@Dr. Eue Anzahl heterologe Inseminationen

Für fachliche Fragen an die Spezialistin Frau Zeitler

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stitch
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@Dr. Eue Anzahl heterologe Inseminationen

Beitrag von stitch »

Liebe Frau Dr. Eue,
lieber Dr. Stoll,

ich poste diese Thema in beiden med. Ordnern, da mich sehr die ggf. unterschiedlichen Standpunkte von Repromedizinier und Biologin interessieren.

Wir machen derzeit HI.

Mein KiWU Doc sagt, dass man bei HI in 80% der Fälle in den ersten 3 Versuchen ss wird. Dann passiert noch bei manchen Paaren bis zum 5 Versuch etwas, danach in der Regel nicht mehr.
Wie sehen Sie das? Ist wirklich so, dass nur die ersten Versuche reele Chancen bieten? Wieviele Versuche würden Sie anraten?

Falls noch relevant: 14 Versuche von TESE/ICSI über IVF AID über "Ausland". Bin fast 38, Übergewicht, immer viele und trotz Übergewicht auch gute EZ und Embryonen (A und B Quali). Es sind immer 2-3 durch die PKD gekommen (hätte ich die doch bloß nicht gemacht...) 2mal ss bis zur 8/9 ssw.
LG
Stitch

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Dr. Eue
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Beitrag von Dr. Eue »

Hallo,

ja prinzipiell stimmt das schon, die meisten SS treten in den ersten Versuchen auf bei den Inseminationen, aber auch danach ist es nicht ausgeschlosen, insbesondere wenn noch andere Faktoren dazukommen (Übergewicht, Alter) braucht man oft etwas mehr Geduld. Immerhin waren Sie zwei mal ss.

Viel Glück !

MfG

Dr. Eue
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stitch
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Beitrag von stitch »

Liebe Frau Dr. Eue,

vielen Dank für die Antwort.

Was verstehen Sie denn unter "etwas mehr GEduld"? Wieviele HIs würden Sie empfehlen?
LG
Stitch

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Dr. Eue
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Beitrag von Dr. Eue »

Schwierig zu empfehlen. Ich kannte mal eine 37-jährige Pat., die bei der 17. HI ss geworden ist. Wenn Sie auf eine heterologe ICSI übergehen, erhöhen Sie Ihre Chancen von statistisch etwa 10 auf 30 %.

Viel Glück !

Ines Eue
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bani1976
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Beitrag von bani1976 »

Liebe Frau Dr. Eue,

darf ich mich kurz fragend hinzugesellen?

Warum empfehlen Sie bei Spendersamen dennoch die ICSI-Methode? Die Spermien sind doch bei den Spender eigentlich so gut, dass die IVF-Variante ausreichen sollte. Ist ICSI denn nicht auch für die Eizellen "schwieriger" als IVF?

Ich bin übrigens auch nach dem 17. Versuch schwanger geworden. Also Durchhaltevermögen wird mitunter auch belohnt. Unsere Belohnung schläft gerade und wird sicher heute Nacht wieder zwei-/dreimal einen "Snack" haben wollen.

Vielen Dank für Ihre Antwort. Die Bani1976
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Dr. Eue
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Beitrag von Dr. Eue »

Hallo, Bani,

das freut mich sehr, dass es geklappt hat per HI. Es ist immer eine Frage wieviel Geduld man aufbringen will, wie alt man ist, wieviel Zeit man biologisch gesehen noch hat und wie invasiv und teuer man vorgehen will. Einer jungen Patientin würde ich eher nicht zu einer Het. ICSI raten, sie hat Zeit und kann die weniger invasiven HI in Ruhe versuchen und hat eine relativ gute Chance, dass es irgendwann klappt. Bei einer Frau Ende 30 sieht das anders aus. Und nicht jeder hat Zeit + Geld bis zur 17. HI. Die höhere SS - Wahrscheinlichkeit nach einer HICSI erklärt sich einfach aus der deutlich höheren Befruchtungsrate (ca. 70%) und den mehrerern Eizellen, die pro Zyklus zur Verfügung stehen. Es ist eben effektiver. Aber wie gesagt, das muß jeder für sich entscheiden, welchen Weg er gehen will.

Alles Gute mit Ihrer süßen "Belohnung" !

MfG

Dr. Eue
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stitch
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Beitrag von stitch »

Liebe Dr. Eue,

Sie sprechen mir in großen Teilen aus der Seele :wink:
habe ich Sie richtig verstanden, dass Sie tatsächlich HICSI meinen? Nicht HIVF? Warum?
Wir hatten schon zwei HIVF mit Befr. Raten von 90-100%... wir sind nur davon ab, weil es mir körperlich durch die PU immer sehr schlecht geht. :(
LG
Stitch

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Dr. Eue
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Beitrag von Dr. Eue »

Wenn bei der HIVF die Befruchtung gut ist, kann man natürlich die HIVF machen. Es bleibt immer ein Restrisiko (gerade bei der Verwendung von kryokonserviertem Sperma), dass eine Befruchtung ausbleibt. Und um keinen Zyklus zu verschenken, tendieren wir dann meist zur ICSI. Eine Punktion haben Sie dann ja so oder so.

MfG

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rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Gibt es eigentlich Studien (oder auch Statistiken aus Ihrer eigenen Praxis) dazu, welchen Erfolg die H-ICSI gegenüber der H-IVF bringt?

Ich habe im Forum schon die Beiträge vieler Frauen mit H-IVF und H-ICSI gelesen und kann jetzt, ohne dass ich deren Ergebnisse protokolliert habe, so nicht sagen, dass die H-IVF weniger erfolgreich war. Vor Jahren habe ich mal eine Studie der Uni Jena gelesen, da war es noch nicht so üblich, H-ICSI zu machen. Dort war die Erfolgsrate der H-IVF gegenüber der HI 2,2 mal so hoch. Da die H-ICSI bedeutend teurer ist, empfehle ich sie bisher nicht im HI - Forum. Ich denke, bei den Kosten müsste sie dann auch noch mal deutlich erfolgreicher sein.

Würde es vielleicht mehr Sinn machen, die H-ICSI nur als Notvariante bei sehr wenigen punktierten Eizellen anzuwenden?

Zahlen dazu interessieren mich sehr.

(Unsere Söhne entstanden bei der 2. bzw. 1. H-IVF)
Liebe Grüße, Rebella
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Dr. Eue
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Beitrag von Dr. Eue »

Hallo Rebella,
mit Zahlen kann ich jetzt so aus dem Hut nicht aufwarten. Bei der Frage H-IVF oder H-ICSI geht es wirklich nur um die höhere Befruchtungswahrscheinlichkeit mit ICSI und um das Restrisiko auszuschließen, dass es zu keiner Befruchtung kommt. Hinsichtlich der SS- Wahrscheinlichkeiten hat das keinen Einfluß. Und ja, für Pat. mit wenigen Eizellen empfehlen wir immer die ICSI aus o.g. Gründen. Aber ehrlich gesagt, sind H-IVF und H-ICSI sehr selten. Wohl wegen der Kosten.
Was man auch noch berücksichtigen muß, ist die Qualität des Spenders. Ist nach dem Auftau noch eine Progressivmotilität von >50% vorhanden, spricht nichts gegen eine IVF. Leider trifft das für nicht viele Spender zu. Die Spender sind durch die gesetzlichen Bedingungen sehr rar geworden und es ist für die Samenbanken zunehmend schwierig, wirklich gute Spender zu aquirieren. Bei einer Auftaumotilität kleiner 50% wird eine H-IVF zum Risiko.

MfG

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