Dr. Peet FSH und E2 Wert

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michi2604
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Dr. Peet FSH und E2 Wert

Beitrag von michi2604 »

hallo Dr. peet ich schon wieder

Bin in Kinderwunschbehandlung und weiss nicht genau was FSH bedeutet *mecker*

Was sagt es aus wenn dieser Wert zu hoch ist ?
Kann man anhand des Wertes vorraussehen wie die Eierstöcke arbeiten ?

Was ist E2 Wert ? Sagt dieser aus ob eine Eizelle im Follikel vorhanden ist ?
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trulla
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Hm,

Beitrag von trulla »

ich nehme mal einfach (zugunsten des Docs) an, dass Dein FSH bzw. E2-Wert im Naturzyklus (nicht im Stimu-Zyklus) gemessen wurde.

Der FSH-Wert ist - reproduktionstechnisch - vor allen Dingen in der frühen Follikelphase (also frühe 1. Zyklushälfte) von Bedeutung und aussagekräftig.

Will man testen, ob die Patientin eher ein High- Normal- oder gar Low-Responder ist (also, ob die Eierstöcke sehr gut, normal oder eher schlecht auf die Stimu ansprechen), wird meistens an ZT 3 (oder 2. oder 4.) der FSH-Wert in Kombination mit E2 (und auch anderen Parametern z.B. den Androgenen) bewertet.

Ist dieser erhöht oder stark erhöht (man spricht von "leicht" erhöht, wenn dieser über 10 ist, stark erhöht ab ca. 20 - glaube ich) und gleichzeitig der E2-Wert (Östradiol) bei stark erhöhtem FSH niedrig ist, ist von einer beginnenden Menopause auszugehen. Hohes FSH wird ausgeschüttet, weil die Eierstöcke nur noch wenig "Reserve" aufweisen, )wie meisten bei "älteren", nicht mehr sonderlich fruchtbaren Frauen), um die Eizellproduktion anzukurbeln. Die Eierstöcke brauchen jetzt mehr "Sprit", weil sie langsam aber sicher "ihren Geist aufgeben".

Ist das FSH noch im Rahmen, aber z.B. das E2 an ZT 3 schon erhöht (Werte bis 50 pg/ml gelten als normal - in einigen Praxen auch bis zu 70 pg/ml), ist das auch nicht sonderlich gut, weil das FSH vom (erhöhten) E2 künstlich niedrig gehalten wird.

Alles in allem sind leicht erhöhte Werte noch nicht stark bedenklich, jedoch kommt es meistens vor, dass diese Frauen bei ART schwerer zu stimulieren sind (weil ihr Körper - rein biologisch - schon älter ist) und bei erhöhtem endogenen (körpereigenem) FSH werden, um überhaupt noch eine stärkere Eierstockreaktion auf die Stimu hervorzurufen, auch höhere Menge exogenes (von aussen zugeführtes wie z.B. Puregon oder Gonal) FSH benötigt. Wo bei Frauen mit normaler Eierstockfunktion zwischen 150 i.E. und max. 300 i.E. FSH eine ausreichende Menge Follikel bewirkt, ist bei Frauen mit bereits erhöhtem (endogenen) FSH meist eine höhere Menge (450 i.E. bis 600 i.E.) nötig - und selbst dann gibt es halt Fälle (inbes. bei Frauen um die / über 40), bei denen auch bei Höchstdosis nur max. 2-4 Follikel gebildet werden.

Will jetzt keine Schleichwerbung machen, aber vielleicht interessiert Dich ja das hier:

http://home.qualimedic.de/~orni/Tag_3%20FSH-E2.htm

http://home.qualimedic.de/~orni/Perimen ... %20IVF.pdf

http://home.qualimedic.de/~orni/praem.%20menop.pdf

Hiermit will ich keine Panik verbreiten und erst recht nicht sagen, dass das bei DIR zutrifft - war nur zu Erklärung dessen, was ich weiter oben geschrieben habe.

Später im Zyklus, gegen Ende der Follikelphase - kurz vor dem evtl. Eisprung, kann anhand des E2-Wertes gesehen werden, ob ein reifer Follikel "sprungbereit" ist (man rechnet - so weit ich weiss - pro Follikel ca. 150 - 200 pg/ml). Auch bei einer Stimulation kann man so feststellen, ob der ES (z.B. bei IUI) fast bevorsteht (in Kombination mit Ultraschall und Beurteilung der Grösse des Follikels) und bei IVF/ICSI kann auch anhand dieses Wertes beurteilt werden, wann ausgelöst werden sollte (und z.B. bei stark erhöhtem E2), ob mit einer Überstimulation zu rechnen ist.

Ich hoffe, ich habe Dich jetzt nicht KOMPLETT verwirrt, Kurzfassungen sind - leider - nicht meine Stärke.

LG,

trulla
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