2 oder 3 Embryonen ? Info zu den Erfolgswahrscheinlichkeiten

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rebella67
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2 oder 3 Embryonen ? Info zu den Erfolgswahrscheinlichkeiten

Beitrag von rebella67 »

Hallo an alle, die gerade vor dieser Frage stehen,

ich denke gerade mal wieder über dieses Thema nach. Für mich steht es zwar nicht mehr an, da ich bereits erfolgreich war, aber ich versuche jetzt, mich in Euerm Sinne zu engagieren. Habe daher in Euern Postings zu diesem Thema gelesen und meine, einige von Euch schätzen die Möglichkeit, Drillinge zu bekommen, falsch ein. Daher hier mal eine Statistik für Euch.

Laut Deutschem IVF-Register 2002, als pdf-Datei abzurufen unter www.deutsches-ivf-register.de , Jahresbericht 2002, Seite 15 unten, sind im Jahr 2002 beim Transfer von 3 Embryonen bei Frauen unter 35 Jahren 3,9% (62* Drillinge) aller Geburten Drillingsgeburten gewesen. Bei Frauen über 35 Jahren waren das immer noch 2,32% (20 * Drillinge). Berücksichtigen muß man, wenn hier nur die Geburten betrachtet werden, daß bei Drillingen häufiger Fetozide durchgeführt werden. Daher vermute ich, daß die Wahrscheinlichkeit einer Drillingsschwangerschaft bei Frauen unter 35 Jahren beim Übertragen von 3 Embryonen bei über 4% aller eingetretenen Schwangerschaften liegt.


Auf der gleichen Seite steht weiter oben zu den verschiedenen Altersgruppen bei der Übertragung von 1, 2 und 3 Embryonen der Anteil der Frauen, die schwanger geworden sind. In der Altersgruppe bis 34 besteht so gut wie kein Unterschied in den Wahrscheinlichkeiten, schwanger zu werden, gleich, ob 2 oder 3 Embryonen übertragen wurden. Nur beim Übertrag von einem Embryo ist die Erfolgsquote deutlich niedriger. Frauen ab 35 haben statistisch betrachtet beim Transfer von 3 Embryonen gegenüber dem Transfer von 2 Embryonen eine um ca. 2 ? 2,5% erhöhte Chance.

Für die, die es interessiert, habe ich hier mal ein paar Links zu der im Ausland praktizierten Methode des Single Embryo Transfers. Hier werden alle Embryonen weiter kultiviert und dann wird der mit den besten Chancen heraus gesucht. Und dies bei Schwangerschaftsraten, die nicht unter dem Durchschnitt liegen, der bei der hier praktizierten Methode erreicht wird. ?Nur? eben, daß die Anzahl der Mehrlinge drastisch reduziert werden kann. Leider ist diese Methode aber aufgrund des strengen deutschen Embryonenschutzgesetzes hier nicht möglich.
http://www.thieme.de/gebfra/04_03/fsn_03.html , http://www.uni-protokolle.de/nachrichten/id/6186/ und http://humrep.oupjournals.org/cgi/conte ... /18/9/1858

Wünsche Euch viel Glück und die richtige Entscheidung! Gruß, Rebella
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Mondschaf
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Beitrag von Mondschaf »

Hallo,

danke für die Info! Nun sind die Frauen ja doch sehr verschieden veranlagt und die statistische Wahrscheinlichkeit sagt nur begrenzt etwas über die Veranlagung einer bestimmten Frau und ihre persönlichen Wahrscheinlichkeiten aus. In "meiner" Praxis war es daher üblich, bei den ersten Versuchen nicht mehr als 2 Embryonen zurückzugeben und nochmal zu entscheiden, wenn mehr über die Patientin bekannt ist. Ich finde, dass das ein verantwortungsvolles Vorgehen ist.

Liebe Grüße

Mondschaf
Mit zwei Jungs geboren 2004 und 2007

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rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Da haste natürlich Recht, Mondschaf! Statistische Daten sagen nicht unbedingt etwas über den Einzelfall aus. Ich finde die Verfahrensweise in Deiner Praxis so auch o.k. Gruß, Rebella
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