Wechselfälle des Schicksals
Ärzte setzten einer Mutter falschen Embryo ein: Eine Million Dollar Schadenersatz
von Ulli Kulke
Berlin - Nur wenige Minuten nach ihrem Eingriff an Susan Buchweitz war den beiden Ärzten klar: Sie haben soeben einen folgenschweren Fehler begangen. Doch die zwei Doktoren in San Francisco hielten dicht. Und es ist nicht mal einfach, sie dafür moralisch zu verurteilen. Jetzt wurde ihre Klinik zu einer Million Dollar Schadenersatz verurteilt.
Es war im Sommer 2000, als die Dekorateurin sich in einer gynäkologischen Klinik einen Embryo einsetzen lassen wollte. Der Vater: ein unbekannter Samenspender. Schon lange hatte die 47-Jährige sich vergeblich um eine Schwangerschaft bemüht, vielleicht sollte es ihr letzter Versuch sein. Gleichzeitig war noch ein Ehepaar anwesend, zwecks künstlicher Befruchtung mit fremder Eizelle. Neun Monate später bekam Buchweitz einen gesunden Sohn, die Ehefrau gebar glücklich eine Tochter. Doch als beide Kinder zehn Monate alt waren, kam der einschneidende Anruf: Eine ehemalige Klinikangestellte hatte ausgepackt, verraten, dass die Embryonen vertauscht worden waren. Sofort gestanden die Ärzte, meinten aber, sie hätten bei aller Abwägung verhindern wollen, dass Buchweitz abtreibt, und geschwiegen - eine Haltung, die vor Gericht sogar akzeptiert wurde.
Auch die allein stehende Mutter hätte sich in ihre - genetisch - falsche Mutterschaft gefügt. Doch das Ehepaar, nun ebenfalls erschüttert, klagte vor Gericht auf das Sorgerecht für seinen Sohn; Buchweitz' Anwaltsrechnungen türmten sich, sie musste die Klinik verklagen, bekam am Dienstag die Million zugesprochen. Und nun?
Ähnliche Fehler wurden nur drei Mal bekannt. Zwei Mal in London, darunter eine weiße Frau mit zwei schwarzen Zwillingen sowie ein "Ringtausch" mit drei betroffenen Frauen, und ein Mal in New York, wo eine weiße Frau Zwillinge gebar: ein leibliches Baby und einen nicht verwandten schwarzen Sohn.
Nicht verwandt? Das ist die Frage, und so gibt sich das Gericht in San Francisco in Sachen Sorgerecht erst mal ratlos, gestattete vorläufig einen Besuch alle zwei Wochen. "Eine merkwürdige Situation", findet die Gebär-Mutter, "es steht in keinem Psychologiebuch, wie man damit umgehen soll." Nach deutschem Recht ist die leibliche Mutter diejenige, die das Kind geboren hat. Weder Leihmütter noch Eizellenspenden sind bei uns erlaubt, so ist die Regelung unproblematisch - bis der Arzt danebengreift.
Artikel erschienen am Do, 5. August 2004, DIE WELT
Wechselfälle des Schicksals- Welt Artikel
Hi aspirina,
bist du auch die Gleiche wie any-nym, die hier kommentarlos Artikel hereinkopiert,
ohne persönlich was dazu zu schreiben, wieso, weshalb, warum ?
Soweit ich das verstehe, war das nämlich die Hauptabsicht dieses Forums " total anonym"
Man hat die Möglichkeit sich völlig frei zu äußern,
gerade weil vieles, sehr persönliches, beim Thema Kiwu,
Gefühle, Sexualität, Fortpflanzung, Partnerschaft
nicht so einfach zu besprechen ist.
Dieser Artikel bestätigt leider viele Ängste,
denn jeder weiss, daß menschliches Versagen theoretisch möglich ist - mehr nicht.
Über die Sorgfalt und das Verantwortungsbewusstsein generell in IVF-Kliniken, Situation in Deutschland, sagt er gar
nichts aus.
Ebenso könnte man einen Artikel über betrunkene Schulbusfahrer, Passgierflugzeugpiloten usw... reinstellen.
Nicht völlig auszuschliessen, nicht 100 % verhinderbar - nicht die Regel
aber spektakulär - Wasser auf die Mühlen, der Gegner der Repromedizin.
Falls du irgendwelche anderen Aspekte dazu siehst,
poste doch mal persönlich.
bist du auch die Gleiche wie any-nym, die hier kommentarlos Artikel hereinkopiert,
ohne persönlich was dazu zu schreiben, wieso, weshalb, warum ?
Soweit ich das verstehe, war das nämlich die Hauptabsicht dieses Forums " total anonym"
Man hat die Möglichkeit sich völlig frei zu äußern,
gerade weil vieles, sehr persönliches, beim Thema Kiwu,
Gefühle, Sexualität, Fortpflanzung, Partnerschaft
nicht so einfach zu besprechen ist.
Dieser Artikel bestätigt leider viele Ängste,
denn jeder weiss, daß menschliches Versagen theoretisch möglich ist - mehr nicht.
Über die Sorgfalt und das Verantwortungsbewusstsein generell in IVF-Kliniken, Situation in Deutschland, sagt er gar
nichts aus.
Ebenso könnte man einen Artikel über betrunkene Schulbusfahrer, Passgierflugzeugpiloten usw... reinstellen.
Nicht völlig auszuschliessen, nicht 100 % verhinderbar - nicht die Regel
aber spektakulär - Wasser auf die Mühlen, der Gegner der Repromedizin.
Falls du irgendwelche anderen Aspekte dazu siehst,
poste doch mal persönlich.
Liebe Expirina,
zwischen deinen Zeilen klingt Ärger durch "Wasser auf die Mühlen der Reproduktionsmedizin" und du kritisierst, dass aspirina den artikel unkommentiert hier rein stellt. Wenn dieses Forum so offen ist wie du sagst und wie es das auch ist, dann finde ich, kann aspirina auch so frei sein, einen Artikel unkommentiert hier rein zu stellen. Zwischen den Zeilen lese ich bei dir auch, dass du am liebsten einen Kommentar von aspirina erwartest mit dem Tenor, den du oben angibst "mal wieder eine propagandistische Horrormeldung .... Warum nur muss man uns KIWU-patientinnen nur so übel mitspielen ...." Ich schreibe das jetzt überspitzt, nur um es zu verdeutlichen. Dass sie genauso gut einen Artikel über betrunkene Schulbusfahrer hätte reinsetzen können, finde ich nun eher unpassend. Die im Artikel beschriebenen Vorkommnisse betreffen nun wirklich ausgerechnet die Problematik extrakorpuraler Befruchtung. Ich bin nicht besonders verwundert über den Artikel und kaum entsetzt. Wo Menschen arbeiten passieren halt Fehler, kann man nie ausschließen. Und wo wir Menschen derart in Vorgänge, die sonst die Natur allein vornimmt, hineinagieren, können halt auch solche Verwechslungsfehler passieren. Ich finde es durchaus richtig, sich solchen Tatsachen nicht zu verschließen. Wenn wir eine verantwortungsbewusste Entscheidung für diese Reproduktionsmethode treffen wollen, sollten wir uns bewusst machen, was passieren könnte und wenn uns das dann zu viel Angst macht - und das obwohl im Artikel von wohl weltweit nur 4 bekannten Fällen gesprochen wird und wir uns sowieso nach unserem persönlichen Vertrauen in die "Menschlichkeit" unserer behandelnden Ärzte und der strukturierten Arbeitsabläufe in der Praxis fragen sollten - dann sollten wir überlegen, ob uns dieses Risiko das Wert ist ....
schöne Grüße Mina
zwischen deinen Zeilen klingt Ärger durch "Wasser auf die Mühlen der Reproduktionsmedizin" und du kritisierst, dass aspirina den artikel unkommentiert hier rein stellt. Wenn dieses Forum so offen ist wie du sagst und wie es das auch ist, dann finde ich, kann aspirina auch so frei sein, einen Artikel unkommentiert hier rein zu stellen. Zwischen den Zeilen lese ich bei dir auch, dass du am liebsten einen Kommentar von aspirina erwartest mit dem Tenor, den du oben angibst "mal wieder eine propagandistische Horrormeldung .... Warum nur muss man uns KIWU-patientinnen nur so übel mitspielen ...." Ich schreibe das jetzt überspitzt, nur um es zu verdeutlichen. Dass sie genauso gut einen Artikel über betrunkene Schulbusfahrer hätte reinsetzen können, finde ich nun eher unpassend. Die im Artikel beschriebenen Vorkommnisse betreffen nun wirklich ausgerechnet die Problematik extrakorpuraler Befruchtung. Ich bin nicht besonders verwundert über den Artikel und kaum entsetzt. Wo Menschen arbeiten passieren halt Fehler, kann man nie ausschließen. Und wo wir Menschen derart in Vorgänge, die sonst die Natur allein vornimmt, hineinagieren, können halt auch solche Verwechslungsfehler passieren. Ich finde es durchaus richtig, sich solchen Tatsachen nicht zu verschließen. Wenn wir eine verantwortungsbewusste Entscheidung für diese Reproduktionsmethode treffen wollen, sollten wir uns bewusst machen, was passieren könnte und wenn uns das dann zu viel Angst macht - und das obwohl im Artikel von wohl weltweit nur 4 bekannten Fällen gesprochen wird und wir uns sowieso nach unserem persönlichen Vertrauen in die "Menschlichkeit" unserer behandelnden Ärzte und der strukturierten Arbeitsabläufe in der Praxis fragen sollten - dann sollten wir überlegen, ob uns dieses Risiko das Wert ist ....
schöne Grüße Mina
Hi Mina,
1.: „Wasser auf die Mühlen der Repromedizin-Gegner“ ist nicht Ausdruck persönlichen Ärgers,
sondern eher meine medienpolitische Einschätzung, welche Effekte
solche Meldungen bei
nichtinformierten Lesern und besonders Repromedizin- GEGNERN bewirken können.
2.: Der Vergleich mit Piloten, Busfahrern ( Aspekt : hohe Verantwortung für von ihrem Verhalten abhängige Menschen )diente einzig als austauschbares Beispiel für unzulässige Schlussfolgerungen nach dem Prinzip:
Horor-Schlagzeile über nicht 100%ig vermeidbare Einzelfälle - > Gefahr der Über-Generalisierung
3: Ähnlich tragische Fehler, Nachlässigkeit, Gleichgültigkeit kommen viel viel häufiger auch ohne Repromedizin vor, wenn
im Krankenhaus Säuglinge vertauscht werden,
wenn Neugeborene aus Kliniken entführt werden, wegen Sicherheitsmängeln,
nicht zu allerletzt aus Kindessicht,
wenn Frauen nicht mal wissen, von wem sie eigentlich ss geworden sind.
Da könnte man ebenso exotische , aber tragische Einzel-Fälle aus der Boulevardpresse zitieren, wie den hellhäutigen Fremdgänger der seiner Frau vom „ bezahlten Beischlaf “ mindestens eine nicht eigene Samenzelle eines Vorgängerkunden „mitbrachte“, was erst bei der Geburt eines dunkelhäutigen Kindes auffiel...
4: „. Wo Menschen arbeiten passieren halt Fehler, kann man nie ausschließen“ – und ich bin auch nicht verwundert oder zutiefst entsetzt, da sind wir einer Meinung
5. Über die typischen und wahrscheinlichen Behandlungsrisiken informiert zu sein, einen Arzt zu finden, den man vertrauen möchte, daß finde ich vor allem wichtig (er).
6. : Mich würde aber nach wie vor interessieren, ob Aspirina hierbei noch ganz andere Gesichtspunkte gesehen hat und warum sie das gepostet hat .
Mit jemandem irgendwelche Freiheiten absprechen wollen ( wie bei dir anklingt: „ dann kann aspirina auch so frei sein „) hat das ja wohl gar nichts zu tun,
sondern nur ,daß mir eben auffiel, daß im anonymen Forum, selbst das „ wieso, weshalb, warum“ anonym blieb – trotz der praktischen „ Möglichkeit“ sich frei zu äußern, mehr nicht.
interessierte Grüße,
Expirina
1.: „Wasser auf die Mühlen der Repromedizin-Gegner“ ist nicht Ausdruck persönlichen Ärgers,
sondern eher meine medienpolitische Einschätzung, welche Effekte
solche Meldungen bei
nichtinformierten Lesern und besonders Repromedizin- GEGNERN bewirken können.
2.: Der Vergleich mit Piloten, Busfahrern ( Aspekt : hohe Verantwortung für von ihrem Verhalten abhängige Menschen )diente einzig als austauschbares Beispiel für unzulässige Schlussfolgerungen nach dem Prinzip:
Horor-Schlagzeile über nicht 100%ig vermeidbare Einzelfälle - > Gefahr der Über-Generalisierung
3: Ähnlich tragische Fehler, Nachlässigkeit, Gleichgültigkeit kommen viel viel häufiger auch ohne Repromedizin vor, wenn
im Krankenhaus Säuglinge vertauscht werden,
wenn Neugeborene aus Kliniken entführt werden, wegen Sicherheitsmängeln,
nicht zu allerletzt aus Kindessicht,
wenn Frauen nicht mal wissen, von wem sie eigentlich ss geworden sind.
Da könnte man ebenso exotische , aber tragische Einzel-Fälle aus der Boulevardpresse zitieren, wie den hellhäutigen Fremdgänger der seiner Frau vom „ bezahlten Beischlaf “ mindestens eine nicht eigene Samenzelle eines Vorgängerkunden „mitbrachte“, was erst bei der Geburt eines dunkelhäutigen Kindes auffiel...
4: „. Wo Menschen arbeiten passieren halt Fehler, kann man nie ausschließen“ – und ich bin auch nicht verwundert oder zutiefst entsetzt, da sind wir einer Meinung
5. Über die typischen und wahrscheinlichen Behandlungsrisiken informiert zu sein, einen Arzt zu finden, den man vertrauen möchte, daß finde ich vor allem wichtig (er).
6. : Mich würde aber nach wie vor interessieren, ob Aspirina hierbei noch ganz andere Gesichtspunkte gesehen hat und warum sie das gepostet hat .
Mit jemandem irgendwelche Freiheiten absprechen wollen ( wie bei dir anklingt: „ dann kann aspirina auch so frei sein „) hat das ja wohl gar nichts zu tun,
sondern nur ,daß mir eben auffiel, daß im anonymen Forum, selbst das „ wieso, weshalb, warum“ anonym blieb – trotz der praktischen „ Möglichkeit“ sich frei zu äußern, mehr nicht.

interessierte Grüße,
Expirina
Bei allem Vorstellungsvermögen dafür, daß so was doch in einem von weiß ich wie viel tausend Fällen passieren kann ? besonders dort, wo es nicht so strenge Regelungen gibt ? eins kommt mir an der Sache merkwürdig vor. Die beteiligten Personen erfüllen alle Voraussetzungen für die gängigsten Vorurteile:
1. 47-jährige ? ein Alter, in dem man kaum noch auf einen Erfolg hoffen darf
2. alleinstehende Frau
3. Paar, das mittels Eizellspende das Glück sucht
Schon merkwürdig, daß das gerade bei so einer Konstellation passiert, die sehr in das Konzept der Meinungsmacher passt. Zufall oder doch nicht?
Wenn das ne Ente ist, finde ich die aber reichlich geschmacklos und makaber!
Gruß, Rebella
1. 47-jährige ? ein Alter, in dem man kaum noch auf einen Erfolg hoffen darf
2. alleinstehende Frau
3. Paar, das mittels Eizellspende das Glück sucht
Schon merkwürdig, daß das gerade bei so einer Konstellation passiert, die sehr in das Konzept der Meinungsmacher passt. Zufall oder doch nicht?
Wenn das ne Ente ist, finde ich die aber reichlich geschmacklos und makaber!
Gruß, Rebella