"Erfolgsstatistiken"

In diesem Ordner sollen Studien zur Reproduktionsmedizin gesammelt werden.
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rebella67
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"Erfolgsstatistiken"

Beitrag von rebella67 »

"Erfolgsstatistiken" gibt es z.B. für Deutschland: www.deutsches-ivf-register.de,
für Europa: http://humrep.oupjournals.org/cgi/conte ... EH129TBVII, http://humrep.oupjournals.org/cgi/conte ... DEH129TBVI und http://humrep.oupjournals.org/cgi/conte ... ode=humrep .

Für einzelne Kliniken lassen sich im Netz solche Angaben schwer bzw. nicht finden. Da hält man sich zur Zeit leider noch bedeckt. Es gibt aber Bestrebungen, die Daten deutscher Kliniken zu sammeln: http://www.klein-putz.de/forum/viewtopi ... 85&start=0 . Leider wird es wohl noch etwas dauern, bis es eine vernünftige Aufstellung gibt.

Fakt ist jedoch, daß die Schwangerschaftsraten pro Embryonentransfer in der schlechtesten deutschen IVF-Praxis im Schnitt bei 6% liegen und in der Klinik mit den besten Ergebnissen bei gut 40%. Daher lohnt es sich, vor Behandlungsbeginn näher zu recherchieren.

Diese Daten solltet Ihr Euch unbedingt geben lassen:

Anzahl der Behandlungszyklen
(Anzahl der Punktionen)
Anzahl der Embryonentransfere
Anzahl der Schwangerschaften
Anzahl der Geburten (nicht der Kinder, sondern wirklich der Geburtsereignisse!)

Am besten getrennt nach unter 35 Jahre und über 35 Jahre ( je nachdem, in welche Altersgruppe Ihr fallt). Aus diesen Daten könnt Ihr dann selbst verschiedene ?Erfolgsraten? ermitteln, denn die Schwangerschaftsrate pro Embryonentransfer ist ja nicht das Gleiche wie die Geburtenrate pro Behandlungszyklus.

Also aufgepasst: Immer vorsichtig sein, wenn Euch irgendwo nur ?Erfolgsquoten? mitgeteilt werden. Mit dieser Bezeichnung sind die Daten keinesfalls aussagekräftig.

Eine über dem deutschen Durchschnitt liegende Klinik / Praxis sollte wenigstens eine Schwangerschaftsrate pro Embryonentransfer von 27% aufweisen können und eine Geburtenrate pro Embryonentransfer von 18%.

Dabei ist wiederum zu beachten, daß bei Blastozystentransferen die Relationen verschoben werden. Eine Klinik, die Blastozystentransfere durchführt, hat im Allgemeinen eine höhere Schwangerschafts- oder Geburtenrate pro Embryonentransfer, nicht aber unbedingt pro begonnenem Zyklus. Es kommt nach der Blasozystenkultivierung eben nicht so häufig wie sonst zum Transfer. Wenn aber ein Transfer stattfindet, dann mit höherem "Erfolg", weil ja für die Embryonen die erste Hürde - die Entwicklung bis zum 5. Tag - schon genommen wurde.

(Rebella)
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