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kryo-zyklyus: wie lange kann man Schleimhaut aufbauen?

Verfasst: 19 Jun 2015 11:33
von anneprager
sehr geehrter dr. peet, liebe mitleserinnen,

wie lange darf man im kryozyklus die SH aufbauen? gibt es eine Obergrenze für die tagesanzahl, ab der man dann utrogest zuführen sollte? -
ich frage deswegen, weil ich so einen schlechten SH-aufbau habe.
danke sehr für ihre Antwort.

anne

@bärin: danke sehr für deinen bericht. zum Verständnis: d.h. du hattest dann also bei deinem Sohn: 9,4 mm SH bei ZF am 39. ZT oder habe ich das falsch verstanden? - ich hab auch schon "flächendeckend" recherchiert, aber es gibt keine supertipps mehr, außer die, die wir schon kennen. - ich nehme: 5 x 2 mg estrifam oral, 2 x 2 mg estrifam vag, 2 x 5 mg cialis vag, ASS, fragmin, 2 hub oestrogel und Pflaster. und ich hab auch schon überlegt, ob das vielleicht zuviel sein kann. ich werde jetzt einfach lange aufbauen, eine andere chance bleibt eh nicht. und ich bin sehr gespannt auf die Antwort von dr. peet.
schönes Wochenende dir! Anne

Verfasst: 19 Jun 2015 12:10
von Baerin
Hallo Anne, Hallo Ihr lieben anderen Schleimhaut-"Flachlinge",

bei meiner erfolgreichen Schwangerschaft 2012/13 hatte ich zunächst wirklich keinen besodners tollen Schleimhautaufbau. Die genauen Zahlen habe ich gerade nicht hier vorliegen, aber es war immer so um den 12 ZT eine Schleimhaut von so rund 6 mm, aber eher darunter als darüber.
Dann kam es aber zu Missverständnissen und so weiter, ... Diskussion, ob ein Follikel gewachsen wäre, .... und dann hatte ich so am 26 / 28 ZT plötzlich eine Schleimhaut von 9,4 mm.
Gut, dass man/frau auf Gyn-Stühlen liegt, ich wäre beinahe kollabiert, weil ich solche Größenordnungen nie erwartet hätte.
Naja, und dann verschob sich aber alles noch ein wenig nach hinten. Letztendlich hatte die Spenderin die PU an meinem 34. Tag nach Estrogenstart. Der Transfer war dann noch 3 Tage später (naja, wie das eben so ist).
Und wie gesagt, mein Söhnchen wurde dann 2013 nach einer komplett unkomplizierten SS total gesund und "lebensfrisch" (Formulierung aus dem Geburtstbericht) geboren.

Ach ja, und apropos flache Schleimhaut:
mein erster EZS-Versuch, da lag die Schleimhaut bei 5,8 mm. Die SS war zwar nur biochemisch, aber dies lag höchstwahrscheinlich nicht an der Schleimhaut. Der ganze Versuch war sehr "gurkig" z. B. sauschlechte Befruchtungsrate, und die beiden sowieso schlechten Kryos haben dann auch das Auftauen nicht überlebt. Also, die 5,8 mm werden wohl nicht der Grund gewesen sein.


Und bei vorgergehenden Inseminationen hatte ich Schleimhäute, die nie über 6,0 mm war (Stimulation mit Clomifen, das mögen Schleimhäute ja überhaupt gar nicht). Und ich hatte bei 10 Versuchen doch immerhin 3 Einnistungen. Dass das ganz nicht weiterging, naja, Insemination bei Frauen über 40 sind eigentlich ja nicht so sehr sinnvoll.

Also, trotz echtem Schleimhaut-"Flachlinge"-Dasein - Einnsitungen sind möglich, und wenn es der richtige Embryo ist, dann kann es auch echte Babies geben.

Übrigens, es gibt ja auch Eileiterschwangerschaften - und da ist ja eigentlich nix mit Schleimhaut.

Ich vermute auch mittlerweile, so wahnsinnig viel Estradiol zu nehmen, ist vielleicht doch nicht so die beste Idee. ich habe z. B. jetzt akut nicht nur ein Schleimhautdicke-Problem, sondern nun ist sie auch nicht mehr dreischichtig. Und das ist ja auch nicht gerade toll.

Für weitere Tipps jeglicher Art bin ich SEHR dankbar!!!!

Viele Grüße
Baerin

Verfasst: 20 Jun 2015 02:29
von anneprager
liebe Baerin, liebe alle,

danke sehr für deinen bericht! du hattest also einen echt langen Atem! ... und hast ihn immer noch... -
zur estradiol-menge: irgendwie habe ich auch das nicht begründbare gefühl, dass zuviel (wie bei mir aktuell) nicht gut ist. meine dt. kiwu-ärztin, zu der ich zum SH-messen gehen darf, hatte am 10 ZT am Dienstag Hormone mit abgenommen und hat mir heute ein wenig den kopf gewaschen: estradiol lag bei 4755 pg/ml. sie meinte, die mengen, die ich einnehme, seien fast unverantwortlich wg. der Nebenwirkungen. - ich hatte intuitiv schon gestern mein Pflaster "vergessen", ich mache diesen Zyklus zwar weiter, aber unverkrampft. mal sehen, was der tschech. kiwu-arzt zu dem wert sagt.

schönes Wochenende allen. anne

Re: kryo-zyklyus: wie lange kann man Schleimhaut aufbauen?

Verfasst: 21 Jul 2015 12:45
von de5i
anneprager hat geschrieben:
@bärin: .... ich nehme: 5 x 2 mg estrifam oral, 2 x 2 mg estrifam vag, 2 x 5 mg cialis vag, ASS, fragmin, 2 hub oestrogel und Pflaster. und ich hab auch schon überlegt, ob das vielleicht zuviel sein kann. ich werde jetzt einfach lange aufbauen, eine andere chance bleibt eh nicht. und ich bin sehr gespannt auf die Antwort von dr. peet.
schönes Wochenende dir! Anne
Liebe Anne,
magst Du erzählen wie es bisher gelaufen ist?
Deine Medimengen :o wow das ist wirklich viel!

Ich habe meinen dritten Versuch mit den Pflastern auch abgebrochen! :cry:
...und wie schon gedacht möchte mein KiWu Arzt jetzt die GM-Spiegelung und ein Scratching machen.

Nächster Versuch ist jetzt mit Estrifam nur über die Dosierung bin ich mir nicht sicher.
Möchte schon möglichst hoch einsteigen, aber die Nebenwirkungen.....
Hab mir jetzt auch noch Kalium Carbonicum bestellt. Mal schauen, eigentlich reagiere ich auf pflanzliche Sachen immer sehr gut.

Baerin wie geht es Dir?

LG
desi

Verfasst: 25 Jul 2015 09:55
von Dr.Peet
Hallo,
es gab vor ca 12 Jahren mal eine Studie der IVI Kliniksgruppe in Spanien. Hier wurde bei einem ziemlich großen Patientinnenkolektiv (meist Eizellspendeempfängerinnen im HRT Zyklus -Hormonal Replacement Therapy- oder „künstlicher Zyklus“) ausgewertet, wie lange Frauen die Östrogenbehandlung durchführen können, bevor die Schwangerschaftsrate nach Embryotransfer deutlich begann abzufallen. Ich wage mich zu erinnern, dass die Angabe mindestens 35 Tage war (es könnten sogar mehr gewesen sein!). Vereinzelt waren jedoch Frauen aus der Untersuchung herausgefallen, die durch den „relativen Östrogenmangel“ Blutungen bekamen. Das Endometrium braucht manchmal einen Östrogenanstieg um NICHT abzubluten.
Es kann also gelegentlich hilfreich sein, durch Abwarten eine Schleimhautverdickung zu erreichen.
Peet