Hallo! Als eine, die durch ICSI schwanger wurde, verfolgt mich die heikle Frage der Risiken von IVF bzw. ICSI für das Kind. Statistiken sind immer so eine Sache - anscheinend schustert sie sich jeder so zurecht, wie er sie braucht. Entsprechend unterschiedlich fallen die Artikel zum Thema aus - beruhigend die einen, völlig verstörend die anderen. Ich bin immer hin- und hergerissen zwischen dem Gefühl, dass meine Entscheidung richtig war und der Angst, dass ich völlig falsch gehandelt haben könnte. Oft liege ich nachts wach und denke darüber nach, was meine Entscheidung für mein Kind bedeutet. Versteht das jemand?
Mir ist schon klar, dass die Leser dieses Forums nicht unbedingt repräsentativ für alle Repro-Paare in Deutschland sind. Trotzdem wüsste ich gern, ob es unter den Kindern hier, die durch IVF oder ICSI gezeugt wurden, eigentlich viele Fehlbildungen bzw. Krankheiten gibt? Und welche? Oder andersherum: Hat mal jemand nachgezählt, wie viele gesunde Kinder hier nach diesen Methoden geboren wurden?
BesorgteMama
Fehlbildungen etc.
Hallo besorgte Mamma
Ich kann dir voll nachfühlen, da auch ich die selben Ängste verspürte. Wir fragten uns oft, ob bei HI das Risiko nicht wesentlich geringer wäre. Aber auch ein HI-Kind kann behindert sein und was dann??? Kann man ein behindertes ICSI-Kind nicht eher akzeptieren als Vater?
Kinder auf die Welt setzten ist grundsätzlich ein Risiko. Man darf gar nicht daran denken, was da eigentlich alles schief gehen kann.
Als dann unser ICSI-Kind auf der Welt war, und alles io. viel mir ein Riesenstein vom Herzen. Aber glaube mir, die Angst um dein Kind wird dich ein Leben lang beleiten, das ist eben das Los der Eltern.
Ich denke, dass das Alter der Frau, und nicht IVF von entscheidender Bedeutung ist. Wenn genetisch etwas nicht stimmt, wird der Versuch einfach fehlschlagen. Gefährlich wirds erst, wenn genmanipuliert wird und die natürliche Selektion, die auch bei Icsi stattfindet ausgeschaltet wird. Aber soweit sind wir noch lange nicht.
Versuche deine ss zu geniessen und glaube mir, das Leben ist und bleibt Risiko.
Liebe Grüsse von XXL
Ich kann dir voll nachfühlen, da auch ich die selben Ängste verspürte. Wir fragten uns oft, ob bei HI das Risiko nicht wesentlich geringer wäre. Aber auch ein HI-Kind kann behindert sein und was dann??? Kann man ein behindertes ICSI-Kind nicht eher akzeptieren als Vater?
Kinder auf die Welt setzten ist grundsätzlich ein Risiko. Man darf gar nicht daran denken, was da eigentlich alles schief gehen kann.
Als dann unser ICSI-Kind auf der Welt war, und alles io. viel mir ein Riesenstein vom Herzen. Aber glaube mir, die Angst um dein Kind wird dich ein Leben lang beleiten, das ist eben das Los der Eltern.
Ich denke, dass das Alter der Frau, und nicht IVF von entscheidender Bedeutung ist. Wenn genetisch etwas nicht stimmt, wird der Versuch einfach fehlschlagen. Gefährlich wirds erst, wenn genmanipuliert wird und die natürliche Selektion, die auch bei Icsi stattfindet ausgeschaltet wird. Aber soweit sind wir noch lange nicht.
Versuche deine ss zu geniessen und glaube mir, das Leben ist und bleibt Risiko.
Liebe Grüsse von XXL
Danke, XXL!
Hallo, XXL! Danke für deine nette Antwort! Immerhin bin ich nicht allein mit meinen Ängsten. Klar ist Kinderkriegen immer ein Risiko, eine Garantie, dass das Baby gesund ist, hat man nie. Aber wenn ich dann wieder so einen IVF-kritischen Artikel lese, wirft es mich jedesmal ganz schön aus der Bahn...
Hallo
Ich lese und schaue schon sehr lange alles über IVF in den Massenmedien. Ich denke, die Missbildungsgefahr wird immer vorgeschoben und ist bis heute wohl kaum bewiesen. Die wahren Gründe liegen doch im finaziellen, die KK würden doch am liebsten nichts bezahlen.
Bewiesen ist bis heute lediglich, dass Mehrlingsgeburten bei IVF häufiger sind mit den verbundenen Gefahren.
Interessant finde ich, dass in Ländern, in denen IVF nicht KK-Leistung ist, IVF viel weniger öffentlich kritisiert wird.
LG XXL
Ich lese und schaue schon sehr lange alles über IVF in den Massenmedien. Ich denke, die Missbildungsgefahr wird immer vorgeschoben und ist bis heute wohl kaum bewiesen. Die wahren Gründe liegen doch im finaziellen, die KK würden doch am liebsten nichts bezahlen.
Bewiesen ist bis heute lediglich, dass Mehrlingsgeburten bei IVF häufiger sind mit den verbundenen Gefahren.
Interessant finde ich, dass in Ländern, in denen IVF nicht KK-Leistung ist, IVF viel weniger öffentlich kritisiert wird.
LG XXL
Zitat: ?Ist ICSI eine sichere Methode? Die Tatsache, dass Spermien, die unter normalen Bedingungen niemals eine Befruchtung erzielen könnten, bei der ICSI-Methode unter Überwindung der Zellgrenzen mechanisch in die weibliche Keimzelle eingebracht werden, hat viele Ängste heraufbeschworen. Bei 5.747 Kindern, die nach im Jahre 2000 durchgeführten IVF-Behandlungen geboren und vom Deutschen IVF-Register erfasst wurden, betrug die Inzidenz der Fehlbildungen 1,4 Prozent, nach Anwendung der ICSI-Methode bei 3.521 Kindern 2,35 Prozent. Beide Fehlbildungsraten liegen im Bereich der Norm und entsprechenden in der Weltliteratur publizierten Daten auf der Grundlage passiv erhobener epidemiologischer Daten.? [Prof. Felberbaum, Vorstandsvorsitzender des Deutschen IVF Registers in: http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/art ... p?id=40109 ]
Die ?Deutsche ICSI-Follow-Up-Studie? ermittelte ein erhöhtes relatives Risiko gegenüber Kindern, die auf natürlichem Weg entstanden sind von 1,27. Die Fehlbildungshäufigeit bei der ICSI-Gruppe lag bei 8,6%, die der Kontrollgruppe bei 6,8%. Dieses erhöhte Risiko könnte auf das höhere Durchschnittsalter der Mütter zurückzuführen sein, aber auch auf Fehlbildungen der Eltern, muß also nicht unbedingt mit der Methode an sich zusammenhängen. Ein Restrisiko für Fehlbildungen bei Kindern, die durch ICSI entstanden sind, lässt sich jedoch nicht ausschließen. (Link)
In einer aktuellen Studie unter Leitung des University College of London zeigen Wissenschaftler anhand der Daten von 1523 Kindern, dass IVF/ICSI-Kinder genauso gesund sind und sich ähnlich psychisch entwickeln wie Jungen und Mädchen, die auf natürlichem Wege befruchtet wurden. (http://www.heute.t-online.de/ZDFheute/a ... 19,00.html)
Die ?Deutsche ICSI-Follow-Up-Studie? ermittelte ein erhöhtes relatives Risiko gegenüber Kindern, die auf natürlichem Weg entstanden sind von 1,27. Die Fehlbildungshäufigeit bei der ICSI-Gruppe lag bei 8,6%, die der Kontrollgruppe bei 6,8%. Dieses erhöhte Risiko könnte auf das höhere Durchschnittsalter der Mütter zurückzuführen sein, aber auch auf Fehlbildungen der Eltern, muß also nicht unbedingt mit der Methode an sich zusammenhängen. Ein Restrisiko für Fehlbildungen bei Kindern, die durch ICSI entstanden sind, lässt sich jedoch nicht ausschließen. (Link)
In einer aktuellen Studie unter Leitung des University College of London zeigen Wissenschaftler anhand der Daten von 1523 Kindern, dass IVF/ICSI-Kinder genauso gesund sind und sich ähnlich psychisch entwickeln wie Jungen und Mädchen, die auf natürlichem Wege befruchtet wurden. (http://www.heute.t-online.de/ZDFheute/a ... 19,00.html)
Hallo Besorgte Mama,
schau doch mal in den Ordner "Fehlbildungen" hier im Forum. Da steht so gut wie gar nichts drin.
Die Massenmedien wollen uns nicht informieren, sondern nur ihre Ideologien verbreiten. Ich habe hier schon sehr viele Leute kennen gelernt. Und die haben alle gesunde Kinder bekommen.
Liebe Grüße, Rebella
schau doch mal in den Ordner "Fehlbildungen" hier im Forum. Da steht so gut wie gar nichts drin.
Die Massenmedien wollen uns nicht informieren, sondern nur ihre Ideologien verbreiten. Ich habe hier schon sehr viele Leute kennen gelernt. Und die haben alle gesunde Kinder bekommen.
Liebe Grüße, Rebella
Danke, Rebella!
Hallo, Rebella!
Danke für deine Antwort! Ist ja echt lieb, dass du extra die Studien rausgesucht hast
, besonders die vom University College of London, die kannte ich noch nicht. Deine persönlichen Beobachtungen decken sich mit dem, was ich jetzt so in verschiedenen einschlägigen Foren in Erfahrung bringen konnte: Von einem Downsyndrom habe ich gelesen (aber das kann ja ohne Behandlung genauso passieren) und von einem Herzfehler (der aber operiert werden konnte). Alle anderen Kinder in diesen Foren - und das waren viele - sind in der Tat gesund und auch nicht zu früh geboren (außer bei Mehrlingen).
Lieben Dank fürs Beruhigen sagt die nicht mehr ganz so besorgte Mama
Danke für deine Antwort! Ist ja echt lieb, dass du extra die Studien rausgesucht hast

Lieben Dank fürs Beruhigen sagt die nicht mehr ganz so besorgte Mama
Hi besorgte Mama!
Ich denke mal alle Fehlbildungen können auch unter "normalen" Bedingungen entstehen. Ich habe jedenfalls von noch keiner Fehl-oder Mißbildung gehört die ausschließlich bei ICSI-Kindern auftritt. Und es gibt ja auch best. Untersuchungen, die zwar Fehlbildungen ausschließen sollen aber als Gefahr eben diese bergen wie z. B. Chorionzottenbiopsi.
Also freu dich das du es geschafft hast und genieße deine SS.
Ich denke mal alle Fehlbildungen können auch unter "normalen" Bedingungen entstehen. Ich habe jedenfalls von noch keiner Fehl-oder Mißbildung gehört die ausschließlich bei ICSI-Kindern auftritt. Und es gibt ja auch best. Untersuchungen, die zwar Fehlbildungen ausschließen sollen aber als Gefahr eben diese bergen wie z. B. Chorionzottenbiopsi.
Also freu dich das du es geschafft hast und genieße deine SS.
Hallo besorgte Mama,
ich habe das nicht aufwendig heraussuchen müssen. Wir haben gerade ein Projekt, in dem wir die häufigsten Irrtümer in bezug auf IVF/ ICSI zusammen stellen und die Antworten darauf. Hier noch ein weiterer Auszug daraus:
5. Die Kinder würden zu früh und mit einem zu geringen Geburtsgewicht zur Welt kommen.
Zitat: ?Mit dem IVF-Register ist es möglich, Angaben zum Geburtsgewicht und zum Gestationsalter von insgesamt 51 539 Kindern zu machen, die zwischen 1998 und 2003 nach assistierter Reproduktion geboren wurden. Das durchschnittliche Gestationsalter bei 7 568 Einlingen, die im Jahr 2001 geboren wurden, betrug zum Zeitpunkt der Geburt 39 Schwangerschaftswochen. Im Durchschnitt wogen diese Einlinge zum Zeitpunkt der Geburt 3 300 Gramm. Dies sind völlig normale Werte. 9,9 Prozent der Kinder wurden allerdings vor der vollendeten 37. Schwangerschaftswoche geboren. Diese Rate ist deutlich höher als in der Normalpopulation, bei der eine Frühgeburt in circa sechs Prozent der Fälle zu erwarten ist. Dies mag sich durch das im Durchschnitt höhere Lebensalter der Patientinnen im Vergleich zur Population von Schwangeren nach spontaner Konzeption und durch das a priori höhere Abortrisiko einer nach Sterilitätstherapie eingetretenen Schwangerschaft erklären lassen.? [Prof. Felberbaum, Vorstandsvorsitzender des Deutschen IVF Registers in: http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/art ... p?id=40109 ]
Ein zu niedriges Geburtsgewicht und eine durchschnittlich zu frühe Geburt ergibt sich allein aus dem hohen Anteil an Mehrlingsschwangerschaften. Dieser könnte aber stark reduziert werden, wenn die Bestimmung im Embryonenschutzgesetz endlich gelockert werden würde, daß nicht mehr als 3 Eizellen bis zur Kernverschmelzung kultiviert werden dürfen. Besonders in den skandinavischen Ländern ist bereits die Methode etabliert, daß alle befruchteten Eizellen kultiviert werden und von diesen nur eine einzige zur Übertragung ausgewählt wird. Hierbei geht man nach sehr strengen Auswahlkriterien vor, die es ermöglichen, per Augenschein den Embryo mit den höchsten Erfolgsaussichten auszuwählen. Diese Auswahl ist nicht vergleichbar mit der PID, denn per Augenschein lässt sich nichts über Geschlecht oder Eigenschaften des möglichen späteren Menschen sagen. Auf diese Weise lässt sich mit der Übertragung eines einzigen Embryos eine vernünftige Erfolgsrate erzielen, wobei das Risiko einer Mehrlingsschwangerschaft deutlich herabgesetzt ist. [ http://www.thieme.de/gebfra/04_03/fsn_03.html , http://www.uni-protokolle.de/nachrichten/id/6186/ und http://humrep.oupjournals.org/cgi/conte ... /18/9/1858 ]
Gruß, Rebella
ich habe das nicht aufwendig heraussuchen müssen. Wir haben gerade ein Projekt, in dem wir die häufigsten Irrtümer in bezug auf IVF/ ICSI zusammen stellen und die Antworten darauf. Hier noch ein weiterer Auszug daraus:
5. Die Kinder würden zu früh und mit einem zu geringen Geburtsgewicht zur Welt kommen.
Zitat: ?Mit dem IVF-Register ist es möglich, Angaben zum Geburtsgewicht und zum Gestationsalter von insgesamt 51 539 Kindern zu machen, die zwischen 1998 und 2003 nach assistierter Reproduktion geboren wurden. Das durchschnittliche Gestationsalter bei 7 568 Einlingen, die im Jahr 2001 geboren wurden, betrug zum Zeitpunkt der Geburt 39 Schwangerschaftswochen. Im Durchschnitt wogen diese Einlinge zum Zeitpunkt der Geburt 3 300 Gramm. Dies sind völlig normale Werte. 9,9 Prozent der Kinder wurden allerdings vor der vollendeten 37. Schwangerschaftswoche geboren. Diese Rate ist deutlich höher als in der Normalpopulation, bei der eine Frühgeburt in circa sechs Prozent der Fälle zu erwarten ist. Dies mag sich durch das im Durchschnitt höhere Lebensalter der Patientinnen im Vergleich zur Population von Schwangeren nach spontaner Konzeption und durch das a priori höhere Abortrisiko einer nach Sterilitätstherapie eingetretenen Schwangerschaft erklären lassen.? [Prof. Felberbaum, Vorstandsvorsitzender des Deutschen IVF Registers in: http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/art ... p?id=40109 ]
Ein zu niedriges Geburtsgewicht und eine durchschnittlich zu frühe Geburt ergibt sich allein aus dem hohen Anteil an Mehrlingsschwangerschaften. Dieser könnte aber stark reduziert werden, wenn die Bestimmung im Embryonenschutzgesetz endlich gelockert werden würde, daß nicht mehr als 3 Eizellen bis zur Kernverschmelzung kultiviert werden dürfen. Besonders in den skandinavischen Ländern ist bereits die Methode etabliert, daß alle befruchteten Eizellen kultiviert werden und von diesen nur eine einzige zur Übertragung ausgewählt wird. Hierbei geht man nach sehr strengen Auswahlkriterien vor, die es ermöglichen, per Augenschein den Embryo mit den höchsten Erfolgsaussichten auszuwählen. Diese Auswahl ist nicht vergleichbar mit der PID, denn per Augenschein lässt sich nichts über Geschlecht oder Eigenschaften des möglichen späteren Menschen sagen. Auf diese Weise lässt sich mit der Übertragung eines einzigen Embryos eine vernünftige Erfolgsrate erzielen, wobei das Risiko einer Mehrlingsschwangerschaft deutlich herabgesetzt ist. [ http://www.thieme.de/gebfra/04_03/fsn_03.html , http://www.uni-protokolle.de/nachrichten/id/6186/ und http://humrep.oupjournals.org/cgi/conte ... /18/9/1858 ]
Gruß, Rebella