Bachblüten - Hokuspokus?

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M.

Bachblüten - Hokuspokus?

Beitrag von M. »

Neulich war ich mit meinem Kind (knapp 4 Jahre alt) beim Kinderarzt. Brauchte Rat, weil mein Kind Auffälligkeiten in der Entwicklung zeigt.

Der Kinderarzt hat sich das alles zwar angehört, hat dann aber gesagt, er sei ja kein Psychologe und Bachblüten würden bei so was gut helfen.

Dann sind wir mit der Arzthelferin zum "Bachblüten-ziehen" gegangen. Das ging wie folgt ab: Mein Kind musste die Augen schliessen und die Hände auf einen Kasten mit Glasampullen halten. Dann sollte es "fühlen", welche Medizin ihm guttäte und 8 Ampullen heraussuchen. Danach wurde dann ein Rezept zusammengestellt und ich soll meinem Kind nun vier mal täglich diese Tropfen geben.

Ganz ehrlich: Ich kam mir vor wie auf dem Jahrmarkt in einem Zukunftsleser-Zelt.

Was haltet ihr davon?

Klar, es ist erwiesen, dass viele pflanzliche Stoffe medizinische Wirkungen haben. Wenn ich Bauchweh habe, dann trinke ich einen Kamillentee und ich merke, dass es hilft (mal so als Beispiel). Aber wie soll man denn durch das Betasten von Glasampullen fühlen, welche der Mittelchen mir helfen könnten? Das ist doch keine seriöse medizinische Heilbehandlung?
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Claudi70
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Beitrag von Claudi70 »

Ich halts für absoluten Schwachfug, sorry, is aber so.
1 Kind natürlich 29.07.91
2003 geheiratet, dann folgten: [/color]
2003 4 vergebl. Clomi-Versuche.
1. IVF: SST 13.2.04 negativ
1. Kryro: SST 14./17.06.04 negativ
2. IVF: 20.10.04 negativ
2. Kryro: SST 25.11.05 negativ
[/size]
Eine tapfer ertragene Niederlage ist auch ein Sieg, getrennt lebend seit Jan. 2011, aber im Guten.
Kinderwunsch u. a. abgeschlossen dank der Gesundheitsreform
Kein Ersatzkind aber mein großer Schatz
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Sonnenschein2005
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Beitrag von Sonnenschein2005 »

Hallo M.,
seid Ihr privat versichert? Dann kann ich mir vorstellen, warum der Doc sowas macht *grübel*
Mein gesunder Menschenverstand sagt, dass Deine Zweifel absolut berechtigt sind. Welchen Eindruck hattest Du denn sonst von dem KiA? War er sonst immer seriös?

Sonnenschein
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Gast

Beitrag von Gast »

Bild für mich auch reine Geldmacherei und absoluter Humbug. Was haben denn die ollen Ampullen mit einer evt. Entwicklungsstörung zu tun??? Oje oje...würde auf jeden Fall mal noch zu einem anderen Arzt gehen :knuddel:
Gast

Beitrag von Gast »

Bachblüten können wirklich helfen!!!

Aber so wie dein Arzt die Diagnose gestell hat finde ich es auch schwachsinnig.

Es gibt darüber Bücher in denen steht zB. ängstlich...und dann das passende Mittel dazu.
Also nix mit handauflegen usw.

da diese Mittel keinen großen Schaden anrichten können kannst du dir auch ein Buch besorgen
und es selber ausprobieren.

Ich bin gerade am überlegen was man am besten vor Eingriffen wir zB PU nimmt.
Habe ziemlich Angst davor.
Neomittelalter

Beitrag von Neomittelalter »

Nach der wissenschaftlichen Methode ( die ist nicht beliebig, sondern wird weltweit eingehalten)

..ist auch hier wie bei vielen anderen Methoden keine Wirkung nachweisbar, wie die angebliche Wirkung überhaupt zustande kommen soll, ist ebenso wenig erklärt und nach heutiger Kenntnis über die Komplexen Zusammenhänge zwischen Körper und Psyche/ Seele
ist es doch sehr fragwürdig, dass das

1. ein Arzt ( oder sonstiger Heilkundiger) mal eben diagnostizieren kann, ohne den Ursachen für die behauptete Störung auf den Grund zu gehen, dazu wäre er nämlich verpflichtet ( Überweisung zum Neurologen, Psychologen, Fachtherapuet.. !

2. wie ein paar Tröpfchen ohne nachweisbare wirksame Inhaltsstoffe eine so nachhaltige Wirkung auf Psyche, Verhalten, Grundzustand haben sollen und dann auch noch eine Heilung herbeiführen sollen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Bach-Bl%C3%BCtentherapie

die übliche Reaktion die Schulmedizin und universitäre Wissenschaft sei ja von der Pharmaindustrie manipuliert oder unterwandert, um die Wahrheit zu unterdrücken um Geld zu verdienen und das Abstreiten beweise ja diese Annahme ist für mich allenfalls eine Verschwörungstheorie.

Wenn eine Heilmethode oder ein Medikament wirkt, würde sie das langfristig durchsetzen, wäre messbar und würde anerkannt werden.
Bsp. bevor ein wirksames Potenzförderndes Mittel wie Viagra entwickelt war, kauften sich die Leute alle möglichen Wundermittel im Sinne von zerriebenem "Einhorn" für sauviel Geld, seltene Tiere wurden dafür getötet und verwendet, Wirkung keine, aber viel Geld losgeworden, teils Vergiftungserschienungen in Kauf genommen.

Gegen Allergie mit Heuschnupfen wird Zwiebel, allium cepa( die ja auch tränende Augen und laufende Nase macht) verordnet, wahnwitzig verdünnt, da ja dann die Wirksamkeit ansteigt.
gegen Lebererkrankungen werden gelbe Blümchen...hochpotent verdünnt verordnet ( zur Biedermeierzeit bei Hahnemann wusste man nicht dass Lebererkrankte Leute gelb aussehen, weil der rote Blutfarbstoff nicht richtig abgebaut werden kann, sieht man übrigens bei blauen Flecken nach Prellungen sehr schön)
usw, usw.. gleiches mit gleichem soll da behandelt werden, und dann angeblich auch noch die Ursache nicht nur die Krankheitssanzeichen (Symptome) was ja nicht mal stimmt, bei meinen 2 Beispielen.
Auch all die blöden "Schornsteinfegertherapien" mit denen man angeblich irgendwelche Schlacken
ausschwemmen, den Körper angeblich reinigen kann sind Nonsens, es funktioniert leider nicht.

Dann wird immer wieder von ganzheitlich und alternativ geprochen und wer Zweifel habe sei eben nur oberflächlich materialistisch oder sonstwie beschränkt.
Trotzdem wird aber immer wieder gern die Wissenschaftsprache eingeflochten, lateinische Fachbegriffe, um die Patienten, Klienten zu beeindrucken ( und auszunehmen)
Bei der Homöopathie wird dann von Quantenmechanik und Heisenbergscher Unschärferelation gefaselt, Abdrücken im Wasser - da ergiebt sich dann der hilfesuchende Mensch, der dem leider nichts entgegensetzen kann.



Besonders würtend macht mich das, wenn man auf Kosten von Kranken oder sich ernsthaft sorgenden Eltern Abzocke betreibt. :help:
Gast

Beitrag von Gast »

Man kann glauben was man will!

Aber erstmal mit was "natürlichem" anzufangen finde ich besser als
gleich die Chemischekeule einzusetzen. Dh. solange es kein lebensbedrohlicher
Zustand ist.

Man glaubt ja auch das Baldrian bruhigend ist, warum sollten andere natürliche
Mittel nicht auch eine Wirkung haben?

Ich glaube schon dass "Kräuter" usw helfen können.
Früher hat man nur so geheilt und viele heutige Medis sind daraus entstanden.
Natürlich darf man sie nicht überschätzen, aber ich glaube schon das sie etwas bewirken und unterstützen können.

Gerade hier, wo doch Wunschkinder entstehen, sollte man doch schon über solche Sachen nachdenken.
Die Welt ist schon vergiftet genug, warum die kleinen Seelen mit chemischen Medis zusätzlich belasten?
Das kommt noch früh genug :evil:

Bei den Kleinen hilft offt schon eine Ernährungsumstellung, zB Zucker macht Kinder unruhig......und unkonzentriert......
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo
@neomittelalter: :knuddel: Du sprichst mir aus der Seele!
@gast: hätte ich bei meiner Kinderlosigkeit auf irgendwelche Kügelchen oder Blüten gesetzt, wäre ich 1. immer noch kinderlos, 2. total pleite *mecker*
z.B. auch bei Krebs wirken solche Therapien ja Wunder. Hallo?!??? :help: Gerade die Menschen, die sich an den letzten Strohhalm klammern, werden noch ausgenutzt anstatt sie richtig aufzuklären.
Natürlich muß bei einem Schnupfen oder Husten nicht gleich die chemische Keule dran, ich bin z.B. der Meinung, dass eine Erkältung halt ein paar Tage geht und wenn keine Besserung eintritt oder eher schon eine Verschlechterung, bin ich natürlich auch beim Arzt! (Bei Erkältung: viel frische Luft, Vitamin C (d.h. Obst, Tee mit Zitrone usw.) und sehr viel trinken....ohne das alles kostet mich nicht mal was :wink: )
Hier wurde außerdem von einer "Entwicklungsstörung" gesprochen! Wie sollen irgendwelche ollen Blüten denn da helfen :o Natürlich schaden sie nicht, aber sie kosten dafür ´ne Menge Geld und das Kind ist hinterher immer noch genauso gestört oder wenn nicht, wer beweist, dass das nicht auch ohne irgendwelche Blüten gekommen wäre?!? hm....und dann hat´s immer noch kein Geld gekostet.
Hier wäre wirklich eine richtige Anamnese sinnvoll.
Diejenigen die wollen, sollen ihre Blüten nehmen, aber bitte anderen nicht von Wundern erzählen!

P.S. ich bin übrigens nicht von der Pharmaindustrie *g*
Gast

Beitrag von Gast »

ach ja....Glutamat (in fast allen Fertigsuppen und natürlich auch in vielen anderen Produkten, kann man schön auf der Rückseite der Lebensmittel lesen) macht auch unkonzentriert und nervös....war nur noch ´ne kleine Anmerkung.
Neomittelalter

Beitrag von Neomittelalter »

ich finde das viel schlimmer, wenn das eigene Leben und besonders das der Kinder nur von Giftangst, ständigen Behandlungsritualen der Eltern, oft Mamis und Aberglaube überfrachtet und geprägt ist.

Bei jeder Unpässlichkeit wird dem Kind irgendein Globuli oder sonst was verabreicht, anstatt die Sache nicht zu dramatisieren,mal zappelig sein, mal Kopf oder Bauchweh haben, mal Ängste haben, das alles einfach zu Leben dazugehört wäre wichtig zu vermitteln, dass man von lieben Menschen dann getröstet und unterstützt werden kann.
Stattdessen wird fast alles als Behandlungs und therapiebedürftig überinterpretiert, Kinder werden so geprägt sich zu sorgen sich krank oder sich auch noch unnötigerweise von Gift oder vermeindlich schädlichem Essen ( Zucker)bedroht zu fühlen.
Es ist dabei immer eine Frage der Dosis der Lebensführung insgesamt um im Krankheitsfall eine Abwägung, was ist das kleinere Übel für das Kind, was passiert evtl, wenn ich nicht behandle ?


Genauso übel ist es, wenn dann wirklich ein möglicherweise ernstes Problem vorliegt, dann wird aus Angst vor der sogenannten chemischen Keule oder angeblichen Nebenwirkungen lieber verzichtet - oft zum Schaden der Kinder.
Der Kinderarzt muss ! auch wenn er kein Psychologe ist, die Kriterien oder Hinweise kennen um den Verdacht einer behandlungsbedürftigen Entwicklungsstörungen zu erkennen - das ist sein Job -dafür existieren Behandlungsleitlinien und sicher nicht Sprüche kloppen, er sei kein Psychologe und dann obwohl er ja nach Eigenaussage Nix genaues nicht weiß .., dann Bachblüten auf Privatrezept verschreibt und das auch noch als ärztliche Beratung abrechnen..so nett sanft ganzheitlich ungiftig...

Natürlich beruhen sehr viele Medikamente auf natürlichen Wirkstoffen - es wird auch so gelehrt, daher ist die Unterschiedung natürlicher und künstlicher Chemie ja auch so derart übertrieben oft auch so dumm.

Bei Narkosen gibt man indianisches Pfeilgift Curare, Gift der Tollkirsche.. bei Muskelkrämpfen den giftigen Wirkstoff der Engelstrompete, nach Geburten Mutterkorn, bei Entzündungen u. Schmerzen den veränderten Wirkstoff der Weidenrinde (Aspirin) usw.. Bei Herzschwäche Fingerhut..auch Wirkstoffe "giftiger" Krebsmedikamente sind aus der Natur entnommen, Eibe-Taxus..

Die Stimuhormone für IVF wurden früher aus dem Sammel-Urin v. Frauen in den Wechseljahren gewonnen heute mit Gentechnik aus den Eizellen des chinesischen Hamsters und daher hochrein und dem Originalhormon entsprechend auch das ist Chemie + Gentechnik na und, ähnliches gibt es bei Insulin, bei blutbildenden Hormonen für Krebskranke..

Diese absurde natürlich-künstlich Unterscheidung werde ich dann ich nicht akzeptieren, wenn einleuchtende Gründe und Beweise dafür fehlen, ebenso wie bei der " unnatürlichen" Fortpflanzung.

Ich bin sehr froh, dass manche Nebenwirkungen und Verunreinigungen bei natürlichen Extrakten durch die chemische Herstellung vermieden werden - mehr Sicherheit geben.

Kein Herzkranker käme auf die Idee seinen Fingerhut selbst im Garten anzupflanzen und dann Pi mal Daumen zu raten ob je nach Schicksal mal mehr oder weniger Wirkstoff oder weitere angereicherte ( aber unerwünschte schädliche) Zufallsstoffe aus dem Boden mit drin sind...

Gerade viele Leute die angeblich auf Natur setzen, vertrauen nicht mehr unseren normalen Lebensmittel, viele halten spezielle einseitige Diäten ein, geben viel Geld für Nahrungsergänzungmittel aus, Vitamine, irgendwelche Extrakte die aber auch sehr schädlich sein können, auch wenn sie rezeptfrei und überall erwerbbar sind.

heute zufällig ein Artiekl über diesen " natürlichen" Gesundheitswahn, orthorexia nervosa usw.. :http://www.welt.de/data/2006/10/16/1073836.html
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