Was für Eltern gibt es eigentlich

Alle Fragen und Probleme, die man doch lieber anonym diskutieren möchte.
Antworten
Benutzeravatar
Zwergerlfee
Rang2
Rang2
Beiträge: 1559
Registriert: 23 Jul 2003 20:59

Was für Eltern gibt es eigentlich

Beitrag von Zwergerlfee »

Hallo,

Ich habe mich heute so ärgern müssen.

Kurzgeschichte: Mein Mann hat ein Patenkind, die Eltern waren selber jahrelang Kinderlos und versuchten eben (tiefreligiös) - IVF - ist Gotteslästerung. Das Schicksal meinte es gut mit ihnen und irgendwann ward ihnen ein Sohn geboren.

Okay, das Kind wuchs auch und wurde immer mehr zum totalen Sonderling, es hatte keine Freunde, es war fett (also wirklich fett - mit 12 jahren an die 80 kg), aber es wurde eben auch nie etwas dagegen gemacht. Denn Mama und Papa lieben das Kind ja gar so, Schnuckiputzi, und iss doch noch ein Stück Kuchen und dies und dass.

Ich habe immer schon gesagt, dass das Kind Essstörungen hätte, schwerste (war ja selber jahrelang essgestört und kenne die Materie und die Anzeichen), aber - klar Mama und Papa lieben doch das Kind so, wie kann ich dass nur denken, bei den Schuluntersuchungen wurde festgestellt das Kind sei zu fett, aber da war der Arzt der "Böse", unser Schnuckiputzi hat doch soooo einen Appetit.

Vor einigen Wochen war er dann wiederum mal mit seiner Familie hier zu besuch, es gab Torte - eine die aus fast der hälfte aus Butter besteht. Der kleine "Vielfrass" verdrückte 4 Stk auf einen Sitz und wollte dann noch eins, wobei ich ihm sagte, er bekommt keins mehr, da ich die Torte noch für morgen brauchen würde (wie könne ich nur den armen "verhungerten" Kind die Torte verweigern).

Gestern riefen die Eltern an, der arme kleine Bub, mittlerweile 14 liegt mit Gallensteinen im Krankenhaus, wie denn das nur passieren konnte. Es wäre doch sicherlich das Wachstum, er sei ja so gewachsen in den letzten Monaten (er ist noch keine 2 Meter - sodass sein Gewicht mit der Körpergrösse zusammenpassen würde). Dass es vielleicht daran liegt, dass er sich falsch ernährt bzw. sich ernährt als wolle er ins Guiness Buch der Rekorde als jüngster herzinfarktkandidat - kann ja nicht sein.

Damals als ich die Familie kennenlernte wusste ich, dass ich niemals in so eine Art "falschverstandene Mutterliebe" hineinrutschen wollte, und die Familie war auch irgendwie der Auslöser dass wir uns für eine Adoption entschieden haben. Denn so wollte ich niemals meine Kinder erziehen.

Wie verkorkst sind denn diese Eltern, dass sie ein Kind mit 14 jahren zum "Invaliden" machen müssen, nur wegen dieser falschverstandenen Mutterliebe.

Susi
Benutzeravatar
Antje25
Rang4
Rang4
Beiträge: 6806
Registriert: 20 Jul 2001 02:00

Beitrag von Antje25 »

Hallo Susi

Erschreckend, wie weit Elternliebe gehen kann :help: Meine Güte, daß da kein Kinderdoc oder so mal was gesagt hat. Sowas fällt doch auf und müßte den Eltern die Augen öffnen. Ich hatte auch eine "Übermutter" in meiner Krabbelgruppe. Kind durch ICSI entstanden (Mann hatte Hodenkrebs und nur noch einen Aktiven) und nun MUSS ein Geschwisterechen her. Bisher schlugen eine Kryo und eine weitere ICSI fehl. Ich kann nur sagen, so bitter es auch klingen mag, zum Glück. Den das erste Kind (wird im Januar 2 Jahre) wird betüddelt bis zum Gehtnichtmehr. Alleine wnn man sieht, was es für das Kind zu Essen gibt: Bekommt jetzt noch am Abend Brei in die Flasche, damit er in der Nacht keinen Hunger bekommt :o Nicht zu vergessen, wenn er doch in der Nacht "Hunger" bekommt, gibt es Aptamil 2 in die Flasche, damit er auch alle wichtige Nährstoffe bekommt :-? Bis vor Kurzen gab es mittags auch noch Hipp-Gläser, anderes Essen könnte ja zu wenig Nährstoffe haben. Das Kind mal draußen laufen lassen? Blos nicht! Es könnte sich überanstrengen :roll: Die Mutter holt sich bei "Notsituationen" wie z.B. wenn mal ein Wutanfall kommt, Rat bei ihrer Schwester, deren Kind 6 Wochen älter ist. Selber mal ne Entscheidung treffen ... besser nicht, es könnte falsch sein was man mit dem Kind von sich aus macht.
Mutterliebe ja, aber in dem Maße wie der Junge es bekommt ist es zu arge. Schlimmstenfalls sieht man es ja bei Eurem Fall :( Was soll auch solchen Kindern werden :help: Ob man da von verkorksten Eltern reden kann weiß ich nicht. So recht finde ich da keine passende Bezeichnung zu :-?
Antje mit
Bild

Bild
Benutzeravatar
Zwergerlfee
Rang2
Rang2
Beiträge: 1559
Registriert: 23 Jul 2003 20:59

Beitrag von Zwergerlfee »

Hallo Stimmt,

ich meine auch, dass einem der Junge leid tun kann, klar er ist auch etwas besonders, gerade deswegen weil er so ein Wunschkind ist - und was muss er dafür leiden.

Kann sich denn von den Eltern keiner Vorstellen was das für Schmerzen sind mit einer Gallenkolik ins Krankenhaus zu gehen, und möglicherweise noch über Weihnachten dort zu bleiben, weil er operiert werden muss. - Mein Gott - das wird sicherlich ein schwarzer Tag, wenn klein Junior seinen heissgeliebten Schweinebraten zu Weihnachten nicht bekommt (falls er doch erst nach Weihnachten operiert wird), und falls doch - falls die Ärzte wieder "blöd" sind, und das ganze ignoriert wird - liegt er halt zu Weihnachten im Spital.

Und somit ist das Leben von dem armen Kerl "versaut"; er ist fett - klar, und wird gehänselt, zu hause wird er deswegen mit Süssigkeiten verwöhnt - die anderen Kinder sind ja soooooo doof und soooo gemein zum kleinen Häschen. Also kein Wunder wenn der arme Kerl weder Sport macht (mit wem denn - er hat keine Freunde), noch mal raus geht, wozu auch, er ist ja verwöhnt genug, hat zum Geburstag eine Satanlage zum Fernsehen bekommen, weil Klar der Kabelkanal gibt nicht genug Sender her, Und PC - was soll ich sagen, der hat das neueste vom neuesten zu hause, einen eigenen PC, und der ist noch besser wie unserer (obwohl wir beide mit EDV zu tun haben, und solche "Supergeräte" eigentlich für den Beruf brauchen), noch hat er Freunde, klar okay, zur Zeit ist Pupertät angesagt, und wer will schon mit einem 90 kg Jungen spielen der schwitzt wie ein "schweinchen" weil er eben keinen Sport macht (hat ja auch nicht die Möglichkeit, seine Eltern spielen vielleicht grad mal Sonntags ein wenig Fussball mit ihm), und noch dazu Pickel hat - dass einem das weinen kommen kann. Also ich versteh die Eltern ja absolut nicht, für mich waren die immer das abschreckendste Beispiel - SO NICHT.

Klar ich verwöhne meine Kids auch, ich liebe meine Kids auch, und klar dürfen die Kinder essen was sie wollen, aber ich gebe ihnen eben auch Obst und Gemüse und nicht nur Fett, Zucker und nochmals Fett (nicht dass ich ihnen nichts davon gebe, aber doch in einem Mass das es nicht gesundheitsschädlich ist), und Bewegung jeden Tag draussen, stundenlang, klar auch anstrengend aber die Zeit nehme ich mir für mich und für die Zukunft meiner Kinder, dass sie nicht so enden.

Also ich weiss nicht.

Susi
Gast

Beitrag von Gast »

Das arme Kind. Man sollte die Eltern immer wieder damit konfrontieren, was sie ihrem Kind alles antun und ob sie es umbringen wollen.
Benutzeravatar
Rehauge
Rang3
Rang3
Beiträge: 3080
Registriert: 07 Jan 2004 10:21

Beitrag von Rehauge »

Ich kann auch nur sagen das arme Kind!!!!
Aber vielleicht sind die Ärzte im KH etwas schlauer und vielleicht muß er tatsächlich vor der OP abnehmen, denn ein so schwergewichtiges Kind zu operieren ist sicherlich ein großes Risiko, wer weiß was das arme Herz schon abgekriegt hat!!!
Mann mann wenn ich daran denke, was die Gelenke alles aushalten müssen, das tut mir in der Seele weg!!!!

Es gab letztes Jahr einen Bericht über eine amerikanische Mutter, dessen 5 jährige Tochter, 80kg auf die Waage brachte, da gab es zum Frühstück Pizza mit doppelt Käse, Mamas aussage war nur,"sie mag es doch so gerne", aber das ein Kind in dem Alter noch gar nicht wissen kann, was gut ist und was weniger tut ist, hat sie nicht dran gedacht, aber es kam soweit, das ihr das Kind weggenommen wurde und sie wegen Mißhandlung angezeigt wurde!!!!!

Solchen Kinder muß geholfen werden!!!
LG Bild

5xIUI negativ
Für Betty Fans http://bettina.oyla.de/cgi-bin/hpm_homepage.cgi
Benutzeravatar
Zwergerlfee
Rang2
Rang2
Beiträge: 1559
Registriert: 23 Jul 2003 20:59

Beitrag von Zwergerlfee »

Hallo,

Wenn ich denke das das Kind erst nach den Weihnachtsfeiertagen operiert wird, wird mir gleich noch schlechter. Muss es doch dann auch für das Kind eine Qual sein zu Weihnachten nichts fettes essen zu dürfen, oder sich halten zu müssen. Und bei Fehlverhalten gibts halt eine Gallenkolik - und ab ins Krankenhaus.

Trotzdem, klar ist Dickleibigkeit usw eine Vererbungssache, aber muss man denn wirklich ein Kind so lieben, dass man es damit "umbringt"?? Klar, nicht alle Eltern sind extremsportler, oder können den Kindern die Freunde an der Bewegung näher bringen, aber sowas muss doch nun nicht sein.

Wir haben hier genau das Gegenteil, unser Sohn ist hyperaktiv, ohne 6 Stunden Bewegung ist er ungeniessbar. Klar er futtert auch wie ein "Scheunendrescher", aber ich achte trotzdem darauf, dass er Obst und Gemüse isst, nicht zuviel Zucker, Schokolade oder ähnliches.

alles liebe
Susi
Antworten

Zurück zu „Total anonym“