Unterstützene Behandlung bei IVF?

Für Fragen an Herrn Dr. Teut (Arzt für Homöopathie).
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Minna74
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Unterstützene Behandlung bei IVF?

Beitrag von Minna74 »

Hallo Dr. Teut!

Mit großem Interesse habe ich schon Ihre homepage durchforstet. Dort steht zwar geschrieben, daß es keine direkte Behandlungsmöglichkeit bei verschlossenen Eileitern gibt, mich interessiert jedoch, welche unterstützdenden Möglichkeiten es durch Homöopathie bei einer IVF-Behandlung gibt.

Dazu noch einige Informationen zu uns:
Ich bin 30 Jahre alt, mein Mann 33 Jahre - bei ihm ist alles so weit in Ordnung (allerdings raucht er...). Bei mir wurde im September 2003 festgestellt, das der rechte Eileiter komplett verklebt ist, der linke nicht ganz, allerdings ist er stark deformiert und laut operierendem Arzt in der Fähigkeit eine Eizelle überhaupt aufzufangen stark beschränkt.
Daraufhin haben wir im Februar diesen Jahres eine zunächst erfolgreiche IVF-Behandlung hinter uns gebracht. Allerdings kam es zu einem Spontanabort in der 12./13. SSW. Dies wurde scheinbar verursacht durch eine schnell wachsendes Myom in der Gebärmutterrückwand, welches Anfang Juli per Bauchschnitt entfernt wurde.

Nun möchten wir Ende Nov. / Anfang Dez. einen neuen IVF-Versuch wagen. Meine Frage ist nun, ob und wie man diese Behandlung homöopathisch unterstützen kann?!

Vielen Dank für Ihre Hilfe schon vorab!!!

Minna
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Dr. Teut
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Beitrag von Dr. Teut »

Hallo Minna,
die Idee einer homöopathischen Behandlung ist es, Ihren Organismus zu stärken und Selbstheilungskräfte zu mobilisieren, so dass es zu einer Anregung der Selbstheilung kommt. Verschlossene Eileiter sind naturheilkundlich kaum zu behandeln. Allerdings wird der homöopathische Therapeut versuchen, die "Schwäche" zu behandeln, die zur Eileiterverklebung und zu den Myomen führt. Das gelingt, wenn das individuell ausgewähltes Arzneimittel wirklich zu Ihrem Problem passt und wirkt. Die homöopathische Therapie steht und fällt mit der Kompetenz des Behandlers, da die Auswahl einer geeigneten Arznei manchmal sehr schwer ist. Wenn die Behandlung hilft, können Sie allerdings erwarten, dass es Ihnen auch in anderen gesundheitlichen Bereichen besser geht, auch bezüglich der Myomneigung würde sich eine begleitende individuelle Therapie lohnen auszuprobieren. Die homöopathische Behandlung sollten Sie besser schon länger vor IVF beginnen und nicht parallel. Die Hormonbehandlung selbst ist ja für Ihren Organismus ein "gewollter Stress", eine begleitende homöopathische Behandlung nur zur IVF, z.B. gegen Nebenwirkungen oder verbesserung des Erfolgs, halte ich eher für unklug, da unklar ist, wie Ihr Organismus individuell auf IVF reagiert. Die Akupunktur eignet sich hier sicherlich begleitend besser. Ideal begleitend zu IVF ist Stressmanagement, z.B. durch Entspannungsverfahren, Yoga, Meditation, genaue Ziele setzen, gut mit der Therapie auseinandersetzen, Austausch mit Betroffenen, gesunde Ernährung und moderatem Sportprogramm im Vorfeld. Hierzu liegen sogar einige gute Studien vor (s.u.). Die Untersuchungen sind an Harvard Medical School in der Abteilung für Mindbody-Medicine durchgeführt worden. In Deutschland ist mir ein vergleichbares Programm allerdings bislang nicht bekannt. Mehr Infos dazu finden Sie auch im Kinderwunschbuch.


J Am Med Womens Assoc. 1999 Fall;54(4):196-8. Related Articles, Links

Distress and conception in infertile women: a complementary approach.

Domar AD, Friedman R, Zuttermeister PC.

Mind/Body Medical Institute, Beth Israel Deaconess Medical Center, Harvard Medical School, Boston, USA.

OBJECTIVES: To examine the relationship of pretreatment psychological distress and demographics to conception in infertile women attending a group cognitive-behavioral treatment program. METHODS: Pre- and postprogram psychological measures and live birth rates were collected for 132 infertile women attending a ten-session group cognitive-behavioral treatment program. Subjects completed the Beck Depression Inventory (BDI) and the Symptom Checklist-90 (Revised) (SCL-90R). Conceptions that resulted in live births within six months of completing the program were noted. RESULTS: Women who conceived viable pregnancies within six months of the program had higher levels of psychological distress at program entry. Using logistic regression analysis, the best predictors of viable birth were younger age and a higher score on the global severity index of the SCL-90R. Significant pre- to postprogram psychological improvement was demonstrated by the SCL-90R and the BDI. Forty-two percent of the sample conceived viable pregnancies within six months of completing the program. CONCLUSIONS: Preprogram psychological distress and younger age were associated with significantly higher viable pregnancy rates.

PMID: 10531762 [PubMed - indexed for MEDLINE]



Fertil Steril. 2000 Apr;73(4):805-11. Related Articles, Links

Erratum in:

* Fertil Steril 2000 Jul;74(1):190.


Comment in:

* Fertil Steril. 2000 Dec;74(6):1261-2.


Impact of group psychological interventions on pregnancy rates in infertile women.

Domar AD, Clapp D, Slawsby EA, Dusek J, Kessel B, Freizinger M.

Beth Israel Deaconess Medical Center, Harvard Medical School, Boston, Massachusetts, USA.

OBJECTIVE: To determine the efficacy of two different group psychological interventions on viable pregnancy rates in women experiencing infertility of less than 2 years' duration.Design: Prospective, controlled, single-blind, randomized study. SETTING: Large tertiary-care teaching hospital. PATIENT(s): One hundred eighty-four women who had been trying to get pregnant for 1 to 2 years. INTERVENTION(s): Participants were randomized into a 10-session cognitive-behavioral group, a standard support group, or a routine care control group. They were followed for 1 year. MAIN OUTCOME MEASURE(s): Viable pregnancy. RESULT(s): Sixty-four [corrected] women discontinued participation in the study within the first year. There were a total of 47 in the cognitive-behavioral group, 48 in the support group, and 25 in the control group. There were statistically significant differences between participants in the two intervention groups versus the control group. CONCLUSION(s): Group psychological interventions appear to lead to increased pregnancy rates in infertile women.
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Minna74
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Danke

Beitrag von Minna74 »

Vielen Dank,
diese Antwort hilft mir schon weiter!
LG Minna
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