Interessantes Thema...
Ich selbst habe 3 Hunde (6, 4,5 und 3,5 Jahre; alle ca. 48-52 cm hoch und 20 kg +/- schwer) und 1 Töchterlein (7 Jahre). Als Töchterlein klein war, gab es in unserer Wohnung strikte Trennungsregelungen (entweder Kind in den Laufstall oder Hunde hinters Hundegatter). Hundeschmusen oder spielen für sie war nur wenn ich dabei war. Das war dann eine spezielle Zeit, wo wir alle auf dem Boden gesessen und viele viele Leckerchen verteilt haben.
Als Töchterlein mobiler wurde und durch die Wohnung gelaufen ist waren die Hunde für mehrere Stunden/Tag "hinter Gittern" in Sicherheit; beim Freilauf in der Wohnung wurde dann auch Töchterlein angehalten, die Hunde quasi zu ignorieren. Auch gab es spezielle Zeiten, an denen sie mit den Hunden spielen durfte (Bällchen werfen, oder Leckerchen durch ein dünnes Plastikrohr auf den Boden kullern lassen. Für diese Ruhe in ihrem Körbchen waren sie sehr dankbar; so ein Kind bringt ja schon Leben in die Bude

.
Bei Besuchen von Kindern sieht es unterschiedlich aus; einige Kinder haben nicht direkt Angst vor Hunden, sondern sind verunsichert (oft haben dann auch die Eltern eine Hundeabneigung). Da ziehen sich meine Hunde dann eigentlich von alleine in ihren Ruhebereich zurück; das Hundegitter ist gewichen, es steht lediglich eine kleine Pappwand an der Wand gelehnt als Signal. Die Kinder lassen sie dann auch in Ruhe, und schon manch kleiner Gast wollte dann auch mal Hundekontakt haben. Da darf dann mal einer von meinen dazu, und so sinkt die Schwelle der Unsicherheit.
Andere Kinder fragen nach den Hunden und sind enttäuscht, wenn sie mal nicht da sind; viele haben "ihren" speziellen Liebling. Und das Größte ist dann, wenn wir im Garten mit den Hunden spielen oder im Ort Gassi gehen.
Was bei mir auf Unverständnis stösst:
Sind Eltern die in der Fußgängerzone ihr Kind mit einem Bretzel oder Lolly in der Hand auf mich zu schicken (ich mit 3 Hunden und einem Kind unterwegs) und sagen: Oh sind die süss, komm geh mal streicheln. Meine Einwände, dass auch Hunde gerne Bretzel oder Lolly essen gehen in Schall und Rauch über, egal, Kinder finden Hunde toll.
Ungeschickt finde ich auch so Äußerungen von manchen Erwachsenen zu kleinen Kindern: Geh da nicht hin, der beisst dich tot! SUPER! Diese Äußerung ist jetzt schon ca 8 Jahre her und das so geprägte Enkelkind bekommt wirklich Angst, wird fahrig und unsicher, so bald es einen Hund auch nur auf die Entfernung im Ort sieht. Die Straßenseite wird panisch gewechselt, komme was wolle.
Und meine Hunde müssen nicht jedes laute und unkontrollierte Getatsche von Kindern ertragen; erst recht nicht, wenn sie an der Leine sind. Ich schicke auch manchmal Kinder weg, wenn es zu viel wird oder schicke sie Retour zu den Eltern um Einverständnis abzuholen oder sage auch mal nein, mein Hund ist heute nicht so gut drauf.
Und nein; meine Hunde kommen erst gar nicht auf Kinderspielplätze. Auf Kinderspielplätze gehe ich mit meiner Tochter; auf Hundeplätze mit meinen Hunden. Falls es gar nicht anders geht und Töchterlein ist mit auf dem Hundeplatz ist sie bei mir an der Hand und hat strikte Order, keinen anderen Hund anzufassen, außer ich erlaube es ihr. Nicht jeder Hund kennt und mag Kinder und nicht jeder Hund ist gesundheitlich in Ordnung, dass ich Körperkontakt zulasse.
Ich selbst hatte schon heisse Gespräche mit Leuten die ihre Hunde an der Flexi am Geschirr im Ort vor sich gehen lassen. Meine Einwände, dass man nicht um die Ecke schauen kann, stiessen auf taube Ohren. Meine Hunde laufen im Ort entweder neben oder in Engpässen direkt hinter mir. Vor mir hat keiner was zu suchen. Ich wechsle nicht die Straßenseite, wenn ein Kinderwagen mir entgegenkommt. Wenns eng wird sind die Hunde hinter mir, ansonsten laufen sie neben mir und ich erlaube es nicht; dass sie in fremde Kinderwägen schauen. Wobei ich es auch nie mochte, wenn fremde Menschen sich über den Kinderwagen meiner Tochter hängten und ungefragt die Hände rein streckten. Auch da kam schon immer ein Nein von mir.
Es hat einfach was mit Respekt zu tun. Ich respektiere, dass nicht jeder Hunde mag (finde es persönlich gefährlich Kinder zu Hunde-Angst-Menschen zu erziehen), versuche auch keinen Menschen zu bekehren. Grundsätzlich sage ich, ich kann meinen Hunden vertrauen - aber - es sind Tiere und sie können nicht zu mir kommen und sagen, dass sie Schmerzen haben und heute in Ruhe gelassen werden wollen. Also heisst es Frei- und Ruheräume in der Wohnung zu schaffen, wo die Hunde auch wissen, hierin können sie sich zurückziehen; hier sind sie "safe" vor Belästigungen. Und Töchterlein weiss eigentlich, dass diese Plätze für sie tabu sind; hier wird nicht gespielt.
Ansonsten kann ich nur sagen, auch ich bin mit einem Hund groß geworden und es war ein tolles Erlebnis und wenn ich mir meine 4 so anschaue; auch Töchterlein tut es gut. Unsere Hunde sind ihre Seelenschmeichler, sie hören zu, sind zärtlich, man kann mit ihnen schmusen, sie pflegen, spielen, füttern und trainieren. Es ist einfach die bedingungslose Liebe der Hunde die ihrer Seele gut tut.
So, war jetzt doch länger als erwartet.