Für Kinderwunsch Beruf aufgeben?

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Sonnenblume2007
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Für Kinderwunsch Beruf aufgeben?

Beitrag von Sonnenblume2007 »

Hallo an alle!

Ich hätte mal eine Frage und hoffe, daß mir viele antworten können, denen es so ähnlich ergeht!

Wir sind jetzt schon seit fast 4 Jahren in Kinderwunschbehandlung. Wir haben 3. ICSI`s und 3 Kryo`s hinter uns. Bei der 1. ICSI hatte ich eine schwere Überstimulation mit FG in der 9. SSW. Wir haben alles ausprobiert von Akupunktur über Vitamine und psychologischer Beratung. Im Herbst starten wir unsere 4. ICSI. Sollte diese wieder mit einem negativ enden, überlege ich, ob ich meinen Job kündige. Mein Beruf macht mir keinen Spass und ich muss zudem 100 km täglich bis zur Arbeit fahren. Mit den ganzen Kinderwunschbehandlungen ist dies eine Belastung, die ich mittlerweile kaum aushalte. Neue Arbeitsstelle in meinem Umkreis suchen ist natürlich auch schwierig, da ich dann Behandlungen erst mal vergessen könnte.

Wem geht es so ähnlich und kann mir seine Erfahrungen mitteilen?

Viele liebe Grüße

Jutta
Googlemaus
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Beitrag von Googlemaus »

Hallo, Jutta,

schwierig.....ich habe mal in einer ähnlichen Situation gesteckt. KiWu war stark vorhanden, wir waren ca. 3 jahre am Üben ohne je einen treffer gelandet zu haben, und mir war kalr, dass ich mich in Ärztehand begeben muss. Parallel dazu war ich beruflich gaaaaanz weit unten. Mobbing auf ganzer Linie. Es war super schlimm.

Ich hab damals trotz starkem KiWu entschieden, mir ERST einen neuen Job zu suchen (allerdings "im Haus") und erst dann mit der KiWu-Behandlung zu beginnen. Ich war damals allerdings erst 32, hatte also noch ein bißchen Zeit (ich weiß nicht, wie alt Du bist). Heute bin ich froh, die Entscheidung so getroffen zu haben, denn ich weiß nicht, ob ich jemals wieder soviel Selbstvertrauen aufgebracht hätte, wieder in den Job einzusteigen, wenn ich aus der Mobbingsituation in Mutterschutz/Elternzeit gewechselt hätte.....

Soviel zu meiner ganz persönlichen Erfahrung.

Wahrscheinlich würde ich es in Deiner Situation ähnlich machen. Erst neuer Job, dann weiter mit der KiWu-Behandlung. Sollte es mit dem Kind nicht klappen (was natürlich nicht passieren wird :wink: ), hättest Du dann wenigstens einen guten und interessanten Job, in dem Du Dich wohl fühlst. Und wenn es mit dem Kind klappt, und Du wieder einsteigen möchtest, gelingt Dir das eher, wenn Du aus einem positiven Arbeitsverhältnis kommst.
Wenn keine Zeit mehr ist aufgrund Deines Alters, sieht es natürlich etwas anders aus.....

Kannst Du nicht beides parallel angehen - Jobsuche und KiWu-Behandlung?

Ich hoffe, ich konnte Dir ein bißchen helfen?

LG, Googlemaus
Unverschämtes Glück:

1. Kind nach 4. Transfer (3. ICSI)

"Heute ist die "Gute, alte Zeit", an die wir morgen so gerne zurück denken"
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looney
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Beitrag von looney »

Ja ist es schon ne Belastung Kiwu Behandlung und Beruf unter einen Hut zu bekommen.
Also ich würde am liebsten um die Behandlungen rum immer am liebsten unbezahlten Urlaub nehmen.
Aber das geht ja nun auch nicht. Und ständig krankschreiben lassen geht auch auf Dauer nicht.
Mache mir da auch schon ernsthaft Sorgen um meinen Job.

Wie sieht es denn aus wenn du nur deine Stelle kürzen würdest? Also zum Beispiel auf 3/4? Ganz aufgeben würde ich die Arbeit auf keinsten Fall denn dann fällt einen ja zwischen den Behandlungen auch die Decke aufn Kopf und man würde noch mehr grübeln.
Jedenfalls würde es mir so gehen.

Wenn wir es uns finanziell leisten könnten würde ich beruflich auch gerne für ne Zeit kürzer treten.
Habe leider auch immer eine sehr weite Reise hin und zurück was mich um die Behandlungen rum immer total schafft.
LG Looney Bild & Bild & Linnie

*Kiwu seit Januar 2006 :baby:*
*3 ICSI in 2007 negativ :cry:*
*4. ICSI 2008:
- 22.05. -> SST sagt: "Schwanger"
- 23.05. -> BT sagt: HCG 542 :ohnmacht:
- 04.06. -> das Herz schlägt... Zwerg 3mm
- 24.07. -> das große Outing: Ein Mädchen! :juhu:
- 01.10. -> FD - alles supi: schon 28cm groß
- 29.01. -> Fiona Joyce ist da!!!


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Am 12.4. überraschend positiv getestet:
07.07. Das Ü-Ei outet sich wieder als Mädchen! :-)
30.07. - FD - alles in Ordnung, 28cm groß
18.11.10 - Linnea ist da!

Bild

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Sonnenblume2007
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Beitrag von Sonnenblume2007 »

Hallo googlemaus, hallo looney,

vielen lieben Dank für Eure Antworten.

Bei mir ist das Problem, daß ich meine Stelle schon reduziert habe auf eine 30 Std. Woche. Nur frage ich mich langsam, ob es gut ist immer körperlich und seelisch so am Limit herumzulaufen und dann noch zu hoffen, dass man schwanger wird.

Am liebsten würde ich meinen Job jedenfalls für eine Weile hinschmeisen, aber für die Kinderwunschbehandlungen braucht man ja auch ein bißchen Geld. Natürlich habe ich auch ein wenig Angst, daß ich mit dem nur "Hausfrau" nicht zurechtkäme. Ein neuer Job ist auch schwierig, da mir mein jetziger Beruf keinen Spass macht und ich auch nicht vorhabe, diesen für den Rest meines Lebens (wenn ich keine Kinder bekomme) auszuüben! Auf der neuen Arbeitsstelle kann ich dann auch nicht gleich mit Urlaub oder Krankheit kommen. Ich bin es auch langsam leid, mir dauernd irgendwelche Ausreden einfallen zu lassen oder meine ganzen Planungen nach meiner Arbeitsstelle zu richten. Außerdem bin ich schon fast 36 und mir läuft ein bißchen die Zeit davon, da es nie mein Traum war nur ein Einzelkind zu bekommen und unsere Bedingungen jetzt schon nicht traumhauft sind (ich PCO und mein Mann OAT III).

Letzendlich kann mir keiner bei dieser Entscheidung helfen, ich werde jetzt erst mal unseren nächsten Versuch abwarten und dann weiter sehen. Es tut gut, daß es anderen nicht anderst geht, da fühlt man sich nicht so allein.

Alles Liebe

Jutta
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Mondschaf
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Beitrag von Mondschaf »

hallo jutta,

hmm, während meiner behandlungen habe ich mich auf der arbeit sehr unwohl gefühlt.
es gab viele und sehr dilettantisch vorgenommene entlassungen und ich hatte einen unmöglichen vorgesetzten.
wobei ich sagen muss, dass mir meine arbeit im prinzip spaß macht, aber das arbeitsklima war übel.
ich hatte auch überlegt zu kündigen. hatte fast einen anderen arbeitsvertrag (zukünftiger ag wusste vom kiwu, nicht von den behandlungen, aber vom kinderwunsch). leider wurde die stelle dann gestrichen, oder im nachhinein auch zum glück, denn es wurde danach alles umstrukturiert.
dann bin ich bei der firma geblieben, bin da schon recht lange und dachte auch, dass ich dort, wenn es klappt, aufgrund langer betriebszugehörigkeit vor kündigungen recht sicher bin.

natürlich sind die behandlungen eine belastung, zumal wenn du einen so langen arbeitsweg hast.
kündigen würde ich persönlich aber nur, wenn ich eine alternative hätte.
kiwu-behandlung ohne job - da wäre mir ja nur die decke auf den kopf gefallen. durch die arbeit hatte ich trotz allem noch einen ausgleich, der mich auch mal auf andere gedanken gebracht hat.

und ich fand es nach der elternzeit schon so gruselig genug wieder arbeiten zu gehen! stelle mir den wiedereinstieg eher schwieriger vor, wenn man vorher arbeitslos war und die pause vielleicht ungeplant lang wird.
es stellte sich aber heraus dass sich während meiner abwesenheit die probleme gelöst hatten.

wenn du deinen bisherigen job nicht magst, was planst du denn langfristig? willst du eine andere ausbildung machen? vielleicht wär es ja gut, das aktiv anzugehen. auch als ablenkugn zum kiwu.
ist nur so eine idee, wobei es dannn mit kiwu-bedingten fehlzeiten natürlich auch nicht einfach ist.

liebe grüße und viel glück!

mondschaf
Mit zwei Jungs geboren 2004 und 2007

„Zwei Dinge sollen Kinder von ihren Eltern bekommen: Wurzeln und Flügel.“ – J. W. von Goethe

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*** Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht. ***
suppenhuhn
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Beitrag von suppenhuhn »

Hallo
ich kann Dir nicht raten, Deinen Job aufzugeben, wenn Du keine berufliche andere Perspektive hast. Es ist heute sooooo wichtig, einen Beruf auszuüben. Egal, ob die KiWu-Behandlung erfolgreich ist oder nicht, wird der Wiedereinstieg in den Beruf schwer. Mit Kind hast Du eh kaum eine Chance, eine halbwegs vernünftige Tätigkeit zu erhalten; wenn Du wegen des KiWu nun eine Zeitlang aussetzt, macht sich das in Deinem Lebenslauf auch nicht gut. Ich bin sehr dankbar um meinen Beruf (der mir glücklicherweise auch wahnsinnig viel Spaß macht), denn wenn ich mich in den letzten drei Jahren nur um meine Tochter gekümmert hätte, wäre mir wohl irgendwann die Decke auf den Kopf gefallen (auch wenn die Doppelbelastung nicht ohne ist).
Ich verkenne natürlich nicht Dein Problem: 100 km Fahrt ist weder mit Kinderwunschbehandlung noch mit Kind leicht zu bewerkstelligen und beim neuen Arbeitgeber gleich schwanger zu werden, ist auch nicht so prickelnd. Ich würde an Deiner Stelle dennoch versuchen, etwas anderes zu finden, den anderen Job nicht aufgeben und die KiWu-Behandlung durchzuziehen.
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