Hallo Claudia,
vielleicht kann ich dir etwas Mut machen.
Bei mir liegt auch eine Translokation vor. Es ist ebenfalls das 15. Chromosom betroffen.
Wir haben auch lange überlegt und uns ausführlich beraten lassen.
Selbst als wir noch hofften auf natürlichem Weg ein Kind zu bekommen hatten wir bereits Zweifel. Aber der KIWu wird mit der Zeit nicht weniger und irgendwann bist du bereit auch das auf dich zu nehmen.
Auch in der Humangentik hat man uns bestärkt das Risiko einzugehen, trotz ICSI. Bei uns liegt es immerhin bei 20 %.
Wir haben es gewagt: Ich bin in der 14. SSW (nach 1. Icsi) und da wir die ersten 12 Wochen ohne Fehlgeburt überstanden haben, hat sich auch das Risiko erheblich gesenkt. Aber letztendlich bringt erst die Punktion Gewißheit und das Risiko ist immer noch hoch. Am Montag ist es bei uns soweit und dann heißt es warten!
Ich habe mir vorher nicht vorstellen können wie belastend es sein wird, aber ich denke auch alle anderen Mütter hier nach KIWU Behandlung haben in den ersten Wochen diese Angst das Kind zu verlieren.
Es ist hart den Krümel im Ultraschall zu sehen und immer daran zu denken es könnte zum Schlimmsten kommen.
Bei uns ist die Diagnose für das Kind denkbar ungünstig , falls es zum Schlimmsten kommt, so dass von Seiten der Humangenetiker auf jeden Fall zum Abruch geraten wird. Diese Diagnose ist zwar Hart, aber irgendwie hat man uns zumindest diese Entscheidung abgenommen.
Die Frage "Abruch ja oder nein" ist bei Trisomonie natürlich schon wesentlich schwieriger zu beantworten, was die Sache dadurch nicht einfacher macht.
Ich kann dir nur raten, laß dich ausführlich beraten, bevor ihr eine Entscheidung trefft. Aber die Zeit des Wartens ist nicht nur belastend. Es gibt auch die schönen Momente, wo man voller Hoffnung ist.
In Oberhaussen gibt es übrigens das "Institut für klinische Genetik und Zytologie Nordrhein". Hier kann man bereits zum Ende der 12. Woche eine Frühamniocentese durchführen lassen. Das Risiko soll nicht höher sein als in anderen Kliniken in der 15. Woche, da hier für die Untersuchung nur 5 ml Fruchtwasser nötig sind (sonst 20 ml). Dort wird man auch beraten.
Im Internet kann man sich darüber ebenfalls informieren: http://www.eurogen.de
Wir haben morgen dort Termin und hoffen, dann in 2-3 Wochen endlich die Schwangerschaft genießen zu können.
Ich weiß nicht ob wir die Kraft finden würden das noch einmal durchzustehen, aber ich glaube wenn wir es gar nicht erst versucht hätten, hätten wir es irgendwann bereut. Oft kommen zwar Zweifel auf, ob das Ganze richtig war und ob man überhaupt das Recht hat, von Anfang an einen Abruch in Kauf zu nehmen (viele werden es verwerflich finden). Ich glaube auf diese Fragen gibt es keine Antwort und die Entscheidung muss jeder alleine treffen.
Wenn du möchtest können wir gerne die Mail Adressen austauschen, ich glaube es hätte mir die letzten Tage sehr geholfen mit ebenfalls Betroffenen zu sprechen.
Bisher habe ich hier im Netz noch nicht über unser Problem gesprochen, ich finde es toll, dass du den Mut hattest hier nach Hilfe zu suchen.
Auf jeden Fall wünsche ich euch alles Gute
Issi
<font size=-1>[ Diese Nachricht wurde geändert von: Issi am 2001-08-26 08:55 ]</font>
Völlig verzweifelt - Neuer Ordner nach Gen-Ergebnis
Hallo Issi,
vielen Dank für Deinen Trost. Mensch bin ich froh, dass es noch jemanden gibt, mit dem ich mich austauschen kann.
Hier hast Du meine E-Mail-Adresse (leider habe ich nur im Büro Zugang zum Internet, so dass ich täglich von 7-15:30 Uhr zu erreichen bin):
claudia.stuebing-kampmann@infracor.de
Würde mich echt freuen, wenn Du mir Deine Adresse bekannt gibst. Ich hätte so viel was ich mir von der Seele schreiben möchte.
Aber vorab schon mal:
Wir haben uns auch DAFÜR entschieden, es zu versuchen.
vielen Dank für Deinen Trost. Mensch bin ich froh, dass es noch jemanden gibt, mit dem ich mich austauschen kann.
Hier hast Du meine E-Mail-Adresse (leider habe ich nur im Büro Zugang zum Internet, so dass ich täglich von 7-15:30 Uhr zu erreichen bin):
claudia.stuebing-kampmann@infracor.de
Würde mich echt freuen, wenn Du mir Deine Adresse bekannt gibst. Ich hätte so viel was ich mir von der Seele schreiben möchte.
Aber vorab schon mal:
Wir haben uns auch DAFÜR entschieden, es zu versuchen.