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Frage an Frau Dr. Eue

Verfasst: 20 Jan 2009 11:51
von Rosemi
Sehr geehrte Frau Doktor Eue!
Ich habe jetzt meine 4. ICSI hinter mir. Ich bin 41 Jahre alt, mein Mann hat OAT.
1. ICSI schwanger, jedoch Fehlgeburt Trisomie 22
2. ICSI (mit PKD), nur 2 Eizellen befruchtet (von 6), beide auffällig, also kein Transfer
3. ICSI (mit PKD), 5 befruchtet von 10, davon 2 "unauffällig", Transfer, aber keine Schwangerschaft
4. ICSI (mit PKD), 6 befruchtet von 6, davon alle 6 auffällig, kein Transfer.
Meine Frage lautet: Wie groß ist meine Chance, dass es bei einem erneuten Versuch noch einmal zu unauffälligen Eizellen kommen kann. Mit wie hoher Wahrscheinlichkeit dann man davon ausgehen, dass diese vermeintlich "gesunden" Eizellen auch wirklich gesund sind, da ja nur die 6 häufigsten Fehler untersucht werden? Ich bin ziemlich am Boden, mein Arzt sagte mir, dass es wohl nicht so häufig ist, dass alle Eizellen auffällig sind. Stimmt bei mir etwas grundsätzliches nicht? Liegt es an dem hohen Alter?
Für eine Antwort wäre ich sehr dankbar.
Freundliche Grüße
Rosemi

Verfasst: 22 Jan 2009 16:43
von Dr. Eue
Hallo Rosemi,

es tut mir sehr leid, dass es noch nicht mit der SS bei Ihnen geklappt hat. Ja leider nimmt die sog. Aneuploidierate (Chromosomenfehlverteilung) ab 35 Jahren enorm zu. In Ihrer Altersgruppe kann sie bis zu 70 - 80 % betragen. Daher würde ich unter 10 befruchteten EZ gar nicht zu einer PKD raten. Die Chancen sind dann einfach zu gering. Haben Sie schon mal über eine Eizellspende nachgedacht ?

MfG


Dr. Eue

Verfasst: 23 Jan 2009 09:45
von Rosemi
Sehr geehrte Frau Dr. Eue!
Eizellspende kommt für mich und meinen Partner nicht in Frage. Ich hatte halt noch etwas Hoffnung, weil beim vorigen Versuch von 5 befruchteten 2 "unauffällige" eingesetzt werden konnten. Vielleicht habe ich dieses Glück noch einmal. Die Hoffnung stirbt zuletzt...
Vielen Dank für Ihre Antwort.
Freundliche Grüße
Rosemi

Verfasst: 23 Jan 2009 13:44
von McFly41
Entschuldigen Sie meine Nachfrage,

ich wüsste zu dem Thema auch gerne mal etwas. Wie ist denn das so allgemein, wenn man in "höherem Alter" spontan ss wird.
Ist die Chromsomenfehlverteilung schuld daran, dass eine Spontan-schwangerschaft seltener wird ? oder eher dass es dardurch eher zu Fehlgeburten kommt ?

Ich habe gelesen, dass ab einem gewissen Alter (meinetwegen ab 35) die natürliche Reifung der EZ beim ES bessere Eizellen hervorbringt als die künstliche Auslese dies in dem entsprechenden Alter jemals vermag.

Stimmt das so ?



LG

McFly

Verfasst: 23 Jan 2009 17:54
von Dr. Eue
Beides trifft zu: man wird u.a. wegen chromosomaler Fehlverteilung seltener ss in fortgeschrittenerem Alter und auch das Fehlbildungsrisiko steigt - die bekannteste Fehlbildung Downsyndrom ist eine Trisomie des 21. Chromosoms, also auch eine Chromosomenfehlverteilung oder Aneuploidie. Die meisten Aneuploidien führen sehr früh zu Aborten oder gar dazu, dass sich der Embryo gar nicht erst einnistet, so merkt man nichts davon.

Hoffe, das hilft als Erklärung.

MfG.

Dr. Eue

Verfasst: 23 Jan 2009 17:59
von McFly41
das hilft vielen Dank,

was mich etwas wundert ist, dass ich (38 Jahre) zwar leicht ss werde, aber ständig Aborte habe und man eigentlich eher auf Immunolgie tippt als auf Fehlverteilungen.


McFly

Verfasst: 23 Jan 2009 18:04
von Dr. Eue
Ja, es kann immunologische Ursachen geben oder evtl. auch an den Spermien Ihres Partners liegen. Man könnte einen DNA - Fragmentationstest der Spermien durchführen lassen um das auszuschließen. Wurde die Gerinnung und Antiphospholipid - AK mal untersucht bei Ihnen ? Das als Tip.

VG

Dr. Eue

Verfasst: 23 Jan 2009 18:26
von McFly41
vielen Dank,

Gerinnung und Antiphospholipid - AK wurde ausgeschlossen.

Bei den Spermien sagte man uns, dass bei spontan ss die Eizellen nur die besten zum Zuge kommen lassen.
einen direkten Zusammenhang zwischen Spermienmorphologie und Fehlgeburtsrisiko gibt es nicht und der Spermiogrammbefund hat auch keinen negative Auswirkung wenn eine SS eingetreten ist.
ist das nicht so ?


McFly

Verfasst: 24 Jan 2009 12:33
von Dr. Eue
Hallo,

Spemienmorphologie und Fragmentation der Spermien - DNA sind verschiedene Dinge, letztere kann wohl zu gehäuften Aborten beitragen.

MfG

Dr. Eue

Verfasst: 24 Jan 2009 13:16
von shorty1977
Hallo Frau Dr. Eue,

hier möchte ich mich auch mal einklinken, denn ich habe hierzu auch eine Frage:

Woran lässt sich eine DNA-Fragmentation der Spermien erkennen oder welche Anzeichen sprechen hierfür??
Wäre dann auch die Befruchtungsrate bei ICSI eher schlecht? Wird die DNA-Fragmentation in Kiwu-Zentren untersucht?

Danke.
shorty