50 %Finanzierung - Musterbrief an Renate Schmidt

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rebella67
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Beitrag von rebella67 »

zu den Finanzierungsvorschlägen noch eine ganz andere Idee. Wenn ich demnächst hoffentlich etwas mehr Zeit habe, werde ich diese noch mit näheren Zahlen untermauern.

Wir schaffen eine zusätzliche Form der freiwilligen privaten Rentenversicherung. Dies wird die effektivste Anlageform im Vergleich mit allen anderen und ich als Gegner zusätzlicher Rentenversicherungen bin die erste, die dort einzahlt. Das Geld derer, die dort einzahlen, wird für die Behandlungen + Medis eingesetzt. Im Gegenzug wandert das Geld, was die daraus resultierenden Kinder später in die Rentenversicherung einzahlen, nicht mehr in den allgemeinen Topf, sondern in den Topf zur Auszahlung an diejenigen, die damals investiert haben. Gerechter geht es nicht.

Wenn, wie in den Gedanken von JBB die 2% Einkommensgrenze bei der Zuzahlung nicht überschritten wird, wäre das mit den 50% auch einigermaßen o.k., weil es eh nur die träfe, die genug Geld haben. Ich gehe aber davon aus, daß dies nicht so ist. Oder hat schon mal jemand für seine Kyro-Versuche aufgrund der Überschreitung der Grenzen Geld von der GKV zurück bekommen?
JBB
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Beitrag von JBB »

Bei den Kryokosten handelte es sich auch nicht um eine "Zuzahlung", sondern war gar nicht erst im Leistungskatalog enthalten.
Liebe Grüße
Bea

mit zwei erwachsenen ICSI Kindern
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Rumbi
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Beitrag von Rumbi »

Hallo!

Gute Ideen von euch!

Habe noch einen weiteren Aspekt:
So schwachsinnig ich bisher auch immer den Ruf nach erfolgsorientierter Bezahlung der Ärzte fand - bei der künstlichen Befruchtung würde ich es echt für angemessen halten.
Evtl. steigert man so die Erfolgsquoten in deutschen KiWu- Praxen.

Habe manchmal das Gefühl, dass Versuche "verpulvert" werden und dann erst Untersuchungen stattfinden die man bereits im Vorfeld hätte machen können und damit Fehlversuche hätte verhindern können. Insofern hat die Minderung der bezahlten Versuche vielleicht doch entscheidenden Einfluss auf die Qualität der Behandlung.

Was auch mal gesagt werden muss: Wer bezahlt in Deutschland drei Behandlung mit 50% mit wenig Aussicht auf Erfolg wenn er im Ausland bei 100% aber die viel besseren Erfolgsaussichten hat? Evtl. besteht in der derzeitigen Entwicklung ja auch eine Chance was das ESchG angeht, denn wenn die Politiker schon die Anzahl der Versuche um 25% senken um Kosten zu sparen, was gibt ihnen dann noch das Recht die Erfolgsaussichten einer Behandlung durch z. Bsp. Verbot der Selektion derart zu beeinflussen?

Äußert sich überhaupt die Ärztekammer mal zu irgendwas in dieser Richtung oder der Bundesverband Reproduktionsmedizinischer Zentren?
Neulich sah ich nämlich eine Werbeaktion des Verbands der Bestatter gegen die geplante Abschaffung des Sterbegelds (bin fast ausgeflippt) - und in welcher Form springen die Ärzte für uns in die Bresche?
Rumbi
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nach 8 erfolglosen Kiwubehandlungen (immunologische Ursache) kinderlos glücklich
Gast11
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Beitrag von Gast11 »

Hallo!

Habe mich dazu auch schon an anderer Stelle ausgelassen:
Gast11 hat geschrieben:Alles dreht sich um die Kostensenkung in der Kinderwunschbehandlung. Warum verschärft man nicht einfach die Pflichtuntersuchungen im Vorfeld einer solchen - nicht um die Behandlung noch teurer zu machen, sondern einfach um die Behandlung erfolgversprechender zu machen - weil Störfaktoren ausgeschlossen werden und damit die Anzahl der Fehlversuche gesenkt werden.

.....

Welchem deutschen Arzt liegt denn überhaupt etwas an der Minderung von FEhlversuchen, wenn es bedeutet, dass er sich damit selbst das Wasser abgräbt, weniger verdient?

....

Ich hätte erwartet, dass im 3. Versuch durch Hormonwertbestimmungen in allen Stadien wenigstens der Eindruck vermittelt wird, dass man sich bemüht herauszufinden woran es lag um im 4. Versuch gegenzulenken.
Ich denke Selbstzahler - und das sind wir ja schließlich bald alle - werden der Qualität der KIWu- Behandlung zunehmend Priorität geben. Dann wird der Run auf KiWu- Zentren mit guten Quoten oder das Ausland beginnen. Vielleicht will das Frau Schmidt sogar?
Dann kann man echt genausogut die erfolgsabhängige Bezahlung der Ärzte einführen, oder?
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Mondschaf
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Beitrag von Mondschaf »

Hi Rumbi, hi Gast11,

bezüglich der Voruntersuchungen habt Ihr sicher recht. Es wird viel zu wenig untersucht, das zeigen ja z.B. die Schilddrüsenberatungen hier von Veronique.

Hab allerdings in meiner Praxis mal wegen anderer Untersuchungen u.a. zum Immunsystem nachgefragt. Und da ist es so, dass diese Untersuchungen teilweise sehr teuer sind (2000/3000 EUR) und Probleme mit dem Immunsystem andererseits in seltenen Fällen ausschlaggebend sind.
Wahrscheinlich muss man hier auch aus wirtschaftlichen Erwägungen eine Grenze ziehen. Was ich aber in dem Fall gern als Pflicht sehen wollte, ist, dass in einem Fragebogen abgefragt wird, ob man solche Krankheiten schon mal hatte und auch typische Symptome und Krankheiten in der Familie geprüft werden und dann vielleicht fallweise entschieden wird, was gemacht wird.

Die KK zahlt solche Untersuchungen derzeit erst nach mehreren Aborten. Und das versteh ich nicht so richtig, denn vielleicht nistet sich ja in vielen Fällen gar nichts ein, was dann abgehen könnte.

Liebe Grüße :D

Mondschaf
rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Ich finde diesen Aspekt sehr wichtig. Das sollten wir dann auch so an die Fachgremien weiter geben. Rebella
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