Autoimmunkrankheit - keine Einnistung?

Für fachliche repromedizinische Fragen an Herrn Dr. Peet

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Moderator: Dr.Peet

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Karo
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Beitrag von Karo »

Guten Tag Dr. Peet,

ich litt viele Jahre unter Colitis ulcerosa (chronische Dickdarmentzündung / Autoimmunkrankheit) und vor 5 Jahren entfernte man den gesamten Dickdarm. Einige Monate später diagnostizierte man eine Schildrüsenunterfunktion (Hashimoto / Autoimmunkrankheit). Diese wird mit Euthyrox behandelt. Werte sind o.k.

Ich hatte seit letztem Jahr 2 ICSI und eine Kryo (gestern negativer Test) und jedes Mal bekam ich 3 gut entwickelte Eizellen zurück. Die Eihülle ist lt. Aussage der Biologen nicht verdickt, wie man es bei Frauen meines Alters (ich bin jetzt 39) vermuten könnte.

Jetzt stellt sich mir die Frage, ob vielleicht mein Körper meine eigenen Eizellen als Fremdkörper ansieht (wie es beim Hashimoto ja auch geschieht/eigenes gesundes Gewebe wird zerstört) und sie immer wieder abstößt? Haben Sie vielleicht Erfahrung mit Patientinnen, die eine Autoimmunkrankheit haben und wenn ja, sind diese schwanger geworden? Welche Maßnahmen würden Sie nach dem Transfer anraten?

Können Sie mir vielleicht Quellen nennen, wo ich meine Recherche weiterführen könnte. Es ist sehr wichtig für mich, da ich sofort in diesem neuen Zyklus eine ICSI machen werde.

Sorry, daß es etwas länger geworden ist und vielen Dank, daß Sie uns Ihr Fachwissen zur Verfügung stellen.

Karo
Anke Antonie
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Beitrag von Anke Antonie »

Hallo Karo,

das Thema würde mich auch interessieren. Ich bin noch nie schwanger gewesen und bin auch an Zöliakie erkrankt (Dünndarmproblematik). Bei dieser Autoimmunerkrankung ist bekannt, daß es vermehrt zu Kinderlosigkeit kommt, zumindest solange die Krankheit unerkannt ist. Dies ist leider sehr häufig der Fall. Die obige Auskunft habe ich von neueren Untersuchungen, die in der Deutschen Zeitschrift für Zöliakie News veröffentlicht wurden. Also es gibt Zusammenhänge und Untersuchungen, die anscheinend noch ganz in den Kinderschuhen stecken.
Ich denke daher auch über eine Immunisierung bereits im Vorfeld nach und habe aber noch von niemandem einen Preis dazu genannt bekommen. Für kassenärztliche Indikation sind mehrfache Fehlgeburten erforderlich, was mir unlogisch erscheint. Schließlich macht es wenig Sinn die Frauen durch teure Hormonbehandlungen etc. zu schleusen, um dann Fehlgeburten zu bekommen.

Liebe Grüße

Anke

<font size=-1>[ Diese Nachricht wurde ge&auml;ndert von: Anke Antonie am 2002-05-07 12:22 ]</font>
BiBe
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Beitrag von BiBe »

Hallo Ihr Zwei,
ich würde mit Eurem Doc mal über Cortison sprechen.
Meiner meinte, daß bei Endometriose - zwar keine klassische Autoimunkrankheit - dies von Hilfe sein kann.

Ich bin jetzt sehr gespannt, ob die Behandlung im 3. IVF Zyklus was gebracht hat..... Freitag ist SST *bibber*
Liebe Grüße

BiBe + Mimi *11.01.03 + Ruben *13.07.04
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krisi
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Beitrag von krisi »

Hallo,

dieses Thema interessiert mich auch brennend! Ich habe ebenfalls Hashimoto und nehme L-Thyroxin. Ich hatte vorher Morbus Basedow die durch eine Radio-Jod Therapie behandelt wurde. War seit dem 3x Schwanger, habe es aber immer in der 5.-6.SSW verloren.
Welche Zusammenhänge und Möglichkeiten gibt es, um endlich ein Kind zu bekommen? Bin derzeit im 2. ICSI-Zyklus.
Danke Kristin
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Zilli
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Beitrag von Zilli »

Echt erstaunlich - und irgendwie dachte ich, ich wäre mit meiner Hashimoto und zwei negativen ICSI's alleine auf der Welt :wink: ... wie gut, dass es solche Foren gibt und man merkt, dass es eben nicht so ist.

Tja - und genau die Antwort auf diese gestellte Frage interessiert auch mich brennend. Nur.... (liege ich richtig, lieber Doc ???) ... gibt es vermutlich heutzutage (noch ?) keine befriedigenden Antworten??? Oder :???: *hoff*

:) Zilli :D :lol:
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Karo
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Beitrag von Karo »

Klopf, klopf,

möchte ja nicht nerven oder drängeln, aber vielleicht haben Sie ja Anfang der Woche Zeit, mir eine Antwort zu geben :-?

Schon mal vielen Dank im voraus

Karo
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Veronique
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Beitrag von Veronique »

Hallo, Autoimmunerkrankte!

Ich bin selber von Hashi betroffen, wie auch meine fast sämtliche engere Verwandschaft von Hashi / Morbus Basedow betroffen ist. Insbesondere habe ich eine Cousine, die aufgrund von Hashi sieben (!!) Jahre - wohl wegen der jahrelang unerkannt gebliebenen leichten SD-Unterfunktion -gebraucht hatte, bis sie schwanger wurde und ein Kind gesund auf die Welt brachte. Danach wurde sie ratz-fatz (im Zustand der Überfunktion nach der Geburt) wieder ss, verlor aber das Kind. Eine dritte SS verlief aber prima.
Nach Auffassung führender SD-Spezialisten sollte der TSH-Wert zwischen 0,5 und 1,0 stabilisiert werden - die Spanne der üblicherweise angewandten Normalwerte von einem TSH-Wert bis zu 4,0 oder 5,0 ist viel zu weit gefasst. Natürlich müssen auch die T3 und T4-Werte in die Beurteilung miteinbezogen werden, um zu sehen, ob die Versorgung mit SD-Hormonen ausreichend ist. Schon eine leichte SD-Unterfunktion kann die Fähigkeit, ss zu werden und eine ss auszutragen, stark beeinträchtigen. Z.B. hatte ich bei einem TSH-Wert von 1,8 schon eine viel schlechtere Versorgung mit Östrogen, und demnach weniger gute Voraussetzungen einer Einnistung.
Also: ich kann nur empfehlen, die Werte zu kontrollieren und nach den neuesten Erkenntnissen einzustellen, und nicht nach völlig überalteten Kriterien. Vielleicht bringt das schon den erhofften Erfolg.
Ingesamt ist aber zu bemerken, dass die Neigung zu FG bei Autoimmunerkrankten, zumindest was Hashi-Frauen betrifft, leider etwas erhöht ist. Ob dahinter eine ständige immunologische Abwehr von Embryos steckt, können wahrscheinlich nur die Immu-Test, von denen hier an vielen Stellen im Forum berichtet wird, abklären.

Alles Gute und haltet die Öhrchen steif!

Vero
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Veronique
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Beitrag von Veronique »

achso, noch etwas: Es gibt ein Forum für Hashi-Betroffene: www.hashimotothyreoiditis.de
Dort kannst du auch andere Frauen aufspüren, die das gleiche Problem haben - viele Hashimoto-Betroffene haben ja gleich mehrere Autoimmunsyndrome auf einmal. V.
Hummel@de
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Beitrag von Hummel@de »

Hallo Dr. Peet,

auch mich würde dringend interessieren, ob Sie hinsichtlich der Erfolgs-
chancen einer künstlichen Befruchtung Erfahrungswerte dahingehend haben, ob gleiche Chanchen oder schlechtere Chancen bestehen, wenn ICSI-Behandlung auf Grund des Befundes des Mannes erforderlich ist und bei der Frau eine Autoimmunerkrankung (ohne Schub) besteht.

Vielen Dank und viele Grüße von Hummel
elb
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Beitrag von elb »

Hi,
bin - auch seit 10 J.Hashimoto-Patientin - direkt bei der 1. ICSI erfolgreich schwanger geworden, hatte dann in der 31+5 SSW ein HELLP, meine Tochter ist jetzt fast 5 Mon. und gesund - auch ich frage mich, ob halt das HELLP und die Hashimoto irgendwie zusammengehören?
Gruß
elb
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