Solch ein Gespräch über seine Glaubens-Ungläubigkeits-Haltung würde voraussetzen, dass man gemeinsam freiwillig Lust hat, über seine unterschiedlichen Weltanschauungen fair und v.a. respektvoll zu sprechen.
Schade finde ich auch, dass berechtigte Kritik nicht inhaltlich erwidert wird, sondern mit Immunisieren gegen Kritik gearbeitet wird.
Man verpasst der Kritik die Überschrift, z.B "missionieren" sei ein christlicher Begriff, daher wäre das sowieso falsch und spart sich die Mühe für argumentative Entgegnungen..
Man würde es sich gefälligst verbitten, mit Gläubigen , gar Christen verglichen zu werden.. selbst wenn es inhaltlich von der Grundhaltung in einer Sache sehr wohl vergleichbar ist.
ählcih war´s im Nachbar- Thread: Jemand wollte selbst "akzeptable" Adoptiv-Eltern für seine eingefrorene Einzellereizelle ( Kryo im Vorkernstadium) aussuchen, weil er darin schon sein Kind sah, für welches er sich verantwortlich fühlt, exakt so wie jeder Lebensschützer und ebenso wie christlich-evangelikale Gruppen in USA die exakt die gleiche Haltung haben und daher christlich konservative Embryovermittlungsagenturen gründeten
für die Bush mitwirbt, gegründet haben um diese " Kinder" wie sie sagen zu retten, welche dann falls sie es bis zur glücklichen Geburt geschafft haben, dann im weißen Haus bei der Stammzelldebatte als " gerettete Überlebende medienwirksam vorgeführt werden.
Jemanden zu versuchen zu bekehren, auf ihn einzuwirken seine Weltanschauung zu verändern, die alte Einstellung abzulegen, könnte man durchaus im übertragenen Sinne als " missionieren" bezeichen,besonders wenn es einfach so im Privat- oder Alltagskontakt vorkommt.. zumindest nach meinem Sprachverständnis !
die ständigen Aquiseversuche durch Payback an den Kassen den nervigen Cold Calls sind für mich auch Missonierungsversuche..aber ich bin undressierbar..diese Borgs kriegen mich nicht und ich werde mich nicht von welchem blöden Kollektiv auch immer, zwangs-assimilieren lassen..

Richtige Bekehrungsversuche sehe ich hier zwar nicht aber etwas anderes:
es ist jedenfalls nicht o.K.
Menschen für ihre Weltanschauung ( christlicher Glaube) in diesem Privataustausch zu attackieren
Wer seinem Gegenüber inhaltliche Argumente verbieten will, weil ihm das Etikett " christlich" nicht passt der immunisiert sich gegen Kritik, denn die bezieht sich auf konkrete Inhalte und Argumente und passende Vergleiche, nicht Überschruften oder Etiketten.
Für mich nicht sehr überzeugend und vor allem widersprächt das z.B den " Zehn Angeboten des evolutionären Humanismus" des atheistischen Philosophen Michael Schmidt-Salomon, die durchaus Überschneidungen mit den 10 Geboten der Bibel haben, ebeso wie wie andere Überzeugungen in Grund- und Menschenrechten.
Es gibt ebenso religiös- fundamentalistische- totalitär-politische Ideologien welche mit der Kirche nichts zu tun haben und deren Greueltaten auch niemals vergessen werden sollten ( Stalin..)
Auch daher find ich´s nicht sehr überzeugend, die Leute nur nach ungläubig oder gläubig zu sortieren, denn es gibt noch andere Schnittmengen bei jedem Menschen.
es gibt überall Linke , Rechte und Liberale...Wertkonservative , moderne Forschrittsoptimisten, die ganzen religiösen und ebenso nichtkonfessionellen Apokalypseerwarter ( seit den 70ern sehr modern..Überbevölkerung Atomkrieg, Klimakatastrophe..Science -Fiction -Wissenschafts -Technik -Horrorerzähler )
Es gibt also nachweislich ebenso Ungläubige, die Gentechnik und KB , "PID und Klonen" ICSI, IVF..für pervers halten und alles was sie für unnatürlich halten, politisch ( teils auch praktisch) bekämpfen und verbieten wollen, die überall Orwell und Frankenstein sehen.. die würden auch gern das Eschgesetz abschaffen und die KB völlig verbieten, wenn´s ginge.
Und viele Leute sind völlig irrational abergläubisch oder einfach aus Zeitgeistmodegründen und auch die können anderen Menschen mit ihren Ideen (z.B. gesundheitlich, seelisch oder finaziell) schaden.
Von all den Mischformen des Patchwork-Eso-glaubens nicht zu reden..die heute viel typischer als das brav dem Papst gehorchen sind..
all die radikal extremen..Fundireligiöse, Fundiökos von rechts und links.. wollen sicher auch nicht in die gleiche Schublade .. mir wurscht, wenn es doch so oft deren Schnittmenge ist, die Rechte einzelner Menschen, extrem ihrer Ideologie ( welche auch immer) unterzuordnen, Menschen und Grundrechte als entbehrlich anzusehen im Kampf für ihre " gute Sache" zu opfern,..dann sind die sehr wohl zu vergleichen !
Gläubig oder ungläubig zu sein ist erst einmal eine Grundhaltung und dann zählt was dazu kommt und wie man den Glauben für oder gegen etwas einsetzt und nicht nur als Privatsache oder Kulturelle Tradition ansieht.
"Ideologie" im kritische Sinne wäre es nur, dann wenn das in Richtung geschlossens Weltbild geht.
" Engstirnigkeit, Voreingenommenheit und Eingleisigkeit eines Denkens bedeutet, das sich mit Immunisierungsstrategien gegen irritierende Erfahrungen verpanzert". (Kurt Lenk; bpb.de)
Hier im thread sehe ich das leider mehr von der Seite der Ungläubigen, Ungläubige finden..
finde es enttäuschend wenn Argumente so klischeehaft rüber kommen.
Der Hauptunterschied ist, dass Ungläubige nicht auf Dogmen, auf absolute Letztbegründungen Gott, der Logos, ...die eine Energie...berufen ( können und wollen) keinen privilegierten Zugang zur Wahrheit, den also den Draht nach ganz oben haben sondern im Gegenteil: für die wissenschaftlich rational Orientierten unter ihnen ( dies ist nur eine Teilmenge der Ungläubigen) gibt es nur größtmögliche, vor allem immer nur vorläufige Annnäherungen an die Wahrheit.
Auch ohne Gottesglauben können/wollen Ungläubige sich bemühen, ihrem Leben und dem Leben anderer einen Sinn zu geben..auch wenn sie nicht fürchten nach dem Tod ..irgendwann später "bestraft" zu werden oder darauf vertrauen beschützt zu werden...sie vertrauen auf das Gute im Menschen , ihren Gefühl und Verstand und wissen um die Verletzlichkeit Schutzwürdigkeit und Endlichkeit des Lebens ebenso wie Gläubige...
undifferenziertes Gläubigen-Bashing ist jedenfalls nicht typisch für Ungläubige.
meine 2 Lieblinkstexte zum Verhältnis Gläubige und Gesellschaft
von einem Ungläubigen ( Agnositker) Linksliberalen und einem Gläubigen Linksliberalen:
Helmut Schmidt ...sehr Religionskritisch, dennoch Christ ; ganz aktuell:
http://www.weltethos.org/00--home/helmu ... t-rede.htm
Jan Philipp Reemtsma ... ungläubig, wirbt für Toleranz für Religion aber auch politisch-soziale Klärung der Grenzen in der Gesellschaft für die Macht der Religion:" Muss man Religiosität respektieren?
Über Glaubensfragen und den Stolz einer säkularen Gesellschaft "
http://www.monde-diplomatique.de/pm/200 ... AeJxCO.n,0
LG Agnostikerin
Infos zum Sozialdienst katholischer Frauen:
http://www.skf-zentrale.de/html/der_verband.html