edamame hat geschrieben:und ich glaube, man unterschätzt seine eigene macht als kleiner bürger. im endeffekt sind politiker ja keine vom weltlichen losgelösten heroen sondern menschen. ganz normale menschen, die vielleicht auch eine fehlgeburt hatten, sich scheiden lassen, kacken gehen und laktoseintolerant sind

und diesen menschen kann man sehr wohl seine meinung, seinen unmut und seine zustimmung mitteilen. wenn das nämlich viele machen, dann bewirkt es durchaus was. grade diese zuzahlungssache trifft menschen am wundesten punkt- familienplanung. das ist dermaßen emotional, dass man sich da als politiker mit einem erfolg in die richtung viele fans sichern kann. also ich mag die frau schröder jedenfalls sehr, wenn sie das durchsetzt

Das hast du süß geschrieben, edamame.
Ich habe im Moment so den Eindruck, Kristina Schröder will das wirklich. Sie hat auch noch ein paar andere lobenswerte Sachen mit im Programm, wo sich schon viel zu lange keiner drum gekümmert hat.
Das Problem ist, dass sie in einem Geflecht korruper Politik arbeitet. Wenn da einer wirklich mal was bewegen will, dann hat er / sie das total schwer, gegen die ganzen Lobbyisten, die da noch im Bundestag sitzen und mit denen die Politik sowas von verzahnt ist, anzukommen. Ich lese gerade so Echt-Krimis, wie "Der verkaufte Staat", "Meinungsmache - wie Wirtschaft, Politik und Medien uns das Denken abgewöhnen wollen", ... . Da kann einem nur schlecht werden. Zum Beispiel war ja vor ein paar Jahren auch mal angedacht, eine echte Gesundheitsreform zu machen, nach der die Unterscheidung in Privat- und GKV- Versicherte abgeschafft werden sollte. Damit hätten sich dann auch die Besserverdienenden am Solidarsystem beteiligen müssen. Es gab ein paar wenige Politiker, die das ehrlich durchsetzen wollten. Da jedoch die Wirtschaft so einige Schreibtische direkt im Bundestag hat und somit direkten Einfluss auf unsere Politik nimmt, wurde das verhindert. Natürlich haben diese Leute, die die Millionen verdienen, kein Interesse daran, sich am Solidarsystem zu beteiligen ... .
Und Ähnliches ist eben immer wieder zu befürchten. Das Schattenkabinett Bertelsmann und gewiss noch einige andere, die da mit sitzen, haben kein Interesse daran, dass Kinderwunschbehandlungen finanziert werden. Hinzu kommt die kirchliche Beeinflussung vieler Politiker. Frau Schröder wird es schwer haben. Und sie wird ja deshalb auch schon in der FAZ gemobbt, wie wir gerade lesen konnten.