Liebes Biologinnen Team,
ich habe mir steht eine Entscheidung an, bei der sie mir hoffentlich mit einigen Informationen weiterhelfen können. Bei uns wird ICSI mit Kryo-Sperma aus einer TESE gemacht. Die Befruchtungsraten sind immer sehr schlecht. Erklärt wird uns das immer mit den unbeweglichen Spermien. Ich habe allerdings auch Angst, dass es an meinem Alter liegen könnte. War bei der ersten ICSI 39 und jetzt 41.
Die Befruchtungsraten waren:
3 von 11 (Ergebnis ist heute 16 Monate alt)
7 von 15 (14 reife Eizellen, 8 befruchtet,1 mit 3 Vorkernen)
2 von 11 (9 reife Eizellen)
Erscheint Ihnen die Argumentation mit dem schlechten Sperma plausibel oder würden sie auch auf mein Alter tippen.?
Mein Hauptanliegen liegt aber in folgendem. Nach der ersten erfolgreichen ICSI haben wir die Praxis gewechselt. Als wir unser Kryo-Sperma abgeholt haben, hat mich die Biologin dort sehr verunsichert. Sie meinte, dass nur wenig Praxen genügend Erfahrung mit Kryosperma aus einer TESE hätten und dass sie hofft, dass wir keinen Fehler machen. Nach den 2 negativen Versuchen in der neuen Praxis verfolgt mich dieser Satz nun. Andererseits, wenn ich mir die Befruchtungsergebnisse anschaue waren sie nicht schlechter als in Praxis 1. Auch die Teilung war denke ich in Ordnung. Vierzeller bei Transfer am zweiten bzw. Sechszeller bei Transfer am dritten Tag. Können da trotz Befruchtung noch unerkannte Fehler passiert sein, dass die Qualität von Praxis 1 besser war. Oder kann ich daraus schliessen, dass wenn Befruchtung und Teilung klappt, auch sonst alles qualitativ gleich war in beiden Praxen? Dieser eine Satz hat mich derartig verunsichert, dass ich über einen erneuten Wechsel nachdenke und das bei einer Anfahrt von 250 KM. Ich hoffe Sie können mir ein kleines bisschen weiterhelfen.
Vielen Dank Kerstin
Mögliche Fehlerquellen bei ICSI
Moderator: sonjazeitler
Hallo Kerstin,
bei der ICSI mit Spermien aus Hodenbiopsiematerial hängt sehr viel von der Beschaffenheit der Gewebeprobe ab. Gibt es bewegliche Spermien, steigen damit die Chancen für befruchtete EZ und damit auf eine SS: bei unbeweglichen Spermien besteht immer die Gefahr, daß das Spermium nicht mehr vital ist und keine Befruchtung hervorrufen kann, man tappt ein bißchen im Dunkeln. Deswegen ist eine TESE immer sehr zeitaufwendig, man sucht natürlich lange, um so viel bewegliche und normalgeformte Spermien zu injizieren, wie möglich.
Die Befruchtungsraten und Erfolgschancen sind allgemein niedrieger als bei einer ICSI mit Spermien aus dem Ejakulat, etwa 15-20% für eine SS.
Nun zu Ihrem speziellen Fall:
<Die Befruchtungsraten waren:
<3 von 11 (Ergebnis ist heute 16 Monate alt) ----> Ergebnis ok
<7 von 15 (14 reife Eizellen, 8 befruchtet,1 mit 3 Vorkernen) ----->gut!!!
<2 von 11 (9 reife Eizellen) ---->Ergebnis ok
<Erscheint Ihnen die Argumentation mit dem schlechten Sperma plausibel
Ja!! (siehe oben)
<oder würden sie auch auf mein Alter tippen.?
spielt sicher auch eine nicht unwichtige Rolle!!!! Allerdings produzieren Sie noch viele EZ, was bei einer TESE immer sehr vorteilhaft ist (größere Chance auf befruchtete EZ).
Mein Hauptanliegen liegt aber in folgendem. Nach der ersten erfolgreichen ICSI haben wir die Praxis gewechselt. Als wir unser Kryo-Sperma abgeholt haben, hat mich die Biologin dort sehr verunsichert. Sie meinte, dass nur wenig Praxen genügend Erfahrung mit Kryosperma aus einer TESE hätten und dass sie hofft, dass wir keinen Fehler machen. Nach den 2 negativen Versuchen in der neuen Praxis verfolgt mich dieser Satz nun. Andererseits, wenn ich mir die Befruchtungsergebnisse anschaue waren sie nicht schlechter als in Praxis 1.
Genau!! !
Für eine TESE bbraucht es mehr Erfahrung als für eine ICSI, aber ich denke, daß alle, die etwas länger im Geschäft sind, diese haben. Fragen Sie doch mal nach, wie lange die Biologen/in in diesem Bereich arbeiten. Kryo-TESE gehört heutztage zum "Standardrepertoire" eines IVF-Labors und wird in allen den Zentren durchgeführt, die ich kenne.
<Auch die Teilung war denke ich in Ordnung. Vierzeller bei Transfer am <zweiten bzw. Sechszeller bei Transfer am dritten Tag.
Klingt in Ordnung!
<Können da trotz Befruchtung noch unerkannte Fehler passiert sein, dass <die Qualität von Praxis 1 besser war. Oder kann ich daraus schliessen, <dass wenn Befruchtung und Teilung klappt, auch sonst alles qualitativ <gleich war in beiden Praxen?
Ich denke, daß Sie diese Schlußfolgerung ziehen können. Das Befruchtungsergebnis in Ihrem 2. Versuch war sehr gut. Und wie ich oben schon ausführte: der Erfolg einer TESE hängt natürlich von der Geschicklichkeit des/der Ausführenden ab, aber ganz wichtig ist auch der Zustand der Probe.
Ich hoffe, ich konnte ein bißchen klärend behilflich sein!
KR
bei der ICSI mit Spermien aus Hodenbiopsiematerial hängt sehr viel von der Beschaffenheit der Gewebeprobe ab. Gibt es bewegliche Spermien, steigen damit die Chancen für befruchtete EZ und damit auf eine SS: bei unbeweglichen Spermien besteht immer die Gefahr, daß das Spermium nicht mehr vital ist und keine Befruchtung hervorrufen kann, man tappt ein bißchen im Dunkeln. Deswegen ist eine TESE immer sehr zeitaufwendig, man sucht natürlich lange, um so viel bewegliche und normalgeformte Spermien zu injizieren, wie möglich.
Die Befruchtungsraten und Erfolgschancen sind allgemein niedrieger als bei einer ICSI mit Spermien aus dem Ejakulat, etwa 15-20% für eine SS.
Nun zu Ihrem speziellen Fall:
<Die Befruchtungsraten waren:
<3 von 11 (Ergebnis ist heute 16 Monate alt) ----> Ergebnis ok
<7 von 15 (14 reife Eizellen, 8 befruchtet,1 mit 3 Vorkernen) ----->gut!!!
<2 von 11 (9 reife Eizellen) ---->Ergebnis ok
<Erscheint Ihnen die Argumentation mit dem schlechten Sperma plausibel
Ja!! (siehe oben)
<oder würden sie auch auf mein Alter tippen.?
spielt sicher auch eine nicht unwichtige Rolle!!!! Allerdings produzieren Sie noch viele EZ, was bei einer TESE immer sehr vorteilhaft ist (größere Chance auf befruchtete EZ).
Mein Hauptanliegen liegt aber in folgendem. Nach der ersten erfolgreichen ICSI haben wir die Praxis gewechselt. Als wir unser Kryo-Sperma abgeholt haben, hat mich die Biologin dort sehr verunsichert. Sie meinte, dass nur wenig Praxen genügend Erfahrung mit Kryosperma aus einer TESE hätten und dass sie hofft, dass wir keinen Fehler machen. Nach den 2 negativen Versuchen in der neuen Praxis verfolgt mich dieser Satz nun. Andererseits, wenn ich mir die Befruchtungsergebnisse anschaue waren sie nicht schlechter als in Praxis 1.
Genau!! !
Für eine TESE bbraucht es mehr Erfahrung als für eine ICSI, aber ich denke, daß alle, die etwas länger im Geschäft sind, diese haben. Fragen Sie doch mal nach, wie lange die Biologen/in in diesem Bereich arbeiten. Kryo-TESE gehört heutztage zum "Standardrepertoire" eines IVF-Labors und wird in allen den Zentren durchgeführt, die ich kenne.
<Auch die Teilung war denke ich in Ordnung. Vierzeller bei Transfer am <zweiten bzw. Sechszeller bei Transfer am dritten Tag.
Klingt in Ordnung!
<Können da trotz Befruchtung noch unerkannte Fehler passiert sein, dass <die Qualität von Praxis 1 besser war. Oder kann ich daraus schliessen, <dass wenn Befruchtung und Teilung klappt, auch sonst alles qualitativ <gleich war in beiden Praxen?
Ich denke, daß Sie diese Schlußfolgerung ziehen können. Das Befruchtungsergebnis in Ihrem 2. Versuch war sehr gut. Und wie ich oben schon ausführte: der Erfolg einer TESE hängt natürlich von der Geschicklichkeit des/der Ausführenden ab, aber ganz wichtig ist auch der Zustand der Probe.
Ich hoffe, ich konnte ein bißchen klärend behilflich sein!
KR