Guten Abend Ihr Streithähne
Hier wurde schon öfter für mehr Toleranz und Verständnis geworben und das kann ich nur ganz dick unterstreichen!
Es sind hier einige Ordner zu finden, in denen Ki-Wuler, Schwangere und Muttis friedlich nebeneinander existieren können. Das ist gar nicht so schwer, wenn man sich etwas Mühe gibt, sich in die Sorgen und Ängste der anderen einzufühlen.
Was mich nun aber total stört, ist der Vorwurf der "Undankbarkeit", wenn eine Mami es wagt zu "jammern".
Zum besseren Verständnis möchte ich mal folgendes deutlich machen:
Das Schreien des Säuglings ist biologisch gesehen seine Überlebensversicherung. Deshalb hat es die Evolution auch so eingerichtet, dass Eltern bei diesem Signal unter höchstem Stress gesetzt werden, um die lebensnotwendigen Bedürfnisse zu befriedigen.
Was aber, wenn die Eltern nun alles denkbare getan haben und das Baby schreit trotzdem wie am Spieß? Dann sind die Eltern (hormonell) immer noch im höchsten Stress und das manchmal stunden- wenn nicht tagelang.
Das Baby drückt permanent auf die Alarmsirene und irgendwann ist man einfach am Ende seiner Kraft und die große Stresseinwirkung entstaut sich meist in Form von Aggressionen.
Es ist eben nicht nur "ein bisschen Babygeschrei" was man "eben aushalten" muss. Gerade WEIL man für diesen Wurm alles erdenkliche tun würde, damit es ihm gut geht, geht es einem so schlecht, wenn es einem nicht gelingt!!!
Gerade die "Schreibabys" bringen ihre Eltern oft an den Rand der Verzweifelung. Das hat nichts mit Undankbarkeit zu tun!!!
Als Außenstehender nimmt man Babygeschrei auch total anders wahr als die Eltern! Die meisten Menschen "nervt" es zwar, aber es löst nicht diese "Alarmfunktion" wie bei den Eltern aus. Ich merke es zB auch heute noch daran, dass mich das Geschrei fremder Kinder kaum tangiert.
Abschliessend bitte ich zu bedenken, dass auch das "Gejammere" der Ki-Wu´ler einigen anderen auf den Keks gehen könnte. Was sollen zB diejenigen sagen, die sich aus finanziellen Gründen keine IVF und co leisten können? Oder diejenigen, die gar keine Eierstöcke mehr haben?
Die könnten sich auch darüber aufregen, dass hier über Schmerzen nach PU, über ÜS-Symptome usw usw gejammert wird. Sie könnten sagen: Ihr habt es gut, ihr könnt wenigstens versuchen, ein eigenes Kind zu bekommen und seid dabei aber so
undankbar!!
Wir sollten also aufhören, sich gegenseitig übertrumpfen zu wollen, wem es angeblich schlechter ginge als anderen oder wem mehr Verständnis gebührt als anderen.
Wünsche euch allen noch einen schönen Abend.