Claudi70 hat geschrieben:Hallo ....
grad schlaflos bin und dabei fiel mir mal wieder eins auf ....
Viele von uns schreiben ja hier schon sehr viele Jahre ... der Kinderwunsch ist oft schon abgeschlossen ... altersbedingt, finanziell oder oder oder ....
Ich selber wurde im November 43 Jahre alt ... Kinderwunsch ist damit eh nun erledigt ...
Man geht nun langsam auf die 50 zu
Geht es hier nur mir so ... oder haben hier andere auch Panik?
Sind alle eure Wünsche erfüllt, habt ihr noch welche wo man evtl. eh weiß die werden nicht mehr erfüllt?
Was denkt ihr wo wir so in ca. 20 Jahren sein werden, wie unser Leben dann aussieht?
So ein alter Beitrag, aber er trifft meinen Nerv. Vielleicht ja noch den anderer?
Ich bin dieses Jahr 35 geworden. Nicht alt, aber älter.
Ungeplant und ungewollt, purzelte mein Mann in mein Leben, als ich erst 19 war. Eigentlich hatte ich andere Pläne. Aber er war und ist der Richtige.
Heute Kinderwunsch abgeschlossen, ja. Unsere beiden Kleinen sind ein Jahr alt. Der Lebensabschnitt Kinderwunsch/ Familienplanung dauerte satte 12 Jahre vom ersten Wunsch bis zur letzten Geburt. Und dieser Ritt hatte es in sich. So intensiv, so ungewöhnlich, so kostspielig, so gefühlsbetont... oft eine rechte Achterbahn der Gefühle. Und nun sind wir ausgestiegen aus diesem Karussell und "plötzlich", so scheint es, sind wir nicht mehr in den 20ern, sondern 35 und 40 Jahre alt.
Die nächsten 15-20 Jahre sind inhaltlich recht klar: Unsere 4 wunderbaren Söhne wollen und sollen bestmöglich ins Leben begleitet werden. Außerdem sind wir selbstständig- so ganz nebenbei hatten wir im Kinderwunsch ja auch studiert und eine Firma gegründet. Die insgesamt mittlerweile rund 50 Mitarbeiter fordern auch viel Zeit, Gedanken, Energie.
Vor meinem Mann hatte ich eine klare Vorstellung der Reihenfolge: Studium, Arbeit, reisen, Mann, Kinder. Das ist nun etwas durcheinander geraten - zum Glück. Vielleicht hätte es später gar nicht geklappt. Aber Arbeit, reisen und ich selbst waren und sind eindeutig nicht sehr weit oben auf der Prioliste.
Daher in 20 Jahren: da sieht das anders aus.
Älter werden/ alt werden, das heißt für mich auch, keine ältere Generation als Ansprechpartner mehr zu haben. Meine Ziehmama, die ich sehr geliebt habe, starb 2013 während der Schwangerschaft mit unserem Großen. Mein Stiefvater, der mir in meiner Kindheit und Jugend ein treuer Ratgeber war, starb letzte Woche im Alter von nur 52 Jahren. Da fangen die Gedanken an...
Die nächsten Jahre liegt der Fokus auf unseren - unglaublicherweise vier! - Wunschkindern und der Firma. Aber dann möchte ich tatsächlich auch wieder das Gefühl bekommen, freier zu werden in meiner Lebensgestaltung. Ich wünsche mir, dass unsere Söhne selbstständig werden, ihre Wege suchen und gehen, in Verbundenheit mit uns bleiben und die Beziehungen gut sind.
Mein Mann ist krank. Er hat eine Muskeldystrophie und MS. Und weil wir immer so jung waren und uns fühlten, mache ich mir in diesen Tagen (seit Corona und nach Papas Tod) Gedanken darum, dass wir vielleicht eher noch 20 als 40 oder mehr gemeinsame Jahre haben. Und da bin ich doppelt froh, dass wir 34 und 39 Jahren letztes Jahr den Kinderwunsch abschließen konnten. Den Fall, dass es weniger als 20 Jahre sein könnten, möchte ich mir nicht ausmalen.
Was noch alles auf uns wartet möchte ich im Einzelnen gar nicht wissen. Immer wieder ist Krebs ein Thema in meiner Familie. Ich hoffe, wir bleiben von großen Unglücken wie Krankheiten, Unfällen, etc. verschont.
Als Kind habe ich mit meiner Ziehmama Aktenzeichen XY geschaut. Wenn ich mir da vorgestellt habe, wie mein Leben als Erwachsene aussehen soll, habe ich an die Filmbeiträge der Sendung gedacht. Oft waren es ja doch größere Häuser gut situierter Menschen... und DAS Zeichen für mich, dass jemand es im Leben geschafft hatte, war ein elektrisches Garagentor

Ich hab's geschafft, würde ich meinem 8jährigen Ich gern mal sagen... Unser gebraucht gekauftes Häuschen HAT ein elektrisches Garagentor. Nur der Mercedes drin fehlt. Stattdessen Sandspielzeuge, Straßenkreiden, Bälle und gefühlte 100 Kinderfahrzeuge *rofl* Und einzubrechen lohnt es sich glücklicherweise auch nicht. Es sei denn, man gehört zur Toniebande
Ich bin also sehr gespannt, was die kommenden 15 Jahre bis zur 50 noch bringen werden.