Verfasst: 06 Aug 2008 14:23
Hallo!
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Also: Azoospermie bedeutet, dass keine Spermien im Ejakulat sind - entweder weil der Samenleiter nicht durchlässig ist (obstruktive Azoospermie), oder weil keine Spermien im Hoden heranreifen (nichtobstruktive Azoospermie). Bei einer retrograden Ejakulation sind Spermien im Ejakulat, sie kommen aber nicht "vorne raus", weil das Ejakulat quasi die falsche Abzweigung nimmt. Dass kann dann so aussehen, als ob wenig oder gar kein Ejakulat da ist, und es können Spermien im Urin nachgewiesen werden. Vielleicht können auch kleine Mengen Ejakulat ohne Spermien (z.B. Lusttropfen) rauskommen, die dann beim Spermiogramm untersucht werden und als Azoospermie diagnostiziert werden - in Wirklichkeit ist es aber keine Azoospermie, denn es sind ja Spermien da. Bei einer normalen Menge Ejakulat (mehr als 2 ml) ist es unwahrscheinlich, dass eine retrograde Ejakulation vorliegt.
Die Ergebnisse der Genetikerin besagen, dass die häufigsten genetischen Azoospermie-Ursachen bei Deinem Mann ausgeschlossen werden können. Er hat kein Klinefelter-Syndrom (XXY-Chromosomensatz). Die Azoospermiefaktor-Region bewirkt eine Störung der Spermienproduktion (eine nichtobstruktive Azoospermie), wenn hier Teile des Chromosoms fehlen, also eine Deletion vorliegt. Keine Deletion ist also gut. Die CBAVD-Mutation hat zur Folge, dass die Samenleiter nicht richtig angelegt werden (die Abkürzung steht für congenitale (=von Geburt an) bilaterale (=beidseitige) Aplasie (=Fehlen) des Vas deferens (=Samenleiter) ). Diese Mutation ist mit der Erbkrankheit Mukoviszidose verknüpft und kann manchmal das einzige Symptom dafür sein.
Tatsächlich wisst Ihr jetzt immer noch nicht, woran die Azoospermie liegt. Das kann in sehr vielen Fällen auch nicht geklärt werden. Aber möglicherweise bist Du schon auf der richtigen Spur. Wenn Dein Mann auf der einen Seite keinen Samenleiter hat und der andere Hoden bei der Hodentorsion geschädigt wurde, produziert der geschädigte Hoden vielleicht keine Spermien mehr und der andere wird seine aufgrund des fehlenden Samenleiters nicht los. Wenn das so ist, habt Ihr sehr gute Chancen auf eine positive TESE, denn dann sind in dem einen Hoden jede Menge fidele Spermien, die bloß keinen Ausgang finden. Ob das wirklich so ist, kann ich natürlich nicht sagen, aber dass die Hormonwerte alle normal sind, ist auch eher ein gutes Zeichen. Ich drücke die Daumen
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Ich glaube, ich kann da ein bisschen weiterhelfen.HeartAndSoul hat geschrieben:Holly:
Mein Mann wurde mit nur einer Niere geboren und hat kürzlich von einem Mikrochirurgen erfahren, dass ihm daher eh der Samenleiter auf der entsprechenden Seite fehlt. Noch ein Schock. Eventuell wurde die andere Seite bei der OP einer Hodentorsion vor 15 Jahren beschädigt.
Das klingt alles so sehr nach einer englischen Komödie...Hugh Grant würde das sicher toll spielen, wenn das nur alles nicht unser Leben und so real wäre...
Heute haben wir Post von der Genetikerin bekommen (die Rechnung war übrigens schon am Samstag da): Schatz hat artig einen regelrechten männlichen Chromosomensatz (46, XY). Die Analyse der Azoospermiefaktor-Region gibt keinen Anhaltspunkt für Deletionen. Es gibt auch keinen Hinweis auf eine CBAVD-Mutation.
Das ist ja alles sehr schön - wenn ich wüsste, was das genau bedeutet.
Ich bin jetzt zusätzlich noch verwirrt - irgendwie wissen wir immer noch nicht, woran die Azoospermie liegt.
Weiß jemand von Euch, wie man eine Azoospermie von einer retrograden Ejakulation unterscheidet?
Also: Azoospermie bedeutet, dass keine Spermien im Ejakulat sind - entweder weil der Samenleiter nicht durchlässig ist (obstruktive Azoospermie), oder weil keine Spermien im Hoden heranreifen (nichtobstruktive Azoospermie). Bei einer retrograden Ejakulation sind Spermien im Ejakulat, sie kommen aber nicht "vorne raus", weil das Ejakulat quasi die falsche Abzweigung nimmt. Dass kann dann so aussehen, als ob wenig oder gar kein Ejakulat da ist, und es können Spermien im Urin nachgewiesen werden. Vielleicht können auch kleine Mengen Ejakulat ohne Spermien (z.B. Lusttropfen) rauskommen, die dann beim Spermiogramm untersucht werden und als Azoospermie diagnostiziert werden - in Wirklichkeit ist es aber keine Azoospermie, denn es sind ja Spermien da. Bei einer normalen Menge Ejakulat (mehr als 2 ml) ist es unwahrscheinlich, dass eine retrograde Ejakulation vorliegt.
Die Ergebnisse der Genetikerin besagen, dass die häufigsten genetischen Azoospermie-Ursachen bei Deinem Mann ausgeschlossen werden können. Er hat kein Klinefelter-Syndrom (XXY-Chromosomensatz). Die Azoospermiefaktor-Region bewirkt eine Störung der Spermienproduktion (eine nichtobstruktive Azoospermie), wenn hier Teile des Chromosoms fehlen, also eine Deletion vorliegt. Keine Deletion ist also gut. Die CBAVD-Mutation hat zur Folge, dass die Samenleiter nicht richtig angelegt werden (die Abkürzung steht für congenitale (=von Geburt an) bilaterale (=beidseitige) Aplasie (=Fehlen) des Vas deferens (=Samenleiter) ). Diese Mutation ist mit der Erbkrankheit Mukoviszidose verknüpft und kann manchmal das einzige Symptom dafür sein.
Tatsächlich wisst Ihr jetzt immer noch nicht, woran die Azoospermie liegt. Das kann in sehr vielen Fällen auch nicht geklärt werden. Aber möglicherweise bist Du schon auf der richtigen Spur. Wenn Dein Mann auf der einen Seite keinen Samenleiter hat und der andere Hoden bei der Hodentorsion geschädigt wurde, produziert der geschädigte Hoden vielleicht keine Spermien mehr und der andere wird seine aufgrund des fehlenden Samenleiters nicht los. Wenn das so ist, habt Ihr sehr gute Chancen auf eine positive TESE, denn dann sind in dem einen Hoden jede Menge fidele Spermien, die bloß keinen Ausgang finden. Ob das wirklich so ist, kann ich natürlich nicht sagen, aber dass die Hormonwerte alle normal sind, ist auch eher ein gutes Zeichen. Ich drücke die Daumen
