Kinderlose zahlen demnächst mehr Pflegeversicherung

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Beitrag von Gast »

@Stella
ja, wann sollen denn die Kinder eingeschult werden???????? :o :o Mit 4????? Also, ein paar Jahre muß ein Kind schon Kind sein dürfen, ehe der "Ernst des Lebens" beginnt, finde ich.
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Pebbles
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Beitrag von Pebbles »

Hallo Kerstin und Stella !

Das Problem liegt nicht daran das sie Kinder zu spät in die Schule kommen wenn sie regulär eingeschult würden. Das Problem ist doch das alles getan wird das die Kinder möglichst spät in die Schule kommen !

Ich wollte in die Schule und meine Mutter musste einen Aufstand machen, weil ich nach dem Stichtag geboren bin ! Nach Eignungstest etc. durfte ich dann doch in die Schule.

Bei meinem kleinen Bruder wäre es wieder der gleiche Krampf geworden. nachdem er aber eh keine grosse Lust hatte auf Schule(grosse Geschwister wirken da oft abschreckend :wink: *g* ) kam er halt erst mit fast 7 rein. Ausserdem sagte noch die zukünftige Klassenlehrerin zu meiner Mutter, ob er wirklich schon will, die Klasse ist sowieso schon so gross, es wäre besser er käme erst ein Jahr später rein.
Tja dann konnte er erst nach der 5. ins Gymnasium und ist einmal durchgesegelt(sowas soll es geben :wink: ). Und zack ist man erst mit 21 fertig mit der Schule.
Da war und ist er aber wirklich nicht der einzige !

Beim Übertritt ins Gymnasium lief es aber auch super. :-? Er war genau unter dem Notendurchschnitt, hat die Aufnahmeprüfung als Drittbester bestanden(sein Lehrer kannte jemanden, normal erfährt man das ja nicht mal!) und konnte trotzdem nicht mehr rein. Die Klassen waren schon so voll !
Aber dann eine Prüfung zu der weit über 100 Kinder kamen und sich sicher einige gefragt haben, ob sie zu dumm sind fürs Gymnasium, wenn sie die Prüfung noch nicht mal geschafft haben.



Wenn die Herren Politiker sich immer beschweren unsere Schulabgänger sind zu alt, sollten sie erstmal was an den Zuständen ändern !
Das Schulsystem gehört seit etlichen Jahren reformiert und bisher hat noch keine Regierung was daran gemacht ! Ganz egal welche das jetzt war.
Und erst dann ändert sich was !



Viele grüsse
pebbles

:lol:

Verbringe die Zeit nicht mit der Suche nach einem Hindernis. Vielleicht ist keines da.
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Beitrag von Gast »

Pebbles
ich mußte auch die Eignungsprüfung machen, da ich ja im Juli Geburtstag hab, war also auch grad 6 geworden als ich eingeschult wurde.

Aber ich geb dir Recht, das ganze System is irgendwie total veraltet. Aber ich finde vor 6 Jahren muß ein Kind nicht in die Schule. Der Rest des Lebens besteht aus Lernen und Arbeiten, Kind muß auch Kind sein dürfen. :) :)
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Pebbles
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Beitrag von Pebbles »

Hallo Kerstin,

das finde ich ja auch !
Das ganze Gerede davon Kinder mit Vier einzuschulen etc. hängt mir zum Hals raus !

Es gibt Kinder die würden auch gerne mit Fünf in die Schule gehen. Vier halte ich für viel zu früh. Aber die können sehen wo sie bleiben und sich im Kiga langweilen.
Und es gibt wirklich Kinder die besser erst mit 7 in die Schule kommen.
Aber es kann ja wohl nicht sein, das systematisch Kinder wegen weniger Tage oder Wochen ein Jahr länger in den Kiga gehen sollen, nur weil die Klassen zu gross sind !
Und das sind dann genau die Kinder denen man später vorwirft sie sind zu alt !


Viele Grüsse
pebbles

:lol:

Verbringe die Zeit nicht mit der Suche nach einem Hindernis. Vielleicht ist keines da.
Gast

Beitrag von Gast »

Stimmt Pebbles, dieses strenge "aber es muß ja so sein" is echt nicht mehr zeitgemäß. Aber auf die individuelle Situation und Eignung eines Kindes wird ja eh keine Rücksicht genommen. Wobei ich aber auch sagen muß, hätte ich die Aufnahmeprüfung fürs Gym machen müssen, ich wäre in Mathe durchgesegelt, Abi hab ich aber mit nem 2er Schnitt gemacht. So viel zum Thema "Eignung fürs Gymnasium". :-? :-?
rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Hallo Pebbles,

ich möchte dazu anmerken, daß im nächsten Jahr alle Kinder einschließlich der bis Dezember 1999 geborenen Kinder eingeschult werden. Und dann geht es immer jahrweise. Ich bin darüber gar nicht so glücklich, denn unser Jüngster ist im November geboren und wird dann mal mit 5 zur Schule müssen. Ich werde mir bis dahin wohl überlegen, ob ich ihn vielleicht zurückstellen lasse. Wobei das auch wieder blöd ist, denn dann ist er ein Jahr später der Älteste in der Klasse und langweilt sich vielleicht, weil die dann 5-jährigen auch mit durchgezogen werden müssen. ? Unser Nachbarsjunge ist übrigens im Januar geboren und kommt auch auf Wunsch seiner Eltern schon mit 5 zur Schule. Das geht also.

An diesem einen Jahr liegt es ja auch gar nicht so sehr. Es geht um die Studierenden, die im Schnitt erst mit 27 das Studium beenden. Menschen mit niedriger Bildung haben übrigens ihre Ausbildung im Schnitt mit 19 beendet ? völlig ausreichend für das erste Kind, wenn es denn dann bald käme. Es geht eigentlich mehr darum, den studierenden Frauen das Kind schon zu einem früheren Zeitpunkt zu ermöglichen.

Hallo Ruxi,

das mit der Stütze im Alter ist nicht nur im direkten Sinn gemeint, sondern auch indirekt über Rentenbeiträge. Es ist nun mal so, daß die gesetzliche Rentenversicherung keine Rücklagen hat. Unsere Eltern / Großeltern bekommen direkt das Geld, was wir an Beiträgen einzahlen. Und wenn weniger da sind, die Beiträge zahlen, dann gibt es auch weniger Rente oder aber die wenigen müssen eben noch höhere Beiträge leisten.

Liebe Grüße, Rebella
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Stella38
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Beitrag von Stella38 »

Nur Kurz, hab nicht viel Zeit.

Ich bin mit 5 in die Vorschule eingeschult worden, in USA, die deutsche Grundschule war danach nur ein Krampf.

Meine Schwägerin kämpft dafür, Raphael mit 5 einzuschulen, er mischt im Kiga die Hortkinder auf vor Langweile, hatte Probeunterricht bei seinem großen Bruder (2. Klasse, aber mit Aufgaben 3. Klasse (!), da auch schon so weit ) verstanden. Ist mehr als schulüberreif. Wei er gefragt hat, warum er jetzt den Schultest zum dritten Mal am gleichen Tag machen soll, wollen sie ihn als unreif da aufmüpfig einstufen (er hatte lediglich darauf hingewiesen die exakt gleichen Aufgaben am selben Tag gelöst zu haben.....)

In Holland gibt es einen fließenden Übergang Kindergarten-Schule, man muss mit 5, ganz aufgeweckte können ab 4, und im direkten Vergleich gefällt mit die NL Version (mit viel Sport, Musik, Ausflügen, Schulbücher bleiben in der Schule, keine schweren Ranzen) viel besser, die Kinder sind auch ausgeglichener und viel weiter.

Bei der deutschen "Aufbewahrerei" im Kiga bis 6 hat ein Kind aus einem Haushalt, in dem nicht gelesen wird oder sonstwie intelligent mit dem Kind umgegangen wird, keine Chance mehr, die Defizite aufzuholen, ich seh es an unserem Nachbarskind (Ende 1 Klasse, von deutschen Eltern, bringt Sätze wie "da wo ihr gestanden ist". Zwischen 4 und 6 entstehen unheimlich viele Verbindungen im Gehirn, danach nie wieder.
Liebe Grüße
Stella38, Katzenmama Bild

20 Jahre hier, die Zeit rennt!
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1 Abbruch vor PU November 03
3. ICSI negativ 2004/2005

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Mit Schreiben und Lesen fängt eigentlich das Leben an (aus einer Wachstafel mit Schülerübungen aus Mesopotamien, 4-5 Jh. n. Chr.)
Gast

Beitrag von Gast »

Stella
es sollte ja auch so sein, daß individuell auf Kinder eingegangen werden kann. Ich bin nur gegen ein generelles früheres Einschulen. Dann hätte sich an den Umständen bezüglich Schule nämlich nix geändert - außer dem Eintrittsalter in selbige. Wenn ein Kind mit 5 Jahren reif für die Schule ist und auch gerne dorthin gehen möchte, dann sollte das möglich sein. Da gebe ich dir Recht.

Rebella
ich kann mich gut dran erinnern, daß zu meinen Studentenzeiten eigentlich in fast jeder Vorlesung (auch in Seminaren) Mütter mit ihren Kindern saßen.
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Mondschaf
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Beitrag von Mondschaf »

Hallo,

interessante Debatte...

Mandy, das mit den Rentnern ist ja mal ein interessanter Vorschlag. Nichts gegen Rentner, aber man merkt in der Tat, dass sie eine starke Wählerklientel sind und sie haben eine Lobby, von der wir Kinderwünschis nur träumen können... Ist schon ungerecht.

Ruxi hat ebenfalls recht, nur die Tatsache, dass man Kinder aufzieht, gewährleistet nich lange nicht, dass die dann auch mal irgendetwas einzahlen. Irgendjemand anders hatte es ja schon früher gesagt, mir kommt das auch mal wieder wie so eine Scheinargumentation vor, eigentlich geht es dem Staat durch darum, noch mehr Leute mit möglichst wasserdichter Begründung abzuzocken. Um die Inhalte geht es da nicht, sie wählen sich als Opfer halt eine Bevölkerungsgruppe mit möglichst schlechter Lobby - sowohl gewollt als auch ungewollt Kinderlose haben eben eine schlechtere Lobby als Rentner oder Hundebesitzer. Wenn da weniger Widerstand zu erwarten wäre, würden sie aber auch die nehmen!

Interessant find ich auch das Thema Schule.
Also, ein paar Jahre muß ein Kind schon Kind sein dürfen, ehe der "Ernst des Lebens" beginnt, finde ich.
Ich finde diesen Verweis auf den Ernst des Lebens immer etwas schade. Ich denke, dass Kinder zuerst mal Freude am Lernen und am Erfahren neuer Dinge haben. Und wenn die Schule diesem Drang entgegen käme (Stellas holländisches Beispiel klingt doch gut, darüber würde ich gerne mehr erfahren!), kann ich mir denken, dass Kinder vielleicht sogar lieber zur Schule gehen als zu Hause nur vorm Fernseher geparkt zu werden. Auch ich halte eine frühere Einschulung für vorteilhaft, wenn größere Chancengleichheit erreicht werden soll. Je später die Kinder eingeschult werden, desto größer wird doch die Lücke zwischen denen, die zu Hause sehr stark und denen, die sehr wenig gefördert werden. Und Stella hat recht, dass in den ersten Jahren extrem viel stattfindet und Fundamente gelegt werden, die später nur noch bedingt nachzuholen sind.
Übrigens bin ich selbst auch gerne zur Grundschule gegangen, der Ärger kam erst mit den späteren Klassen, weil die Lerninhalte da kaum auf die Bedürfnisse der Schüler abgestimmt waren. Weuß ja nicht, wie es Euch selbst diesbezüglich gegangen ist.
Insgesamt find ich es traurig, dass Lernen in Deutschland schon negativ bewertet wird. Extrem war das in meiner Familie, wo "Lernen" voraussetzte: a) es darf um Himmels Willen keinen Spaß machen b) es darf kein selbst ausgewählter Inhalt, sondern muß Schulstoff sein c) wenn man sich zu sehr dafür interessiert, ist es auch wieder nicht gut.
Ich glaub, diese Einstellung wird sehr vielen Kindern mitgegeben - und dabei ist es doch eigentlich ein Privileg, Zeit zum Lernen zu haben - Themen, die einen nicht interessieren, kann man ja vernachlässigen.

Ein Unding ist es natürlich, wenn Kinder nicht weiterkommen, weil Klassen zu groß o.ä. sind.

Das größte Problem in Bezug auf späten Kinderwunsch scheint mir aber das deutsche Hochschulwesen zu sein, in dem kein Druck auf den Abschluß ausgeübt wird. Die Institution Universität sieht das nicht vor (Langzeitdtudenten enken ja schließlich die Arbeitslosenstatistik und überhaupt traut sich an das völlig veraltete Hochschulwesen ja keiner ran) und die Professoren fühlen sich individuell auch nicht dafür verantwortlich (sie bekommen ja auch keine z.B. finanziellen Anreize, wenn ihre Absolventen schnell fertig werden und sind wahrscheinlich teilweise durch ihre eigenen abgesicherten Lebensumstände viel zu abgehoben, um das Problem der langen Ausbildungszeiten überhaupt zu begreifen).

Dazu kommt natürlich noch die allgemeine berufliche Unsicherheit. Viele machen ja heute nicht mehr nur eine Ausbildung, sondern dann noch Umschulungen und Weiterbildungen, egal ob sie nun studieren oder eine Lehre machen. Nach jeder Ausbildung versucht man erstmal, einen Fuß in den Arbeitsmarkt zu bekommen, bis man sich dann für eine weitere Ausbildung entscheidet und dann wieder von vorn anfängt. Darüber gehen auch die Jahre ins Land.
Und es scheint mir so zu sein, dass es in D auch schwieriger ist, nach einer Pause wieder in den Beruf einzusteigen als in anderen Ländern.

Von Möglichkeiten zur Kinderbetreuung usw. mal ganz abgesehen.

Liebe Grüße

Mondschaf
Mit zwei Jungs geboren 2004 und 2007

„Zwei Dinge sollen Kinder von ihren Eltern bekommen: Wurzeln und Flügel.“ – J. W. von Goethe

„Was du liebst, lass frei. Kommt es zurück, gehört es (zu) dir - für immer.“ - Konfuzius

*** Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht. ***
Gast

Beitrag von Gast »

nur kurz, hab eigentlich keine Zeit, aber da du ja mich zitierst Mondschaf. :wink:

Wie man sehen kann, hab ich den "Ernst des Lebens" in Anführungszeichen gesetzt. Daraus sollte man schließen können, daß ich nicht der Meinung bin, daß Lernen keinen Spaß machen soll/kann/darf/muß. :wink:
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