Sammlung - Unglaubliche Aussagen unserer Politiker zum Thema

Aktionen, (Leser-) Briefe, TV-Beiträge als Downloads, etc.
rebella67
Rang5
Rang5
Beiträge: 13586
Registriert: 10 Jan 2002 01:00

Sammlung - Unglaubliche Aussagen unserer Politiker zum Thema

Beitrag von rebella67 »

Ich stelle hier gleich mal ein Posting von Gaby Ziegler ein. Möchte dies zum Anlaß nehmen und solcherlei bemerkenswerte Aussagen unserer Politiker in diesem Ordner sammeln, um im geeigneten Moment darauf zurückgreifen zu können. Ein Kind mit einem Haus zu vergleichen, einem Sachgegenstand, das geht mir gegen die Menschenwürde. Ich schätze mal, einige von Euch können da noch einen oben drauf legen.

Hier also zunächst das Posting:

Hallo ihr Lieben,
ich auch mal hier: Ich war am Donnerstag auf einem SPD Infotag zur Reform und konnte auch die Frage anbringen, warum bei KIWU so eklatant gespart wird.
Gesundheitsökonom Prof. Dr. Dr Lauterbach und Patientenbeauftragte Kühn Mengel beantworteten es u.a. so:
Es stehe nirgendwo geschrieben, dass es ein Recht auf ein Kind gibt. (wutplatz......)
Man müsse auch sparen um sich andere Wünsche wie Haus o.ä. zu erfüllen also sei das zumutbar. Man müsse auch auf die Erfüllung anderer Wünsche verzichten, also müsse man sich auch damit abfinden können wegen finanzieller Probleme kein Kind zu bekommen. Abtreibungen WERDEN AUS STEUERN bezahlt, weil man keine Frau zwingen könne, ein Kind zu bekommen , das sie nicht haben will. Auf meinen Einwand warum man dann eine Frau zwingen könne ein Kind NICHT zu bekommen das sie haben WILL, sagte die Patientenbeautragte,das sei etwas anderes. BBBBBBBBBBOOOOOOOOOAAAAAAAAAAAAAAAAAHHHHHHHHHHHH war ich wütend. Also es wurde einfach abgebügelt. Keine Chance. Und ihr werdet es nicht glauben: auf meinen Hinweis, dass viele Paare durch die nicht Erfüllung des KIWU psychische Krankheiten entwickeln, die die Gesellschaft dann auch zahlen muss kam doch tatsächlich von den meisten Männern höhnisches Gelächter. Ich bin fast geplatzt. Und der nächste Klops: Herr Seehofer hat doch im Vorfeld immer wieder beteuert, sich für uns einzusetzen und sowohl Luaterbach als auch Kühn- Mengel bestritten das und sagten übereinstimmend, sie hätten in der Kommission gesessen und da hätte er sich NICHT für die Beibehaltung eingesetzt, das würden sie auch offiziell sagen und wenn wir das schriftlich hätten, solten wir es ihnen doch mal zukommen lassen. Da hat uns doch mal wieder jemand nach Strich und Faden ver----------- ohhhhhhhhhhhhhhhh ich bin sooooooooooo stinkig.
ÄHM eigentlich wollte ich nur die Sache mit Abtreibung aus Steuern beitragen.
Auchdas Problem mit selbstverschuldeter Sucht habe ich angesprochen und Frau Kühn Mengel sagte, das könne man ja nicht nachweisen und wenn einer erstmal krank sei dann müsse es auch gezahlt werden und den Einwand, dass KIWU eine WHO anerkannte Krankheit ist, hat sie nicht beantwortet.

Liebste Grüßies und weiter so.........
Gaby
rebella67
Rang5
Rang5
Beiträge: 13586
Registriert: 10 Jan 2002 01:00

Beitrag von rebella67 »

Und hier die Highlights:

Gesundheitsökonom Prof. Dr. Dr Lauterbach und Patientenbeauftragte Kühn Mengel beantworteten es auf einem SPD-Infotag zur Reform am 5. Februar 2004 u.a. so:
Es stehe nirgendwo geschrieben, dass es ein Recht auf ein Kind gibt.
Man müsse auch sparen um sich andere Wünsche wie Haus o.ä. zu erfüllen also sei das zumutbar. Man müsse auch auf die Erfüllung anderer Wünsche verzichten, also müsse man sich auch damit abfinden können wegen finanzieller Probleme kein Kind zu bekommen. Abtreibungen WERDEN AUS STEUERN bezahlt, weil man keine Frau zwingen könne, ein Kind zu bekommen , das sie nicht haben will.


Meinung von Fr.Schmidt: "Warum soll es nicht klappen, bei mir hat's doch auch geklappt !?" (übernommen von Luca27, die leider noch keine Quelle genannt hat).


Biggi Bender: es ist aber so...und ich glaube, wenn man alle diese Kinder mal untersuchen würde, dann fiele auf, dass sie alle keinen Schneid, keinen richtigen Lebensmut haben, weil sie eben nicht so entstanden sind, wie Kinder entstehen...


Wolfgang Wodarg, Mitglied der Enquete-Kommission ?Ethik und Recht der modernen Medizin? und Gegner einer PID-Einführung, kritisiert den Ansatz der Leipziger Studie: ?Für die PID kann es keine öffentlichen Kampagnen geben. Denn der Gesetzgeber hat sich in dieser Frage eindeutig entschieden.? (Quelle: http://www.rheinischer-merkur.de/aktuel ... 40703.html)


?Der letzte Kommentar unseres Kanzlers zu diesem Thema war der Hinweis darauf, daß die Behandlung des unerfüllten Kinderwunsches "Lifestyle-Medizin" sei. Er setzt damit die Kinderwunschbehandlung mit einer Fettabsaugung oder operativen Brustvergrößerung gleich.? ( aus News von www.wunschkinder.de vom 27 März 2004 ?Auch in England: Kostenübernahme für IVF neu geregelt? )


Klaus Theo Schröder (Sendung ?Hart aber Fair? im Februar 2004)
?Selbst wenn die ganzen ungewollt kinderlosen Paare plötzlich Kinder kriegen, ist unser Problem nicht gelöst?.
Kommentar: Sicher ist das Problem damit nicht gelöst, aber es ist ein Betrag. Immerhin ist der Anteil der IVF / ICSI Kinder an allen Geburten bei 1,6%, während der Anteil der Kosten an den Gesantkosten der GKV nur 0,1% ist. Aber: Aus gleichen Kreisen verlautet, man müsse auch die 0,1% streichen, weil es käme ja eins zum anderen!
Zuletzt geändert von rebella67 am 11 Mai 2004 23:28, insgesamt 7-mal geändert.
Benutzeravatar
Birgit~
Rang1
Rang1
Beiträge: 271
Registriert: 18 Sep 2002 12:12

Beitrag von Birgit~ »

Reinhard Höppner ( SPD –Vorstandmitglied u. ehemaliger Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt/ studierter Mathematiker)

in der Frankfurter Rundschau / Thema Gesundheitsreform / Grundsicherung:
... Es gibt ja jetzt schon manchen Bereich, bei dem Zweifel angebracht sind: künstliche Befruchtung, Schönheitsoperationen und vieles andere.
Umso wichtiger ist es allerdings, dass an dem Grundkonsens festgehalten wird:
Wenn es um Leben oder Tod geht, wenn es um die Würde des Menschen geht, dann dürfen die finanziellen Möglichkeiten des Patienten, dann darf selbst die Frage, ob er seine Eigenverantwortung angemessen wahrgenommen hat, keine Rolle spielen.

Quelle: http://www.frankfurter-rundschau.de/ueb ... cnt_page=3
Birgit Bender, “ Gesundheitsexpertin“ beteiligt an Entscheidungen zur Gesundheitsreform (MdB, Grüne, Juristin, kinderlos) im Chat (12.06.03) zur Gesundheitsreform:
Biggi-Bender-MdB: GurkaBS: Häufig wird auch nichtkörperlich bedingte Kinderlosigkeit durch IVF behandelt. Im übrigen sehe ich kein Recht auf ein biologisch eigenes Kind, das durch die Solidargemeinschaft finanziert werden müßte.

Biggi-Bender-MdB: Nina: Die IVF-Behandlung hat niedrige Erfolgsraten und ist mit hohem Risiko für die betroffenen Frauen verbunden.

Quelle: http://www.gruene-fraktion.de/rsvgn/rs_ ... 761,00.htm
Zitat aus einer Antwort an eine ungewollt Kinderloses Paar aus dem Klein-putz-forum in der die Juristin B. Bender eine Psychotherapie als die bessere Behandlungsalternative vorschlägt:
... Jedoch verhindert die Konzentration auf die medizinische Behandlung ungewollter Kinderlosigkeit die Suche nach alternativen Lösungen. So liegen Untersuchungen vor, wonach bei einer viermonatigen psychologischen Kurzberatung zur Bewältigung der unfreiwilligen Kinderlosigkeit eine Schwangerschaftsrate von 15,8% erzielt wurde und damit erfolgreicher als eine sechsmonatige invasive IVF-Behandlung (14,6%) war. Ebenso geraten andere Möglichkeiten, wie Adoption oder Pflegschaft aus dem Blick.
Prof. Dr. jur. Theresia Degener, Sachverständige der Enquete-Kommission “ Recht und Ethik der modernen Medizin “
Die Präimplantationsdiagnostik, kurz PID, soll entscheiden helfen, welches Embryo gut oder schlecht ist, das heißt konkret, welches Embryo für lebenswürdig oder unwürdig befunden wird.Das ist Menschenzüchtung und damit Eugenik pur. (...)
...
Die PID muss meines Erachtens verboten bleiben, weil es ein Recht auf ein gesundes Kind nicht gibt und weil der Selbstbestimmungsrecht der Frau nicht für die Pflicht zum bioehtischen Gesundheitsmanagement missbraucht werden darf.

Quelle: http://www.1000fragen.de/index.php?mo=12&pt=3&pi=27
Johannes Rau Bundespräsident in seiner Berliner Rede ( auf die damals Prof. Markl geantwortet hat..)
X.

Kinder sind ein Geschenk. Ich weiß, wie bitter es für viele ist, wenn sie keine Kinder bekommen können.

Wenn es die Möglichkeit gibt, Kinder künstlich zu erzeugen
oder die genetischen Anlagen eines Embryos zu testen - entsteht dann nicht leicht eine Haltung, dass jede und jeder, der eigene Kinder bekommen will, auch das Recht dazu habe - und zwar sogar das Recht auf gesunde Kinder? Wo bisher unerfüllbare Wünsche erfüllbar werden oder erfüllbar scheinen, da entsteht daraus schnell ein Anschein von Recht.

Wir wissen aber doch, dass es ein solches Recht nicht gibt. Noch so verständliche Wünsche und Sehnsüchte sind keine Rechte. Es gibt kein Recht auf Kinder. Aber es gibt sehr wohl ein Recht der Kinder auf liebende Eltern - und vor allem das Recht darauf, um ihrer selbst willen zur Welt zu kommen und geliebt zu werden.
http://www.bundespraesident.de/top/doku ... _41073.htm

LG Birgit
Benutzeravatar
Birgit~
Rang1
Rang1
Beiträge: 271
Registriert: 18 Sep 2002 12:12

Beitrag von Birgit~ »

Leider kann ich mir einen Kommentar dazu nicht verkneifen ...

Für mich ist wirklich erstaunlich, wie immer übereinstimmend wiederholt wird, es gäbe kein Recht auf eigenes Kind – ich frage mich nur – wer fordert das eigentlich auf diese Weise – !?..
..für mich ist diese “Erkenntnis“ schon fast ein Allgemeinnplatz – denn fast niemand ist anderer Meinung.

(Vielmehr gibt es bei Politikern Tendenzen in diese Richtung, wenn von Rentenhalbierung für Kinderlose gesprochen wird – darin liegt die Erwartung/ Forderung des Staates an die Bürger, Kinder zu zeugen und bei Nichterfüllung zu bestrafen..)

Diese wiederholte Unterstellung impliziert, ungwollt Kinderlose Paare, würden generell ein Recht auf ein Kind einfordern, obwohl es genau dafür m. E. keine Belege gibt und wirkt auch damit diskriminierend.

Im Unterschied dazu gibt es laut Erklärung der Menschenrechte ( UNO) und der EU-Charta das Grundrecht
auf das Gründen einer Familie und das Verbot von Diskriminierung ( bei Behinderung):

Artikel 9 Recht, eine Ehe einzugehen und eine Familie zu gründen

Das Recht, eine Ehe einzugehen, und das Recht, eine Familie zu gründen, werden nach den einzelstaatlichen Gesetzen gewährleistet, welche die Ausübung dieser Rechte regeln.

Artikel 21 Nichtdiskriminierung

(1) Diskriminierungen, insbesondere wegen des Geschlechts, der Rasse, der Hautfarbe, der ethnischen oder sozialen Herkunft, der genetischen Merkmale, der Sprache, der Religion oder der Weltanschauung, der politischen oder sonstigen Anschauung, der Zugehörigkeit zu einer nationalen Minderheit, des Vermögens, der Geburt, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Ausrichtung, sind verboten.


Und laut der Erklärung der Menschenrechte der vereinten Nationen ( UNO)

Artikel 16

(1) Heiratsfähige Männer und Frauen haben ohne jede Beschränkung auf Grund der Rasse, der Staatsangehörigkeit oder der Religion das Recht, zu heiraten und eine Familie zu gründen...

http://www.uno.de/menschen/index.cfm?ctg=udhr



Den betroffenen Paaren geht es einzigallein um die Anerkennung, der bestehenden Fortpflanzungsunfähigkeit als behandlungswürdige Erkrankung oder schwere körperliche Funktionsstörung - ebenso wie das für andere Erkrankungen entsprechend gilt.

Unstrittig ist, daß Sterilität ( ICD 10 = Internationale Klassifikation der Krankheiten ) eine anerkannte Krankheit ist, Fortpflanzungsbeinträchtigung von medizin. Gutachtern als Behinderung/ körperliche Funktionsstötrung ( in D “AHP “ 2003 vom Bundessozialgericht anerkannte “Anhaltspunkte“ f.d. ärztliche Gutachtertätigkeit im sozialen Entschädigungsrecht und nach dem ( früher Schwerbehindertengesetz" inzw. SGB IX), auch n. WHO-definition “ICF“ = Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit ,eingestuft wird.
Gültige Klassifikationen der Sterilität ( siehe dazu: http://www.dimdi.de/de/klassi/index.htm )

ICD 10 : N97 + N46
ICF: b 660 + b 6600
AHP: 26.13 + 26.14

Selbst im deutschen Strafrecht erkennt der Gesetzgeber die besondere Schwere dieser körperlichen Funktionsstörung an:
§ 226 StGB : Schwere Körperverletzung

(1) Hat die Körperverletzung zur Folge, daß die verletzte Person

1. ...... die Fortpflanzungsfähigkeit verliert,...

Verlust der Fortpflanzungsfähigkeit ist eingetreten, wenn sie im wesentlichen, also nicht vollständig, aufgehoben ist, der Ausfall für längere Zeit wirkt und die Heilung sich entweder gar nicht oder doch auf unbestimmte Zeit nicht absehen läßt. Zur Fortpflanzungsfähigkeit gehört auch die Gebär – und Empfängnisfähigkeit.

Quelle: http://www.fb1.uni-essen.de/schwedhelm/ ... _sk078.pdf

Auch wenn in vielen Fällen keine ursächliche Heilung der zugrundeliegenden Erkrankungen möglich ist, kann man daraus nicht ableiten, daß deswegen eine Erstattung künstlicher Befruchutng nicht gerechtfertigt sei ?

Gilt doch die medizinsche Hilfe bei der Zeugung ( IVF / ICSI) nur als “temporäre Prothese“ für den Zeugungs- vorgang , welcher aufgrund einer Krankheit ( Sterilität ) nicht vollzogen werden kann.

Bei der Behandlung der Sterilität werden ja Operationen, Hormongaben, Zyklusmonitoring mit Blutanalysen u. Ultraschall , IUI als medizin. sinnvolle therapeutische Massnahmen anerkannt und erstattet, nur wenn eine direkte Zeugungshilfe medizinsch notwendig wird ( IVF / ICI ) dann liegt plötzlich keine Krankheit oder erstattungsfähige Behandlungswürdigkeit mehr vor ?

Ebenso ist bei anderen Krankheiten/ schweren körperl. Funktionsstörungen eine ursächliche Therapie oder Heilung nicht immer möglich, dennoch werden hierbei Massnahmen zur Überwindung des krankhaften Zustandes/ Behinderung als erstattungswürdig anerkannt.

Ein stereotypes u. unnötiges Abqualifizieren mit “es gibt kein Recht auf ein eigenes Kind“ ist weder medizinisch, sozial noch ethisch ein angemessenes Statement gegnüber betroffenen Paaren , die für ihr Anliegen - die Anerkennung einer Behandlungsbedürftigkeit bei Vorliegen einer schwerwiegenden körperlichen Funktionsstörung , im Sinne einer Krankheit – eintreten.

Das unnehmbare Recht auf den Wunsch eine eigene Familie zu gründen und die unabänderliche Tatsache, daß es - unabhängig von medizinisch. unterstützter oder natürlicher Zeugung - letzlich immer schicksalhaft bleiben wird, ob es zu einer Schwangerschaft kommt, ob diese glücklich bis zur Geburt führt - das sind die Aspekte die zählen - nicht das unterstellte Einfordern eines Rechtes auf ein Kind.

LG Birgit
Zuletzt geändert von Birgit~ am 10 Feb 2004 07:31, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Stella38
Rang3
Rang3
Beiträge: 3657
Registriert: 23 Mai 2003 15:43

Beitrag von Stella38 »

komischerweise gibt es aber dann die Pflicht, welche zu produzieren, wenn man an die ganzen Bestrebungen wg. Pflegeversicherung und Rentenkürzung denkt. Ich hebe jeden Beleg auf, damit ich in 30 Jahren bis vor den BGH gehen kann. Wenn ich ohne Kinder bleibe ist es wahrlich nicht um als böser böser DINK mir ein schönes Leben zu machen.
Liebe Grüße
Stella38, Katzenmama Bild

20 Jahre hier, die Zeit rennt!
*******
Bild



1 Abbruch vor PU November 03
3. ICSI negativ 2004/2005

***********************
Mit Schreiben und Lesen fängt eigentlich das Leben an (aus einer Wachstafel mit Schülerübungen aus Mesopotamien, 4-5 Jh. n. Chr.)
Benutzeravatar
Birgit~
Rang1
Rang1
Beiträge: 271
Registriert: 18 Sep 2002 12:12

Beitrag von Birgit~ »

Hallo Stella,

diese Befürchtungen habe ich auch – andererseits wird im Zusammenhang mit d. Bioethikdiskussion häufig auf “unsere Geschichte“ hingewiesen – das könnten dann ungewollt Kinderlose auch ..

- > dazu gibt es z.B. einen passenden Artikel von Viola Roggenkamp in der TAZ ( im Februar erscheint ein Buch von ihr : “ Frau ohne Kind“ sie schreibt auch in d. “Zeit“ u. “Welt“ ):
Schuld hat nur der Feminismus

Sehen wir auf unsere Geschichte. Das ist nie verkehrt. Noch im 19. Jahrhundert galten Frauen als krank, die keine Kinder hatten. Die Nazis führten 1933 eine Sondersteuer ein für Unverheiratete. Später war diese Steuer auch von kinderlos gebliebenen Paaren zu zahlen. Beamtinnen wurde automatisch gekündigt, wenn sie heirateten. Ehestandsdarlehen waren für Frauen gebunden an ein Beschäftigungsverbot. Jede Lehrerin war bei ihrem Eintritt in den Schuldienst nicht verheiratet und eine Frau ohne Kind. Verbeamtet wurde sie erst ab ihrem 35. Lebensjahr. Hatte sie bis dahin kein Kind, würde sie keines mehr bekommen, davon ging man aus. Da sie aber nun unverheiratet und kinderlos war, hatte eine Lehrerin keinen Anspruch auf eine Lehrerdienstwohnung.

Unter der Last von Weltwirtschaftskrise und Massenarbeitslosigkeit galt die emanzipierte Frau, die "ihre natürliche Bestimmung verraten" hatte, als entartet. Journalisten schrieben es, Politiker sprachen es aus, an den Stammtischen wurde es begossen. Und die damalige deutsche Frauenbewegung gab in dieser Vor-Nazizeit ihre besten und mutigsten Frauen auf, darunter auch Jüdinnen. Andere Frauenrechtlerinnen fanden sich, die dem neuen deutschen Ton entsprachen.

Das wird sich nicht wiederholen. Aber manches ist geblieben. Frauen, nicht Männern, wird der Vorwurf gemacht, es würden zu wenig Kinder geboren. Gefragt wird in Untersuchungen, ob die Emanzipation der Frau schuld sei. Hinsichtlich der Männer wird bloß erwogen, ob Umweltgifte ihre Zeugungsfähigkeit beeinträchtigt haben könnten. Mehr nicht.

http://www.taz.de/pt/2004/01/07/a0158.nf/text
LG Birgit
Benutzeravatar
Stella38
Rang3
Rang3
Beiträge: 3657
Registriert: 23 Mai 2003 15:43

Beitrag von Stella38 »

wie immer wird mit zweierlei Maß gemessen. Das ist ja nicht neu.

Gesunde Männer "können" halt auch normalerweise länger als wir. Bei uns tickt die Uhr ja schneller. Leider versucht ja auch keiner Ursachen zu erforschen. War es vielleicht die Pille, die unsere Mütter noch so bejubelt haben? Ich hab sie zwischen 17 und 36 (mit gelegentlichen Unterbrechungen) genommen immerhin. Hat die uns vielleicht versaut? Da die Pharmaind. sich an uns ja eine goldene Nase verdient sollten wir uns vielleicht von den Pillenherstellern per Sammelkage die KB bezahlen lassen. Einen Warnhinweis wg. eventueller Fruchtbarkeitsstörung hab ich zumindest nie auf den Beipackzetteln gesehen, nur die Thrombosewarnung in Kombin. mit Rauchen.
Liebe Grüße
Stella38, Katzenmama Bild

20 Jahre hier, die Zeit rennt!
*******
Bild



1 Abbruch vor PU November 03
3. ICSI negativ 2004/2005

***********************
Mit Schreiben und Lesen fängt eigentlich das Leben an (aus einer Wachstafel mit Schülerübungen aus Mesopotamien, 4-5 Jh. n. Chr.)
Benutzeravatar
Birgit~
Rang1
Rang1
Beiträge: 271
Registriert: 18 Sep 2002 12:12

Beitrag von Birgit~ »

Es wurde schon seit längerer Zeit ( 1957 “Großmütterhypothese“ vom Evolutionsbiologen George C. Williams) dazu geforscht, weil die Diskrepanz zwischen relativ früh eintretender Beendigung der fruchtbaren Lebensphase der Frau im Verhältnis zur Gesamtlebensdauer und im Vergleich zum Mann einfach auffällt und man Erklärungen dafür möchte. Dazu gibt es z. B. folgende Hypothesen:
- Die Menopause ist ein (beim Menschen) kulturelles Artefakt – als Ergebnis höherer Lebenserwartung durch bessere Ernährung und bessere medizinische Versorgung (nicht-adaptiver Ansatz; Evolutionsmedizin, kulturelle Evolution).
- Sie ist eine Folge des Alternsprozesses (Altern) des Säugerorganismus' – ähnlich wie Gedächtnisverlust, Altersblindheit oder ähnliches (nicht-adaptiver Ansatz).
- Ausbleiben der Fruchtbarkeit älterer Lebewesen – als Schutz des Genpools der Population vor negativen (genetischen) Auswirkungen später Geburten.
- Verzicht auf späte Schwangerschaften, um mit den frei werdenden Ressourcen den eigenen älteren Nachwuchs (die Töchter) bei der Jungenaufzucht (alloparentale Pflege, Bruthelfer, Brutpflege, elterlicher Aufwand, Erziehung) zu unterstützen – damit Erhöhung der eigenen indirekten Fitneß; bekannt auch als „Theorie der guten Mütter“ oder „Großmütter-Hypothese“. Es gibt Hinweise für die Großmütter-Hypothese nach Untersuchungen des traditionalen Volkes der Hazda im Norden Tansanias für den Menschen, jedoch sprechen die Ergebnisse bei Untersuchungen von Serengeti-Löwen und Pavianen gegen diese Hypothese, da die Pflege der Nachkommen durch die „Großmütter“ keine meßbaren Überlebensvorteile für den Nachwuchs bringt.
Quelle: wissenschaft-online.de
Gerade durch die Repromedizin / Biotechnologie/ Gentechnik/ Immunologie.. wird momentan recht viel über die Eigenschaften der Eizelle, auch zu Umweltgiften / Ernährung/ Verhalten u. Fruchtbarkeit geforscht – bezüglich d. Pille ist mir in dieser Richtung nichts bekannt - ich bin übrigens ein gutes Gegenbeispiel - habe die Pille ( bis auf 1 Monat) nicht eingenommen .. kenne auch viele, die sofort nach Absetzen oder Vergessen ss wurden ..

Andererseits um mal wieder auf Rebellas Ordnerüberschrift - > Politik ..zurückzukommen – wenn es irgendetwas medizinsch – wissenschaftliches Hilfreiches gäbe – wäre es hier ( “Ökomene“ .. :P :wink: ) sowieso verboten – darüberhinaus würde ich mich nicht mal wundern, wenn dabei ins Ausland abgewanderte deutsche Forscher beteiligt wären ..da gibt es einige berühmte Beispiele ..

Viele Grüsse,
Birgit

P.S.: inzwischen wird auch schon die Kinderlosigkeit d. Männer thematisiert, die nach aktueller Studie viel Häufiger kinderlos bleiben .. trotz allem... es gehören halt immer noch beide dazu..interessante Beschreibung d. Studie -> http://www.rheinischer-merkur.de/aktuel ... 40605.html
rebella67
Rang5
Rang5
Beiträge: 13586
Registriert: 10 Jan 2002 01:00

Beitrag von rebella67 »

Meinung von Fr.Schmidt: "Warum soll es nicht klappen, bei mir hat's doch auch geklappt !?!

Meinung von Frau Kühn-Mengel: "Die betroffenen Paare können ja sparen !"

Diese Aussagen sind von Luca27 aus www.wunschkinder.net übernommen. Ich habe sie noch nach der Quelle gefragt und welche Frau Schmidt gemeint ist.
Ruxi
Rang0
Rang0
Beiträge: 185
Registriert: 04 Mai 2002 02:00

Beitrag von Ruxi »

Hallo Mädels,

An Rebella: sind diese Frauen denn wirklich so doof?!

An Birgit und andere:
Was du sagst Birgit über Massnahmen in Zeiten des Krieges und Nazi wundert mich, weil sie bei uns auch gaben und wir hatten keine Nazis.
Auf der anderen Seite sagt ihr das ist bei euch in der DDR nicht passiert. Wie sind dann diese Ideologien importiert worden? Wer von wem?
Also vor 30 Jahre,bei uns, mußten die Frauen wenigstens 4 Kinder machen. Da wurde kräftig unterstützt: Geld, Kindergarten, Horten, früher in der Rente usw.
Die Unverheiratete ab einem Alter mußten Steuer bezahlen und die Kinderlose auch. Dieses Geld war für die Unterstützung der Kinder gemeint.
Es wurden tatsächlich viele Kinder geboren.Verhütungsmitteln gab es auch keine (dabei aber viele Dramas von Frauen die starben wegen selbstgemachtes FG)
Nach 1989 wurde das alles abgestriechen, galt als ungerecht und "un-EU".
Jetzt ist es aus mit den Kinder.Kein Geld und keine Zeit dafür.
Das mit den Arbeitstellen und verheiratet zu sein und mit Kinder habe ich nicht richtig verstanden (was geschah mit der Lehrerin nach 35 Jahre?), aber es gab bei uns eine ähnliche Theorie, nur für ein anderes Zweck.
In viele Stellen, am meisten die als Vorsitzende, mußte man sehr vertrauenswürdig und "sauber" sein. Da durften keine Unverheiratete und Kinder waren vom Vorteil.
Das heißt sie mußten Familie haben, sonst waren sie nicht vertrauenswürdig, sie konnten Beziehungen mit mehrere Frauen haben und ein "unsauberes" Leben führen. Scheidungen durften auch nicht geben.
Solche Stellen gab es z.B für Justiz, Armee, Beamten (Ministerien und so) usw. Ob auch für Lehrer weiß ich nicht.
Das mit dem Feminismus sehe ich richtig. Mir war nie klar ob Feminismus pro Frauen ist (also gegen Emanzipation) oder umgekehrt. Für mich ist Emanzipation gegen Frauen. Ich habe meine Theorie, dass Frauen eine bestimmte Rolle haben auf dieser Welt und jetzt will man sie umgekehrt machen.
Ich würde mich nicht wundern wenn eines Tages mit Hilfe der Wissenschaft Männer Kinder kriegen würden und Frauen zum Krieg gehen (das tun sie schon).
Die Frauen wollen arbeiten und das heißt viel und ist gegen Kinder und Fruchtbarkeit. Arbeit heißt Streß, Risiko, kein richtiges Familienleben, Krankheit, usw. Das Körper reagiert darauf und niemand achtet darauf.
Sie wollen in der Armee und Polizei, im Krieg und das heißt Tod, Verletzung, Seelenstörungen.Sie wollen im Weltall und das heißt Strahlungen und Unfruchtbarkeit. Was machen sie dabei mit ihre Periode, oder wenn sie schwanger werden?
Ach ja, es ist viel darüber zu sprechen. Ich schreibe ein Buch darüber und nicht nur darüber.
Leider denkt man nicht gut genug, an alle Folgen und Risiken wenn man etwas entscheidet. Die Frauen sind eben anders als die Männer und es ist "uncool" geworden.Sie haben kein Bock, keine Zeit und keine Gefühle mehr für Familie und Kinder. Leider.

L.G
Ruxi
P.S Da wäre noch eine Idee: was wenn die Frauen im jungen Alter Eizellen einfrieren und sie dann befruchten wenn sie wollen und mit Sperma von wem sie wollen (also wenn sie den passenden Mann gefunden haben). So hat auch Celine Dion gemacht! Dann sind die Eizellen nicht gealtert.Nur IVF Kinder!
Antworten

Zurück zu „Gesundheitsreform und Versorgungsstrukturgesetz“