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Verfasst: 07 Feb 2003 14:49
von Lina
Die Amerikaner sind in dieser Beziehung sowieso leicht gaga. Wenn ich mir vorstelle, da gibt es Paare, die nach Eizellspende, Samenspende (natürlich sorgfältig ausgewählt) von einer Leihmutter "ihr Kind" zur Welt bringen lassen. Wie soll dieses Kind jemals eine Identität finden, wenn es erfährt, wie es "erzeugt" wurde.
Und in Bezug auf heterologe Ins. : Warum ist eine Samenspende erlaubt, eine Eizellspende aber nicht? Wo liegt der Unterschied?
Ich weiß, das weicht jetzt etwas vom Thema ab, aber so richtig durchdacht und logisch schlüssig finde ich viele Dinge nicht.
Und noch was: Warum soll Amerika uns ausgerechnet hier ein "Vorbild" sein?
Petal, wie du das beschreibst, ist das doch sehr schlüssig und schließt ein "Designerbaby" doch von vornherein.
Carolyn
Verfasst: 07 Feb 2003 14:50
von Birgit~
Liebe Carolyn,
du hast ja so recht, wenn wir mit (40/41) abwarten, was politisch entschieden wird, kann das leider endgültige Konsequenzen haben....
( Entschuldige meine drastische Ausdrucksweise, mir fällt es im Moment selbst sehr schwer, mich fürs Ausland zu entscheiden) LG Birgit
P.S.:der einzige Unterschied bei der Eizellspende ist die Stimulationnebenwirkung +Punktionsrisiko. Wenn es aber häufige Schädigungen der Spenderinnen (oft junge Studentinnen) durch Punktion käme, würden gerade in Amerika, die Docs, die Angst vor extrem hohen Schadensersatzforderungen haben, diese Methode gar nicht anwenden...
Verfasst: 07 Feb 2003 14:54
von Pebbles
Hallo nochmal !
Daran sieht man doch wieder wie verlogen diese ganze Diskussion ist.
Ausserdem wenn Paare, nur an bestimmten Tagen GV haben oder Diät machen ist das doch wohl auch Selection ? Damit das Kind ja ein bestimmtes Geschlecht hat.
Das mit dem Katalog ist mir auch bekannt. Aber auch wenn der Spender/die Spenderin hochintelligent ist, muss das Kind das noch lange nicht erben. Sieht man doch in vielen Familien. Ein Kind ist ein Mathegenie, das andere ist dafür handwerklich geschickt. Das ist natürlich auch eine Riesengeldmacherei.
Das mit der staatlichen Hilfe bei behinderten Kindern stösst mir auch so übel auf. Da würde ich mich auch nie drauf verlassen. Vor allem wenn man betroffene persönlich kennt.
Es kann immer was mit dem Kind sein. Aber wenn man sagt das war ein Unfall, bedauern dich alle. Sagt man das ist eine Trisomie, fragen sie einen ob das sein musste.
Viele Grüsse Pebbles
Verfasst: 07 Feb 2003 15:55
von Petal
Liebe Carolyn,
PKD darf gemacht werden, da es nur die Eizelle, noch vor der Verschmelzung mit der Samenzelle, ist, die hier untersucht wird.
Hieraus haben Juristen geschlossen, daß diese Untersuchung in D erlaubt sein muß (Gesetzeslücke), denn die EZ fällt nicht unter den Schutz des ESchG.
Clever, aber eben auch nicht so aussagekräftig wie die PID, denn ich will ja gerade das gemischte Erbgut! Aber mit Verschmelzung haben wir einen Embryo und damit das veraltete ESchG
(Oh Gott, hoffe, ich ware jetzt nicht belehrend)
Verfasst: 07 Feb 2003 17:45
von Lina
Hi Petal,
nee, ist nicht belehrend, ich wußte das auch schon. Aber ich merke immer wieder, dass auch intelligente Leute, mit denen ich zu tun habe und die unsere Problematik gut kenne, Schwieirigkeiten haben, hier über ihre Nasenspitze hinaus zu schauen. Da wird immer nur von Designerbabies und so gesprochen. Ich kann es einfahc nicht fassen. Wieviele Leute können es sich denn leisten, nur so aus Jux und Tollerei mal eben das alles machen zu lassen, nur um dann ein Kind mit bestimmten Eigenschaften zu bekommen? Der Prozentsatz ist doch verschwindend gering und wirklich relevant ist es doch nur für Paare wie uns.
Carolyn
Verfasst: 07 Feb 2003 17:49
von Petal
Genau so, Lina.
Aber bekomme das mal in die kranken Hirne rein.
Den Gesichtspunkt Kosten haben sich die Hirnies wohl noch nie betrachtet, denn teuer ist deer Spaß alles in allem Schon.
Verfasst: 09 Mai 2003 18:50
von Storchenexpress
Meine Forumspause klappt nicht, weil ich erst jetzt den Ordner finde..... Ich bringe es auf 2 FG und eine biochemische SS in 19 Monaten.......Bin auch schon 41.
Ich bin aus Ö die sind gleich noch dämlicher den hier ist auch noch die PKD verboten aber dafür ein SS Abbruch bis zur 12. Woche ohne Grund danach nach medizinischer Indikation.
Na bravo den Achtzeller dürfen wir net ansehen aber dafür pflanzen wir ihn ein und im schlimmsten Fall darf die Frau dann nach FU eine Unterbrechung der SS machen.....
Habe selber in den USA gelebt dort meine ersten Behandlungen (IUI Und OP) gemacht und muss sagen der % Satz der Frauen die dann Designerbabys wollten war sehr sehr gering. Den meisten ging es um ein gesundes Kind sonst auch schon gar nix.
Und die die das Geld für die Designerbabys haben (so ab ca. 60.000 Dollar aufwärts mit Uni Abschluss der Spender etc.) die machen das sowieso. Da findes sich ein Weg dafür. Aber deshalb für andere verbieten?
Und auch die EZ Spende sollte endlich erlaubt werden, welche Ungerechtigkeit zwischen Mann und Frau.
So erreichen die Gesetztemacher vor allem eines: Hohe Kosten, enormer Aufwand und der gute Euro wandert auch noch ab ins Ausland....... Zweiklassenmedizin denn EZ Spende und PID kosten ganz schön was und dazu Rreisekosten etc. Und solange das bei uns nicht erlaubt können die in Italien und Spanien etc. verlangen was sie wollen, weil ja kaum Konkurrenz vorhanden.
Für D wäre auch eine spätere Selektion dringend von Nöten. Möchte nicht wissen wieviele negative Kryos man sich ersparen könnte dürfte man später selektieren. Aber der dumme Kinderwunschpatient ist ja ne Goldgrube. Blastos sind sicher nicht die Allerweltslösung aber auf jeden Fall schon mal ein Vorteil.
Also die Deutschen und die Österreicher haben nicht nur die Sprache (mal abgesehen die Probleme von Quark und Topfen) gemeinsam sonder absolut inkompetente verborte und nicht mitdenkene Politiker.
Tut mir übrigens für Euch sehr leid die Sache mit den KK die Ösis folgen dem bestimmt bald.
lg
gertraud
Verfasst: 25 Sep 2003 15:12
von Valentin Thurn
Aufklärung tut not, und ich hoffe ich kann mit meinem Dokumentarfilm dazu beitragen. Er soll die ganze Skala der Fruchtbarkeitsbehandlungen zeigen, die in Deutschland verboten sind und viele Paare ins Ausland zwingen. Gesendet wird der 60minütige Film auf dem deutsch-französischen Fernsehsender ARTE im Rahmen eines Themenabends über künstliche Befruchtung im Frühjahr nächsten Jahres.
Ich weiß nicht, ob Sie sich vorstellen können, bei einem solchen Film mitzuwirken? Sie können dabei anonym bleiben.
Mein Auftraggeber ARTE erlaubt es mir, einen vorurteilsfreien Blick auf das Thema zu werfen, weil ich nur die Geschichte von drei oder vier Paaren erzählen soll, ihr Hoffen und Bangen, sowie aufklären über die medizinischen Grundlagen, es kommen also in erster Linie die Betroffenen und ihre Ärzte zu Wort.
Alle Informationen werden vertraulich behandelt, ich veröffentliche nichts ohne vorherige Zustimmung. Ich habe übrigens schon einen Film über assistierte Befruchtung gemacht, da ging es um ein Lesbenpaar, das zu einer holländischen Samenbank geht. Wenn Sie davon eine Kassette sehen möchten, um sich ein Bild von meiner Arbeit zu machen, sende ich sie Ihnen gerne vorab zu.
Herzliche Grüße
Verfasst: 01 Dez 2003 14:08
von moonfay
Hallo Zusammen,
Aufklärung tut hier wirklich not.
Es gibt soviele Ungereimtheiten hier in Deutschland was die Fruchtbarkeitsbehandlung an sich betrifft.
Z.B. ist bei uns eine ICSI-Behandlung in Deutschland nicht möglich, da wir nicht verheiratet sind. Was ist das für eine Auslese??
Das wurde uns aber erst mehrere Monate nach unseren ersten Gesprächen mit meinem Frauenarzt gesagt worden, obwohl wir von Anfang an gesagt haben, dass wir nicht verheiratet sind.
Zur PID kann ich mich Euren Beiträgen nur anschließen. Es ist überhaupt nicht schlüssig, warum eine PID zur Risiko- und Kostenminimierung nicht zugelassen wird, aber nach einer Fruchtwasseruntersuchung bis zur 12. oder 16. SSWoche abgetrieben werden darf. Letztendlich weiß sowieso niemand, ob hinter den verschlossenen Türen alles ethisch, moralisch und politisch korrekt abläuft.
Ich wünsche mir nur mehr Beiträge hierüber auch in den öffentlich-rechtlichen Sendern, stattdessen sieht man nur blauäugiges Geplänkel auf RTL à la Hurra wir bekommen ein Baby.
Bevor ich hier meinen ganzen Frust ablade, will ich diesen Beitrag lieber beenden. Vielleicht ergibt sich ja eine neue Diskussion.
Liebe Grüße
Moonfay
Verfasst: 02 Dez 2003 23:22
von rebella67
Hallo moonfay,
es ist nicht ganz korrekt, daß eine ICSI nur bei Verheirateten möglich ist. Das mag auf einige Bundesländer zutreffen, generell ist es aber möglich. Der Knackpunkt hier ist "nur", daß Ihr dann keinen Anspruch auf GKV-Kostenübernahme habt.
Die vielen Ungereimtheiten! Lese mal die Rede von Hubert Markl :
http://www.mpg.de/pdf/redenPraesidenten ... 1Markl.pdf . Der widerlegt das alles so schön. Vielleicht geht es Dir dann wieder etwas besser.
Liebe Grüße, Rebella