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Was ich bereits schrieb wird jetzt wohl in den Hamburger Praxen traurige Wirklichkeit für die Patientinnen - siehe Posting von Kiwi A von heute:
Kiwi_A schrieb am 2002-04-30 19:53 :
Hallo, Ihr!!
Leider muss ich das, was ich in meinem letzten Posting geschrieben habe (dass das sicher alles nicht so dramatisch werden wird...) zurücknehmen, nachdem ich heute ein langes Gespräch mit meinem Doc zu diesem Thema hatte. Er hat mir eindeutig bestätigt, daß die Praxen bei den abrechenbaren Beträgen keinerlei Möglichkeiten mehr sehen, ab 01.07. kostendeckend zu arbeiten.
Gestern hat wohl ein Treffen stattgefunden, an dem die Entscheidungsträger aller Praxen hier in Hamburg teilgenommen haben, die (bisher) Icsi anbieten. Ergebnis dieser Sitzung: alle Hamburger Praxen werden geschlossen ab 01.07.02 ihre Kassenzulassung für ICSI zurückgeben! D.h. ICSI ist dann für uns Patienten ausschließlich als Privat-Leistung durchführbar, womit wir wieder bei dem Stand vor dem Urteil des BSG wären.... Die Ärzte sehen dies als Druckmittel auf die Kassen. Sie hoffen darauf, daß diese so gezwungen werden, die Sätze doch noch zu ändern. Leidtragende sind (wie fast immer bei solchen Streitereien) wir Patienten.
Ich glaube auch nicht, daß die Ärzte mit diesem Druckmittel Erfolg haben. Im Prinzip machen sie damit genau das, was die Kassen erreichen wollen. Wer ICSI will, soll sie gefälligst selbst bezahlen... Kann doch den KK nur gelegen kommen, oder?
Und was können wir tun?
Liebe Grüße
Kirsten
Tja - Leute und NUN - Interessiert Euch das alle nicht??? Wundert mich, da bisher kaum Antworten hier waren oder habt Ihr alle so viel Geld, dass Ihr Euch das leisten könnt?
Meiner Meinung nach sind die Hamburger Praxen hier nur Vorreiter und es werden weitere folgen. Also???
Ich melde mich heute mal zu Worte, denn es ist eh schon ein bescheiden schöner Tag.
Ich habe letzte Woche meinen Doc darauf angesprochen und wie erwartet, war des Thema sehr brisant. In meiner Praxis ist es definitiv so, daß ICSI nicht mehr in dieser Qualität angeboten werden kann.
Es werden zwar bis jetzt dann noch Kassenpatientinnen behandelt, aber unter anderen Vorraussetzungen. Mein Doc wird auch nicht mehr bei jedem ICSI machen. Habe schon bedenken, daß ich in eine dieser Uni-Kliniken muß, wenn mein versuch jetzt fehl schlägt.
Erst kämpfe ich Monate lang mit der KK und dann kann ich wieder darum kämpfen, daß mein Doc mich überhaupt noch behandelt.
Mir ist das nicht egal, was da momentan läuft, aber mein Doc weiß auch noch nicht in wie weit es wieter gehen soll und ehrlich gesagt, möchte ich mich erst damit auseinandersetzten, wenn mein Versuch jetzt negativ endet, denn vorher brauche ich alle Kraft die ich habe.
Damit haben sich also die ärgsten Befürchtungen mehr als bestätigt. Ich kann es nicht fassen. Andererseits ist gut, dass die Ärzte offen sagen, denn so kann man sich mit ihnen abstimmen. Was alerdings zu unternehmen ist, weiß ich auch nicht.
Wir haben ja keine so große Lobby, dass man richtig Druck machen könnte. Also eine Maßnahme wie es (und da meine ich: unverschämterweise, denn ich habe schon darunter gelitten) hier die Allgemeinmediziner in Frankreich machen, nämlich Bummelstreik bei Notdiensten, ist aussichtslos. Übrigens jetzt wieder am WE: die Praxen sind dicht bis nächsten Montag. Bleibt - abgesehen von den Docs, die nicht streiken - die Notaufnahme.
Mit unserem Problem stoßen wir eh nur auf Unverständnis bei der großen Masse. Bleibt zu hoffen, dass die Ärzte einen Weg finden.
Es ist einfach unglaublich, da wird formal einem Gerichtsurteil entsprochen und hinten herum eine Möglichkeit gefunden, die sich daraus ergebenden Verpflichtungen nicht tragen zu müssen.
Anders als Zweiklassenmedizin kann man das nicht bezeichnen. Ich dachte immer, das wäre überwunden.
Damit ist nun auch für mich sonnenklar, warum unser Kiwu-Arzt die Zusage der BKK meines Mannes ignoriert und ausschließlich nach meiner (PRIVATEN) Versicherungskarte fragt...
Leute ich bin sowieso sauer, mag ja sein, dass du als Kassenpatient der A... bist. aber als Privatversicherter OHNE Kostenzusage biste es noch mehr, Abrechnung von Haus aus immer schön 2,3, macht ja nischt, ich bezahl doch gern die Hälfte allein...
Die Spritzen darf ich mir selber kaufen, der gesetzlich Versicherte kriegt sie kostenlos in der Praxis...
Eigentlich ist das ganze System krank und bescheuert, 2 völlig gleiche Leistungen werden je nach KK-Karte völlig unterschiedlich abgerechnet...
Genialer Schachzug der Krankenkassen, DAS muss man denen lassen.
Damit haben sie das lästige Thema bald wieder vom Tisch.
Was soll ich da noch groß zu sagen??????? Wie sollen wir denn gegen so einen Mist ankommen, Schnellchen??? Durch Unterschritenaktionen??? Tut mir leid, aber dadurch hat man bis jetzt noch nie viel erreicht (ich habe selbst oft genug welche ins Leben gerufen und habe es satt mich nochmal in sowas reinzustressen weil es noch NIE was gebracht hat...außer KOSTEN verursacht!). Wir als Patienten haben die ARSCHKARTE (sorry!) gezogen und können NICHTS tun außer es ignorieren bis es soweit ist und wir echt Klagen können, oder wir gehen als Massenabfertigungen in Unikliniken...das ist den kassen eh lieber. Glaub mir, ich weiß wovon ich rede...ich bin medizinisch tätig und habe tagtäglich auch mit KK-Abrechnungen zu tun und höre auch viel über diese Schei...e die sich die Kassen erlauben können und nichts dagegen gemacht werden kann...den Kampf haben wir eh verloren, Schnellchen...ich für meinen Teil würde evtl. vorschlagen die Restbeträge der ICSI auszugleichen (den vollen Betrag der bis jetzt eingehamstert wurde kriegen wir NIE!) und die KK muß halt ihren Anteil löhnen...versteh mich nicht falsch...ich würde auf jeden Fall mit protestieren wenn es eine Aussicht auf erfolg hätte...mir fehlt nur im Moment die Kraft für sowas und ich finde es einfach nur noch zum Heulen... ((((
Simi
(aus der nichts mehr rauskommt außer Tränen wenn sie dieses Thema sieht)
Christin - du hast den Nagel auf den Kopf getroffen mit deiner Aussage..
Simmi - also - ich hatte in der Vergangenheit (da ging es allerdings nicht um KKs, sondern gegen eine Landesregierung und Kürzung von Unterrichtsstunden) schon Erfolge erzielt. Sorry - ich hab momentan - außer Petition wie von Doc Peet vorgeschlagen - auch nicht die zündende Idee - aber vielleicht hat die ja jemand ???
Mensch Leute - wir sind über 1.200 User und entsprechend viele Betroffen und, wenn man den Leistungskatalog durchsieht, geht es nicht nur um ICSI, sondern auch um aller anderen künstlichen Befruchtungen - also um jede von Euch! Das müsst Ihr Euch mal reinziehen. Wie Doc Peet z.B. schrieb - 3 Insem. pro Quartal erlaubt aber nur eine Spermienaufbereitung ??? Da stehen einem doch die Haare zu Berge. Wie gesagt - ich bin bereit, Euch alle zu unterstützen - aber bitte nicht als Vorkämpferin. Ich bin bereit, meine Ideen beizusteuern - aber mehr lässt meine jetzt begrenzte Freizeit nicht mehr zu, zumal ich ja auch abgeschlossen habe. Aber wenn Ihr nur hinhaltet und dann beim Schlag auch noch die zweite Backe ??? Wie soll sich denn da was ändern??? - Und wer bekommt noch seine kompletten ICSIs durchgezogen, bis der 01.07. ist??? - Mal im Ernst - eine vielleicht - aber das wars dann und dann heißt es - aufgrund der veränderten Kassenregulierung für einen Großteil von Euch - ABSCHIED VOM TRAUM VOM EIGENEN KIND! Und das könnt Ihr doch nicht so einfach hinnehmen oder???
die Spermienaufbereitung für IUI müssen wir EH SELBER bezahlen in Bayern!...Falls wir doch noch irgendwann ICSI machen müssten und es uns nicht leisten könnten wüsste ich auch nicht mehr weiter ! Scheißsystem hier, echt! Schade daß man sich gesetzlich Krankenversichern muß! Am Liebsten würde ich komplett aus allen Kassen austreten. Deppen!
Aus der Kasse austreten - gute Idee - Simi. Aber leider wird das nicht funktionieren. Die Kassen sind hier nicht die Deppen, sondern nur ausführendes Organ - was sie aber bestimmt gern sind, weil sie entsprechend wieder die teuren Behandlungskosten einsparen!
Was mich echt ärgert ist, dass hier 16 Antworten sind und 737 !!! Lesungen. Ich fass es einfach nicht !!! - Selbst meine 14-jährige Tochter, der ich die Lage erklärt habe, hat zu mir gesagt, da muss man sofort was unternehmen. Wenn sie ICSI-Patientin wäre, hätte sie Schiss, dass sie die Behandlung nicht durchführen könnte ... UND SIE IST ERST 14!!!!
Nun will ich mich auch mal dazu äußern. Natürlich ist es uns nicht egal!
Ich gebe zu, ich lese nicht alle Ordner hier im Forum. Ich habe ab und zu in diesem Ordner gelesen und ehrlich gesagt es auch nicht von Anfang an als dramatisch gesehen. Aber so langsam macht es mich auch sehr unruhig. Wenn es wirklich so kommt, haben die KK das wirklich gut hinbekommen. Es ist wirklich unglaublich!!
Es macht mich gerade auch aus dem Grund unruhig: Wir haben jetzt seit Mai letzten Jahres (also so gut wie seit der Zeit als das Urteil endlich durch war!) Pause gemacht. Wir wollten jetzt wieder anfangen, haben uns aber dazu entschlossen vorher noch einen HLA-Test und evtl. Immu machen zu lassen. D.h. wir würden wahrscheinlich eh erst im Juni/Juli wieder anfangen können. Wenn ich das hier dann jetzt alles lese, bin ich natürlich ehrlich gesagt am überlegen, ob ich nicht doch sofort weitermachen sollte und dem Problem vorerst so "aus dem Wege" zu gehen. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was unsere Docs dazu sagen. Ich habe bei uns im Ordner mal nachgefragt, ob da schon jemand etwas weiß.
Ich bin auch der Meinung, daß dagegen etwas getan werden muß.
Zu dem Vorschlag einer Petition: Ich arbeite beim Rechtsanwalt und wäre auch gern bereit, ihn mal zu fragen, ob er helfen kann. Aber meint Ihr, daß ein RA, der sich mit so etwas eher wenig beschäftigt, die richtige Petition stellen kann? Muß/sollte man dafür nicht besondere Kenntnisse u. vielleicht auch Erfahrung damit haben? Was meint Ihr?
Hallo,
wir waren letzte Woche in "unserer" KIWU-Praxis und da haben wir folgendes erfahren. Das passt zwar nicht ganz zu dem Thema ICSI, aber eben doch sehr gut zum Thema Kostenerstattung.
Vorab noch was zur Info! Es handelt sich noch ausschließlich um eine passive Imu und dem Medikament Sandoglobulin, das mit das beste und leider auch das teuerste Medikament ist.
Bei der Kostenerstattung der Medikamente für eine passive Immunisierung kann sich die KK weigern. Die Durchführung einer Immunisierung bei Kinderwunschpatienten ist eine umstrittene Therapie deren Wirkungsweise nicht wissenschaftlich bewiesen ist.
Wenn ich das richtig verstanden habe und gelesen habe, dann gehören diese Medikamente auch nicht in das Anwendungsgebiet von Kinderwunschpatienten und somit liegt hier auch wohl keine Zulassung vor.
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Das LSG sagt dazu:
„Ein Fertigarzneimittel wie das beim Kläger eingesetzte Sandoglobulin kann auch dann, wenn es zum Verkehr zugelassen ist, grundsätzlich nicht zu Lasten der gesetzlichen Krankenversicherung in einem Anwendungsgebiet verordnet werden, auf das sich die Zulassung nicht erstreckt.“
Wie immer gibt es Ausnahmen.
Nachstehende Bedingungen müssen erfüllt sein:
1. Es handelt sich um eine schwerwiegende (lebensbedrohliche oder die Lebensqualität auf Dauer nachhaltig beeinträchtigende) Erkrankung, bei der
2. keine andere Therapie verfügbar ist und
3. auf Grund der Datenlage die begründete Aussicht besteht, dass mit dem betreffenden Präparat ein Behandlungserfolg (kurativ oder palliativ) zu erzielen ist.
Das Letztere bedeutet: Es müssen Forschungsergebnisse vorliegen, die erwarten lassen, dass das Arzneimittel für die betreffende Indikation zugelassen werden kann. Davon kann ausgegangen werden, wenn entweder
die Erweiterung der Zulassung bereits beantragt ist und die Ergebnisse einer kontrollierten klinischen Prüfung der Phase III (gegenüber Standard oder Placebo) veröffentlicht sind und eine klinisch relevante Wirksamkeit respektive einen klinisch relevanten Nutzen bei vertretbaren Risiken belegen oder außerhalb eines Zulassungsverfahrens gewonnene Erkenntnisse veröffentlicht sind, die über Qualität und Wirksamkeit des Arzneimittels in dem neuen Anwendungsgebiet zuverlässige, wissenschaftlich nachprüfbare Aussagen zulassen und auf Grund deren in den einschlägigen Fachkreisen Konsens über einen voraussichtlichen Nutzen in dem vorgenannten Sinne besteht.
Gerade der letzte Punkt ist in unserem Fall wohl nicht gegeben.
Das heißt aber nicht, das die Ärzte diese Medikamente nicht verordnen dürfen. Es bleibt dann dem einzelnen Arzt überlassen, das Medikament in eigener Verantwortung und mit dem Risiko der Haftung für daraus entstehende Gesundheitsschäden außerhalb der Zulassung anzuwenden.
Ich habe noch einmal etwas weiter geforscht und unseren Doc gefragt. Nach diesem Urteil hat sich die KK eines Patienten geweigert die Kosten für die Medikamente einer Immunisierung zu übernehmen. In diesem Fall handelte es sich um einen Patienten mit MS. Der Arzt bleibt vorerst mal auf mehre Tausend € sitzen. Er wird sicherlich versuchen sich dieses Geld vom Patienten wiederzuholen.
Bei uns ist das der letzte Strohhalm nach dem wir greifen, alles andere haben wir schon probiert.
Das sich unser Doc da absichern will, kann ich durchaus verstehen. Wem würde es schon gefallen auf viel Geld zu verzichten.
KK´s sind immer sehr schnell wenn sie Geld sparen können. Die KK´s können die Kosten übernehmen, müssen es aber nicht. Da heißt es wieder mal kämpfen.
Wir werden versuchen die KK zu überzeugen, das die Kosten übernommen werden, glücklicherweise sind wir nicht bei der KK die mit dem ersten Buchstaben des Alphabetes beginnt. Diese KK ist leider diejenige, die vor das LSG gezogen ist.
Schade das ich keine bessere Mitteilung schreiben konnte.
Alles Gute und trotzdem noch einen schönen 1. Mai
Klaus
PS: Es entstehen Kosten in Höhe von ca. 2500€ (reine Medikamentenkosten)
<font size=-1>[ Diese Nachricht wurde geändert von: Marlies_Klaus am 2002-05-01 11:14 ]</font>