Ich kann es nicht verstehen!

[egal]

Hallo!

Es gibt eine Sache, über die ich mir schon lange Gedanken mache.
Ich habe selbst lange KiWu gehabt, glücklicherweise mit positivem Ausgang.

Ich hab IMMER offen, auch mit fremden Menschen über die Kinderwunschbehandlungen gesprochen, auch jetzt noch, wo mein Kind schon "größer" ist. Ich finde, da gibt es nichts, worüber man sich schämen müsste. Ganz im Gegenteil!!!
Ihr wollt doch, dass man das Thema KIWU ernst nehmt. Aber wie soll es ernst genommen werden, wenn sich jeder über das Thema ausschweigt. Die wenigsten erzählen in ihrem Umfeld etwas darüber. Es ist peinlich und es darf keiner wissen! WARUM?
Dieses Thema kann erst ernst in der Öffentlichkeit genommen werden, wenn WIR damit an die Öffentlichkeit gehen. So, wie es im Moment ist, denkt die Öffentlichkeit, dass dieses Thema kaum jemanden betrifft! Daher ist es z.b. auch nicht interessant für viele. Denn - es betrifft ja nur eine minimale Minderheit.

Erzählt darüber, sprecht mit euen Familien und Freunden, so dass das Thema KiWu ein Thema für die Öffentlichkeit wird. Ihr wollt die Kostenübernahme der Krankenkassen? Klar! MACHT es zum Thema! Warum nur schämt Ihr Euch so??? Wie schon geschrieben, ich habe es vielen Menschen erzählt, und sie waren interessiert daran, haben nachgefragt. Kaum einer wusste auch nur ein bisschen darüber. So nach dem Motto, WAS????? So viele Menschen betrifft das? Und, Mensch, das ist ja eine tolle Sache. Ihr glaubt gar nicht, wie offen die meisten für dieses Thema sind und hinterher verstehen, um WAS es eigentlich geht. 99% denken, dass dieses Thema so unwichtig ist, da es ja nur einen ganz ganz kleinen Teil betrifft.

Und, wenn ihr weiter nur heimlich hinter vorgehaltener Hand darüber sprecht, wird die Kinderwunschbehandlung niemals für die Öffentlichkeit interessanter. Denn, es betrifft ja fast niemanden

[MaJon1971]

Und was ich nicht verstehe:

Wenn Du doch so offen damit umgehst, warum postest Du dann anonym?

Ich gebe Dir durchaus Recht, aber ich habe auch ein verständnisvolles Umfeld, unsere Familien sitzen nicht in unmittelbarer Nähe (was auch ein Nachteil ist) und ich fühle mich einigermassen gefestigt, eventuelle Bemerkungen zu ignorieren.
Und doch finde ich es auch nicht so einfach, wenn jetzt immer kommt "Warum wollt ihr es denn nochmal probieren, seid doch glücklich und dankbar, dass ihr ein gesundes Kind habt!". Diese Sprüche kämen bestimmt nicht, wenn Tarja "natürlich" entstanden wäre.

Wenn ich sehe, dass einige hier sogar von ihrer Verwandtschaft ausspioniert werden...

Ich kann jedenfalls sehr gut verstehen und auch akzeptieren, wenn damit nicht jeder hausieren geht, zumal viele damit ja selbst ein Problem haben, nicht FÄHIG zu sein, ein Kind zu bekommen. Und überleg mal, wie schlimm Männer es finden IMPOTENT zu sein (oder beschränkt zeugungsfähig).

Also, bevor Du andere kritisierst, steh auch zu Deiner Meinung und poste nicht anonym.

Nur meine Meinung...

[egal]

Genau aus dem Grund, in welchem Ton und welcher Größe Dein Posting geschrieben ist!

Ich habe niemanden kritisiert und möchte auch niemandes kritisieren. Ich wollte nur einen Denkanstoß geben.
Denn die meisten sind nunmal überrascht, wenn man über kiwu erzählt. Und dass bei "normalen" Paaren auch ständig nachgefragt wird, wie es denn nun mit Nachwuchs aussieht etc., kriege ich in meinem Umfeld zur Genüge mit. Ach noch eins, Impotenz und Unfruchtbarkeit ist ein himmelhoher Unterschied. Ich denke, dass man das nicht in einen Topf schmeißen sollte.

[egal]

Ach ja, ich akzeptiere es durchaus, wenn Paare darüber nicht sprechen möchten. Und ich verurteile sie auch nicht, wenn sie es geheim halten!
Aber meinst du nicht, dass das Ausspionieren völlig uninteressant wäre, wenn alles nicht so geheim gehalten werden würde???

[Gast]

Egal, ich versteh deine Logik genau so wenig, wie Majon. Du schreibst zum 2. Mal, dass Offenheit dazu führen würde, Vorurteile etc abzubauen und postest dieses denncoh ein zweites Mal anonym

[egal]

Wenn ich mit meiner Geschichte in meinem Umkreis offen umgehe, weiß ich, welchen Menschen ich das erzähle. Hier weiß ich es nicht. Und hier wird so oft auf einen eingedroschen, wenn man seine Meinung sagt. Von daher, anonym. Ich habe auch nicht vor, hier eine Diskussion darüber zu führen, warum ich anonym oder nicht poste, sondern lediglich darüber nachzudenken, ob man einfach offener mit dem KiWu umgehen sollte.

Aber haut nur weiter drauf. Falls mein erstes Postig als polarisierend empfunden wurde, tut es mir leid. So war es nicht gemeint. Mir liegt nur nach wie vor viel an diesem Thema. Auch wenn es für mich abgeschlossen ist.

[MaJon1971]

Siehst Du, Du schreibst "Wenn ich mit meiner Geschichte in meinem Umkreis offen umgehe, weiß ich, welchen Menschen ich das erzähle". Und diesen Menschen traust Du halt zu, dass Sie Deine Entscheidung und die Information entsprechend behandeln. Das gilt aber eben nicht für alle Menschen und wenn Du gewisse Menschen hast, von denen Du nicht willst, dass die es erfahren, dann musst Du sehr vorsichtig sein, wem Du es dann wieder erzählst, nicht dass es über Dritte oder so dann doch dort ankommt.

Du schreibst anonym, weil Du Angst hast, jemand könnte Dich nicht verstehen und in GROSS anschreiben, kannst Du Dir nicht vorstellen, dass Andere Angst haben über dieses Thema offen zu reden, weil sie Angst vor der Reaktion des Umfeldes haben? Ich habe eine erzkatholische Schwiegermutter, die auch immer brav in die Kirche rennt und glaubt irgendwas schlimmes passiert, wenn sie mal nicht da ist (also auch wenn wir zu besuch da sind, muss sie unbedingt in die Kirche), ich weiss nicht, was sie dabei empfindet und darüber denkt, dass Ihr Sohn eine Frau geheiratet hat, die soweit geht für ein Kind und den Willen Gottes nicht akzeptiert (und dann das Kind auch noch evangelisch taufen lässt...), aber es ist mir ehrlich gesagt auch egal. Sie wohnt weit genug weg, Sie muss nicht mit meinem Leben einverstanden sein. Aber sie hat es wohl scheinbar akzeptiert und freut sich natürlich auch riesig, wenn sie die Enkelin sieht.
Aber nicht jedem ist es so egal, was die Schwiegermutter denkt...

[MaJon1971]

Ach und nochwas. Unter Impotenz wird im Allgemeinen zwar die Errektionsstörung verstanden, die Definition ist aber etwas weiter...

[...]
Bei der Impotenz werden zwei Formen unterschieden. Die Impotentia coeundi (Erektile Dysfunktion) bezeichnet die Unfähigkeit zur Ausübung des Geschlechtaktes. Sie ist jene Form, die im allgemeinen Sprachgebrauch unter Impotenz verstanden wird. Die zweite Form, die Impotentia generandi (Sterilität, Infertilität), steht für die Unfähigkeit zur Fortpflanzung.
[...]

[Oder Wikipedia:]
Impotenz

Impotenz (lat. Unfähigkeit – als Gegensatz zur Potenz). Im allgemeinen deutschen Sprachgebrauch bezeichnet der Begriff Impotenz meist die Unfähigkeit von Männern, eine Erektion zu bekommen und zu halten.

Im Speziellen versteht man darunter
bei Männern:
die "Impotentia generandi" als Unfähigkeit Kinder zu zeugen - siehe unter Infertilität (Unfruchtbarkeit)
die "Impotentia coeundi" als Unfähigkeit, aus unterschiedlichsten Gründen eine Erektion zu bekommen oder ausreichend lange halten zu können. Heute wird der Begriff neutral unter dem Überbegriff der erektilen Dysfunktion zusammengefasst, wobei auch die Probleme mit eingeschlossen werden, den Geschlechtsverkehr befriedigend vollziehen zu können.

bei Frauen:
die "Impotentia concipiendi" als die Unfähigkeit, schwanger zu werden
die "Impotentia gestandi" als die Unfähigkeit, die Leibesfrucht auszutragen.
[Ende Wikipedia]


Also ein himmelhoher Unterschied besteht zwischen Impotenz und Unfruchtbarkeit nicht...

[egaaal]

Majon, ich danke Dir für die ausführliche Erklärung des Begriffes "Impotenz". Vielleicht hätte ich
vor meinem Posting erstmal googlen sollen. Im "Volksmund" ist Impotenz aber nunmal was anderes
als Unfruchbarkeit. Daher... Aber wie gesagt, danke für die Erklärung.

Alles weitere habe ich bereits oben geschrieben. Ich wollte lediglich zum Nachdenken anregen, und keine Streitdiskussion vom Zaun brechen. Ich wollte auch niemanden angreifen. Du hast mich jedoch sofort angegriffen. Ich denke, es ist schon mir überlassen, wann ich anonym schreibe und wann nicht. Das hier zeigt mir, dass es hier die richtige Entscheidung war . Warum wird man angegriffen, wenn man etwas nicht richtig nachvollziehen kann?? Denn im Grunde haben wir doch alle das gleiche Interesse und die gleichen Ziele.

[penti]

Also ich habe es sogar in der Arbeit verzählt.
Ich habe immer gemerkt das der Weg immer der bessere war.

Und wie schon mal geschrieben, wenn du was ändern willst dann mußt du auch nicht anonym posten.
Stehe doch dazu