hallo lalaith,
du schreibst:
Und das tun sie in unserer Gesellschaft leider, wenn die Eltern kein Geld haben.
Die Schulaussichten von Kindern aus einkommensschwachen Familien sind laut allen Untersuchungen sehr viel geringer als die von Kindern aus finanziell gesicherten Familien.
Die meisten Bundesländer haben inzwischen Studiengebühren. Die wollen auch bezahlt werden. Natürlich gibt es dafür Kredite. Aber wenn mein Kind dann mit einem riesigen Schuldenberg ins Berufsleben startet, ist es schon wieder benachteiligt gegenüber denen, die das nicht müssen.
das sehe ich teilweise anders. bei den bildungsaussichten einkommenschwacher familien spielen ja verschiedene faktoren mit rein und das ist nicht nur das geld (auch wenn es ein faktor ist, denn ich nicht leugnen will!), sondern auch die bildung der eltern! die statistisch gesehen eher niedriger sein wird, da eine bessere bildung (zumindest theoretisch) ja auch die chancen auf ein besseres einkommen verstärkt. d.h. man kann davon ausgehen, dass einkommenschwache eltern ihre kinder statistisch gesehen weniger unterstützen können, auch wenn sie es wollen, weil ihnen selbst manche bildung fehlt.
im gegensatz zu dir denke ich, dass es sogar gut für kinder ist, wenn sie sich während des studiums etwas hinzuverdienen müssen. das gibt ihnen gelegenheit, erste berufserfahrungen zu sammeln, lebenserfahrungen zu vertiefen und verbessert letztlich auch die chancen, einen job zu finden. wenn sie glück haben, haben sie dann schon ein oder zwei arbeitszeugnisse vorzuweisen oder werden sogar übernommen.
Und Kinder sind grausam. Ich würde nicht wollen, das mein Kind in der Schule oder im Kindergarten gehänselt wird, weil ich ihm die neuesten Klamotten und Spielsachen nciht kaufen kann.
das sehe ich auch etwas anders. ich möchte so wie du, dass mein kind nicht aufgrund von äußerlichkeiten ins soziale abseits gerät!
aber wer von uns kauft schon bei prada ein und hat einen rolls royce? ich möchte auch, dass mein kind ein gesundes selbstbewusstsein bekommt und das beinhaltet meiner ansicht nach, sich nicht nur über äußerlichkeiten zu definieren, auch wenn die natürlich eine rolle spielen. ich hätte mein ziel diesbezüglich erreicht, wenn mein kind auch gelegentlich den mut aufbringt, einem wegen einer als unpassend empfundenen jeans hänselnden mitschüler zu antworten "na und? bin ich ein schlechterer mensch als du, nur weil ich eine andere jeans trage?"
ich denke sogar, dass ein kind, dass das kann, insgesamt einen besseren stand in der gemeinschaft hat, denn so etwas zeugt ja von einem gesunden selbstbewusstsein.
und die fähigkeit, kindern ein gesundes selbstbewusstsein mitzugeben, hängt ja wohl eher vom erziehungsstil als vom geld der eltern ab.
ganz davon abgesehen, dass ich in gewissem maße auf spielsachen und klamotten ohnehin einwirken möchte. neulich sah ich ein 10jähriges mädchen mit einem bauchfreien t-shirt mit der aufschrift "sexy thing" oder so was. also sowas würde es bei mir nicht geben. egal was die mitschüler sagen.
ebenso wird es bei uns auch nicht allzu früh einen eigenen fernseher geben.
diese anschaffungen sind nicht in jedem fall mit großen anschaffungssummen verbunden. aber für mich gibt es neben mangelndem geld bzw. einfach dem unwillen, von meinem schwer erarbeiteten geld kindern aus meiner sicht überteuerte spielzeuge, designerjeans usw. zu bezahlen noch andere rahmenbedingungen, die sich auf den konsum auswirken.
@anonymbenutzer: ich verstehe die diskussion hier nicht so, dass hier handlungsanweisungen für andere menschen entworfen werden oder als ob die hier mitdiskutierenden gar am liebsten zwangssterilisationen für bevölkerungsgruppen einführen wollten, die vorstellungen idealer eltern (was ist das?) nicht entsprechen.
sondern ich verstehe die anfangsfrage als eine von vielen fragen, die man sich bei der individuellen entscheidung für ein kind stellt. eine von vielen fragen, die letztlich auf die frage hinauslaufen: traue ich es mir zu? traue ich mir zu, einem kind das mitgeben zu können, was ich als voraussetzung für ein glückliches und erfülltes leben empfinde? traue ich mir zu, eine große verantwortung für viele jahre zu übernehmen?
in diesem sinne halte ich es auch für legitim, darüber zu diskutieren.
liebe grüße
mondschaf