Liebe Macchiata,Macchiata hat geschrieben: Ich glaube, die Generation, die jetzt ca. 70 / 80 ist, hatte andere Probleme, wie Kakaoli es schon schrieb.
Da ging es um Krieg, um Armut und um Existenzen. Meines Erachtens schwerwiegendere Probleme als die, die wir heute haben.
Wir scheinen doch sehr verwöhnt in Richtung "alles ist möglich". Die Menschen früher haben sich m.E.schneller damit abgefunden.
" Es war eben, wie es war. " Ich denke, unsere Generation hat mehr Schwierigkeiten, Dinge so anzunehmen wie sie sind.
die jetzt 70 sind (wie meine Eltern zum Beispiel) hatten aber nicht mehr soooo viel Not mit dem Krieg. Wer 1944 geboren ist, hat den Krieg "nur" noch unterbewusst mitbekommen, dann die Nachkriegsjahre. Aber dann ging es doch bald bergauf. - So, wie ich meine Mutter kenne, die wäre absolut traurig ohne Kinder gewesen.
Aber gut, von meiner Omi weiß ich, dass sie ihre Kinder im Krieg auf dem Land bekommen hat, damit sie nicht in die Stadt die Waffenfabrik musste. Auf dem Land war sie sicherer. Meine Omi sagte mal, sie hätte auch gern später ihre Kinder bekommen und dafür ihre Talente gern im Beruf entfaltet.
Klar, das war schon eine andere Welt und andere Einflüsse, die sich alle zusammen auf die Meinung und Gefühle von Menschen auswirken.
Wenn unsere Generation es generell schwerer hat, Dinge hinzunehmen, wie sie sind, dann sollte das aber kein Grund sein, sich diese schweren Zeiten zurück holen zu wollen. - Du hast das Phänomen aber schön verallgemeinert. Die "Dinge", die hingenommen werden oder nicht, sind ja nicht nur Kinder, sondern auch alles Mögliche andere.
Da kann man dann genauso sagen, die Menschen wollen heute nicht mehr gern alt aussehen, wie sie nun mal aussehen würden, wenn sie sich nicht die Haare färben und Falten wegmachen lassen würden. - Das wäre für mich so ein Thema, wo ich fast sage, wo ich Druck verspüre. Man will ja dann auch nicht einige der wenigen sein, die DAS hinnehmen.
Mit den Kindern war das jedoch bei mir ganz anders gelagert als mit dem Älter werden. Vielleicht, weil das Älter werden von der Natur vorgegeben ist, kinderlos sein wollen ist nicht unbedingt unsere natürliche Bestimmung. Ich habe da absolut diese natürliche Urkraft gespürt. Bei allen anderen Unannehmlichkeiten, die ich heute auch nicht gern hinnehme, ist zwar meine Empörung auch groß, aber eben nicht diese Urkraft dabei.