Plötzlich doch Hashimoto?

Silbermond48
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Beitrag von Silbermond48 »

Hallo Möwe,

richtig was hier zum Teil geschrieben wurde (Hashimoto gibt es mit und ohne Antikörper).
Bisher ist keiner auf Deine Frage eingegangen woher die Probleme kommen.
Hashimoto hat mehrere Auslöser.
1. Genetische Disposition (wird gerne von der Mutter auf die Kinder übertragen)
2. allgemeine Entzündungen im Körper
3. hohe Jodzufuhr
4. starke Hormonschwankungen wie z.B. durch Schwangerschaft und Geburt.

Da Du schon länger in KiWu Behandlung bist hast Du einfach schon mehrfach starke Hormonschwankungen mitgemacht die dann eine Hashimoto auslösen können (die warhscheinlich genetisch veranlagt ist).
Bei einer Hashimoto aufpassen, daß Du nicht zuviel Jod zuführst (jodhaltige Tabletten). Diese unterstützen sonst die Entzündung.

Liebe Ostergrüße
Möwe
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Beitrag von Möwe »

Hallo ihr Lieben,

danke für eure weiteren Antworten :). Ich war länger nicht aktiv im Forum und hatte fast vergessen, wie nett es ist, hier Rat zu bekommen.

Silbermond, ich finde die potenziellen Auslöser für Hashi interessant - das ändert im Nachhinein zwar nichts, hilft mir aber beim Verständnis. Ich denke, Punkt 2 und 4 treffen auf jeden Fall auf mich zu. Was weitere entzündliche Prozesse im Körper angeht, ist bei mir noch mehr im Gange, ich habe einen diagnostizierten Haplotyp, bei dem verschiedene autoimmune Krankheiten wahrscheinlich sind und wir haben neben Hashi noch ein bis zwei weitere Dinge so gut wie gesichert. Schon irre, was anhand von Blutwerten herausgefunden werden kann (und was Ärzte hierzulande jahrelang nicht bemerkt haben). Aber ich schweife wieder ab :oops:.

Was mir noch nicht klar ist: Es klingt hier so, als wäre Hashi gar kein Problem und als müsste man auf nichts weiter achten (im Vergleich zu einer UF). Wenn das so ist, freue ich mich. Zwei Dinge habe ich in der Vergangenheit jedoch hier und da aufgeschnappt:
1. Bei Hashi solle man die Einstellung eher an den freien Werten ausrichten und nicht am TSH. Es könne also sein, dass der TSH stark supprimiert ist - was man aber nicht weiter beachten müsse, ausschlaggebend seien die freien Werte.
2. Bei Hashi auf keinen Fall Jod zu sich nehmen.

Was ist an diesen Aussagen dran?

Und wenn ich euch richtig verstehe, gehören zu Hashi entzündliche Prozesse in der SD, die mittels US erkannt werden müssen? Welche Faktoren müssen noch gegeben sein, um eindeutig sagen zu können: "Jepp, das ist Hashi." Denn Antikörper müssen ja nicht zwingend da sein, wie ich hier erfahren habe. Walnuss denn dann zwingend vorhanden sein, um diese Diagnose zu stellen?

Zil, ich habe in einem der Papiere, die ich gegoogelt habe (danke für die Tipps) gelesen, dass die FG-Rate bei Hashi deutlich erhöht sei. Geht es dabei um unentdeckte Hashi? Denn wenn Hashi richtig eingestellt ist, sollte sie doch nicht mehr Probleme machen als eine reine UF? Ich fand diese Aussage nämlich nicht so ermutigend...

Betty, ja, ich treibe mich immer noch hier herum. Manchmal habe ich keine Lust mehr auf den ganzen Käse und würde am liebsten bockig alles hinschmeißen. Tja, und tue es dann doch nicht :wink:. Wir haben nun jedenfalls einen ganzen Berg an neuen Informationen bekommen, die ich nach und nach abarbeite. Es ist auf jeden Fall sehr erleichternd, endlich einen Arzt im Hintergrund zu haben, der die ganzen Zusammenhänge versteht und ernst nimmt sowie bei Fragen Ansprechpartner ist und nicht einfach mit den Schultern zuckt...

Liebe Grüße
Möwe

"Strength doesn't come from what you can do. It comes from overcoming the things you once thougt you couldn't."


ICSI-Kandidatin ... Kryo-Fan ... Stehaufmädchen
Kryo 07/2012 *6. SSW
Kryo 09/2012 *8. SSW (extrauterine Schwangerschaft)
Kryo 10/2013 *6. SSW
Kryo 11/2014 *6. SSW
Kryo 03/2018 *6. SSW

Es warten noch ein paar Kryos auf uns. Bild


Meine Baustellen: Hashimoto (ohne AK), Glutenunverträglichkeit (glutenfrei seit 01/2015), hochgradiges HLA-Sharing, KIR-Genotyp AA, erhöhte NK (zwischen 17 und 23%), erhöhtes TNF-alpha, leicht erhöhter RF
Aber sonst: Hübsche & viele Eizellen, gute Befruchtungsraten, gute Blastozysten, Hormonwerte prima :-)
Gast

Beitrag von Gast »

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Zuletzt geändert von Gast am 21 Apr 2015 00:36, insgesamt 1-mal geändert.
Gast

Beitrag von Gast »

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Silbermond48
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Beitrag von Silbermond48 »

Also ganz kurz nochmal.
Bei manchen Patienten ist die Diagnose Hashimoto nur durch das Befinden und eine Veränderung des Schilddrüsengewebes im Ultraschall zu diagnostizieren. Das ist dann eine schallschwache Schilddrüse mit nicht mehr kompaktem Gewebe. (Das Gewebe ist durch die Entzündung aufgelockert).
Einstellung hauptsächlich nach FT 3 und FT4, sowie Befinden. TSH kann dadurch natürlich suprimiert sein (wie bei einer Überfunktion) ist dann aber egal.
TSH ist ein Wert aus der Hinranhangdrüse. Misst diese nicht genügend Hormone im Blut sagt die Hirnanhangdrüse durch vermehrte TSH-Produktion, bilde mehr Hormone, es sind nicht genügend im Körper vorhanden.
Nehme ich künstlich Schilddrüsenhormone ein, misst die Hirnanhangdrüse und sagt, gut ich habe genügend Hormone und drosselt die TSH - Produktion, somit wird der TSH - Wert im Blut kleiner, damit die Schilddrüse nicht angeregt wird mehr Hormone zu bilden.
Somit wird die Schilddrüse quasi "ruiger gestellt" und eine Entzündung kommt eher zum abheilen.
Eine Schilddrüse muss nicht unbedingt kleiner sein bei einer Hashimoto. Oftmals wuchert das Gewebe auch (wenn keine Hormone gegeben werden / oder zu wenig) und dieses wuchernde Gewebe bildet aber auch nicht genügend Hormone.
Deshalb haben viele Hashi - Patienten auch eine "dickeren Hals".
Bei Jod verhält es sich so: man kennt ja Jodtinktur oder -salbe. Die lässt alles schnell zuheilen.
Wird zuviel Jod zugeführt und das lagert der Körper alles in der Schilddrüse, dann greift das Immunsystem alleine durch das Jod schon die Schilddrüse an, das es glaubt die Schilddrüse hat eine Entzündung.

Leider sind diese Zusammenhänge den wenigsten Schilddrüsenspezialisten bekannt, den "normalen" Ärzten fast gar nicht.

Ich hoffe, ich habe etwas zur weiteren Verwirrung beigetragen
*liebernicht* *liebernicht* *liebernicht*
Gast

Beitrag von Gast »

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Silbermond48
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Beitrag von Silbermond48 »

Bevor es hier zu einem Eklat unter "aufgeklärten Patienten" wird, schalte ich mich dann aus.
Kurzer Hinweis noch für anignu: "De Quervain Thyreoiditis" hat als einzigen Unterschied zur Hashimoto den, daß der Genotyp HLA - B 35 nachweisbar ist. Außer, daß evtl. Viren (nach Infektionen der Atemwege) der Auslöser sind.
Sonst wirklich alles gleich. Frauen häufiger betroffen als Männer usw.

Alles Gute
:D
Möwe
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Beitrag von Möwe »

Huhu,

ich wusste ja nicht, in welch tiefes Gewässer ich mich mit meiner Hashimoto-Frage begebe :wink: :help:.
Silbermond48 hat geschrieben:Bevor es hier zu einem Eklat unter "aufgeklärten Patienten" wird, schalte ich mich dann aus.
Och nö, so etwas finde ich immer total schade, so ein Forum lebt doch von verschiedenen Meinungen. Je mehr ich hier erfahre, umso eher kann ich mir eine Meinung bilden (ob die dann nach Lehrbuch "richtig" oder "falsch" ist, sei mal dahingestellt :wink:).

Anignu: Nicht, dass wir uns missverstehen :wink:, ich wollte die Hashimoto schon nicht selbst diagnostizieren, sondern einen Fachmann oder eine Fachfrau drauf schauen lassen. In der Regel vertraue ich meinen Ärzten da schon, mag es aber, wenn ich wenigstens ein bissel Ahnung vom Thema habe. Ja, in der Medizin ist nicht immer alles schwarz oder weiß, ich hatte wohl gehofft, im Fall von Hashi wäre das anders (so wie bei einem Beinbruch, wo man sagen kann: Der Knochen ist halt durch).

Jedoch frage ich mich nun ernsthaft: Wenn es letzten Endes egal sein soll, ob man Hashi hat (weil die Behandlung im Vergleich zu einer normalen UF nicht anders ist) - warum dann die Mühe einer anscheinend aufwendigen und z. T. unsicheren Diagnostik betreiben :?:? Das ist nicht ketzerisch gemeint, ich habe aber vielleicht auch einfach irgendwo einen Denkfehler...

Mir erscheint es so, als wäre die Diagnose Hashi eher eine Erklärung für verschiedene Phänomene - z. B. warum sich mein TSH so sprunghaft verhält und schwierig einstellen lässt. Eine wirkliche Relevanz in Bezug auf verändertes Verhalten ergibt sich aber scheinbar nicht - außer, dass ich nicht übermäßig Jod zuführen sollte.

Und vor allem wäre Hashi eine Erklärung dafür, warum bestimmte Parameter bei mir eben aus dem Rahmen fallen. Bei der Immu-Untersuchung wurde ich ja wirklich auf den Kopf gestellt und es kam heraus, dass bei mir ein paar autoimmune Baustellen vorliegen: Einige Werte, die auf Entzündungsprozesse im Körper hinweisen, waren (z. T. stark) erhöht - TNFalpha, verschiedene Interleukine, Natürliche Killerzellen sowieso. Muss ja einen Grund für die Erhöhung geben. Da die TPO-AK auch ordentlich hoch waren, liegt die Vermutung "Hashi" quasi zum Greifen nahe. Des Weiteren habe ich sehr wahrscheinlich Zöliakie (ich nehme das jetzt mal als gesichert für mich an, auf Grund von diversen Symptomen und dazu passenden Immunergebnissen), das ist ja ebenfalls eine Geschichte, die mit autoimmunen entzündlichen Prozessen im Körper (vor allem Darm, aber eben nicht einfach nur auf den Darm beschränkt) einhergeht. Passt also insgesamt alles ins Bild bei mir.

Ich möchte nun natürlich diese ganzen Entzündungsprozesse mildern, im Fall von Zöliakie ist das ja noch machbar - aber bei Hashi?? Oder gehen die Entzündungsprozesse auch hier zurück, wenn man wirklich super eingestellt ist?

Und noch eine Frage zur korrekten Einstellung: Bei der UF galt bisher immer, dass der TSH möglichst um 1 liegen sollte. Doch das Wohlbefinden wird ja auch immer als wichtiger Faktor (wenn nicht sogar als DER Faktor) herangezogen. Sprich, wenn ich mich besser konzentrieren kann, nicht mehr so müde bin, usw. darf der TSH auch ruhig supprimiert sein. Schade ich meinem Körper denn damit auf lange Sicht? Ich meine, wenn es mir gut geht, geht es mir doch gut, da kann doch mein Körper (meine Schilddrüse) nichts dagegen haben :D?

Silbermond, ich werde mir deine Ausführungen auch noch einmal in Ruhe durchlesen - ja, die Verwirrung ist bei mir in der Tat erst einmal groß, aber da muss ich durch *g*.

Liebe Grüße
Möwe

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Meine Baustellen: Hashimoto (ohne AK), Glutenunverträglichkeit (glutenfrei seit 01/2015), hochgradiges HLA-Sharing, KIR-Genotyp AA, erhöhte NK (zwischen 17 und 23%), erhöhtes TNF-alpha, leicht erhöhter RF
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Gast

Beitrag von Gast »

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Schmidti61352
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Beitrag von Schmidti61352 »

Möwe, hast Du schon den oben angepinnten Thread gelesen? Da stehen eigentlich alle wichtigen Infos, die man braucht. Auch um schwanger zu werden. Bei mir hat es jedenfalls genauso geklappt.
Ich kann nur sagen: seit 20 Jahren fühle ich mich endlich nach Schlaf (in etwa 8 Stunden) ausgeruht und nicht nach 14 Stunden immer noch müde. Ich wiege so viel wie ich esse, eine Einkaufstüte ein Stockwerk hoch zu tragen und auszuräumen macht mir keinen Kummer mehr, ich mache gerne Sport und ich habe keine Angstschübe mehr. Vermeintliche Überfunktion hin oder her, ich lebe gerne und empfinde es nicht mehr als Bürde, morgens aufzustehen. Wenn ich nach TSH gegangen wäre, wäre ich immer noch immer wie Gemüse, ich wäre da, das wäre es aber auch gewesen.
Ich bleibe dabei, wer heilt, hat Recht. Wer mir dazu noch zu einem gesunden Kind verhilft noch mal mehr :prima:
Kiwu seit 09/2004
Wiesbaden:
08/2008 IUI positiv, Eileiter-SS
12/2008-02/2009 2x IUI neg.
04/2009 ICSI neg.
08/2009 ICSI neg.
12/2009 Diagnose Hashimoto initiiert durch Dr. Inacker vom KiWu-Zentrum Darmstadt
03/2010 erhalte Hilfe von Fr. Dr. Brakebusch
10/2010 in Darmstadt: ICSI neg. (mit Redimune und IMSI)
12/2010 in Darmstadt: ICSI pos.
Bild

Mai 2012: Gerichtstermin wegen Klage gegen das Kinderwunschzentrum Wiesbaden wegen fehlerhafter Behandlung -->> wir haben einen Vergleich geschlossen, ich denke, das spricht für sich
Oktober 2012 (einziger?) Geschwisterversuch:
Kryo im Spontanzyklus
1. US 16.10.2012-> Abbruch wegen Zyste
Kryo Nov./Dez. 2012 negativ
PAUSE- wie soll es weiter gehen?

Mit einer NC-ICSI in Heidelberg:
Juni 2013 negativ
Juli 2013 biochemische SS
Ende September: Hämatosalpinx, Entfernung linker EL, rechter EL nicht mehr durchgängig (BS 2006 OB)
Oktober 2013 negativ
November 2013 keine EZ
Dezember 2013 wieder keine EZ

NC-ICSI Juli 2014: MA
NC-ICSI Dez. 2014: 5 Follikel, keine Ez
Ende Juli 2015 3 ICSI in Prag:
6 Ez, 5 befruchtet (AMH 0,1)
TF von zwei Blastos am 10.08.2015
.....positiv!
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