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Verfasst: 12 Apr 2005 20:21
von Tigerin
Ach je, Enrica,

*tröst* das war wieder eine der ganz großen Gemeinheiten, die das Schicksal für Kinderwunschies parat hat :cry: Gerade bei Dir hat alles doch so gut ausgesehen...

Klar, es gibt genug Leute, denen es noch viel schlechter geht, aber das ist jetzt kein Maßstab. Und gesund sind wir laut WHO auch nicht. Ungewollte Kinderlosigkeit ist eine Krankheit. Eine kluge Kinderwunschfrau hat einmal gesagt "Blind oder taub sein tut auch nicht weh, aber niemand kommt auf die Idee zu behaupten, das seien keine Behinderungen." Ein unerfüllter Kinderwunsch tut dagegen verdammt weh, und das lässt sich nicht wegreden. Zwischen den Zeilen lese ich aber, dass Du Dich eh nicht unterkriegen lassen wirst, und das gibt auch mir ein gutes Gefühl.

LG :knuddel:

Tigerin

Verfasst: 12 Apr 2005 20:42
von Enrica05
Hallo Tigerin,

tja, vielleicht hatte es zu gut ausgesehen...

Du hast recht, ich bin ein STEH-AUF-MÄNNCHEN, aber zur Zeit fällt es mir schwer, weil es einfach nur weh tut und ich so hilflos bin.....außerdem habe ich Angst, das unsere Ehe einen Knacks bekommt, seit dem Gespräch mit dem Doc ist mein Mann sehr in sich gekehrt..... es liegt ja an ihm, aber ich würde ihm nie Vorwürfe machen oder sonst was...

Bist Du nun eigentlich in Bonn in Behandlung mit Deinen Zysten?

Ach Du wolltest noch mein Doping-Mittel wissen:

4 Wochen lang habe ich mir B12 und Fölsäure spritzen lassen und dazu Eigenblutbehandlung bei einer HP. Ab dem 15 ZT habe ich täglich eine Tasse Himbeerblätter-Tee getrunken und 3 x 50 Tropfen Phytho L (13,50 €) eingenommen.

Ob dies wirklich alles was dazu beigetragen hatte, keine Ahnung, jedenfalls hatte ich noch nie so eine Beute......

Wünsche noch schönen Abend

LG Enrica

Verfasst: 12 Apr 2005 21:13
von caster
Ach Enrica,

lass Dich mal ganz lieb drücken.
Es ist niederschmetternd und ich schicke Dir ganz viel Kraft durch meinen Computer und die Leitungen.

Liebe Grüße

Christina

Verfasst: 12 Apr 2005 21:49
von Britsch67
Liebe Enrica,

bin gerade hier reingestolpert...und was les ich da :cry:. Bei Euch genau umgekehrt (gute Eizellen und schlechte Spermien) und dann diese Diagnose, daß tut mir aufrichtig leid :knuddel:

Britsch *tröst*

Verfasst: 13 Apr 2005 11:24
von Katy2
Hallo Enrica
Es tut mir wirklich Leid. Laß dich danz doll drücken! :knuddel:

Lg Katy

Verfasst: 13 Apr 2005 13:30
von Enrica05
Hallo -

danke für Euren Trost - das tut sooooo richtig gut!

Mir geht es heute schon wieder einigermaßen - es kann nur aufwärts gehen. :o

Ich drück Euch jedenfalls ganz fest die Daumen, damit Ihr zu Eurem Erfolg kommt.

Meinen Senf gebe ich aber trotzdem noch dazu..... :D :D :D

Schönen Tag mit viieeelll Sonne!

LG Enrica

Verfasst: 13 Apr 2005 22:39
von laura35
Enrica05 hat geschrieben:Hallo :cry: :cry: :cry:

Bin gerade aus Lübeck nach Hause gekommen und bei uns war auch wieder nichts - hatte zwar super Eizellen, aber die Kryo-Spermien meines Mannes waren zu langsam und zu deformiert und kein einziges Ei hat sich befruchten lassen....

Der Doc hat am Sonntag angerufen und ich bin aus allen Wolken gefallen - damit hatte ich echt nicht gerechnet..... Er hat uns alles erklärt und sich wirklich Zeit für mich und und meinen Mann genommen (der denkt bestimmt, ich bin ´ne Heulsuse...)

Tja, dann die Enddiagnose war ein weiterer Schlag ins Gesicht - bei uns kommt nur noch Fremdsperma, Adoption oder der Abschied vom Kinderwunsch in Frage.
Ich war einfach nur noch fertig - das war es wohl.....

Möchte eigentlich auch nicht jammern, ein Versuch war es wert - und eigentlich sollten wir zufrieden sein wir sind gesund (mein Mann wieder) und so schlecht geht es uns eigentlich nichts oder Mädels?!?!?

Außerdem können wir unser Leben nicht -wie Ihr schon geschrieben habt- nach dem Zyklus leben, hier und da Termine absagen, auf Sport etc verzichten und dann wieder nichts - Frau macht sich doch nur selbst kaputt... und dann..... kriegen wir viele, viele Falten...... (Mein Gesicht ist immer noch total verquollen....)


Alle die es brauchen :knuddel: *dd* :knuddel: *dd* :knuddel: *dd* *dd*

LG Enrica
Hallo alle und hallo Enrica,

lass Dich trösten und einmal überlegen:

1. Gibt es eine Chance mit Fremdsperma oder sind bei Dir Einnistungshindernisse? Wenn es theoretisch klappen könnte, dann ist das doch eine schöne Chance, falls Dein Mann einwilligt und dur brauchst nur IUI und kein ICSI.

2. Im Ausland kann man Eizellspende plus Fremdsamen oder ICSI mit eigenen EZ mit Fremdsamen machen.

3. Auslandsado ist auch zu erwägen

Bild

Laura

Verfasst: 14 Apr 2005 11:37
von Enrica05
Hallo Laura –

erst mal Danke!!!!

Mein Mann und ich sind auch am hin- und herüberlegen. Es liegt ja eindeutig bei meinem Mann – bei mir ist ja alles ok.

Aber ich nehme an, das wir eine Auslandsado in Erwägung ziehen – da hatten wir nach der Icsi 09/2004 schon drüber gesprochen.

Bei Deinen anderen aufgeführten Methoden müsste ich ja wieder diese Unmengen von Hormonen einnehmen.... Fremdsperma wird schon in vielen deutschen KiWu-Praxen angewendet – sogar bei uns im tiefen Westerwald....

Es ist halt eine heikle Situation – wie Du schon schreibst, man wird ungeduldig, teilweise neidisch, unzufrieden und man muß immer aufpassen, das nichts rumliegt, falls Besuch kommt und dann das Bangen nach dem Transfer.....

Nun versuchen wir erst mal zur Ruhe kommen und bissl Abstand von allem zu nehmen.

Liebe Grüße

Enrica

Verfasst: 16 Apr 2005 13:03
von laura35
Hi Enrica,

bei Insemination nimmt man meist nur wenig Hormone.
Bei Eizellspende nimmt man nur Progesteron, um die Schleimhaut zu füttern, die vielen Hormone erhält die Spenderin. Es ist nur Riesenstress und viel Geld (4-8.000 Euro), dann das große Bangen, ob es klappt. Aber Eizellspende klappt noch bis über 40, da kannst Du dir Zeit lassen.

Die ganze oft frustrane Kinderwunschbehandlung ist eine Riesenbelastung für die Beziehung. Beide fühlen sich als Versager und der schöne Sex ist nicht mehr wie vorher. Ich frage mich unbewußt "lohnt es sich heute?" und wenns drauf ankommt, merkts mein Partner sofort und es klappt irgendwie nicht richtig. Hölle. Vorher war alles ungezwungen und viel schöner an den Abenden und Morgen. Heute sind wir nur noch geschafft (auch durch viel Arbeit bedingt) und froh, mal zu entspannen. Zudem hat sich mein Partner beim Samenabgeben immer extrem geschämt, hatte Angst, erkannt zu werden und dass es nicht klappt. Eine echte Demütigung. In den Praxen könnte man doch die Samenräume in einen versteckteren Trakt legen. In einer Praxis war es so, dass man sogar Leute reden und gehen hörte, da hatte mein Partner große Schwierigkeiten.

Hab noch einen schönen Artikel für Euch:

Für alle: endlich mal ne Gegenstimme, ein erfrischender Artikel aus der "Welt":
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Mythos Kinderwunsch
Da hilft kein Elterngeld: Viele Männer können sich etwas anderes vorstellen, als Papa zu werden
von Michael Klein

Die Deutschen werden immer weniger. Das ist für unsere Politiker ein Problem, und die Quelle allen Übels haben sie auch schon ausgemacht: Da jeder Mensch Kinder in die Welt setzen wolle, sich nichts sehnlicher wünsche, als eine Familie zu gründen, müsse irgendetwas die Familiengründung verhindern. Sie haben gesucht und wurden fündig. In Deutschland gebe es ein Vereinbarkeitsproblem. Frauen wollten nämlich beides, arbeiten und Kinder bekommen. Hätten sie Letztere nicht, dann sei Ersteres, die Arbeit, schuld.


Um den fehlenden Nachwuchs zu bekommen, werden Mütter alimentiert, gesponsert und begünstigt, wird versucht, die Vereinbarkeit von Beruf und Kind mit allerlei Legislativem herzustellen. Der Erfolg ist gering: Die Reproduktionsrate ist, obwohl so viel wie noch nie zuvor in Deutschland für Kinder gezahlt wird, so gering wie noch nie zuvor in Deutschland. Zeit, einen schüchternen Einwurf zu machen: An der Reproduktion sind nicht nur Frauen beteiligt, sondern auch Männer - ja, wirklich, und auch nach der Geburt benötigt man sie, meist als "male breadwinner", wie Christian Schmitt schreibt.


Schmitt arbeitet beim Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung und hat etwas Bemerkenswertes getan: Er hat eine Studie über Männer durchgeführt, die kinderlos sind oder bleiben. Noch bemerkenswerter - wenngleich vermutlich folgenlos - ist, dass die Studie als Expertise im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Frauen, Senioren und Jugend entstand. Kinderlose Männer, so hat Schmitt herausgefunden, gibt es eine ganze Menge, mehr noch als Frauen: 33,8 Prozent der über 20-jährigen Männer, aber nur 26 Prozent der entsprechenden Frauen in Schmitts Datensatz (mit immerhin 8639 Befragten) waren kinderlos.


Sollte die deutsche Reproduktionskrise gar nicht auf ein Vereinbarkeitsproblem von Frauen zurückzuführen sein, sondern unter anderem darauf, dass es Männer gibt, die es nicht mit sich vereinbaren können, der Alleinernährer zu sein, die sich die Frage stellen, warum sie der Alleinernährer sein sollten, und, mehr noch, sich fragen, warum sie Kinder haben und eine Frau für deren Erziehung bezahlen sollten? Und am Ende gibt es gar Männer, die keine Kinder wollen.


Schmitt interpretiert seine Ergebnisse anders: Männer, so meint er, schöben ihren Kinderwunsch so lange hinaus, bis sie es sich leisten könnten, Frau und Kind(er) zu finanzieren. Doch wie erklärt man vor diesem Hintergrund, dass bereits jetzt 16 Prozent seiner über 45-jährigen Männer keine Kinder haben? Hat es bei denen zu lange gedauert, bis sie sich ihren Kinderwunsch ökonomisch erfüllen konnten - und als sie ihn sich dann erfüllen konnten, war der (biologische) Zug halt schon abgefahren?


Die Erklärung, die sich aufdrängt, ist eine andere: Lebensentwürfe lautet das Stichwort. Kinderlosigkeit korreliert bei Männern wie bei Frauen mit Bildung: Je höher die Bildung, desto seltener Kinder. Auswanderungsstatistiken belegen, dass Deutschland insbesondere hoch gebildete junge (!) Männer den Rücken kehren. Sie gehen ins Ausland, um dort ihren Berufswunsch ausleben zu können. Manche Männer denken tatsächlich, sie seien mehr als designierte Familienväter, deren Lebensaufgabe darin besteht, Geld anzubringen und für den Unterhalt der Kleinfamilie im netten Reihenhaus zu sorgen. Entsprechend mehr wollen sie von ihrem Leben. Und seit es die Pille gibt, ist auch die Zahl der Frauen, die nicht für Nachwuchs sorgen und nicht unterhalten werden, sondern mehr von ihrem Leben wollen, wieder größer geworden.

Eigentlich ist das nichts Ungewöhnliches. Moderne Gesellschaften basieren auf der Arbeitsteilung. Und die wurde jahrhundertelang auch bei der Reproduktion praktiziert: Zu keiner Zeit hat sich, relativ gesehen, ein derart großer Teil der Bevölkerung fortgepflanzt wie heute. Zu keiner Zeit wurde Menschen heftiger und nachhaltiger eingeredet, sie hätten einen ganz natürlichen Wunsch nach Kindern, als heute. Dem ist nicht so, wie die unterschiedlichsten anthropologischen Untersuchungen aus aller Welt zeigen: Kinder stellen sich "halt" ein oder sind zur Alterssicherung notwendig. Es ist zwar nicht ausgeschlossen, dass es so etwas wie einen Kinderwunsch gibt, doch legen anthropologische und soziologische Untersuchungen den Verdacht nahe, dass ein solcher Kinderwunsch eher Ausfluss dessen ist, was als gesellschaftliches Wohlverhalten gilt, und sich weniger der individuellen Überzeugung verdankt. Ausgeschlossen ist Letztere zwar nicht, doch für eine wachsende Anzahl deutscher Männer sind Kinder keine Option: Sie wollen kein Leben lang für Kind(er) und Frau zahlen.


Trotz aller Ideologie vom "neuen Mann" - er ist nicht totzukriegen, der Traum, einen Unterschied zu machen, der Wissenschaftler zu sein, der einen Impfstoff gegen Malaria entwickelt, der Ingenieur zu sein, ohne dessen Konstruktionen ein Bewässerungsprojekt nicht möglich wäre, der erste Mensch auf dem Mars zu sein. Das ist etwas anderes, als "Papa" zu sein. Es betrifft auch nicht nur Männer. Auch Frauen träumen davon, etwas anderes zu sein als "Mama". Träume kann man mit Kinder-, Eltern- und Erziehungsgeld nicht verrechnen, aber Träume kann man wahr machen.


Michael Klein betreibt die Leipziger Agentur für Nachrichten aus den Sozialwissenschaften.


Artikel erschienen am Sa, 25. September 2004

Viele Grüße Laura

Verfasst: 16 Apr 2005 20:10
von Enrica05
Hallo Laura -

Du schreibst mir die Worte von der Seele ....und nichts ist mehr wie vorher....

Mein Mann und ich haben diese Woche viel über das Thema gesprochen - wir werden so schnell in Sachen Repro nichts mehr unternehmen....

Ich habe es einfach satt - seit 2 Jahren sind wir an IVF, man ist vor der Behandlung ungeniessbar, weil Frau einfach nervös ist - die Hormone sind der reinste Horror und nach 2 Wochen ein negativ und man liegt am Boden. Abgesehen von dem vielen Geld.....
Die Beziehung leidet, weil sich jeder die Schuld gibt und wie Du schon schreibst, für unsere Männer ist es halt sehr unangenehm.

Heute morgen haben wir unseren Urlaub geplant - und werden einfach nur entspannen und die Seele baumeln lassen....

Eine kleine Geschichte von mir:

Nach meiner 1. ICSI saß ich beim Frauenarzt und neben mir saß eine schwangere Frau mit einem dunkelhäutigen Kind. Sie fragte mich, ob ich auch schwanger sei-ich anwortete nein und die Frau sah, daß mich dieses nein halt belastete. Also kamen wir ins Gespräch: Diese Frau hatte 9 Icsi´s hinter sich - irgendwann hatten sie dann ein Kind aus Indien adoptiert - weil diese Adoption so ein tolles Erlebnis war, wollten sie ein 2. Kind adoptieren und mitten in dem ganzen Vorbereitungen brach die Frau zusammen und kam ins Krankenhaus - Diagnose: SCHWANGER auf natürlichem Weg mit 42 Jahren.....

Wünsche noch einen schönen Abend!

LG Enrica