Ich möchte Euch gerne mal einen Pressebericht von gmx.de, vom 04.05.2005 des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft zeigen, der mich als Betroffene sehr verletzt hat und auch gleichzeitig sehr wütend gemacht hat, weil dieser Bericht für die, die gerne Kinder haben möchten, aber keine bekommen können, ein zusätzlicher Schlag ins Gesicht ist. Den Satz, um den es mir geht, habe ich unterstrichen. Unter den Pressebericht habe ich mal den Text geschrieben, den ich auf diesen Bericht hin an das IW geschickt habe:
Wirtschaftsinstitut: Rente an die Zahl der Kinder koppeln
Köln (dpa)- Angesichts sinkender Kinderzahlen sollte die Rente nach Ansicht des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft teilweise an die Zahl der Kinder gekoppelt werden. Nur noch 45 Prozent der Rentensumme sollte in Zukunft beitragsbezogenen an alle Ruheständler ausgeschüttet werden. Die übrigen 55 Prozent würden dann abhängig von der Kinderzahl ausgezahlt, schlug das Kölner Institut am Mittwoch vor. Kinderlose trügen keine Erziehungskosten und könnten Kapital für eine ergänzende Altersvorsorge ansparen, hieß es zur Begründung.
Bei den derzeitigen Modellen stiegen die Beitragssätze, während sich alle Rentner auf langsamer steigende Bezüge einstellen müssten, kritisierte das IW: "Auch Familien mit Kindern müssen die Suppe auslöffeln, die ihnen andere durch Kinderlosigkeit eingebrockt haben"



Sehr geehrter Herr Weber !
Mit Interesse aber auch mit erheblichen Erstaunen haben wir die Pressemitteilung Nr. 19/2005 bzw. insbesondere die Anlage zu der in Rede stehenden Pressemitteilung zur Kenntnis genommen. Der Satz (...) auch Familien mit Kindern müssen die Suppe auslöffeln, die ihnen andere durch Kinderlosigkeit eingebrockt haben" ist ein Schlag ins Gesicht aller die von ungewollter Kinderlosigkeit betroffen sind. Das hiervon eine nicht unerhebliche Anzahl von Paaren betroffen sind, lässt sich anhand einschlägiger Statistiken z.B. IVF Register ersehen. Eine derart deutliche Äußerungen Ihres Instituts zu der von der derzeitigen Regierung vorgenommen Gesundheitsreform in Bezug auf die zunächst geplante gänzliche Streichung und schließlich erfolgten massiven Kürzung der Zuschüsse zur künstlichen Befruchtung bei der Krankenversicherung gegenüber dem Gesundheitsministerium hätte bei uns einen großen Respekt -und mit Sicherheit auch bei einer Vielzahl Betroffener hervorgerufen. Eine Mitteilung hierzu habe ich Ihrerseits seinerzeit nicht vernommen. Stattdessen müssen die ungewollt Kinderlosen die Suppe die ihnen vom Gesetzgeber einbgebrockt wurde dergestalt auslöffeln, dass zusätzlich zu der seelischen Belastung der organisch bedingten ungewollten Kinderlosigkeit 50% der Kosten aus eigener Tasche zu tragen sind. Ein Versuch der künstlichen Befruchtung verursacht durchschnittliche Kosten von mehreren tausend Euro. Dies Führte dazu, dass die Zahl der künstlichen Befruchtungen und damit die Zahl der hierduch geborenen Kinder und späteren Beitragszahler um ca. 50% gesunken ist (Quelle IFV-Register). Ist geplant diese Kosten bei Ihren Plänen zu berücksichtigen ? Oder unterstützt Ihr Institut die Forderungen der betroffenen ungewollt Kinderlosen die aus deren Sicht kontaproduktive Regelung der Gesundheitsreform zu korrigieren. In diesem Fall würden sich die Betroffenen über Ihre Unterstützung mit Sicherheit außerordentlich freuen, denn eine Expertenmeinung hierzu kann mitunter eher zu Einsicht bei der Gesundheitsministerin verhelfen.
Ich verkenne nicht, dass die derzeitige Kinderarmut ein erhebliches Problem für die Sozialkassen darstellt und ein sozialer Ausgleich zu Lasten derjeniger stattfinden soll die aus ihrer eigenen zu respektierenden Entscheidung keine Kinder wollen, da diesem Personenkreis hieraus unbestreitbar ein erheblicher wirtschaftlicher Vorteil zuteil wird. Doch die Kosten und Bemühungen derjeniger die seelische und gesundheitliche Risiken eingehen, um der Kinderarmut entgegenzuwirken und auf medizinischen Wege für mehr Beitragszahler sorgen möchten sollten hier Berücksichtigung finden, denn sie müssen derzeit die Suppe auslöffeln die ihnen zum einen von der Politik und von den gewollt Kinderlosen eingebrockt worden ist. Aus diesem Grunde wäre ich sehr erfreut, wenn in Ihren Pressemitteilungen nicht verbal auf diese Personengruppe eingeschlagen wird, denn dieser Personenkreis hat niemandem eine Suppe eingebrockt !
Über eine Antwort zu dieser Mail, in dem Ihre Meinung zum Ausdruck kommt wäre ich sehr erfreut. Ich sehe dieser Antwort mit großem Interesse entgegen.
Mit freundlichen Grüßen
Über Eure Meinung und Mails würde ich mich sehr freuen!
Liebe Grüße
Nelli