Hallo alle miteinander,
also da habe ich doch wieder mal gepennt, bzw geschwänzt hier im Forum. Also biene sum das was Tina zu berichten wußte ist im großen und ganzen genau richtig. Also das Fragmin P ist in der Tat einen Tick stärker als das Fraxiparin, aber nur wenn man die Anti Xa - Einheiten betrachtet (welcher zur Stärkeeinteilung herangenommen wird) aber alle Heparine haben noch ander Angriffspunkte die sie unterschiedlich stark beeinflußen. Diese Effekte für das jeweilige Arzneimittel sind mir momentan allerdings nicht geläufig und von daher gehen wir mal getrost davon aus das das Fragmin P stärker ist. Die wichtigen Unterschiede zwischen beiden sind aber zum Beispiel die Plasmaeiweißbindung, die Halbwertzeit und die Bioverfügbarkeit. Leider alles Punkte die ich von hier zu Haus nicht klären kann, aber ich gelobe Besserung und werde die Informationen falls gewünscht nachtragen (aber ich glaub das ist eigentlich nicht notwendig, da diese Werte meist nichteinaml der verordnende Arzt kennt). Also kurz und gut wer 0,2 ML eines Niedermolekularen Heparins verordnet bekommt, hat ca. 2000 Anti-Xa- Einheiten verordnet bekommen. Fragmin P springt da ein wenig aus der Reihe und zwar eher aus Marketinggründen als aus wirklich medizinischen Gründen (Ihr wisst ja viel hilft immer viel

). Okay es ist schon etwas angenehmer nur 0,2 ml spritzen zu müssen und trotzdem 5000 Einheiten (fragmin P Forte) bekommen zu haben als 0,5 ml spritzen zu müssen, aber ob das der entscheidende Unterschied sein sollte? Ja es gibt noch gravierende Unterschiede in der Zulassung, aber wenn der Arzt Off-Label-Use (nicht von den der Zulassung zugrundeliegenden Indikationen umfasste Anwendung) verordnet trägt er die zwar die Verantwortung, aber wirken werden die Heparine im zweifelsfall auch mit dem gleichen Nebenwirkungsprofil.
Also es gibt Unterschiede und alle unterscheiden sich voneinander, aber am Ende verhindern alle die Thrombose und es muß nicht immer viel auch viel helfen. Lasst euch keine grauen Haare wachsen wenn der Arzt nicht den Goldstandard der Frau Dr. Reichel verordnet, im zweifelsfall besser überhaupt ein Heparin als keines (wie Ihr bei Susi gesehen habt).
So jetzt zu meinem Lieblingsteil der Frage. Wäre schön wenn das Calciumhydroxid in der Lösung wäre um den eventuellen Calciumverlust unter Heparinisierung auszugleichen, aber der Grund ist leider viel einfacher, ohne das Ca(OH)2 würde das Nandroparin-Ca whrscheinlich in der Spritze auskristalisieren (will sagen ausfallen) und die Spritze wäre hin. Es ist nämlich so, die NM-Heparine sind organische (nicht nur weil körpereigenen Stoffen ähnlich sondern vor allem weil sie viel Kohlenstoff und Wasserstoff enthalten) Stoffe und als solche eher fett- als wasserlöslich. Nun fließen aber durch unseren Körper eher wässirige Flüssigkeiten (Blut, okay Lymphe ist grenzwertig, aber da soll Heparin ja nicht zwingen hin) und in diesen sind diese Substanzen eher schlecht löslich. Man läßt auch eher ungern lipophile Injektionslösungen von Laien spritzen, da sie im Unterhautfettgewebe Nekrosen verursachen können und im Muskel durch ein verletztes Gefäß in den Kreislauf gelangen können und eine Fettembolie verursachen könnten.
Die Industrie versucht also eigentlich immer den Wirkstoff so wasserlöslich wie möglich zu bekommen, ein "einfacher Trick" ist es die organische Substanz mit einer anorganischen Base (NaOH, KOH, Ca(OH)2, MG(OH)2) oder einer anorganischen Säure (HCl, H3PO4, H2SO4 etc.) zu behandeln und das entsprechende Salz zu gewinnen. Bei den Heparinen scheint es (aufgrund der chemischen Eigenschaften) sinnvoll zu sein eine Base einzusetzen.
Die entstehenden Salze sind, je kleiner das Kation (Na+, K+) um so leichter in Wasser löslich. Werden die Kationen größer (Ca2+) sinkt die Löslichkeit je mehr die Lösung sich dem neutralen Ph - Wert nähert und/oder die Löslichkeit kann durch Zugabe des dazugehörigen Kations weiter erhöht werden, deshalb wurde hier Ca(OH)2 zugegeben. (Der aufmerksame Leser hat sicher auch erkannt warum die Löslichkeit abnimmt, oder? Ganz einfach Ca2+ kann zwei Nandroparin - Reste an sich binden und die sind sozusagen riesig und das Molekül wird dadurch sehr unbeweglich. Durch das dazugegebene Ca(OH)2 findet ein richtiges "Bäumchen-Wechsel-Dich"- Spiel statt mal nur ein Rest an einem Ca nebst einem OH Molekül mal gar keins mal kommt eins und eins geht zum nächsten usw. alles bleibt in Bewegung und somit in Lösung)
Keine Panik das ist so wenig, das auch ein kurzes Bad darin der Haut wahrscheinlich nichts anhaben könnte, geschweige denn 0,2 ml in ca 4,5 Litern Blut.
So ich hoffe Ihr seid bis zum Ende durchgekommen mit lesen.
Ich bin ja noch mehr schuldig geblieben, das kommt jetzt.
Also Medyn forte ist ganz gut nur ziemlich Teuer (63,52€ für 100 Tage)!!!!!!!!!!!!!!
Hier die Substanzen einzeln (leider alles Ratiopharm, aber was tut man nicht alles für eine besser Welt) Vitamin B6 (PZN:1586077) 40mg/ Tab 100Tab 7,39€
Vitamin B12 (PZN:8735267) 10µG/Tab 100 Tab 10,75€
Folsäure (PZN:1434031) 5mg/TAB 100 Tab 15,45€
bei der Dosierung müßt Ihr allerdings was rumschrauben. Medyn forte enthält 25mg Vit. B6, 2,5 mg
Folsäure, 0,5µg Vit. B12.
D.h. ich würde wenn ihr euch dem Medyn so weit wie möglich anpassen wollt entweder von allen dreien jeweils ne halbe Tablette nehmen, oder von Vit B6 ne ganzen von den anderen beiden ne halbe, oder etwas komplizierter jeden ungeraden Tag von alle ne halbe Tablette und jeden geraden von Vit B6 ne ganze von den anderen beiden ne halbe.
Zum Vitamin B12 nochmal, man kann den intrinsic faktor nicht von außen zuführen, man kann den Körper aber zur Vitamin B12 aufnahme ohne intrinsic faktor zwingen wenn man die Vitamin B12 Menge auf das 30 - 100 facher erhöht, falls es notwendig ist einfach vitamin b12 ampullen aufbrechen (sicherheitshalber durch haarsieb gießen) und trinken.
Jetzt noch etwas zu Selen + ACE. Vom Vitamin A sollten nicht mehr als 7500 i.E. aufgenommen werden. Gute Produkte enthalten das Vitamin A in seiner Prodrug-Form dem Beta Carotin, woraus sich der Körper macht was er an Vitamin A braucht.
Zu den Medikamenten (und ich denke mal auch Vitaminsupplementen) aus den Nicht-Apotheken sei soviel gesagt, der Chef des BfARM (die Behörde entscheidet über Zulassung und den Ort der Handelbarkeit des Arzneimittels) mal sinngemäß gesagt: Bei den Nichtapothekenpflichtigen Arzneimitteln steht die Unbedenklichkeit des Arzneimittels im Vordergrund und kommt weit vor der Wirksamkeit. (er wollte wohl soviel sagen wie, liebe Apotheker ärgert euch nicht, die die Krank sind kommen früher oder später sowieso zu euch denn mehr als Placeboeffekt ist nicht zu erwarten).
Solang ihr Supplemente aus Deutschland in Deutschland kauft ist denke ich alles in Ordnung. Ich hatte nur einen Schreck bekommen weil Susis Vitaminenpillen aus dem Wallmart in Tampa/ Florida waren (schöner Urlaub). Aber selbst die enthielten wenigstens 50 % der Vitamin A Dosis als Beta Carotin, also null Problemo.
Wenn es euch sicherer ist könnt Ihr aber gern Selen 100µg von Supplementa (gibts auch im Internet) in der Apotheke versuchen PZN: 6988886 (wenn die Apotheke Sanacorp als einen Großhändler hat sollte das kein Problem sein). Ihr solltet darauf achten das das Selen hefefrei ist.
Wieso? Naja es ist nicht ganz einfach Selen in Arzneiform zu bekommen. Aber ein ganz einfacher ist bestimmte Hefekulturen mit leicht selenhaltigen Substrat zu füttern, diese langern das ein und man hat das Selen für die Tabletten nach dem Gefiertrocknen der Hefen. So weit so gut, aber leider werden die Hefen dann meist gleich mit in die Kapseln getan. Eigentlich auch kein Problem, nur wer Selen nimmt hat meist einen Grund selen zu nehmen nämlich das Immunsystem. Ja und? Naja die gefriergetrockneten Hefen können wie Backhefe auch wieder zum Leben erwachen und zwar im Darm, nur dann können sie die körpereigene Darmflora langsam verdrängen und jetzt kommt das Problem. Der Darm ist die Kinderstube und Lehreinrichtung der Immunabwehr (60 - 90% der Zellen lernen hier das Gehen oder das Laufen) und wenn und wenn der durcheinander gerät, na das könnt ihr euch selbst ausmalen. Okay ist nicht ganz wissenschaftlich hundertprozentig erwiesen, aber warum sollen wir sonst Joghurt essen frag ich euch? Außerdem wird das Selen dann auch noch sehr schlecht aufgenommen (die Hefen haben es eingelagert, warum sollten sie es rausrücken?).
Ach noch zu Calcium, fokussiert bitte nicht so sehr auf Tabletten wenn ihr an Calcium denkt. Stellt euch vor ihr trinkt 500 ml Milch, esst 2 Joghurts, 5 Scheiben Käse (Hartkäse) und Ihr habt schon fast den Tagesbedarf von einem Gramm drinn, ich denke das schafft jede von euch und ehrlich, es schmeckt 1000 x besser. Wenn ihr dann noch an die vielen anderen guten Sachen in der Nahrung denkt und das das Calcium auch besser aufgenommen wird wollt ihr bestimmt noch mehr davon essen.
Achja, Murckelchen ist schon richtig niedlich.
Ciao
Kai