Reaktionen der Freunde / Familie auf Kinderlosigkeit

Alle Fragen und Probleme, die man doch lieber anonym diskutieren möchte.
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fuchtelmariechen
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Beitrag von fuchtelmariechen »

Hallo Rebecca,

wir haben es zuerst niemand erzählt. Dann Nachbarn von uns (mir fiel plötzlich ein, daß sie mal erwähnt hat ihr Sohn sei durch ICSI entstanden). Das war der Wendepunkt für uns. Sie hat mir von ihrer Praxis erzählt und dort sind wir auch hin. Dann habe ich es einer Kollegin von mir erzählt mit der ich auch privat befreundet bin. Sie hat mich gespritzt wenn die Dosen hoch waren. Dann noch einem befreundeten Paar. Naja unsere Eltern haben wir während der Behandlung eingeweiht. Meine Mutter fand es nicht gut was wir machen, möchte aber inzwischen ihre Enkel nicht mehr missen. Alle haben mir sehr geholfen während der Behandlung, selbst meine Mutter. Irgendwann habe ich gedacht es sollte kein Tabuthema sein. Ich bekam von einem Freund einen Anruf und er sprach mich auf unsere Kinderlosigkeit an (damal war ich gerade am Behandlungsbeginn). Ich habe offen gesagt, daß wir keine Kinder bekommen können. Bevor ich erklären konnte warum und welche Möglichkeiten es für uns gibt war das Gespräch beendet. Warum hat er dann gefragt? Naja Du siehst, die Leute reagieren toal unterschiedlich darauf. Aber die positiven Reaktionen überwiegen!!!

Viel Glück,
Miri
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Simimone
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Beitrag von Simimone »

Am Anfang vom KiWu hatten wir allen erdenklichen Leuten, die uns nur fragten erzählt daß wir es nun probieren....nach 1 Jahr nervte uns diese Fragerei dann "ob wir es denn schon aufgegeben hätten oder warum ich noch nicht ss sei" und wir gingen zum Doc der uns dann sagte daß es bei uns nur via ICSI klappt. Ich war hilflos, wütend und hätte nur noch heulen können...man fragt sich doch sehr oft "warum!", aber letzten Endes ist es halt mal so und inzwischen ist IVF/ICSI, IUI, etc. irgendwie völlig normal für uns geworden. Anfangs haben wir relativ schnell 2 sehr guten Freunden erzählt was wir machen. Sie waren IMMER da für uns, haben mit uns gefiebert und fanden das völlig normal daß man es eben so probiert wenn es nicht anders klappt. Nach und nach erfuhren es unsere Eltern, andere Freunde,....inzwischen verplappern wir uns leider ab und an auch hin und wieder wenn wir mitten im gespräch sind. Meist gucken die Leute nur kurz etwas irritiert weil sie nicht wissen ob das jetzt Ernst war, aber danach gab es eigentlich nie böse Worte oder Ähnliches. Mir persönlich wär es auch egal wenn es die ganze Welt wüsste - mir geht es nur darum daß mein Kind einfach NORMAL behandelt wird und nicht als Retortenbaby angesehen wird und falls es irgendwie was noch net kann was andere Kinder im gleichen Alter evtl. schon können oder wenn es mal mehr kann als gleichaltrige dann nicht gesagt wird:"Das ist nicht normal, aber solche Kinder....blablabla.".....ich find es auch schade daß viele Leute dank ihrer Unwissenheit oftmals gemein sind oder solche Kinder als unnormal ansehen......aber ich möchte eben nicht daß es auf dem Rücken meines Kindes ausgebaden wird - daher erfahren es immernoch nur Leute denen wir vertrauen und die wir vorher ausgetestet haben wie sie zum Thema IVF etc. stehen. Das hilft Dir jetzt alles sicher auch nicht weiter.....ein Tipp: wenn Du nicht sagen möchtest daßIhr keine Kinder "normal" (blödesWort, aber Duweißt wie ich´s meine) kriegen könnt versuch es auf die finazielle Schiene zu schieben: sag einfach daß Ihr in Anbetracht der heutigen Reformen und der schlechten Finanzlage momentaneinfach nicht wisst wie Ihr da ein Kind groß kriegen sollt. Dasversteht eigentlich jeder, der nicht grad Multimillionär ist :-)!

Alles Gute für die Zukunft und ein baldiges Kugelbäuchlein!!!
Simi & Keks 17.07.2003
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.:merlyn:.
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Beitrag von .:merlyn:. »

ich bin da sehr offen.
meist erzäh ich auch, dass ich keine kriegen kann.
dann hör ich mir die üblichen tipps an, winke dankend ab und der käse ist gegessen.

vielleicht klappt es ja doch noch und dann ist die überraschug groß. :P
Gast

Beitrag von Gast »

mir fällt es sehr schwer, offen darüber zu sprechen, somal mir dauernd im Bekannten Kreis immer wieder ne Freundin schwanger wird, die ja dan auch fragen wann es den bei uns so weit ist!!!! Ich kann es ährlich gesagt nicht mehr ertragen über dieses Thema zu sprechen....
Jedesmal wenn das Thema angesprochen wird,geb ich einen Grund an das ich gehen kann !!! Das ist zum heulen....

Ganz liebe Grüße
JBB
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Beitrag von JBB »

Ich sehe das ganz sachlich: Die einen haben einen Bandscheibenschaden, die anderen Bluthochdruck und wir haben eben eine Erkrankung des Fortpflanzungsapparates!

Warum sollten wir uns deshalb schämen und nicht darüber sprechen? Die anderen reden ja auch über ihre Krankheiten.

Wenn man dieser Thematik ganz ehrlich und offensiv begegnet, dann nimmt das den Leuten schon mal den Wind aus den Segeln.

Klar kommen dann oft die berühmten "Ratschläge", aber das geschieht meist aus Unwissenheit und dann erkläre ich schon mal die genaueren medizinischen Zusammenhänge. Mal ehrlich, in wie vielen Themenbereichen haben wir alle nur ein geringes Wissen und haben trotzdem irgendeine "Meinung" dazu. Warum sollten sich die Nicht-Sterilen mit "unserem" bestens Thema auskennen?

Wenn wir uns schon von Politikern und Medien alleine gelassen fühlen, dann sollten wir uns schon selber dadurch helfen, indem wir unsere Mitmenschen über unser Problem informieren. Eine bessere Enttabuisierung gibt es nicht!

Klar, dass beruftstätige Frauen auf dem Job lieber nicht so offenherzig darüber reden sollten :-?
Liebe Grüße
Bea

mit zwei erwachsenen ICSI Kindern
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momo78
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Beitrag von momo78 »

Hallo,

ich bzw. wir schämen uns in keinster Weise dafür, wie unser Sohn entstanden ist, aber wir hängen es auch nicht an die große Glocke. Unsere Familien wissen bescheid, dann noch mein Chef und ein paar, ganz wenige ausgewählte Freunde. Letztlich ist es doch egal, wie er entstanden ist, hauptsache er ist da.
LG
momo78 mit Markus *06.10.03


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Petrakr
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Beitrag von Petrakr »

wir haben es auch unseren Eltern und unseren engsten Freunden erzählt. Sie waren natürlich alle geschockt, aber das hat sich alles recht schnell gelegt.
Ich habe bei den ersten 4 icsi den negativ Befund auch gleich telefonisch mitgeteilt, bis ich gemerkt habe, dass das total anstrengent für mich war.
Jetzt rede ich über die Versuche nur, wenn ich es will und habe der Familie ein "Frageverbot" erteilt.
ABER es ist schon besser, wenn die Familie "eingeweiht" ist. Auf der Arbeit habe ich aber nichts erzählt.

LG an alle
Petra
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...seit Anfang November 04 SCHWANGER!!
... seit 07.08.2005 überglückliche Eltern einer kleinen Tochter !!!!
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo Petra,

mein Chef wusste bescheid und es war viel viel leichter für mich.

Wünsche Dir viel viel Glück!!!
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momo78
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Beitrag von momo78 »

Der letzte Beitrag war von mir. Hab vergessen, mich einzuloggen :oops: :oops: :oops:
LG
momo78 mit Markus *06.10.03


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Petrakr
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Beitrag von Petrakr »

Hallo Momo78,

mir fällt ja jetzt so viel ein, warum ich es meinem Chef nicht sagen würde, da weiß ich jetzt noch nicht einmal, wo ich anfangen sollte.
Ich habe nicht einen so guten Draht zu ihm.

Petra
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