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fast 50% weniger Kinder nach IVF - aktuelle Berichte:
MÜNSTER (dpa). Im vergangenen Jahr sind in Deutschland nach Angaben von Ärzten deutlich weniger Kinder nach einer In-vitro-Fertilisation (IvF) auf die Welt gekommen als noch 2003. Wurden 2003 nach künstlicher Befruchtung 17 606 Kinder geboren, so seien es 2004 nur noch etwa 9 800 gewesen.
...Seit 2004 gilt eine Eigenbeteiligung von 50 Prozent an den Kosten. Erst nach sechs Befruchtungsversuchen hätten 60 Prozent der Paare endlich ihr Wunschkind.
ein ausführlicher - leider auch polemisch angehauchter- Artikel der FAZ erwähnt in diesem Zusammenhang in der Überschrift als Indiz dieser Entwicklung ein IVF Gewinnspiel " eines österreichischen Fortpflanzungsmediziners" ( tatsächlich auf der Zech-Seite ivf.at online)
dem Faz-Artikel zufolge gab es keine Zunahme von Mehrlings-SS
"Retortenkinderlosigkeit"
..Billigfahrt nach Pilsen jenseits der deutsch-tschechischen Grenze, eine Fahrt ins vermeintliche Paradies der Babymacher
...der Hauptgrund für eine Entwicklung, wie sie die an Wachstum gewöhnte Reproduktionsbranche vorher noch nie erlebt hat
...Im Ergebnis sank die Geburtenzahl durch künstliche Befruchtungen um annähernd achttausend Kinder. "Das entspricht nahezu der jährlichen Geburtenrate einer Millionenstadt wie Köln
...Mit diesen als "therapeutische Ressourcen" bezeichneten Vorräten hat man die Kosten für die Behandlungen selbst in vielen Fällen verringert.
Auch qualitativ versucht man, dem "Fortpflanzungstourismus" ins liberalere Ausland, nach Tschechien, Polen, Belgien, Spanien oder England, etwas entgegenzusetzen. [..]
Dankeschön mal wieder an Dich, "Gast". Ich hatte gerade gestern auf das D.I.R. geschaut, aber die stellen die Statistik von 2004 wohl erst ein, wenn diese ganzen Pressemeldungen raus sind. So richtig die Wahrheit sehen werden wir wohl erst mit der Statistik von 2005, denn die Auswertungen hinken ja ziemlich, weil sich dch Ende 2003 noch so viele Paare haben vorzeitig behandeln lassen. Rechnet man die Erhöhung von 2002 auf 2003 von knapp 19.000 Behandlungszyklen mal raus und nimmt vielleicht sogar den doppelten Wert, weil ja die Erhöhung in 2003 eine Verringerung in 2004 bedeutete, handelt es sich "nur" noch um einen Rückgang von 4.000 - 5.000 Behandlungszyklen. Allerdings war die Anzahl der Kyrozyklen 2004 wirklich verhältnismäßig hoch, nämlich etwa gleich hoch wie 2003.
Mal schauen, was ich noch aufspüre, wenn ich das D.I.R. 2004 endlich mal zu Gesicht bekomme ...
Ist das bezogen auf die Streichung der Zuzahlungen seit 2004? Soll das heißen, das die IVFs deswegen so zurückgegangen sind? (Was ich vermute, da das eine Menge Geld ist zum selbstzahlen) oder geht es nur rein um die Geburten? Sind auch die IVFs zurückgegangen und gleichzeitig die Geburten? Irgendwie lese ich das nicht so recht raus
Wie werden diese Statistiken denn gewonnen?
Ich selbst bin nach 8 erfolglosen KiWu- Jahren nach Pilsen in Behandlung gegangen und sofort bei der ersten ICSI dort mit den Zwillis SS geworden und habe diese nun glücklich in meinen Händen.
Bin ich teil dieser Statistik? Wer wird da aufgenommen und wie?
Mein ehemaliges IVF Zentrum in Deutschland hat nämlich nie nach einer SS gefragt, ob diese auch zur Geburt geführt hat!
die Statistik (leider noch nicht die von 2004!) findest Du hier: www.deutsches-ivf-register.de unter "Jahresberichte". Inzwischen sind da ja über 100 deutsche Praxen dabei. Ich denke, das müßten nahezu alle sein. Die Auflistung findest Du auf den letzten Seiten.
Auslandsbehandlungen sind dort selbstverständlich nicht erfaßt. Wenn Dein deutscher Arzt Dich damals nicht gefragt hat, könnte es sein, dass er von dem Ausgang der Schwangerschaft auf einem anderebn Weg erfahren hat? Leider - und das siehst Du ja auch, wenn Du Dir die Zahlen näher anschaust, beinhaltet das D.I.R. keine 100% Rückmeldungen. Daher können die enthaltenen Rückmeldungen auch immer nur hochgerechnet werden.
Ja, der Rückgang ist auf die Streichung der Zuzahlungen zurück zu führen. Aber eben nicht in dem Maße, wie es hier suggeriert wird. Siehe dazu mein Posting von gestern.
Ich habe mir jetzt das D.I.R. angeschaut und möchte Euch mitteilen, auf welche Auffälligkeiten ich dabei gestoßen bin.
Mir erschien es sinnvoller, die Stimulationszyklen der Jahre ohne Kryo zu vergleichen, um den Rückgang der Behandlungen zu bewerten. Dabei habe ich auch die Zahlen von 2002 mit einbezogen, weil 2003 und 2004 für mich nicht direkt vergleichbar sind (Ende 2003 gab es einen Ansturm auf die Fertilitätszentren. Viele Paare zogen ihre für 2004 geplante Behandlung auf 2003 vor.) Die Zahl der Stimulationen ohne Kryo war in 2002: 72.121, in 2003: 91.589 und in 2004: 42.565. Mal angenommen, die Zahl der Behandlungen hätte sich ohne die Gesundheitsreform von 2002 auf 2003 und 2003 auf 2004 nicht verändert, so hatten wir 2003 : 19.468 Behandlungen mehr. Wenn ich diese Behandlungen von 2003 auf 2004 verschiebe, dann ergibt sich immer noch ein Rückgang von gut 10.000 Behandlungen bzw. 14%. Die reale Differenz zwischen 2002 und 2004 beträgt knapp 30.000 Behandlungen bzw. 41%.
Die Seite 20 der neuen Statistik gibt nun Aufschluss darüber, wie sich dieser Rückgang auf die einzelnen Bundesländer verteilt. Hier wurden die Zahlen des Jahres 2002 und 2004 miteinander verglichen. Am höchsten war der Rückgang in Bremen (51,10), gefolgt von Mecklenburg-Vorpommern (47,37%), Sachsen (46,59%), Thüringen (43,86%), Sachsen-Anhalt (42,09%), dem Saarland (41,65%) und Berlin (40,86%). Den geringsten Rückgang gab es in Baden-Württemberg mit 20,62%. Hier liegt ganz klar ein Rückgang vor, der analog zu der Vermögens- und Einkommenssituation in den einzelnen Bundesländern zu betrachten ist.
Die Schwangerschaftsrate pro Embryonentransfer hat sich faktisch nicht verändert (2003: 27,98%/ 2004: 28,12%). Der Anteil der Mehrlingsgeburten war weiterhin rückläufig. Die Anzahl der transferierten Embryonen pro Zyklus war ebenfalls rückläufig und liegt nun im Schnitt bei 2,15.
Bei der Indikationsverteilung konnte ich keine großen Auffälligkeiten finden, die darauf schließen lassen könnten, dass besonders Paare mit einer günstigeren Indikation (Chance auf ein Kind ohne diese Methoden) auf die teure Behandlung verzichtet hätten.
Erstmals gibt es eine Erfolgsstatistik in Abhängigkeit von der Spermagewinnung. Interessant sind hier die Erfolgszahlen nach Befruchtung mit Spendersamen, Kryosperma, TESE, Kryo-TESE und MESA, obwohl die Zahl der Behandlungen teilweise recht klein ist und sich manche Aussagen mit den Statistiken der kommenden Jahre noch bestätigen müssen. Zu meinem Bedauern tauchte die Spendersamenbehandlung nur bei der IVF und nicht bei der ICSI auf. So bekommen die Paare, die meistens die teurere ICSI angeboten bekommen, weil sie erfolgversprechender sein soll, weiterhin keine Vorstellung darüber, um wie viel besser die Heterologe ICSI gegenüber der Heterologen IVF ist.
Neu ist ebenfalls die Tabelle Klein. SS/ET in Anhängigkeit von der Medikation bei Kryotransferzyklen, eine kumulierte Statistik für die Jahre 1996 - 2004.
Die Unterschiede in den Erfolgen der einzelnen Praxen sind weiterhin erheblich. Dieses Mal ist eine solche Statistik kumuliert für die Jahre 2000 - 2004 und nur für die ?Ideale Patientin? herausgegeben worden. Als ideale Patientinnen betrachtete man alle behandelten Frauen zwischen 25 und 35 Jahren bei ihrem ersten IVF- bzw. ICSI-Zyklus. Während sich dabei die besten 3 Zentren über eine Schwangerschaftsrate pro Embryotransfer von 47% freuen konnten, erreichte das schlechteste Zentrum gerade mal 10%. Ich möchte dazu bemerken, dass die alleinige Betrachtung der SS-Rate/ET zu falschen Schlussfolgerungen führen kann, da einige Praxen den Blastozystentransfer durchführen und damit bei der SS-Rate/ET glänzen, während die SS-Rate pro Stimulationszyklus deutlich niedriger ist. Das liegt daran, dass es bei einer 5-Tage Kultivierung seltener zum Transfer kommt. Es wäre schön gewesen, wenn man zwecks einer besseren Vergleichbarkeit den Blastozystentransfer ausgeklammert hätte. Jedoch ist auf dem Diagramm deutlich zu erkennen, dass im Schnitt die größeren Zentren am besten abschneiden. Ein Drittel aller Praxen erzielt bei der betrachteten Gruppe immerhin Schwangerschaftsrasten pro Embryonentransfer von über 35%. Ein weiteres Drittel liegt zwischen 28 und 35%.
Danke für die interessante Analyse, besonders Dein wichtiger Hinweis Rückgang in Bezug zu Arbeitslosigkeit/ Einkommensituation in den jeweiligen Bundesländern.
Zahlen über die Ost-West-Abwanderung der "Jungen" könnten das miterklären:
Zu den Hauptzielländern im Westen zählten im letzten Jahr Bayern mit 30 400 oder 21% aller Zugezogenen aus dem Osten, Niedersachsen mit 25 700 (18%), Baden-Württemberg mit 23 700 (16%) und Nordrhein-Westfalen mit 23 280 (16%). Von den neuen Bundesländern hatte Sachsen mit 27 900 (knapp 30%) die meisten Zuzüge aus dem früheren Bundesgebiet, aber auch die meisten Fortzüge (39 800 oder 27%).
Ja, interessant in dem Zusammenhang. Aber nehmen wir hier mal das Beispiel Sachsen. 12.000 Leute weniger. Selbst, wenn ich die jetzt mal alle Pi mal Daumen im reproduktionsfähigen Alter schätze (weil ja auch mehr jüngere weg- und mehr ältere zugezogen sind), dürften davon nicht sooo viele Kandidaten für eine IVF gewesen sein.
Ich würde auch mit berücksichtigen, dass unter den Abwanderern sehr viele sind, die erstmal einen Job gefunden haben und arbeiten wollen.