Sollte man sich Grenzen setzen?

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Mondschaf
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Beitrag von Mondschaf »

hi Sandra ,

es scheint mir wirklich, wie petel schon schrieb, eine typfrage zu sein, wie man mit den grenzen umgeht.
mein mann und ich gehören halt zu den leuten, die gerne im vorab planen und gerne im vorab wissen wollen, was auf sie zukommt. dazu kam sicher auch, dass wir der schulmedizin gegenüber etwas kritisch sind.
du schreibst:
Was ist, wenn man sagt, nach 3 IVFs ist Schluß und beide sind eigentlich damit unzufrieden? Oder man macht die 1. IVF und kommt damit nicht klar?
ich habe ja schon geschrieben, dass wir unsere grenzen mehrfach verschoben haben, anderen in diesem ordner ist es ja offensichtlich ähnlich gegangen. das finde ich auch legitim, ja, sogar erforderlich, denn wenn man immer stur durchzieht, was man sich vorgenommen hat, heisst das für mich, dass man nie etwas in frage stellt und nichts lernt.
dann kannst du natürlich sagen, wenn man sie ohnehin verschiebt, wofür braucht man dann die grenzen?
wir fanden sie sinnvoll als eine art messlatte, die man manchmal hervorkramen kann, um besser analysieren zu konnen, wo man eigentlich steht.
denn ich für mich hatte den eindruck, dass der kiwu auch zu einem selbstläufer werden kann, ich ahtte das gefühl, dass ich in hektische und langlaufende aktivitäten verfalle und dabei das ziel zeitweise aus dem auge verloren habe. leider kann ich das nur schwer erklären.
vielleicht ein anderer erklärungsversuch: ich hatte durchaus die befürchtung, dass wir irgendwie enttäuscht sein könnten, wenn ein kind da wäre, weil der aufwand im verhältnis zum ziel vielleicht zu hoch gewesen sein sein könnte.
in dem buch von tewes-wischmann wird ja vorgeschlagen, dass man so ein tortendiagramm aufmalt und die gewünschte größe der "stücke" für kinderwunsch, arbeit, freunde, hobby usw. einträgt und dann vergleicht, wie denn der ist-zustand der torte aussieht.
und da sah die abweichung bei uns doch erheblich aus. dadurch dass man dauernd zu den untersuchungen rennen, an die medikamente denken muss und durch die ganzen hormone hatte der kinderwunsch schon eine rolle eingenommen, die er eigentlich in meinem leben nicht hatte. z.b. hätte ich zu den zeitpunkten der medikamenteneinnahme ohne diese erfordernis vielleicht garnicht an den kinderwunsch gedacht, sondern an ein thema aus einem anderen "tortenstück".
und meine erfahrung in anderen bereichen ist schon, dass man gelegentlich nach einem sehr hohem aufwand vom ergebnis etwas enttäuscht ist, weil man es sich vielleicht viel besser vorgestellt hat.
meine befürchtungen hinsichtlich einer möglichen enttäuschung haben sich ja absolut nicht bestätigt. aber das weiss man immer erst nachher....

liebe grüße

mondschaf
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atonne
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Beitrag von atonne »

Hallo, ihr Lieben,

eigentlich finde ich die Frage nach den Grenzen auch wichtig, aber wir haben uns eine sehr weiche Grenze gesetzt, eben den 40. Geburtstag, der zum Glück noch 5 Jahren auf sich warten läßt.
Mit der Behandlung selbst (bei uns von Anfang an ganz klar ICSI mit TESE-Material) hatte ich irgendwie nie ein Problem, aber das wäre sicher auch anders gewesen, wenn es irgendeine Chance gäbe, dass es auf natürlichem Weg klappen könnte, ist bei uns aber Null. Da stellt sich die Frage nach einfach so probieren gar nicht und da wir uns alle anderen Alternativen außer kinderlos bleiben nicht vorstellen können, bleiben nur die Behandlungen.

Um die Belastung klein zu halten, machen wir grundsätzlich lange Pausen zwischen den ICSI. Wir haben in zwei Jahren gerade einmal 3 ICSI und 1 Kryo gemacht.
Und in den Pausen ist es ganz ganz wichtig zu leben. Ich habe mich z.B. beruflich weitergebildet und einen neuen Job angenommen (übrigens mitten in der KiWu-Zeit). Auch sonst machen wir viel in unserer Freizeit, besonders sportlich. Das macht den Kopf frei. Ohne Behandlung bin ich auch nur noch 2-3 Mal pro Woche bei klein-putz unterwegs, um nicht zu viel daran zu denken.

Die Behandlungen selbst finde ich wenig belastend, nur nervig, weil man an das Spritzen denken muss (habe aber früher auch gern mal die Pille vergessen, das fällt ja jetzt dagegen für immer weg :lol:). Und die PU ist bei mir immer unschön... Das wirklich belastende ist die WS, aber wenn ich nicht wenigstens diese Hoffnung hätte, würde es mir wohl schlechter gehen.
Ich hätte übrigens sofort aufgehört, wenn ich/wir die seelische, körperliche und finanzielle Belastung nicht aushalten würden. Zum Glück geht es mir aber nach jedem Versuch weniger schlecht als nach dem zuvor, deshalb denke ich, dass wir noch eine Weile weitermachen können.

Wer weiß, vielleicht stehe ich mit 40 immer noch ohne Kind da, aber dann habe ich wenigsten die Gewissheit, alles mir mögliche versucht zu haben.

Viel Glück euch allen, Atonne

TESE im Februar 2005 (D) und August 2009 (D) und PESA (TR) im Juli 2012 erfolgreich
-- 1. Praxis (D)
2 ICSIs April/Mai 2005 und Juli 2005, 1 Kryo Dezember 2005, TF von insgesamt 4 Embryos - NEGATIV
-- 2. Praxis (D)
4 ICSIs Juli 2006, März 2007, September 2007 und November 2007, TF von insgesamt 8 Embryos - NEGATIV
-- 3. Praxis (D)
3 ICSIs Oktober 2008, März 2009 und September 2009, 1 ICSI ohne TF Juli 2009, 1 Kryo ohne TF Juli 2009, TF von insgesamt 7 Embryos - 1x biochemische SS, sonst NEGATIV
-- 4. Praxis (Ö)
2 ICSIs April/Mai 2010 und November 2010, 1 ICSI ohne TF Februar 2011, 3 vor PU abgebrochene ICSIs März 2010, September 2010 und August 2011, TF von insgesamt 3 Embryos - 1x biochemische SS, sonst NEGATIV
-- 5. Praxis (D)
4 ICSIs Dezember 2011, Februar 2012, April/Mai 2012 und Juli 2013, 1 vor PU abgebrochene ICSI April 2012, TF von ingesamt 5 Embryo - 2x biochemische SS, sonst NEGATIV
-- 6. und letzte Praxis (TR)
- 2 ICSIs Juli 2012 und Mai 2013, 1 ICSI ohne TF Dezember 2012, 2 vor PU abgebrochene ICSIs November 2012 und April 2013, TF von insgesamt 4 Embryos - 1x biochemische SS, sonst NEGATIV


Wir stellen uns auf einen langen Atem ein...

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Mit dem besten Hund der Welt für immer im Herzen - Du hast uns in schweren Zeiten begleitet und fehlst uns auf Schritt und Tritt :cry:!
Mymla04
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Beitrag von Mymla04 »

Hallo Mondschaf , Kleines, Sanne, Sandra, Atonne

toll, so viele Gedanken und Meinungen zu diesem Thema! Vielen Dank! Mir fehlt das z. T. hier sonst auch eher ein bisschen, dass man die ganzen Behandlungen auch kritisch sehen kann bzw. sieht, dass sie zumindest zwei Seiten haben. Denke mir schon, dass man klar weniger Skepsis auch selber zulassen will, wenn man sich für einen (KB-) Weg entschieden hat. Und die Leute, die sich ganz dagegen entschieden haben, schreiben wohl auch seltener hier mit. Hab auch das Gefühl, dass Skepsis hier nicht so beliebt ist, als wäre man eine Spielverderberin, wenn man Methoden hinterfragt, die andere hilfreich finden.
Wir sind eben noch ganz am Anfang, und ich finde es schon wichtig, möglichst mit offenen Augen dem Ganzen gegenüberzustehen und Zweifel auch zu thematisieren. - Ich mag gerade nicht ausführlicher schreiben, melde mich wieder.

Liebe Grüsse

Mymla
Zuletzt geändert von Mymla04 am 19 Nov 2006 20:42, insgesamt 1-mal geändert.
Mymla04
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Beitrag von Mymla04 »

Mondschaf hat geschrieben:liebe mymla,

bin ja fast etwas erleichtert, dass auch anderen hier die entscheidung für die kb mal nicht so leicht fällt. :oops:mondschaf
Ich auch!
Mondschaf hat geschrieben:mein erstes (?) posting hier war eine bedenkenliste zu dem thema. von manchen kam sehr viel verständnis, andere haben für mein verständnis fast etwas agressiv reagiert. so nach dem motto, dann willst du wohl kein kind. und das seh ich etwas anders, denn jeder hat doch grenzen, für den überwiegenden anteil der menschen liegt die grenze zum glück vor der kindsentführung, hoffentlich habe ich verständlich ausgedrückt, was ich meine. nur weil ich kein kind entführen würde, heisst das doch nicht, das ich keinen kinderwunsch habe. mal so als extrembeispiel. mir scheint es so, dass die meisten hier das ganz normal finden und ich mit meinen bedenken eher eine ausnahme war. mondschaf


Bei diesem Vergleich musste ich lachen. Genau,stimmt. Die Grenzen sind eben nicht bei allen gleich. (Ganz nebenbei: im Adoptions"business"gibt es teilweise tatsächlich Kindsentführungen. Aber das ist wohl kaum etwas, was eine hier unterstützen würde.) -Und ich finde es auch etwas unfair zu unterstellen, dass man sich eben "nicht genug" ein Kind wünschen würde, wenn man sich viele Gedanken zu den eigenen Grenzen macht. Oder sich dagegen entscheidet, das ganze Arsenal an medizinischen Möglichkeiten auszunützen. Ich denke heute "ein Kind ja, sehr sehr sehr gern. Aber um welchen Preis?"
Mondschaf hat geschrieben:für uns war es ähnlich wie für euch (für meinen mann allerdings weniger als für mich). die vorstellung der kb fand ich ziemlich abartig und hatte diverse bedenken. es ging mir richtig schlecht zu der zeit der entscheidung. ich fand schon den vorschlag der frauenärztin sehr überraschend, weil ich ehrlich gesagt vorher überhaupt nicht wusste, dass das so ein standardverfahren ist und es mir sehr unnatürlich vorkam. hätte man mich gefragt, hätte ich wohl gedacht, dass das zu wissenschaftlichen zwecken mal in seltenen fällen gemacht wurde und wie es genau abläuft hätte ich überhaupt nicht gewusst. :oops: :oops: mondschaf
Geht mir auch so, dass ich die Entscheidung sehr belastend finde. Unsere "Erfolglosigkeit" auf natürlichem Weg allerdings auch.
Mondschaf hat geschrieben:bis zum märz habt ihr ja noch zeit zum nachdenken. was sind denn eure hauptbedenken? und warum sollt ihr icsi machen? mondschaf


Ja, gar nicht schlecht, dass wir noch etwas Zeit haben. Zu deinen Fragen: Das ist ein weites Feld! Einiges daran kann ich in Worte fassen. Die Frage nach unsern Hauptbedenken ist für mich selber schwierig, und ich stelle sie mir immer wieder. Versuche mir klar darüber zu werden, was mich genau an der Idee KB, und da speziell ICSI zu machen, so stört. Es ist ein ganzes Knäuel von Gründen, und einiges, nicht das Unwichtigste, ist recht irrational. Ein paar Gründe dagegen bzw. Zweifel decken sich mit deinen damaligen - Belastung der Beziehung (wobei auch nichts zu unternehmen eine Belastung ist), die Überlegung, dass wir bei so grossen gefühlsmässigen, gesundheitlichen, zeitlichen, finanziellen "Investitionen" womöglich dann vom Ergebnis enttäuscht sein könnten (wenn es nicht klappt, was ja auch nicht aus den Augen zu verlieren ist, sowieso, aber vielleicht sogar wenn es klappt? Ich hätte zwar unheimlich gern ein Kind, zweifle aber daran, dass mich/uns das dann automatisch glücklich machen würde...)So etwas in der Richtung hattest du ja auch geschrieben, und ich kann das gut nachvollziehen.

Ins gleiche Gebiet gehört die Angst, einmal in die Mühlen der Kiwu-Medizin geraten dann schwer wieder herauszukommen... und dabei das am Leben zu verpassen, was sonst so auch gut und in Ordnung ist. -
Dazu sind wir beide allgemein der Medizin und ihren Techniken gegenüber recht kritisch und haben nicht allzu viel Vertrauen in die KB-Techniken im Allgemeinen und in die Ärzteschaft im Speziellen. So hab ich z. B. auch Bedenken wegen Risiken und Unbekannten beim Kind, falls eins entsteht. Klar gibt es das auch bei "ganz normal" entstandenen Kindern. Trotzdem, ich glaube einfach, dass die Befruchtung und Einnistung sehr geheimnisvolle und komplexe Dinge sind, die man vielleicht nicht ohne Gefahr mal schnell mit einer Nadel und einem Reagenzglas ersetzen kann. Tönt vielleicht naiv, weil, es kann ja offensichtlich klappen, und ich würde natürlich nie sagen wollen, dass alle so entstandenen Kinder "einen Schaden" haben. Trotzdem, das ist einer meiner Vorbehalte. (Dass manche Studien auch von höheren Quoten von behinderten Kindern sprechen - wenn auch nur leicht höher- beruhigt mich da auch nicht gerade. )
Diese Bedenken kommen noch recht vom Kopf her. Bei uns ist im Moment das grösste Hindernis, dass wir es einfach nicht gut finden, so stark nachzuhelfen bei Sachen, die irgendwie unserm Gefühl nach nicht "machbar" sind. So stark einzugreifen. Ich weiss nicht, wie ich das genau ausdrücken soll, es ist sehr persönlich. Wir sind eigentlich nicht besonders religiös, aber da vielleicht doch. Das heisst, ich würde mich eher als die Religiösere von uns zwei sehen, mein Mann hat da aber noch grössere Widerstände als ich.
- Gesundheit der Frau und Risiken für sie, Finanzen, noch grösserer Erwartungsdruck auf beide, ev. die blöde Geheimhalterei...sind weitere Bedenken, aber alle relativ unwichtig im Moment.

Warum wir ICSI machen sollten (ich zweifle zwar an dieser Diagnose, rechne aber mal vorsichtshalber mit dem Schlimmsten):

Tsja, wir üben seit 2 1/2 Jahren, (was ja im Vergleich mit andern noch relativ wenig ist), ich bin 35, mein Mann 40. Ich war zweimal kurz hintereinander schwanger, einmal für eine Woche nach dem positiven Test, einmal ca. 10 Tage. Das ist auch schon fast 2 Jahre her. Bei mir wurde noch nicht viel medizinisch untersucht, Zyklus scheint von aussen gesehen normal. - Mein Mann hat dann ein SG machen lassen, das nicht gerade berauschend war: Nur 5% normal geformte Spermien, der Rest v. a. Kopfdefekte (was auch immer das genau ist). Menge, Beweglichkeit usw. sind in der Norm, soweit ich das beurteilen kann. Die FÄ damals und auch der Urologe hielten es aber auch nicht für unmöglich, damit einfach so sch. zu werden. Bis jetzt ist aber eben nichts passiert.
Jetzt haben wir den Wohnort gewechselt und haben vor, in einer Kiwu-Praxis (sind noch die "richtige" am Suchen) uns einmal genauer beraten und abklären zu lassen. Mir wäre auch sehr wichtig zu wissen, wie es bei mir aussieht und überhaupt möglichst viel über die Zusammenhänge und Gründe zu wissen, warum es nicht klappt. Allerdings denke ich auch, dass man eben nicht immer "alle Informationen haben kann" im Leben. Vielleicht müssen wir dann auch ohne das entscheiden, wie weit wir gehen wollen.

- Ich habe in letzter Zeit an zwei verschiedene Praxen per Mail mal sehr grob geschildert, wie unser Fall ist (einfach mit Angaben zum SG) und um eine erste Einschätzung gebeten. Am einen Ort (private Klinik) wurde mir geantwortet, eine IUI wäre der falsche Lösungsansatz, eine ICSI müsste ins Auge gefasst werden. Für mich war das ein ziemlicher Schock, da wir uns erst so halbwegs mit dem Gedanken an IUIs angefreundet hatten. - Am andern Ort (Unispital) wurde etwas später dann geantwortet, 3 IUI- Zyklen seien sicher sinnvoll, sollte das nicht funktionieren, müssten weitere Methoden wie ICSI diskutiert werden. Hm. Das sind schon mal zwei ziemlich widersprechende Aussagen. Ok, sie hatten auch nur wenige Infos von mir, aber ich denke, auch mit mehr Infos /Untersuchungen kämen ganz unterschiedliche Behandlungsratschläge heraus.
Da frage ich mich halt schon sehr und hätte sehr Angst in die Lage des Versuchskaninchen zu kommen. : Wenn Ärzte finden "probieren wir als Einstiegsdroge mal ein bisschen IUI, dann können wir zu härteren Drogen übergehen"- (naja, Drogen sind ja auch Medis, und die sind eindeutig härter bei IVF oder ICSI) ... Anderseits ist mir ja IUI auch viel sympathischer, falls die einige Aussicht auf Erfolg hätte. Nur, wieso danach gleich ICSI und nicht zuerst IVF?Wenn doch IUI als sinnvoll gesehen wird, bei der ja die Befruchtung auch keine Nachhilfe per Nadel bekommt...
Vielleicht um Zeit zu sparen? Hm, das ist ein verflixtes Argument.

Mondschaf hat geschrieben:""ich habe mich dann erstmal für einen versuch entschieden und mich dann so durchgehangelt.
so einen gesinnungswandel habe ich bei mir selten erlebt - natürlich lasse ich mich von guten argumenten überzeugen, aber die meisten meinungsänderungen berühren doch nicht so sehr tief sitzende werte und vorstellungen. das war im nachhinein eine interessante erfahrung, ich bin jetzt wesentlich vorsichtiger mit dem "nie" sagen geworden. mondschaf

Ja, kann mir so etwas durchaus auch vorstellen. Ich finde die KB ein sehr zweischneidiges Schwert, werde es aber vielleicht schon recht bald auch benützen.

Ich denke, dass es für sehr vieles gute Gründe dafür und auch dagegen gibt, und wie man sich auch entscheidet, man sucht sich dann eben die Argumente, die dazu passen.
Mondschaf hat geschrieben:ich wünsche euch die richtige entscheidung!
mondschaf
Vielen Dank! Auch dir weiter alles Gute!

Für heute langts :)
Liebe Grüsse

Mymla
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Beitrag von Mymla04 »

Hallo Kleines,
kleines hat geschrieben: na da bin ich aber froh, dass es hier Leute gibt die so denken und es auch aussprechen.

Was mich wundert dass hier sowenig darüber geschrieben wird.
Alle schreiben so locker als wenn es das natürlichste der Welt ist.
Und wenn ich sehe wie viele Versuche manchen haben
:-? ....was ist das für eine Belastung für den Körper, Seele und Beziehung!?!

Mymla, geh erst mal hin und hör die an welche Möglichkeiten du hast.
dann kannst du immernoch entscheiden.
Außerdenm gibt es auch Leute die sogar mit IUI SS geworden sind :wink:
Ich glaube eine hier ist sogarn nach der 4 IUI mit Zwillingen SS.

alles ist möglich

LG
kleines
Das seh ich genauso. -
Danke für deine aufbauenden Worte! Dir auch alles Gute, und schreib wieder, was du so erlebst!

Hallo Sanne
dir auch alles Gute!

Mymla
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kleines
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Beitrag von kleines »

Hallo Mymla,

ich habe mal ein paar Links herausgesucht, die für dich interessant
sein dürften.

Hier etwas über Homöopathie.
Dort gibt es auch ein Forum. Die meisten scheinen ähnliche Bedenken
zu haben wie du. Also würde ein Blick dort hinein für dich lohnen :wink:

http://www.kinderwunschhilfe.de/

Allerdings kann man nichts an der Morphologie der Spermien machen.
Kopfdefekte kann bedeutet dass die Spermien Probleme haben mit dem Eindringen in die EZ.

http://www.wunschkinder.net/theorie/dia ... -spermien/
Eine Verbesserung der Morphologie ist auf medikamentösem Weg nicht zu erzielen. Auch bei schlechter Morphologie sind Insemination, IVF oder ICSI die Behandlungsmethoden der Wahl, wobei sich die Methode nach dem Schweregrad der Teratozoospermie richtet.
Mein Mann hat auch nur 5% und wir werden IVF machen.

Da du schon mal schwanger warst solltest du (wenn du dich für eine Behandlung entscheiden solltest) über PKD nachdenken. Die meisen FG in der Frühschwangerschaft sind auf Gendefekte zurückzuführen. Ich weiß das ist noch mehr ein Stückchen entgegen eurer Richtung, aber wenn man schon künstlich eine Schwangerschaft herbeiführt dann ist das auch nicht mehr weiter wild.
Und immer noch besser als eine FG (kann nicht 100% ausgeschlossen werden aber verringert die Möglichkeit einer FG!)

http://www.kinderwunsch-hamburg.de/weg_ ... nostik.php



http://www.stern.de/wissenschaft/gesund ... 9&nv=ct_cb

hier zu lesen wie ich es auf keinen Fall will.
Höchstens 3 Versuchen und 2 Jahre dann ist es für mich vorbei.
Vom Alter und auch vom Geld. Und niemals vergessen "leben", "leben", "leben"!!!


http://www.wunschkind.de/

Ein Versuchskaninchen wirst du nicht werden,
es ist wichtig eine gute Praxis auszusuchen.
Eine die zB keine Massenabfertigung macht.
Also eine richtige KIWU-Praxis, keinen normalen FA der denkt er könnte auch dort mitmischen.
Zum Glück ist das in Deutschland geregelt, jedenfalls solange man gesetzlich versichert ist.
Da gibt es nur bestimmte Praxen die erlaubt sind. Wie das nun bei euch ist weiß ich nicht?!
In diesen Praxen ist das alles ganz normal, wird tag täglich gemacht und Experimente gibt es nicht.

Meine Überlegung war in eine KIWU-Behandlung zu gehen, ob ich es mir später verzeihen könnt nichts gemacht zuhaben. Ich habe Jahre lange immer gesagt "wenn es nicht funktioniert, dann soll es eben nicht so sein"
Aber irgendwann sieht man die 40 auf sich zurasen und man wird ganz doll nachdenklich!
Du bist schon 35, das sehen die Ärzte in Sachen Kinderwunsch schon als alt an.
Es ist leider so, die EZ altern und die Möglichkeiten werden immer schlechtet, leider....

Meine Bedenken sind aber immer bei mir und werden wohl erst verschwinden wenn ich ss bin!
Zur Zeit sind meine Ängste, ob mein Körper das alles so schafft!

Ich wünsche einen schönen Tag noch

LG
kleines
Mymla04
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Beitrag von Mymla04 »

Hallo Kleines
Vielen Dank für deine Links!
Einiges kannte ich schon, wie das mit den Kopfdefekten. Du sagst, ihr habt auch nur 5% normale Formen und macht IVF. Da frage ich mich eben schon, wie bei uns der Tipp (kann das fast nicht Diagnose nennen) ICSI zustande kam. Und am einen Ort davor noch IUI.- Das meinte ich ein bisschen mit dem Gefühl, ein Versuchskaninchen zu sein. Klar versuchen die Ärzte kompetent zu wirken und sind es sicher, hoffentlich und zum Glück zum Teil ja auch. Aber wenn schon zwei Praxen so verschiedene Empfehlungen abgeben, spricht das nicht dafür, dass es klar ist, welcher Weg am erfolgsversprechendsten ist. Pssst, ich übertreibe jetzt mal der Deutlichkeit halber: Ich bin ziemlich sicher, dass Ärzte generell manchmal lieber einfach irgend etwas verschreiben oder als alleinige Lösung anpreisen, nur damit die PatientInnen eben etwas machen können und dann denken, der Arzt hat ihnen geholfen. Dabei waren es vielleicht "nur " die Selbstheilungskräfte. (Ist ja auch nicht immer schlecht, Stichwort Placeboeffekt! ) Das Gefühl zu haben, dass man in guten Händen ist und tut, was man kann, ist sicher manchmal auch hilfreich.
Wenn ich mir aber vorstelle, Kiwu-Behandlungen mal so auf gut Glück machen zu müssen, graut mir schon ziemlich. Habe hier z. B. auch schon von Frauen gelesen, die erst mal 3-4 IUIs über sich ergehen liessen, bis man danach bei einer Bauchspiegelung dann herausfand, dass beide Eileiter zu waren!!... Darum kann ich deiner Aussage nicht ganz zustimmen "In diesen Praxen ist das alles ganz normal, wird tag täglich gemacht und Experimente gibt es nicht."


Ja, den Stern-Artikel hab ich auch vor einiger Zeit mal gelesen. Schon sehr abschreckend. Man sagt sich da, "schauder, so weit wirds bei mir garantiert nicht kommen". Ich hoffe es auch sehr. Aber Almuths fast "Besessenheit" vom Kinderwunsch ist mir nicht völlig fremd, und ich könnte darum auch nicht garantieren, gegen eine solche Sucht gefeit zu sein. Das ist eben die Kehrseite des medizinischen Angebots.

In der Info-Website zum Buch von Martin Spiewak"Wie weit gehen wir für ein Kind?"(Eichborn Verlag) hab ich ein paar Sätze gefunden, die unser jetziges Dilemma ungefähr treffen:
"Entscheiden müssen und in diesem Sinn kein Schicksal mehr zu haben ist auch ein Schicksal und kein leichtes", schreibt der Publizist Burkhard Müller. "Niemand möchte sich später Vorwürfe machen, nicht alles getan zu haben. Mitunter kostet es ebenso viel Kraft Nein zu sagen und sich dem Spruch der Natur zu beugen. "
kleines hat geschrieben:Und niemals vergessen "leben", "leben", "leben"!!!
Ja, sehr gute Maxime.


http://www.wunschkind.de/ Die funktioniert bei mir nicht.

kleines hat geschrieben:Aber irgendwann sieht man die 40 auf sich zurasen und man wird ganz doll nachdenklich!
Du bist schon 35, das sehen die Ärzte in Sachen Kinderwunsch schon als alt an.
Es ist leider so, die EZ altern und die Möglichkeiten werden immer schlechtet, leider....
Das ist mir nur zu bewusst.

Wie geht es bei dir denn weiter?
Liebe Grüsse

Mymla
Zuletzt geändert von Mymla04 am 07 Dez 2006 15:37, insgesamt 1-mal geändert.
Mymla04
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Beitrag von Mymla04 »

Ach ja, noch zur Kinderwunschhilfe.de-Seite von Birgit Zart (sie ist wohl mit Biggi gemeint, oder?): danke auch für den Tipp! Hm, ja, da sind bestimmt einige gute Infos zu finden, hab mir die Seite mal gespeichert (war wohl auch schon früher drübergestolpert). Einiges ist mir da aber auch zu esoterisch. Ich bin halt ein schwieriger Fall: kritisch gegenüber der Schulmedizin, aber fast noch mehr gegen alles im Bereich New-Age und "Gspürigem".
Ich halte viel von TCM oder Homöopatie, wenn sie von erfahrenen, bodenständigen TherapeutInnen ausgeübt wird. Und ich würde wohl einige "sanfte Mittel" ausprobieren, aber auch lieber nicht wild durcheinander. Sonst ist mir der pragmatische, "materialistische" Ansatz lieber. Ich finds aber gut, wenn ich die Skepsis nicht ausblenden muss!

LG, Mymla
Leben allein ist nicht genug! Sonnenschein, Freiheit und eine kleine Blume muss man haben.
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Beitrag von kleines »

Hallo Mymla,

irgendwie ist mein bildschir oder Grafikkarte
defekt, sehe kaum noch was.
Melde mich wenn das wieder ok ist!
....kann evtl ein paar Tage dauern
:x

LG
kleines
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Beitrag von kleines »

Hallo Mymla,

ich kann wieder was sehen,
die Grafikkarte war defekt :P

Ja, ich habe mal einwenig in dem Forum von der Birgit Zart gelesen,
So ganz ist das auch nicht meine Welt.
Aber die Ansätze finde ich ganz gut.
Wenn man noch Zeit hat sollte man erstmal über Alternativen nachdenken.
Alledings was soll man tun wenn herauskommt das nur eine schulmedizinische
Behandlung helfen kann?

Ich war auch in homöopatischer Behandlung. Aber was hilft es wenn ich super
Eisprünge habe und es liegt mit beim Mann?
Genauso ist es beim "normalem" FA.
Dort wird nur die Frau behandelt, der Mann muss zum Urologen oder so gehen.
Es gibt kein "Zusammen" das hat mich sehr gestört und war mit eine Grund um in
eine spezielle KIWU-Praxis zu gehen.


Ich habe vorher eine Entgiftung gemacht.
Also ich habe mir die Amalgamfüllungen entfernen lassen und haben dann
mit Hilfe meiner Homöopatin entgiftet.
Viele denke ich spinne, aber ich bin überzeugt davon!
Und es ist mir wichtig das Gift aus den Füllungen nicht an mein Kind weiterzugeben.
Das war eigentlich der Grund warum ich das so gemacht habe.

Wie es bei mir weitergeht?
Ich werde im nächsten Jahr mit IVF beginnen, das steht fest, obwohl ich eigentlich gegen
meine Überzeugungen handel.
Aber der Wunsch nach einem Kind ist größer und es gibt keine ander Möglichkeit als diese.

LG
kleines

http://www.symptome.ch/wiki/index.php/A ... Klinghardt
Antworten

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