Ich möchte Mut machen!

[angilada]

Liebe Community,

nach einer furchbaren Zeit des unerfüllten Kinderwunsches möchte ich heute an dieser Stelle allen, denen es ähnlich geht, Mut machen und meine außergewöhnliche Geschichte erzählen.

Alles begann mit der Diagnose, dass mein Partner (heute Mann) unfruchtbar sei. Absolut unfruchtbar mit der Konsequenz, dass wir niemals auf natürlichem Wege schwanger werden können. Ursache sei eine Krampfader im Hoden, die das Sperma nachhaltig geschädigt hat. Dennoch haben wir sie operativ verödet lassen.

Weiter stelle man bei mir ein PCO fest, was die ganze Sache natürlich noch verkomplizierte. Aber, dass können man ja gut einstellen, bei der Hormongabe im Zuge der ICSI!!!!

Dann also erfolgte die besagte Therapie der ICSI mit knapp 20 Follikeln, von denen sich 12 befruchten ließen. Zwei bekam ich dann zurück, ohne Erfolg. Der Rest wurde kryokonserviert, wovon wir dann nochmal zwei Versuche mit jeweils 3 Embryos hatten, die ebenfalls gescheitert sind.

Nach diesem Prozedere und dem ständigen Unbehagen in der behandelnden Praxis (KIWU-Zentrum Offenbach, Dr. Manolopoulos) entschieden wir uns, eine Pause einzulegen und unbedingt die Praxis zu wechseln. Von Offenbach kann ich nur abraten. Wir hatten eigentlich das ständige Gefühl, dass die uns nicht helfen wollen, sondern nur auf unser Geld aus sind. Es war irgendwie die reinste Verkaufsshow. Alle total unsympathisch (außer der Mensch aus dem Labor). Nach jedem Fehlversuch fiel dem Manolopoulos was Neues ein, woran es liegen könnte und schickte mich von einem Arzt zum anderen, was immer ohne Ergebnis blieb. Es schien, als wolle er sein Versagen durch andere Ursachen legitimieren...

Auf jeden Fall wechselten wir dann nach Darmstadt und dort zu Frau Engelskirchen. Ich war wirklich begeistert von der Herzlichkeit und Freundlichkeit. Nach einem langen Gespräch untersuchte sie mich dann auch und revidierte erstmal das fehldiagnostizierte PCO. Alles Quatsch, war ihr Kommentar. Da der Zeipunkt auch gerade passte und ein Einsprung ins "Haus" stand machte sie den Vorschlag, einfach mal einen Versuch des geplanten Geschlechtsverkehrs zu versuchen. Kostet nix und verlieren können wir auch nix. Gesagt, getan. Sie nannte den genauen Zeitpunkt, an dem wir GV haben sollten und ich musste noch den Eisprung auslösen.

Tja, was soll ich sagen...ich bin heute in der 21. Woche schwanger und alles läuft prima. Wer hätte es gedacht, nach solch einem vernichtenden Urteil eines Mediziners.

Der Clou war dann auch noch, dass mein Mann den Urologen wechselte um nochmal eine weitere Meinung einzuholen. Wie gesagt, ihm wurden 0% bewegliche Spermien attestiert. Bei dieser neuen Untersuchung kam dann raus, dass er allenfalls eingeschränkt Zeugungsfähig ist und ganz bestimmt auf natürlichem Wege Kinder zeugen kann. Es waren dann über 40% bewegliche Spermien.

Jetzt bleibt natürlich die Frage, ob die Verödung eine Rolle spielt oder andere Faktoren Auswirkungen zeigten. Das steht in den Sternen...

Mein Fazit: lasst euch nicht verrückt machen. Holt euch immer eine weitere oder besser eine dritte Meinung ein. Wenn ihr euch von Beginn an in eurer Praxis unwohl fühlt, sofort wechseln. Bei einer Ärztin fühlt man sich, meiner Meinung nach, besser aufgehoben. Solltet ihr aus dem Raum Frankfurt kommen, nicht die Praxis in Offenbach wählen.

Ich hoffe, ich konnte euch wirklich etwas Mut machen und wünschen allen alles erdenklich Gute.

Angilada

[rebella67]

Herzlichen Glückwunsch, Angilada. Schön, dass ihr doch noch so relativ einfach schwanger geworden seid.

Eine 2. Meinung ist wirklich wichtig. Normalerweise wird das auch so vorgeschlagen, das Spermiogramm zu wiederholen. Das finde ich schon seltsam, dass die euch das nicht nach diesem venichtenden Ergebnis gesagt haben, dass ein 2. Spermiogramm gemacht werden soll.