Hallo ,
heute mal anonym .
Ich mache mir gerade Gedanken über den Lebensbericht .
In unserer Familie gab es sexuellen Missbrauch (Bruder/Schwester/desinteressierte bzw. nicht eingreifende und konfllikttunfähige Eltern) . Ich war nicht selbst involviert, habe meine Schwester aber mit einer Organisation bekannt gemacht, die sich professionell mit diesem Thema befasst. Dort ist sie auch lange Zeit hingegangen und hat sich beraten lassen .
Weniger der sexuelle Missbrauch an sich als die Unfähigkeit der Familie, das bewusst und gemeinsam zu verarbeiten hatten letztlich zur Folge, dass die Familie heute nicht mehr viel miteinander macht.
Würdet Ihr so etwas im Lebensbericht schreiben ?
Hat jemand schon etwas ähnliches berichtet - oder eben nicht berichtet - und wie waren Eure Erfahrungen ?
Ich weiss, dass ich das für mich verarbeitet habe und dass ein Kind nicht darunter leiden wird . Es hat für ein Kind lediglich die Auswirkung, dass es mit einem Teil der Familie eben vermutlich nicht allzu viel zu tun haben wird .
Viele Grüße und vielen Dank für jede konstruktive Antwort .
Lebensbericht: Sexueller Missbrauch in der Familie
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- Rang1
- Beiträge: 963
- Registriert: 19 Mär 2006 09:47
Hallo anonymbenutzer,
was meinst du denn für einen Lebensbericht?
Ich habe schon zwei oder 3 Bücher zu solchen Themen gelesen. Und da war es eigentlich immer die Unfähigkeit der Eltern bzw. des zuschauenden Elternteils, was an der Situation zu ändern. Auch die Angst, das Ansehen der Familie4 nach außen zu gefährden und deshalb der Zwang zur Verheimlichung. Das ist wohl typisch.
Ich persönlich könnte mir nicht vorstellen, nach so einer Erfahrung mit meinen Eltern noch Kontakt haben zu wollen. Aber Kinder sind ja sehr abhängig von ihren Eltern und möglicherweise lassen sich da auch als Erwachsene emotionale Bindungen nicht ganz aufheben. Dass eure Familie "heute nicht mehr viel miteinander macht" ist daher sicher auch normal.
Aber das sollte euch nicht daran hindern, ein schönes Leben zu führen. Ich mache auch kaum noch was mit meinen Eltern. Einfach, weil wir zu weit auseinander wohnen und ich eben mit meinen Kindern voll ausgelastet bin.
was meinst du denn für einen Lebensbericht?
Ich habe schon zwei oder 3 Bücher zu solchen Themen gelesen. Und da war es eigentlich immer die Unfähigkeit der Eltern bzw. des zuschauenden Elternteils, was an der Situation zu ändern. Auch die Angst, das Ansehen der Familie4 nach außen zu gefährden und deshalb der Zwang zur Verheimlichung. Das ist wohl typisch.
Ich persönlich könnte mir nicht vorstellen, nach so einer Erfahrung mit meinen Eltern noch Kontakt haben zu wollen. Aber Kinder sind ja sehr abhängig von ihren Eltern und möglicherweise lassen sich da auch als Erwachsene emotionale Bindungen nicht ganz aufheben. Dass eure Familie "heute nicht mehr viel miteinander macht" ist daher sicher auch normal.
Aber das sollte euch nicht daran hindern, ein schönes Leben zu führen. Ich mache auch kaum noch was mit meinen Eltern. Einfach, weil wir zu weit auseinander wohnen und ich eben mit meinen Kindern voll ausgelastet bin.
Liebe Grüße, Rebella
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Hallo, ich würde es im Lebensbericht nicht erwähnen. Man soll manche Pferde lieber nicht scheu machen und je nach Sachbearbeiter kann die Sache nach hinten los gehen.
Aber das ist Ansichtssache....die heile Welt die teilweise bei Ado-Eltern erwartet wird, würde ich nicht kaputt machen.
Grüße
Aber das ist Ansichtssache....die heile Welt die teilweise bei Ado-Eltern erwartet wird, würde ich nicht kaputt machen.
Grüße
Ganz liebe Grüße
Meli
Ado Nr. 1 12/2006
Ado Nr. 2 12/2008
S. geb. 2003
C. geb. 2006
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"jedes Leben ist in der tat
einzigartig und
ein geschenk
egal wie kurz
egal wie zerbrechlich
jedes leben ist ein geschenk
welches für immer
in unseren herzen weiterleben wird"
Kleiner Stern – mit uns gelebt von
März bis April 2014
untergegangen 21./22.04.2014
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Dein kleiner Zwilling hat uns in der 10. Woche verlassen....
Meli
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- Regenbogen
- Rang0
- Beiträge: 213
- Registriert: 26 Jun 2004 19:31
Hallo,
traut ihr euch die Aufnahme eines Kindes mit ähnlichen Erfahrungen zu? Wenn ja, würde ich es auf jeden Fall angeben. Eure Herkunftsfamilien werden vermutlich sowieso Thema bei den Gesprächen werden. Wenn du es nicht erwähnst, wirst du dann einen anderen Grund angeben müssen, warum der Kontakt abgebrochen ist.
traut ihr euch die Aufnahme eines Kindes mit ähnlichen Erfahrungen zu? Wenn ja, würde ich es auf jeden Fall angeben. Eure Herkunftsfamilien werden vermutlich sowieso Thema bei den Gesprächen werden. Wenn du es nicht erwähnst, wirst du dann einen anderen Grund angeben müssen, warum der Kontakt abgebrochen ist.
... aber es gibt doch ganz viele andere Gründe, weswegen man den Kontakt zu seiner Herkunftsfamilie abgebrochen hat...
ich glaube... wenn ich das richtig verstanden habe und es um Adoption geht- würde ich das nicht erwähnen... wie eine Vorschreiberin schon schrieb... man weiß nie, an wen man gerät und gerne mal wird man auch vom Opfer zum Täter gemacht... von daher...
Wenn das Thema für dich abgeschlossen ist, würde es je vielleicht auch für dich wieder alte Wunden aufreißen... wer weiß wie die Menschen plötzlich reagieren...
man muss immer damit rechnen, dass man es mit Leuten zu tun hat, die einen stigmatisieren oder sonst was tun- deshalb würde ich es nicht tun...
Ich wünsche dir viel Erfolg bei der richtigen Entscheidung!


Wenn das Thema für dich abgeschlossen ist, würde es je vielleicht auch für dich wieder alte Wunden aufreißen... wer weiß wie die Menschen plötzlich reagieren...

Ich wünsche dir viel Erfolg bei der richtigen Entscheidung!

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- Rang1
- Beiträge: 963
- Registriert: 19 Mär 2006 09:47
Hallo an alle,
vielen Dank für eure Antworten! Ich habe mich nun doch entschlossen, es reinzuschreiben.
Weil ich mir sonst so komplizierte Erklärungen hätte ausdenken müssen, warum die Familie so zerstritten ist. Ich kann nicht sehr überzeugend lügen und hätte mir vermutlich aus Vergesslichkeit bei verschiedenen Terminen selbst widersprochen.
Unsere Lebensberichte sind auch schon abgegeben und es war kein Thema. Es wird weiterhin mit uns geredet
und die Rückmeldung zu den Lebensberichten war, dass wir ja ziemlich reflektierte Leute sind und in den Berichten sehr offen gewesen wären.
@regenbogen: Ich hätte mit einem Kind aus Inzest kein Problem, aber tendenziell mit einem, was selbst sexuellen Missbrauch erlitten hat. Weil wir schon Kinder in der Familie haben und ich mir vorstellen könnte, dass ein sehr sexualisiertes Kind da viel Durcheinander anrichtet.
Aber es käme auch auf das Alter an, wenn es ein sehr kleines Kind ist, wird es vermutlich nicht in sexuellem Sinne mit jedermann "kuscheln" wollen.
Viele Grüße und vielen Dank nochmal für eure Antworten!
heute anonym
vielen Dank für eure Antworten! Ich habe mich nun doch entschlossen, es reinzuschreiben.
Weil ich mir sonst so komplizierte Erklärungen hätte ausdenken müssen, warum die Familie so zerstritten ist. Ich kann nicht sehr überzeugend lügen und hätte mir vermutlich aus Vergesslichkeit bei verschiedenen Terminen selbst widersprochen.

Unsere Lebensberichte sind auch schon abgegeben und es war kein Thema. Es wird weiterhin mit uns geredet

@regenbogen: Ich hätte mit einem Kind aus Inzest kein Problem, aber tendenziell mit einem, was selbst sexuellen Missbrauch erlitten hat. Weil wir schon Kinder in der Familie haben und ich mir vorstellen könnte, dass ein sehr sexualisiertes Kind da viel Durcheinander anrichtet.
Aber es käme auch auf das Alter an, wenn es ein sehr kleines Kind ist, wird es vermutlich nicht in sexuellem Sinne mit jedermann "kuscheln" wollen.
Viele Grüße und vielen Dank nochmal für eure Antworten!
heute anonym
