Assisted Hatching nicht immer von Vorteil?

Für fachliche Fragen an die Spezialistin Frau Zeitler

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Britsch67
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Assisted Hatching nicht immer von Vorteil?

Beitrag von Britsch67 »

Hallo Frau Dr. Rosenberg,

habe soeben meinen Kryo-Transfer gehabt. Es gab einen 5-Zeller und einen etwas langsameren Kandidaten, aber für Tag 2 zeitgerecht entwickelt.

Mir wurde gestern Assisted Hatching angeboten, aber ich habe gesagt, nur wenn es unbedingt nötig ist. Obwohl im Hinterkopf hatte ich, daß Kryo's eigentlich immer gehatcht werden sollten aufgrund der Nährstofflösung und Vorgänge des Einfrierens und wegen des Alters (bin fast 38 Jahre alt).

Fazit: Meine Embryonen wären mit dieser Methode kaputtgegangen, da sie sehr dünn und empfindlich waren. Somit haben die Biologen darauf verzichtet.

Nun habe ich sehr häufig gelesen, daß das hatchen in keinem Fall schaden kann. In meinem Fall wäre es aber anders ausgegangen, somit sollte man doch vorsichtig mit den Formulierungen umgehen und man kann auch nicht immer davon ausgehen, daß die sogenannten "Eisbärchen" immer eine Verdickung der Eihülle nach dem Auftauen haben.

Wie sind ihre Erfahrungen mit so empfindlichen Embryonen? Ist die dicke der Eihüllen von Zyklus zu Zyklus immer unterschiedlich und/oder liegt es an den Frauen an sich?

Haben auch solche Embryonen gute Entwicklungschancen?

Habe mal einen IVM-Versuch im Frühjahr gestartet. Beim ICSI-Versuch sind alle meine Eizellen kaputtgegangen. Kann ich davon ausgehen, daß meine Eizellen grundsätzlich immer empfindlich sind?

Viele Grüße
Britsch
18.11.05 Partnerimmunisierung in Kiel
23.11.05 Kryo-Transfer 3x2A-Zeller Versuch 3b
07.12.05 SST - POSITIV ES+14 HCG 190
13.12.05 1 Fruchthöhle sichtbar 5+0 HCG 627
20.12.05 Herzchen schlägt 6+0 HCG 3853
23.02.06 FU / Ergebnis OK
12.08.06 um 14:05 Uhr geboren, 3920 g, 52 cm

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IVF-Labor
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Beitrag von IVF-Labor »

Hallo!

Zu Ihren Fragen und Anmerkungen:

----- wurde gestern Assisted Hatching angeboten, aber ich habe gesagt, nur wenn es unbedingt nötig ist. Obwohl im Hinterkopf hatte ich, daß Kryo's eigentlich immer gehatcht werden sollten aufgrund der Nährstofflösung und Vorgänge des Einfrierens und wegen des Alters (bin fast 38 Jahre alt). ----es gibt keine Studie, die eindeutig belegt, dass Assisted Hatching bei Kryoeizellen grundsätzlich die Einnistung fördert. Dies muß von Fall zu Fall entschieden werden und auch hier gilt, wie bei nicht-Kryozellen, im besten Fall ist es hilfreich, im schlimmsten Fall schadet es nicht.

--------Fazit: Meine Embryonen wären mit dieser Methode kaputtgegangen, da sie sehr dünn und empfindlich waren. Somit haben die Biologen darauf verzichtet. ----------------ich glaube nicht, dass Ihre Embryonen kaputt gegangen wären. Aber wenn die Zona pellucida sehr dünn und zart ist, macht das assisted hatching keinen Sinn und wird deshalb nicht durchgeführt. Alle Studien zum Assisted hatching haben bisher die Unbedenklichkeit dieser Methode für die Embryonen gezeigt, vorausgesetzt sie wird fachgerecht mit geeigneten Geräten / Materialien durchgeführt.--------------

-----Nun habe ich sehr häufig gelesen, daß das hatchen in keinem Fall schaden kann.----- ------siehe oben---------In meinem Fall wäre es aber anders ausgegangen, somit sollte man doch vorsichtig mit den Formulierungen umgehen und man kann auch nicht immer davon ausgehen, daß die sogenannten "Eisbärchen" immer eine Verdickung der Eihülle nach dem Auftauen haben -----------siehe oben, es sollte immer von Fall zu Fall beurteilt werden.----------

Wie sind ihre Erfahrungen mit so empfindlichen Embryonen? Ist die dicke der Eihüllen von Zyklus zu Zyklus immer unterschiedlich und/oder liegt es an den Frauen an sich? ------jeder Embryo ist prinzipiell auch hier einzigartig. Es gibt die Tendenz bei Patientinnen zu etwas breiteren oder festeren Eizellhüllen, dies kann aber auch von Zyklus zu Zyklus variieren. Eine sehr zarte und dünnen Zona pellucida ist aber nicht gleichzusetzen mit einer empfindlichen Eizelle! Dieses ist ein ganz anderes Problem.----------

Haben auch solche Embryonen gute Entwicklungschancen? -----------Die Breite der Zona pellucida sagt nichts über die Entwicklungschancen des Embryos aus, insofern:ja: Es gibt neue Untersuchungen, die darauf hinweisen, dass die Struktur, also sozusagen das Eiweißgerüst der Zona aufschlüsse geben könnt über die Entwicklungsfähigkeit des Embryos. Diese Untersuchungen stecken aber noch in den Anfängen und es wird ein sehr aufwendiges Mikroskop dafür benötigt. Diese Untersuchung ist routinemäßig noch nicht möglich.----


Habe mal einen IVM-Versuch im Frühjahr gestartet. Beim ICSI-Versuch sind alle meine Eizellen kaputtgegangen. Kann ich davon ausgehen, daß meine Eizellen grundsätzlich immer empfindlich sind? ------Ich denke nicht, da sich die IVM-Behandlung sehr von einer normalen ICSI unterscheidet. Schließlich reifen die Eizellen bis zu 48 Stunden länger in der in-vitro-Kultur und können u.U. sehr viel empfindlicher sein, als in ihrem Körper gereifte Eizellen.

herzliche Grüße
KR
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Britsch67
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Beitrag von Britsch67 »

Herzlichen Dank für ihre ausführliche Antwort.

Viele Grüße
Britsch
18.11.05 Partnerimmunisierung in Kiel
23.11.05 Kryo-Transfer 3x2A-Zeller Versuch 3b
07.12.05 SST - POSITIV ES+14 HCG 190
13.12.05 1 Fruchthöhle sichtbar 5+0 HCG 627
20.12.05 Herzchen schlägt 6+0 HCG 3853
23.02.06 FU / Ergebnis OK
12.08.06 um 14:05 Uhr geboren, 3920 g, 52 cm

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