Schwanger nach vielen Jahren Kiwu und dann Abbruch?

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Gästin

Beitrag von Gästin »

Liebe Gast,

ich möchte Dich mal etwas fragen: wo ist denn Deine persönliche Jahresgrenze des unerfüllten KiWu? 15 Jahre sind eine lange Zeit, da gebe ich Dir Recht, aber das Beispiel hat gezeigt, es ist auch dann möglich. Würdest Du also sagen, z.B. 5 Jahre wären noch in dem Spektrum , möglicherweise zu verhüten, wenn Kinder 100 % unerwünscht sind? Oder wie rechnest Du das?

Ich denke, die lange Zeit gibt schon Anlaß, nicht konsequent zu verhüten, aber gibt dieses Beispiel nicht Grund genug, darüber anders zu denken?


Der von mir geäußerte und von Dir zitierte Satz schließt eigentlich auch KiWuPaare mit bereits erfülltem Kinderwunsch ein. Wer lesen kann, ist klar im Vorteil :wink:

Ich denke schon, daß Jahre des unerfüllten Kinderwunsches die Einstellung eines Paares in der Art ändern können, über Familienplanung anders zu denken und emotional mehr bewegt von einer ungeplanten SS zu sein als bei anderen Paaren. Wenn Dir derartige Gedanken fremd sind, ist es doch in Ordnung.

Was die Gedanken eines normal fruchtbaren Paares angeht, warum bist Du Dir sicher, daß ich nicht Bestandteil eines solchen bin????


LG,

Gästin
Initiator des Threads

Beitrag von Initiator des Threads »

Hallo,

vielen Dank für die vielen Antworten. Ich möchte nur noch ein paar Sachen klarstellen, da ich gesehen habe, dass viele annehmen, es wäre möglicherweise eine medizinische Indikation gewesen.

Nein, das Paar ist seit mehr als 17 Jahren zusammen, seit 15 Jahren verheiratet, aber sie ist noch ein gutes Stück vor 40. Also wirklich kein Alter, in dem man grosse Angst vor einem behinderten Kind haben muss. Es war wohl so, dass sie sich angesichts ihrer bald 9 Jahre alten Kinder einfach kein Geschwister mehr vorstellen konnten, finanziell und emotionell (sind nicht meine Worte).

Es ist wohl die Sichtweise, die uns unterscheidet: ich betrachte solch eine Schwangerschaft als Geschenk, und sie wohl eher als Belastung. Vielleicht muss ich die Entscheidung auch nicht verstehen. Nur die Tatsache, dass sie mich erst nach dem Abbruch informiert hat (ich hatte sie kurz vorher angerufen, sie war aber nicht zu sprechen, weil müde), spricht wohl für die Mutmassung, dass ich sie nicht von ihrem Entschluss abbringen sollte.

Dies alles nur, um die Situation genauer zu beurteilen.

@ Brisel: vielleicht hast du Recht... aber es wäre schon schade...

Liebe Grüsse und danke
Gast

Beitrag von Gast »

@ Gästin,

Du hattest da noch ein paar Fragen :-?


1. meine
persönliche Jahresgrenze des unerfüllten KiWu?
Tja ich würde sagen die dauert so bis ans Lebensende, mal ein wenig "sensibel" empfunden und erlebt..

2.
..wenn Kinder 100 % unerwünscht sind? Oder wie rechnest Du das?
Tja wenn Kinder 100% unerwünscht sind müsste sich ein scheinbar fast 100% steriles Paar oder der Mann sterilisieren lassen .. wurde ja hier berechnet - dumm nur dass die meisten echten Leute weder so " rechnen noch so fühlen..im echten Leben..selbst die sogenannt normal Fruchtbaren oft ambivalent zweifelnd und leider nicht so konsequent sind.

3.
Wer lesen kann
muss sicher nicht verstehen wollen ( was selbstredend auch ein Vorteil sein kann :P) dass ich von Fruchhtbarkeitsproblemen mit besonderem Kiwusehnen sicher nicht auf irgendwelche besondere Sensibilität schliessen werde. War schon klar..

4.
warum bist Du Dir sicher
ich bin mir wie auch sonst, überhaupt nicht so sicher in Bezug auf andere Leute, sondern habe nur den Eindruck dass hier Kiwu-Leute mit und ohne Kids posten
..besonders scheint mir hier, dass es wie auch bei anderen gehandicapten Leuten teils dass Bedürfnis gibt ein Betroffen- oder Behindert oder Kranksein in ein moralisches Sendungsbewusstsein umzusteuern ( weil ich betroffen bin bin ich wissender weider und besser )
wofür natürliche solche stark vereinfachten Beispiele, dieses Paars, sehr passend sind.


Für andere Leute sind besonders die Kiwupaare solch besonders passende "typische" Beispiele..z.B für einige Behindertenaktivisten, Repromedgegner.die würden beim Thread typisch sehen, dass ja das hier als " behindert" genannt werdende Kind immer pauschal ..ausgenommen wurde von der Kritik am Abbruch..

Insgesamt habe ich den starken Eindruck, dass in unserer deutschen Gesellschaft letzte Zeit zunehmend ein moralischer Rigorismus als Haltgeber, da Religionsersatz gefragt ist - leider finde ich wiederum dass da manchmal Vernunft und Menschlichkeitsgebot immer öfter " etwas" zu kurz kommen..
wenn´s denn die Leute froher macht..?
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