EIN KIND UM JEDEN PREIS ???

Unsere Hauptkategorie. Hier wird über alles rund um den Kinderwunsch diskutiert. :-)
Schnellchen
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Beitrag von Schnellchen »

ab nach oben für Chris und Bernie
Tina 28
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Beitrag von Tina 28 »

Hallo,

auch ich stelle mir die Frage in letzter Zeit immer öfter. Natürlich kann die Antwort auch nur NEIN heißen. Aber ich finde es schwierig den Zeitpunkt für den Schlußstrich zu ziehen. Ich denke, das es einfacher ist, sich langsam davon zu lösen und nicht zu sagen Bumm, jetzt ist Schluß aus und vorbei. Ich habe Angst zu tief zu fallen.
Aber geht das auf diese Weise überhaupt? Ist das überhaupt ein möglicher Weg aus dieser Spirale herauszukommen?
Es ist nichts halbes und nichts ganzes, ein Stück weit ein schwebender Zustand, zwischen vorwärts oder doch lieber nochmal zurück.
Obwohl ich mir relativ sicher bin, daß wir keinen Versuch mehr machen werden, so will ich mir die Möglichkeit doch noch offen halten.
So habe ich auch noch die Medikamente für den Behanlungsbeginn liegen.
Kann mich noch nicht wirklich davon trennen.
Ich versuche in die nahe Zukunft zu blicken und ein wenig zu planen.
Fehlt nur noch der Mut das geplante auch umzusetzen.

Danke fürs zuhören.
Liebe Grüße
Tina
Schnellchen
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Beitrag von Schnellchen »

Liebe Tina,

ich kann dir nicht sagen, welcher Weg der "einfachere" ist. Ich denke es gibt keinen "leichten" Weg beim Abschied vom Kinderwunsch. Für mich stellte sich die Frage nicht, sondern wir wurden vor vollendete Tatsachen gestellt. Das war schlimm. Das tat weh und tut es manchmal immer noch! Ich denke, es wird einige Zeit dauern, bis ich wirklich mit dem Gedanken ganz abgeschlossen habe. Jeder Tag bringt mich ein Stück weiter.

Wenn ich nun mich langsam hätte verabschieden müssen - sprich von einem negativen Versuch zum nächsten, so wäre ich sicher immer wieder in das tiefe Loch gefallen. Wie gesagt - wir wurden aufgrund meiner Hormonwerte gezwungen, den Tatsachen ins Auge zu blicken. Die Tage danach waren für mich furchtbar. An dem Abend selbst, als ich das Ergebnis erfahren hatte, war ich kaum in der Lage zu sprechen. Silvia rief an dem Abend an und hat mir praktisch das Gespräch aufgezwungen und das war gut für mich (Danke dir nochmals dafür Silvia). Auch die nächsten Tage bin ich nur langsam dort wieder herausgekommen.

Ich habe jetzt Pläne für die Zukunft gemacht - auch berufliche Pläne, die aber immer noch auch mit einer eventuellen Behandlung und auch mit der Erfüllung unseres Traumes noch zu verwirklichen wären.

Tatsache ist, jedoch dass ich in ungefähr 1,5 Wochen das endgültige Ergebnis erfahren werde und damit (ich kenne meinen Körper) wohl auch das endgültige Aus. Auch das wird für mich bzw. für uns nochmals wieder ein Schlag sein, den wir aber besser verarbeiten können, da wir uns innerlich ja schon darauf vorbereitet haben.

Wie das nun aussieht, wenn man sich von negativem zu negativem Ergebnis "hangelt" und immer ein bisschen weiter weggeht vom Kinderwunsch - keine Ahnung. Ich weiß nur, dass ich irgendwie froh darüber sein werde, wenn das endgültige Aus kommt, weil ich jetzt schon die Pille, die ich noch nehmen muss, nur mit Widerwillen nehme, weil ich mit Grauen an die Spritzerei und mit Furcht an eine eventuelle Warteschleife denke. Ich erinnere mich zu gut an meine Behandlungen - auch wenn es nur zwei waren - die mich psychisch sehr belastet haben.

Ich glaube, es gibt kein Patentrezept für diejenigen, die den Abschied nehmen müssen oder wollen. Jeder muss für sich den eigenen Weg finden. Was mir immer wieder hilft, ist mein Leitsatz, der mich nun schon seit ca. 2,5 Jahren begleitet - "Immer wenn du denkst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein daher". Dieses Lichtlein - an das klammere ich mich immer wieder und wenn ich es aus den Augen verliere, so suche ich es.

Mein Weg zurück in das Leben ohne diesen schon fast "zwanghaften" Denken an die Kinderwunschbehandlung habe ich gefunden und werde ihn weiter beschreiten - Stück für Stück und mit meinem mir angeborenen Optmismus - immer in dem Wissen, dass das Leben auch seine schönen Seiten bietet - auch ohne Kind.

Gut - mein Vorteil ist, dass ich bereits ein Kind aus erster Ehe habe (sie ist 14 Jahre alt). Aber nichts Schöneres hätte es für mich gegeben, als mit dem Mann, den ich liebe, die ganze Schwangerschaft, die Geburt und auch das Aufwachsen noch eines Kindes mitzuerleben. Ich weiß nicht, ob meine Tochter also ihr Dasein mir das Ganze einfacher macht, weil mein Wunschgedanke ja der Traum von noch einem Kind mit meinem jetzigen Mann gewesen wäre. Auch sein Traum war ist (ist es vielleicht immer noch ein bisschen).

Beim Abschied vom Kinderwunsch und bei der Frage "Ein Kind um jeden Preis???" muss man sich neue Ziele setzen, versuchen, die alten hmmmm wie soll ich sagen - nicht begraben, weil sie ja Teil des Lebens sind bzw. waren - aber vielleicht in eine Schublade packen und erst wieder rausholen, wenn es nicht mehr so weh tut - weißt du was ich meine? Also neue Ziele setzen ist glaub ich schon mal eine gute Voraussetzung - jedenfalls für mich.

Ich wünsche dir - liebe Tina - dass du den für dich richtigen Weg wählst und dass du und auch dein Mann mit deiner bzw. Eurer Entscheidung leben könnt und Ihr damit glücklich werdet. Ich denke mal die Frage nach dem Baby um jeden Preis mit Nein zu beantworten ist schlimmer als jeder andere Traum, den man begraben muss.

Für dich und auch alle anderen wünsche ich wirklich, dass Ihr den richtigen Weg findet.

In diesem Sinne
Iris
Carolien
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Beitrag von Carolien »

Hallo Ihr Lieben da draußen in den Weiten,

interessante Frage, die Iris da in unser Forum schmeißt. Wer Deine Geschichte kennt, liebe Iris, kann sie aber voll und ganz verstehen. Und nicht nur Dich beschäftigt die Frage, sondern wahrscheinlich jedes Paar vom Anfang der KiWu-Behandlung bis zum endgültigen Ende.

Für uns war es damals schon schwer genug, zu akzeptieren, dass wir Hilfe brauchen. Und wenn ich jetzt schon meine seelischen Strapazen bei der zweiten Insemination betrachte - und ich schätze mich selbst als sehr optimistischen Menschen ein, den so schnell nix umhaut - dann frage ich mich auch: Ein Kind um jeden Preis ?

Wie weit sollen wir gehen ? Sollen wir wirklich alle Möglichkeiten ausschöpfen um dann am "Ende" mit leeren Händen dazustehen ? Die ganze Spritzerei, die Hormone, welche Auswirkungen auf unsere Körper haben sie ? Wie gehts mir in 20 - 30 Jahren ? Gibts da nicht doch was anderes, wie nur der KiWu ???

Sanne hatte mal einen schönen Ordner aufgemacht. Ich weiß nicht mehr, wie er hieß. Jede hat hier die Wünsche und Träume für "danach" reingeschrieben. Passt hierher. Wir alle hierdrin müssen aufpassen. Denn es gibt wirklich ein Leben dadraußen. Wie eben Cocktail-Bars und Kinos, gute Restaurants - und Urlaube, schnelle Autos, Motorräder.

Nur - unsere Seele kennt auch das verlockende Kinderlachen, die strahlenden Augen. Und das macht es schwer, einfach Abschied zu nehmen.

Ich wünsche Euch allen, die ihr Abschied nehmen müsst oder wollt, alles Gute, dass Ihr Euren Weg findet und am Ende sagen könnt, es war ein schönes Leben.

Liebe Grüße
Carolien :grin:
Schnellchen
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Beitrag von Schnellchen »

.. nach oben für Petra&Frank
Lieber Gruß
Iris





Petra&Frank
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Beitrag von Petra&Frank »

Hallo Iris,

Dein Posting finde ich super und ich denke mitlerweile genauso.

Mir ging es vor ca.6 Jahren nicht anders als Dir,ich bin mit dem Gedanken an ein Kind aufgestanden und damit ins Bett gegangen.
Jeder der ein Kind hatte beneidete ich und es tat innerlich verdammt weh,ich hätte oft so heulen können.Immer wieder ließ ich mich seit meinem 18. Lebensjahr auf Operationen,Bauchspiegelungen und sonst was ein.

Dann kamen 6 teilweise schmerzhafte IVF Versuche,alle negativ nur beim letzten mal eine Befruchtung.Das hat mich damals so sehr seelisch belastet,das ich für nichts anderes mehr Interesse hatte.
Und bei dem einen Versuch mit Befruchtung ging es soweit das als ich meine Regel bekam mir mein Ex-Mann Vorwürfe machte das ich dies extra gemacht hätte weil ich angeblich das Kind nicht wollte.

Immerhin werde ich im August schon 43 und mache wie ich Dir ja schon erzählt hatte im Augenblick meinen 8. und allerletzten Versuch.Dann ist für mich das Aus.Nicht nur weil die Kasse keine Versuche mehr bezahlt sondern weil ich meinem Körper diese Belastungen auch nicht mehr zumuten möchte.


Habe durch die damaligen Operationen viele Probleme mit Verwachsungen und Zysten und ich denke irgendwann sollte man einfach den Gedanken fassen und aufhören.

Habe mich vor 6 Jahren schon einmal damit abgefunden und mich entschlossen,meinen Berufskraftfahrer zu machen.
Der Beruf macht mir soviel Spaß,das ich 6 Jahre nicht mehr über den Kinderwunsch nachgedacht habe.

Hatte mich letztes Jahr noch einmal dazu entschlossen,es zu versuchen aber nicht merh so verbissen wie früher.
Wenn es diesmal sein sollte dann bin ich der glücklichste Mensch auf Erden aber das Leben geht auch für mich glücklich weiter wenn es nicht so sein soll.

Ich habe einen sehr lieben Mann der auch ohne Kinder mit mir lebt und mich deshalb auch nicht weniger liebt und das ist für mich das wichtigste.

Im übrigen habe ich noch meinen Beruf den ich zur Zeit nicht ausübe aber wenn der Versuch negativ verläuft werde ich ihn wieder ausüben.


_________________
liebe Grüße
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<font size=-1>[ Diese Nachricht wurde ge&auml;ndert von: Petra&Frank am 2002-01-30 22:54 ]</font>
Schnellchen
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Beitrag von Schnellchen »

Hallo Ihr Lieben,

momentan geht es mir so wie dir Petra. Du machst jetzt noch diesen Versuch und wenn es klappt, bist du der glücklichste Mensch. Ich selbst stehe ja kurz vor dem Abschluss der Wechseljahrespille, die den FSH-Wert eventuell nochmals drücken soll. Sollte er dann niedrig genug sein, werden auch wir wohl diesen einen Versuch noch machen. Wir haben ja die Zusage für weitere 3 Versuche von der KK bekommen.

Nur weiß ich nicht, ob ich noch die innere Einstellung dazu habe. Ich nehme diese Pille nach wie vor mit Widerwillen. Mein Handy erinnert mich regelmäßig jeden Abend daran und ich denke - jetzt MUSST du diese Pille schon wieder nehmen. Ich weiß ja, dass sie dazu dient, eventuell noch einen Versuch zu starten. Aber ich weiß nicht, ob ich innerlich überhaupt noch bereit dazu bin. Bereit zu diesem Psychoterror mit der Spritzerei, der Warteschleife etc. Ich weiß nicht, ob ich bereit dazu bin, ein eventuell negatives Ergebnis dann in Kauf zu nehmen. Deswegen scheue ich mich vor diesem Versuch.

Eine "lustige" Geschichte ist mir am Rand passiert. Ich habe ja immer sehr engen Kontakt mit Silvia hier aus dem Forum. Und sie fragte mich glaube ich vor drei Tagen, ob ich nicht meine Mens jetzt demnächst bekommen würde. Ich musste daraufhin erstmal die Pillen nachzählen, um zu wissen, wann ich überhaupt dran bin.

Ist es nicht so, dass KiWu-Patientinnen immer wissen, wann die Mens kommt und ich weiß es einfach nicht mehr. Zeigt mir das nicht allzu deutlich, dass ich doch irgendwo abgeschlossen habe.

Ich habe einen Mann, der mich über alles liebt und sich freut, dass er seine "alte" Frau wiederbekommen hat, die halt mit anderen Gedanken durch den Tag geht als mit Kinderwunschgedanken. Ich habe eine Tochter (gut den Vorteil hab ich gegenüber den meisten Frauen hier im Forum), die sich freut, dass ich wieder unbeschwert lachen kann, dass ich Anteil nehme am Leben, dass ich Pläne mache; eine Tochter, die sich freut, dass sie ihre Mami wieder hat.

Und wenn ich jetzt wirklich noch diesen Versuch starten kann aufgrund der gesunkenen Werte, wie werde ich mich da wieder verändern? Werde ich wieder in diese "Unterleibsdenken" zurückfallen, was ich so mühsam abgelegt habe?

Wie schaut es aber aus, wenn ich diesen Versuch nicht mache, werde ich mir dann irgendwann Vorwürfe machen, dass ich nicht alles versucht habe? Aber wäre "alles versucht zu haben" nicht auch, alle noch ausstehenden drei Versuche zu machen? Nur kann ich das psychisch vertragen?

Es sind sehr viele Fragen, die mich momentan beschäftigen. Meine Tendenz geht aber schon fast eher dazu, keine weitere Behandlung durchzuführen, sondern einfach mein Leben mit den beiden Menschen, die ich über alles liebe und die mir die gleichen Gefühle entgegenbringen, zu genießen und das Beste draus zu machen.

Ich bewundere die Frauen, die es geschafft haben, ganz ab zu kommen vom Kinderwunsch. Ich lese ja auch viel im Ordner "Abschied vom Kinderwunsch". Da hat mich auch die Frage von Barbara beschäftigt "Wer von Euch verhütet". Das ist eine Frage, mit der ich mich wohl auch in nächster Zeit auseinandersetzen werde. Denn wenn ich Abschied nehme vom Kinderwunsch, möchte ich auch nicht mehr dieses bange Hoffen haben, dass es eventuell doch noch so klappt. Abschied heißt Abschied - ohne wenn und aber.

Ich freue mich, dass ich diesen Ordner aufgemacht habe, weil ich viel auch aus Euren Einstellungen für mich übernehmen kann. Und ich hoffe auch, dass ich vielen von Euch helfen kann!

In diesem Sinne
Iris

<font size=-1>[ Diese Nachricht wurde ge&auml;ndert von: Schnellchen am 2002-01-31 00:38 ]</font>
Petra&Frank
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Beitrag von Petra&Frank »

Hallo Iris,

ich kann Deine Einstellung sehr gut verstehen,ich hatte ja eigentlich vor 6 jahren auch schon damit abgeschlossen.
Erst als ich Frank kennenlernte,kam der Gedanke nach einem Kind eigentlich wieder hoch.
ER hat sehr viel Verständis und liebt mich sehr,macht mir viel Mut und sagt immer: mach Dir keine Sorgen,das klappt diesmal.

Jedoch weiß ich genau das danach Schluß ist und wenn es denn nicht sein soll,habe ich schon so viele Pläne die ich dann verwirklichen werde,wie zb. meine Beruf den ich sehr liebe und den ich für den Kinderwunsch aufgegeben habe.

Es geht weiter auch wenn manche Frauen sich nicht ganz darüber im klaren sind.Sicherlich tut es weh aber jede Frau die eine Kinderwunschbehandlung mitmacht,muß von Anfang an auch den Gedanken im Hinterkopf haben,das irgendwann Schluß ist.

Ich glaube,selbst wenn ich das Geld für weitere Versuche hätte,würde ich keinen mehr machen denn ich habe ja auch ein Alter erreicht wo nicht mehr alles so einfach ist wie bei einer 25jährigen.

Liebe Iris, ich drücke Dir ganz fest die Daumen,das Du wenigstens noch diesen einen Versuch machen kannst.
Aber ich würde es auch verstehen wenn Du doch nein sagst und keinen mehr machst auch wenn die Möglichkeit besteht.

Du hast eine wundervolle Tochter und einen lieben Mann die Dich sehr lieben und Deinen Entschluß voll akzeptieren.

Ich setzte mich natürlich heute auch nicht mehr so unter Streß wie eben vor 6 Jahren,vielleicht macht es das Alter,ich weiß es nicht.
Damals wäre ich glaub ich nicht bereit gewesen aufzuhören doch heute habe ich eine andere Einstellung dazu.

Aufjedenfall wünsche ich Dir wie immer Dein weiterer Weg auch aussieht,ganz viel Glück und Kraft.

Mich freut es das Du wieder zum "normalen" Leben gefunden hast.

_________________
liebe Grüße
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Bernie
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Beitrag von Bernie »

Manchmal frage ich mich auch noch, welchen "Preis" wir für ein Kind bezahlen sollen. Das ständige Auf und Ab (Hoffnung und Enttäuschung) kosten einen so viel Kraft, dass einem manchmal noch die Luft zum Atmen fehlt und die Beziehung schon leidet.
Auch die Freiziet leidet darunter (man kann nicht planen wegen unregelmäßiger Zyklen und anderer Überraschungen)
Der Job leidet darunter (irgendwann sind es Chef und Kollegen leid, einem immer frei zu geben, wenn KiWu-termine anfallen, außerdem mögen Chefs eh keine schwangeren Mitarbeiterinnen)
Freundschaften leiden darunter, weil so lange man sich vergeblich um Kinder bemüht, ist man neidisch auf Bekannte, die es schon geschafft haben und übersieht, dass "Kinder süss sind, solange es nicht die eigenen sind, die man nicht Tag und Nacht um sich hat2
Ganz zu Schweigen von der Gesundheit durch die Spritzen und Hormone etc.
Manchmal frage ich mich: Ist das ganze die Sache eigentlich wert???? Und die Sache bis zum Äußersten ausreizen???

Bernie
Schnellchen
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Beitrag von Schnellchen »

Hallo Bernie,

genau das sind meine Gedanken immer und immer wieder.. Man sollte bei seinem Kinderwunsch immer versuchen, alles in das richtige Verhältnis zu setzen. Ein Kind auf Krampf klappt leider meist eh nicht. Ich verfolge Eure Geschichte nun schon seit dem Ihr hier angemeldet seid und mir tun Eure Erfahrungen auch in bezug auf das Adoptionskind sehr leid. Es ist einfach schlimm, welche Höhen und vor allem Tiefen man als KiWu-Paar alles beschreiten muss. Das man da den Glauben in Gott verliert ist für mich vollkommen nachvollziehbar.

Ich weiß, dass Ihr jetzt noch eine IVF machen wollt und ich wünsche Euch viel viel Glück dabei und dass Ihr Euren Herzenswunsch erfüllen könnt. Gerade aus den Postings deiner Frau spricht heraus, wie stark sie unter dem unerfüllten Kinderwunsch leidet. Es ist für sie absolut wichtig, dass sie dich als Partner zur Seite hat. Du scheinst ihr, auch wenn du selbts nicht minder leidest, immer wieder den Rücken stärken zu können. Und auch darauf kommt es bei der KiWu-Behandlung an. Das gegenseitige Füreinander!

Wie gesagt - viel Glück für Euch beide bei dem Weg, den Ihr für Eure Zukunft wählt.

Iris
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