Repromedizin und Folgen für Körper und Seele der Frauen

Unsere Hauptkategorie. Hier wird über alles rund um den Kinderwunsch diskutiert. :-)
Schnellchen
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Beitrag von Schnellchen »

Barbara - ich wusste zwar, dass du seinerzeit Hautkrebs hattest - aber die Geschichte selbst kannte ich noch nicht...

Ich denke auch - nach wie vor - Fragen Fragen Fragen - und nicht für dumm verkaufen lassen.. Ich mache mir selbst übrigens oft einen Spickzettel, damit ich nichts vergesse und seitdem ich frage, läuft irgendwie alles besser - auch wenn mir die Angst wegen der Nebenwirkungen nicht genommen werden kann und auch wenn ich den Stress während der Behandlung und vor allem der WS weiter habe..

Ich hoffe nur, dass mich das niemals trifft - aber ich denke auch, das ist Schicksal.. Wie mein Mann heute sagte.. Es gibt Leute, die kriegen vom Rauchen Krebs und wissen das und rauchen trotzdem weiter.. Ist vielleicht nicht ganz passend - aber symbolisch gesehen schon...

Auf alle Fälle möchte ich ebenfalls die Repro-Mediziner nicht in eine Ecke drängen, aber vieles von dem, was Barbara geschrieben hat, ist wahr - an der Spitze sitzen meist Männer und leider stimmt es auch, das Praxen in "Erfolgsquoten" und nicht in "Aufklärungsraten" gemessen werden.. Die Erfolgsquote bringt ja auch Geld.. Leider.. Ich denke, den Medizinern würde es anders auch manches Mal besser gehen...

Ich hatte den Link mit veröffentlicht, um Euch alle anzuregen, dass Ihr wirklich fragt nach Nebenwirkungen etc.. Und ich denke mal, dazu hat die Veröffentlichung auch beigetragen....

Iris
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joachim
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Beitrag von joachim »

Hallo,

mit großem Interesse habe ich den Beitrag von M. Telus, insbesondere aber Eure Reaktionen hierauf verfolgt. Der Artikel enthält zwar überlegenswerte Aspekte, er ist jedoch von einer sachlichen, objektiven und kompetenten Betrachtung Lichtjahre entfernt. Folgende Anmerkungen hierzu kann ich mir nicht verkneifen, auch auf die Gefahr hin, missverstanden zu werden:

1. Die Autorin ist, wie man nach kurzer google-Suche leicht prüfen kann, keineswegs Medizinerin oder Psychologin. Es handelt sich um eine Soziologin (ich habe keine Vorurteile gegen Geisteswissenschaftler, andere Nationalitäten, politische Überzeugungen etc.!!!), deren eigentliche Arbeitsgebiete ideologische Schulbuchforschung und die Betreuung einer Ukrainistikgruppe an der Ruhr-Universität-Bochum sind. Zum Thema publiziert sie gern und viel, u.a. im Gen-ethischen Netzwerk und Dataspace, einer Datenbank linksradikaler Publikationen. Zu ihrer Fachkompetenz kann und sollte sich jeder wie ich sein eigenes Urteil bilden. Es handelt sich nach meiner Ansicht um einen rein politisch motivierten Beitrag, der im Augenblick und offenbar selbst hier bei uns im Forum auf fruchtbaren Boden fällt und Ängste schürt. Würdet Ihr ähnlich besorgt auf Agitationen eines ultrakonservativen und männlichen Vertreters der Kirche (auch hier keinerlei Vorurteile bei mir!) reagieren???
2. Durch den Beitrag wird die KiWu-Behandlung klar in die Ecke "äußerst riskante Wunschmedizin" gerückt.
3. Werdet Ihr Frauen von der Gesellschaft und / oder Euren Männern tatsächlich zur KiWu-Behandlung gezwungen und seid Opferlämmer? Geht die Initiative nicht oft eher von Euch selbst aus? Habt Ihr keine Hoffnung auf "Heilung" Eures/unseres Leidens durch die Behandlung?
4. Ein klarer Zusammenhang zwischen Hormonbehandlungen und Krebs- oder anderen ernsthaften Erkrankungen ist nach meiner Kenntnis bislang nicht eindeutig nachgewiesen (im Gegensatz z.B. zu Alkohol- und Nikotinkonsum)! Sorge und Risikobewusstsein sind gut, solange nicht übertrieben wird.
5. Die Aufklärung über Risiken und Probleme bei der KiWu-Behandlung ist eigentlich nicht Aufgabe der Reproduktionsmediziner, sondern des Haus- oder Frauenarztes, der überwiesen hat.
6. Männern pauschal jedes Mitgefühl oder Verständnis abzusprechen, ist schlichtweg falsch und ungerecht.
7. Alle mir bislang bekannten Frauenärzte waren im Gegensatz zu Haus- und "Mänerarzt" überaus verständnisvoll und wiesen hohe soziale Kompetenz auf. Dass man sich mehr erhofft, ist verständlich, aber leider unrealistisch.
8. Jede Schwangerschaft (auch die "natürliche") stellt das größtmögliche hormonelle Erlebnis aber auch Risiko für eine Frau dar. Auch hier sind drastische Auswirkungen und Nebenwirkungen (u.a. auch rasch fortschreitender Krebs) möglich.
9. Unbestritten birgt die Schwangerschaft und insbesondere die Geburt ein höheres Risiko für die Frau als (fast) jeder andere Eingriff. Auch dieses Risiko muß man ja akzeptieren.

Ich möchte die Risiken und die Belastungen wirklich nicht herunterspielen, man sollte ALLES sorgfältig abwägen. Aber man sollte dabei auch die Chancen sehen und sich nicht durch politisch motivierte unsachliche Agitation zusätzlich und unnötig verunsichern lassen.

Joachim
natti
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Beitrag von natti »

Joachim, Du sprichst mir aus der Seele. GEnauso erging es mir auch, als ich den Artikel las (s.o.)

Finde auch Deine Stellungnahme zur Rolle des Mannes sehr interessant. Allerdings habe ich - wenn ich den meinigen betrachte - deutlich andere Erfahrungen gemacht, würde die allerdings auch sehr darauf zurückführen, daß er 1. eines der wenigen Exemplare ist, die gerne über ihre Gefühle reden und 2. unsere Situation durch seine Sterilisation doch eine deutlich andere als der meisten KiWu-Paare ist.

Herzlicher Gruß von
Natti
Gast

Beitrag von Gast »

Ich kann die Seite nicht öffnen. Da kommt immer -"die seide ist nicht gefunden"
ist die Seite gespert oder was?
Grüsse Monika
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chris v. bernie
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Beitrag von chris v. bernie »

hallöchen,

nur ganz kurz...die ganze repromedezin haben unsere docs ja mehr oder weniger gut im griff....aber was unsere selle an betrifft stehen wir alleine da.auch wenn es psychologen gibt...die meisten wagen sich nicht dran oder haben keine ahnung.da besteht noch nee menge handlungsbedarf...vorallem werden es ja immer mehr paare die es berifft.ich wollte auch zu einem psycho...der wollte mich in eine gruppentherapie stecken wo die anderen leute null ahnung von dem thema haben...da hab ich gemeint nein danke...ich will nicht immer aufklären was was ist und bitte keine dumme komentare...das brauchen wir wirklich nicht.jetzt helfe ich mir wieder selber und vorallem unser forum.


servus chris v. bernie
Taya
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Beitrag von Taya »

Hallo Natti und Joachim,

im wesentliche sehe ich es auch so, besonders in dem Punkt Joachim, dass die überweisenden Ärzte ebenfalls ihre Beratungsfunktion wahrnehmen sollten. Aber was macht "Frau", wenn auf der Seite auch geblockt wird, sei es mangelnde Kompetenz oder einfach die Bequemlichkeit. Möglicherweise bin ich bei meiner Gyn Ärztin in schlechter Behandlung und woanders ist es nicht so. Mich k... es an, für jeden Aspekt, der mit dem Kiwu in Zusammenhang steht, selbst aktiv werden zu müssen und an jeder möglichen Stelle nachzubohren, könnte es das sein, wie sieht es hiermit aus, ich bin kein Arzt und vielleicht entgeht mir ja dabei ein entscheidender Aspekt. Es muss doch möglich sein, und dieser Vorwurf geht an die Repromedizin, bereits vor dem letzten bezahlten Versuch alle möglichen Faktoren abzuklären, oder wenn auf ein bestehendes Problem aufmerksam gemacht wird, z.B. die Schildrüse, wenigstens den Hinweis zu bekommen, es ist wichtig, lassen sie es abklären und bringen die Befunde mit.

Gut am Artikel von Frau Telus fand ich den Aspekt, dass der Behandlung mit IVF/ICSI ein so hohen Stellenwert bei der Auslösung behandlungbedürftiger psychologischer Probleme (gleich nach Verlust eines Kindes) eingeräumt wurde. Ich habe noch kein Kind verloren und wünsche mir auch diese Erfahrung nie machen zu müssen, deshalb kann ich die Schmerzen, die damit verbunden sind nur erahnen aber ich habe bereits 12 vergebliche Behandlungen hinter mir und diesen Schmerz kenne ich. Jeder Mensch ist anders gestrickt und kann mehr oder weniger verkraften und ich denke, bei mir ist es eher mehr. Mittlerweile bin ich jedoch an einem Punkt angekommen, an dem es schwerer und schwerer wird ein normales Leben zu führen und die Abgründe nach jeder Behandlung immer dunkler und tiefer werden und ich den Rand fast nicht mehr sehen kann bzw, erreichen kann.
Soweit sollte jeder Repromediziner Verantwortung haben, dass der Aspekt berücksichtigt wird, wenn er denn in der Lage ist bei 10 min Behandlung die Probleme zu erkennen. Wie oben schon bemerkt, würde allein der Hinweis schon hilfreich sein, das er/sie professionelle Hilfe dringend empfehlen würde, es wäre ein Anfang.
Ich habe meine Probleme erkannt, aber trotzdem fällt mir der Schritt sehr schwer etwas zu unternehemen, ich so artzmüde, dass ich mich einfach nicht aufraffen kann.

Liebe Grüße
Claudia


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