alles, was ich mir überlegte ? und eigentlich bin ich in Auswegen selten verlegen ? hatte irgendwo einen Haken.

Gruß, Rebella
Isabell
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Beitrag von Isabell »

Hallo!

So weit hergeholt halte ich das Ganze gar nicht ... zumindest wird bei uns in der Klinik sofort beim Erstgespräch ein Foto vom Paar gemacht und kommt in den Akt. Wird auch Gründe dafür geben ...

Soviel ich weiß, wird auch ICSI nicht mit Fremdsperma gemacht sondern nur IUI oder liege ich da falsch? Kann mir also schon vorstellen, daß da manche auf Ideen kommen ... außerdem sollen auch schon bei "normal" entstandenen SS gute Freunde nachgeholfen haben. :roll:

Waren nur so meine Gedanken dazu ... nicht alles was das Gesetz verbietet ist wirklich verwerflich ... Schlimm finde ich es nur, wenn sich jemand am Unglück anderer bereichert!

LG

Isabell
6 ICSI für die kleine Maus; 6 ICSI fürs Geschwisterchen ... err. ET 6.6.2008
XXX

Beitrag von XXX »

Hallo,

in unserer Praxis wird beim Ersttermin eine Kopie der Personalausweise mit den entsprechenden Fotos gemacht und der Akte beigefügt. Bei jeder Spermaabgabe wurde mein Mann dann nach seinem Personalausweis gefragt. Da sichert sich die Praxis also schon ab.

"Schweinerei" in meinen Augen ist, dass viele Paare dank unserer Politik überhaupt erst dazu gebracht werden sich solche Möglichkeiten ausdenken zu müssen.
rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Hallo XXX, danke für Deinen letzten Satz: ?"Schweinerei" in meinen Augen ist, dass viele Paare dank unserer Politik überhaupt erst dazu gebracht werden sich solche Möglichkeiten ausdenken zu müssen.? ? Du sprichst mir aus der Seele. Falls es tatsächlich jemandem gelingen sollte, auf dem Weg zum Ziel zu kommen, kann ich da nur meinen Herzlichen Glückwunsch aussprechen.

Bei uns wurden keine Fotos oder Kopien gemacht, keine Ausweise angesehen, aber wir waren zunächst in einer kleinen, überschaubaren Praxis. Da kannte der Doc uns sehr schnell, schon bevor es zur ersten HI kam. Außerdem hatten wir ja den Notarvertrag. Und mein Mann war fast immer dabei.

Isabell ? IVF/ ICSI ist in Verbindung mit Spendersamen möglich. Man braucht dazu nur die Zustimmung der Ethik-Kommission, die man im Allgemeinen auch bekommt. Gute Freunde bei ?normal? entstandenen Schwangerschaften: Ich bin sehr froh, daß wir durch die Hilfe unseres Arztes nicht mehr dazu gezwungen waren, solche Wege zu gehen. Aber das ist wieder ein anderes Thema. Das zeigt nur, daß es dann auch nicht mehr so viel Unterschied macht, ob nun mit oder ohne ärztliche Hilfe. ? Auch Du hast was Schönes geschrieben: ?Schlimm finde ich es nur, wenn sich jemand am Unglück anderer bereichert!? ? Ich sehe das so, daß sich der Staat an unserem Unglück bereichert. Denn hier werden auch Steuern eingenommen. Außerdem schenken wir dem Staat die spätere Arbeitskraft unserer Kinder. Wenn wir Selbstzahler sind ? alles für lau. Daher bin ich echt sauer!

Gruß, Rebella
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