Die Ablehnung der Kirchen
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Die Ablehnung der Kirchen
Da die christlichen Kirchen einen entscheidenden Einfluss auf unsere Staatspolitik und auf die gesamte Thematik „Assistierte Reproduktion“ haben, halte ich es für unerlässlich, dieses Thema in hier mit zu behandeln.
In der „Stellungnahme der evangelisch-methodistischen Kirche zu Fragen der künstlichen Befruchtung und der Gentechnologie“ von 1987, die nach wie vor als Argumentation gegen heterologe Befruchtungen benutzt wird, heißt es:
3.2. Heterologe Insemination und In-vitro- Fertilisation
„Die Befruchtung der weiblichen Keimzelle mit dem Samen eines anderen als des Ehemannes, sei es durch die Einbringung des fremden Spendersamens in die Gebärmutter (heterologe Insemination), sei es durch eine Reagenzglasbefruchtung (heterologe In-vitro-Fertilisation) ist deshalb ethisch abzulehnen, - weil die Ehe durch das Dazwischentreten eines Dritten schwer belastet werden kann, - weil der genetische Vater sich in der Regel der Verantwortung für das nicht mit seinem Samen gezeugte Kind entzieht, - weil das Kind in seiner Identitätsfindung durch die Anonymisierung des genetischen Vaters (=Samenspenders) behindert wird, - weil Gesichtspunkte positiver Eugenik (=gewünschte Eigenschaften des Kindes bestimmend) bei der Auswahl des Spenders eine Rolle spielen können und – weil bei Mehrfachspendern die Gefahr von Verwandtenehen und der damit verbundenen möglichen Schäden nicht auszuschließen ist. In höherem Maße gilt das hier Gesagte für den Einsatz von „Samenbanken“ und „Eizellenreservoirs“ sowie für jede Art von Fremdschwangerschaften („Leihmutter“- oder „Ersatzmutter“-Verfahren). Außer der völligen Trennung von Zeugung und ehelicher Gemeinschaft führt die Anwendung dieser Verfahren insofern zur Entwürdigung von Menschen, als Frauen und Kinder durch sie als bloße Mittel für die Erfüllung von Wünschen missbraucht und die durch Schwangerschaft und Geburt entstehenden menschlichen Beziehungen missachtet werden. Die mögliche Verflechtung von Kinderwunsch, Ehrgeiz und Gewinnstreben droht zudem, das Kinderzeugen zum Geschäft und Kinder zur Ware werden zu lassen. Solchen Entwicklungen muss durch geeignete Gesetze und Kontrollen ein Riegel vorgeschoben werden.“
Die Einstellung der katholischen Kirche sowohl zur heterologen Befruchtung als auch zu jeglicher Art assistierter Befruchtung kommt in folgenden Worten von Johannes Paul dem II. klar zum Ausdruck:
„Forschungsarbeiten zur Behebung der Unfruchtbarkeit sind zu ermutigen, vorausgesetzt, dass sie im Dienst der menschlichen Person stehen, ihrer unveräußerlichen Rechte sowie ihres wahren und ganzheitlichen Wohls gemäß dem Plan und dem Willen Gottes. Techniken, die durch das Einschalten einer dritten Person (Ei- oder Samenspende, Leihmutterschaft) die Gemeinsamkeit der Elternschaft auflösen, sind äußerst verwerflich. Diese Techniken (heterologe künstliche Insemination und Befruchtung) verletzen das Recht des Kindes, von einem Vater und einer Mutter abzustammen, die es kennt und die miteinander ehelich verbunden sind. Sie verletzen ebenso das Recht beider Eheleute, dass der eine nur durch den anderen Vater oder Mutter wird.
Werden diese Techniken innerhalb des Ehepaares angewendet (homologe künstliche Insemination und Befruchtung), sind sie vielleicht weniger verwerflich, bleiben aber dennoch moralisch unannehmbar. Sie trennen den Geschlechtsakt vom Zeugungsakt. Der Akt, der die Existenz des Kindes begründet, ist dann kein Akt mehr, bei dem sich zwei Personen einander hingeben. Somit vertraut man das Leben und die Identität des Embryos der Macht der Mediziner und Biologen an und errichtet eine Herrschaft der Technik über Ursprung und Bestimmung der menschlichen Person. Eine derartige Beziehung von Beherrschung widerspricht in sich selbst der Würde und der Gleichheit, die Eltern und Kindern gemeinsam sein muss. Die Fortpflanzung ist aus moralischer Sicht ihrer eigenen Vollkommenheit beraubt, wenn sie nicht als Frucht des ehelichen Aktes, also des spezifischen Geschehens der Vereinigung der Eheleute, angestrebt wird ... Nur die Achtung vor dem Band, das zwischen den Sinngehalten des ehelichen Aktes besteht, und die Achtung vor der Einheit des menschlichen Wesens gestatten eine der Würde der Person entsprechende Fortpflanzung. Das Kind ist nicht etwas Geschuldetes, sondern ein Geschenk. Das vorzüglichste Geschenk der Ehe ist also eine menschliche Person. Das Kind darf nicht als Eigentum angesehen werden, so als könnte man ein Recht auf das Kind beanspruchen. In diesem Bereich besitzt einzig das Kind eigentliche Rechte: das Recht, die Frucht des spezifischen Aktes der ehelichen Hingabe seiner Eltern zu sein und das Recht, vom ersten Augenblick seiner Empfängnis an als Person geachtet zu werden.“
Beide Kirchen nutzen ihre Möglichkeiten, auf die Politik des Staates Einfluss zu nehmen, in vollem Umfang aus. Genau hier sehe ich einen wichtigen Schlüssel zu der Frage, warum die heterologe Befruchtung und im Ganzen die assistierte Reproduktion im 21. Jahrhundert immer noch mit einem so dicken Makel belegt ist.
Raten kann ich christlich eingestellten Eltern nach heterologer Befruchtung nur, ihr Kind nicht allzu christlich zu erziehen. Sonst schlägt am Ende die christliche Moral auf die Gefühlssituation des Kindes zurück. Ein deutliches Beispiel ist das Buch von Arthur Kermalvezen: „Ganz der Papa - Samenspender unbekannt“.
Ken Daniels beschreibt in seinem Buch „Building a family with the assistance of donor insemination“ Ereignisse, die im Zusammenhang mit der Kirche stehen und einen entscheidenden Einfluss auf das damalige und auch noch auf das heutige soziale Klima haben, in dem es Paare, die eine heterologe Insemination durchführen lassen, immer noch für besser halten, darüber zu schweigen und in dem auch Ärzte es vorziehen, ihre Hilfe nicht öffentlich auszubreiten.
„1948 erklärte eine vom Erzbischof von Canterbury geleitete Kommission die DI zu einer Form des Ehebruchs. Die Kommission kritisierte, dass die DI die Masturbation fördere, und forderte, die DI strafrechtlich zu verfolgen. In Frankreich verurteilte 1949 die Französische Akademie für Moral und Politikwissenschaft die DI offiziell. Diese Position wurde auch von der Versammlung der Vereinigung französischsprachiger Gynäkologen und Geburtshelfer eingenommen. Die französische Soziologin Simone Bateman Novaes sagte: "die historischen Ursprünge assistierter Zeugung sind eindeutig belastet von Zweifeln über den moralischen Wert der mit ihr verbundenen Handlungen und von Zweifeln über ihre Legitimität als medizinische Behandlung."
Rebella
In der „Stellungnahme der evangelisch-methodistischen Kirche zu Fragen der künstlichen Befruchtung und der Gentechnologie“ von 1987, die nach wie vor als Argumentation gegen heterologe Befruchtungen benutzt wird, heißt es:
3.2. Heterologe Insemination und In-vitro- Fertilisation
„Die Befruchtung der weiblichen Keimzelle mit dem Samen eines anderen als des Ehemannes, sei es durch die Einbringung des fremden Spendersamens in die Gebärmutter (heterologe Insemination), sei es durch eine Reagenzglasbefruchtung (heterologe In-vitro-Fertilisation) ist deshalb ethisch abzulehnen, - weil die Ehe durch das Dazwischentreten eines Dritten schwer belastet werden kann, - weil der genetische Vater sich in der Regel der Verantwortung für das nicht mit seinem Samen gezeugte Kind entzieht, - weil das Kind in seiner Identitätsfindung durch die Anonymisierung des genetischen Vaters (=Samenspenders) behindert wird, - weil Gesichtspunkte positiver Eugenik (=gewünschte Eigenschaften des Kindes bestimmend) bei der Auswahl des Spenders eine Rolle spielen können und – weil bei Mehrfachspendern die Gefahr von Verwandtenehen und der damit verbundenen möglichen Schäden nicht auszuschließen ist. In höherem Maße gilt das hier Gesagte für den Einsatz von „Samenbanken“ und „Eizellenreservoirs“ sowie für jede Art von Fremdschwangerschaften („Leihmutter“- oder „Ersatzmutter“-Verfahren). Außer der völligen Trennung von Zeugung und ehelicher Gemeinschaft führt die Anwendung dieser Verfahren insofern zur Entwürdigung von Menschen, als Frauen und Kinder durch sie als bloße Mittel für die Erfüllung von Wünschen missbraucht und die durch Schwangerschaft und Geburt entstehenden menschlichen Beziehungen missachtet werden. Die mögliche Verflechtung von Kinderwunsch, Ehrgeiz und Gewinnstreben droht zudem, das Kinderzeugen zum Geschäft und Kinder zur Ware werden zu lassen. Solchen Entwicklungen muss durch geeignete Gesetze und Kontrollen ein Riegel vorgeschoben werden.“
Die Einstellung der katholischen Kirche sowohl zur heterologen Befruchtung als auch zu jeglicher Art assistierter Befruchtung kommt in folgenden Worten von Johannes Paul dem II. klar zum Ausdruck:
„Forschungsarbeiten zur Behebung der Unfruchtbarkeit sind zu ermutigen, vorausgesetzt, dass sie im Dienst der menschlichen Person stehen, ihrer unveräußerlichen Rechte sowie ihres wahren und ganzheitlichen Wohls gemäß dem Plan und dem Willen Gottes. Techniken, die durch das Einschalten einer dritten Person (Ei- oder Samenspende, Leihmutterschaft) die Gemeinsamkeit der Elternschaft auflösen, sind äußerst verwerflich. Diese Techniken (heterologe künstliche Insemination und Befruchtung) verletzen das Recht des Kindes, von einem Vater und einer Mutter abzustammen, die es kennt und die miteinander ehelich verbunden sind. Sie verletzen ebenso das Recht beider Eheleute, dass der eine nur durch den anderen Vater oder Mutter wird.
Werden diese Techniken innerhalb des Ehepaares angewendet (homologe künstliche Insemination und Befruchtung), sind sie vielleicht weniger verwerflich, bleiben aber dennoch moralisch unannehmbar. Sie trennen den Geschlechtsakt vom Zeugungsakt. Der Akt, der die Existenz des Kindes begründet, ist dann kein Akt mehr, bei dem sich zwei Personen einander hingeben. Somit vertraut man das Leben und die Identität des Embryos der Macht der Mediziner und Biologen an und errichtet eine Herrschaft der Technik über Ursprung und Bestimmung der menschlichen Person. Eine derartige Beziehung von Beherrschung widerspricht in sich selbst der Würde und der Gleichheit, die Eltern und Kindern gemeinsam sein muss. Die Fortpflanzung ist aus moralischer Sicht ihrer eigenen Vollkommenheit beraubt, wenn sie nicht als Frucht des ehelichen Aktes, also des spezifischen Geschehens der Vereinigung der Eheleute, angestrebt wird ... Nur die Achtung vor dem Band, das zwischen den Sinngehalten des ehelichen Aktes besteht, und die Achtung vor der Einheit des menschlichen Wesens gestatten eine der Würde der Person entsprechende Fortpflanzung. Das Kind ist nicht etwas Geschuldetes, sondern ein Geschenk. Das vorzüglichste Geschenk der Ehe ist also eine menschliche Person. Das Kind darf nicht als Eigentum angesehen werden, so als könnte man ein Recht auf das Kind beanspruchen. In diesem Bereich besitzt einzig das Kind eigentliche Rechte: das Recht, die Frucht des spezifischen Aktes der ehelichen Hingabe seiner Eltern zu sein und das Recht, vom ersten Augenblick seiner Empfängnis an als Person geachtet zu werden.“
Beide Kirchen nutzen ihre Möglichkeiten, auf die Politik des Staates Einfluss zu nehmen, in vollem Umfang aus. Genau hier sehe ich einen wichtigen Schlüssel zu der Frage, warum die heterologe Befruchtung und im Ganzen die assistierte Reproduktion im 21. Jahrhundert immer noch mit einem so dicken Makel belegt ist.
Raten kann ich christlich eingestellten Eltern nach heterologer Befruchtung nur, ihr Kind nicht allzu christlich zu erziehen. Sonst schlägt am Ende die christliche Moral auf die Gefühlssituation des Kindes zurück. Ein deutliches Beispiel ist das Buch von Arthur Kermalvezen: „Ganz der Papa - Samenspender unbekannt“.
Ken Daniels beschreibt in seinem Buch „Building a family with the assistance of donor insemination“ Ereignisse, die im Zusammenhang mit der Kirche stehen und einen entscheidenden Einfluss auf das damalige und auch noch auf das heutige soziale Klima haben, in dem es Paare, die eine heterologe Insemination durchführen lassen, immer noch für besser halten, darüber zu schweigen und in dem auch Ärzte es vorziehen, ihre Hilfe nicht öffentlich auszubreiten.
„1948 erklärte eine vom Erzbischof von Canterbury geleitete Kommission die DI zu einer Form des Ehebruchs. Die Kommission kritisierte, dass die DI die Masturbation fördere, und forderte, die DI strafrechtlich zu verfolgen. In Frankreich verurteilte 1949 die Französische Akademie für Moral und Politikwissenschaft die DI offiziell. Diese Position wurde auch von der Versammlung der Vereinigung französischsprachiger Gynäkologen und Geburtshelfer eingenommen. Die französische Soziologin Simone Bateman Novaes sagte: "die historischen Ursprünge assistierter Zeugung sind eindeutig belastet von Zweifeln über den moralischen Wert der mit ihr verbundenen Handlungen und von Zweifeln über ihre Legitimität als medizinische Behandlung."
Rebella
Moderatoren-Team des HI-Forums
rebella67 und Nicki-13
rebella67 und Nicki-13
"Die Kommission kritisierte, dass die DI die Masturbation fördere, und forderte, die DI strafrechtlich zu verfolgen."
Wie witzig
))
Ansonsten klar nicht so witzig diese Diskriminierung reiht sich ein in die Diskriminierung und Benachteiligung von Frauen an sich, Homosexuellen, früher auch von unehelichen Kindern (hat sich aber glaub ich geändert) usw. ich frag mich gerade wie viele wirklich gläubige Leute überhaupt eine HI haben.
Dass man von einer Organisation, die kürzlich erst zurückgenommen hat, dass ungetaufte Kinder die sofort sterben ins Fegefeuer kommen, in dieser Hinsicht nix erwarten kann, war mir aber sowieso klar.
Unser Kind soll sich selbst entscheiden ich denke er wird schlau genug sein um selbst seine Schlüsse ziehen zu können.
VG Blume
Wie witzig

Ansonsten klar nicht so witzig diese Diskriminierung reiht sich ein in die Diskriminierung und Benachteiligung von Frauen an sich, Homosexuellen, früher auch von unehelichen Kindern (hat sich aber glaub ich geändert) usw. ich frag mich gerade wie viele wirklich gläubige Leute überhaupt eine HI haben.
Dass man von einer Organisation, die kürzlich erst zurückgenommen hat, dass ungetaufte Kinder die sofort sterben ins Fegefeuer kommen, in dieser Hinsicht nix erwarten kann, war mir aber sowieso klar.
Unser Kind soll sich selbst entscheiden ich denke er wird schlau genug sein um selbst seine Schlüsse ziehen zu können.
VG Blume
Seit dem 2.6. raubt uns das kleine Blümchen oft genug den Schlaf aber nicht die Träume.
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Hallo zusammen,
ich finde es sehr schade, dass die HI von den Kirchen so deutlich abgelehnt wird. Ich vermute, solche Stellungnahmen werden von Leuten geschrieben, die selbst nie Probleme mit dem Kinderwunsch hatten und auch niemanden persönlich kennen, der sich in solch einer Situation befindet. Denn so "am runden Tisch" lässt sich leicht schreiben, dass eine HI ethisch abzulehnen ist.
Dennoch spiegelt eine solche Stellungnahme noch lange nicht die Meinung aller Gläubigen wider.
Mir selbst ist der christliche Glaube sehr wichtig und ich engagiere mich auch in einer Gemeinde, lese in der Bibel, bete, usw. Aber ich sehe in einer HI keinen Widerspruch zu meinem Glauben. Ich habe 2008 einen Sohn bekommen, der durch HI gezeugt wurde und versuche zur Zeit, wieder schwanger zu werden. Ich sehe meinen Sohn ganz ohne Zweifel als ein Geschenk Gottes und die HI war eben unser Weg, genau dieses Kind zu bekommen. Ich habe auch einige Freunde, die unsere ganze Geschichte miterlebt haben - von der Verzweiflung bei der Diagnose "Azoospermie" über die HI-Versuche bis hin zur Geburt - sie sind alle überzeugte Christen und haben die ganze Zeit voll hinter uns gestanden, für uns gebetet und sich letztlich riesig über unseren Sohn gefreut.
Sicher gibt es auch viele Kirchenmitglieder, die gegen HI sind, aber solche Meschen gibt es außerhalb der Kirche auch. Ich möchte nur nicht, dass hier alle über einen Kamm geschert werden.
Viele liebe Grüße,
Nachtigall
ich finde es sehr schade, dass die HI von den Kirchen so deutlich abgelehnt wird. Ich vermute, solche Stellungnahmen werden von Leuten geschrieben, die selbst nie Probleme mit dem Kinderwunsch hatten und auch niemanden persönlich kennen, der sich in solch einer Situation befindet. Denn so "am runden Tisch" lässt sich leicht schreiben, dass eine HI ethisch abzulehnen ist.
Dennoch spiegelt eine solche Stellungnahme noch lange nicht die Meinung aller Gläubigen wider.
Mir selbst ist der christliche Glaube sehr wichtig und ich engagiere mich auch in einer Gemeinde, lese in der Bibel, bete, usw. Aber ich sehe in einer HI keinen Widerspruch zu meinem Glauben. Ich habe 2008 einen Sohn bekommen, der durch HI gezeugt wurde und versuche zur Zeit, wieder schwanger zu werden. Ich sehe meinen Sohn ganz ohne Zweifel als ein Geschenk Gottes und die HI war eben unser Weg, genau dieses Kind zu bekommen. Ich habe auch einige Freunde, die unsere ganze Geschichte miterlebt haben - von der Verzweiflung bei der Diagnose "Azoospermie" über die HI-Versuche bis hin zur Geburt - sie sind alle überzeugte Christen und haben die ganze Zeit voll hinter uns gestanden, für uns gebetet und sich letztlich riesig über unseren Sohn gefreut.
Sicher gibt es auch viele Kirchenmitglieder, die gegen HI sind, aber solche Meschen gibt es außerhalb der Kirche auch. Ich möchte nur nicht, dass hier alle über einen Kamm geschert werden.
Viele liebe Grüße,
Nachtigall
Hallo Nachtigall,
meine Umfrage im HI Forum hat sogar ergeben, dass etwa die Hälfte aller Paare, die HI machen, sich dem christlichen Glauben zugehörig fühlen. Jedoch solltest du wohl schon häufiger die Erfahrung gemacht haben, dass die Meinung, die auf oberster Ebene deiner Kirche gilt, nicht unbedingt deine ist. Sonst müsstest du z.B. auch praktizierte Homosexualität, Sterbehilfe, den Atheismus oder auch das Nichtschlagen von Kindern ablehnen. Die meisten Menschen, die sich heute als christlich gläubig betrachten, wissen sowieso nicht im vollen Umfang, was sie glauben.
Meine Kritik oben gilt den obersten Ebenen in den Kirchen und deren Grundsätzen. Aufgrund der starken Staat-Kirche-Beziehung in unserem Land widerspiegeln sich dann solche kirchlichen Grundsätze eben auch in unserer Politik.
meine Umfrage im HI Forum hat sogar ergeben, dass etwa die Hälfte aller Paare, die HI machen, sich dem christlichen Glauben zugehörig fühlen. Jedoch solltest du wohl schon häufiger die Erfahrung gemacht haben, dass die Meinung, die auf oberster Ebene deiner Kirche gilt, nicht unbedingt deine ist. Sonst müsstest du z.B. auch praktizierte Homosexualität, Sterbehilfe, den Atheismus oder auch das Nichtschlagen von Kindern ablehnen. Die meisten Menschen, die sich heute als christlich gläubig betrachten, wissen sowieso nicht im vollen Umfang, was sie glauben.
Meine Kritik oben gilt den obersten Ebenen in den Kirchen und deren Grundsätzen. Aufgrund der starken Staat-Kirche-Beziehung in unserem Land widerspiegeln sich dann solche kirchlichen Grundsätze eben auch in unserer Politik.
Liebe Grüße, Rebella
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Die Fortpflanzung ist aus moralischer Sicht ihrer eigenen Vollkommenheit beraubt, wenn sie nicht als Frucht des ehelichen Aktes, also des spezifischen Geschehens der Vereinigung der Eheleute, angestrebt wird ... Nur die Achtung vor dem Band, das zwischen den Sinngehalten des ehelichen Aktes besteht, und die Achtung vor der Einheit des menschlichen Wesens gestatten eine der Würde der Person entsprechende Fortpflanzung. Das Kind ist nicht etwas Geschuldetes, sondern ein Geschenk.


Der Vergleich mag hinken, aber die Entstehung des Lebens kann niemals ihrer Vollkommenheit beraubt sein. Völlig egal, wie es entsteht. Die Entstehung des Lebens ist immer ein kleines Wunder der NATUR!
Rebella:
Ich muss mich wirklich mal bei Dir dafür bedanken, dass Du hier so massive Aufklärung betreibst. Mir sind die massiven Verflechtungen von Staat und Religion hierzulande erst so richtig bewußt geworden seit das Thema "IVF" Einzug in mein Leben erhalten hat. Dafür fällt mir die mangelnde Trennung von Kirche und Staat nun immer massiver auf. Gerade an Tagen wie heute! Es ist wirklich zum K..., wie stark unser Alltag immer noch von den christlichen Kirchen beeinflusst wird.
Diese ganzen Geistlichen haben doch echt einen Schaden:
Wenn ich jetzt mal glaube, daß es tatsächlich einen Gott gibt (was mir persönlich eher nicht gelingt) dann gehe ich doch mal davon aus, daß dieser Gott zu denjenigen Kindern, die er tatsächlich lebendig auf die Welt hat kommen lassen, auch irgendwie "JA" gesagt hat und damit irgendwie einverstanden ist.
Alles andere finde ich blödes intellektuelles Theologengeblaber....
Wenn ich jetzt mal glaube, daß es tatsächlich einen Gott gibt (was mir persönlich eher nicht gelingt) dann gehe ich doch mal davon aus, daß dieser Gott zu denjenigen Kindern, die er tatsächlich lebendig auf die Welt hat kommen lassen, auch irgendwie "JA" gesagt hat und damit irgendwie einverstanden ist.
Alles andere finde ich blödes intellektuelles Theologengeblaber....
Liebe Grüße von Juli
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Ich ergänze mal dies hier von der Seite der Evangelischen Kirche in Deutschland:
(aus: Zur Achtung vor dem Leben - Maßstäbe für Gentechnik und Fortpflanzungsmedizin
Kundgebung der Synode der EKD, 1987, Berlin)
http://www.ekd.de/EKD-Texte/achtungvord ... _1987.html
5. Die Synode erinnert daran, daß der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland im November 1985 unter dem Titel "Von der Würde werdenden Lebens" eine Handreichung zu den Fragen der extrakorporalen Befruchtung, Fremdschwangerschaft und genetischen Beratung herausgegeben hat. Auf dieser Grundlage erklärt sie:
a) Kinder sind Gabe und Aufgabe. Sie brauchen eine behütete Kindheit. Aber es gibt keinen Anspruch auf Kinder. Wenn mit Mitteln der extrakorporalen Befruchtung ein Kindeswunsch verwirklicht werden soll, der sonst unerfüllt bliebe, ist auch zu bedenken, ob das Wohl des Kindes gesichert sein wird. Die Synode appelliert an den Gesetzgeber, auf dem Gebiet der Fortpflanzungsmedizin rechtliche Regelungen zu treffen, die das Wohl des Kindes berücksichtigen. <
b) Gewichtige Gründe sprechen gegen die extrakorporale Befruchtung. Aber die Not der ungewollten Kinderlosigkeit darf nicht gering geschätzt werden. Der Wunsch nach einem Kind rechtfertigt jedoch noch nicht jede medizinische Maßnahme. Darum rät die Synode vom Verfahren der extrakorporalen Befruchtung ab.
c) Heterologe Insemination, Samenspende und Eispende können zu Spannungen in den Beziehungen der Eltern zueinander und zum Kind führen; dadurch würde die familiäre Geborgenheit des Kindes gefährdet. Eine Verwendung von Samenzellen oder Eizellen Dritter zur Überwindung der Unfruchtbarkeit muß darum nachdrücklich abgelehnt werden.
d) Das Wohl des Kindes erfordert es im Normalfall, daß die Frau, die es aufzieht, auch seine genetische und leibliche Mutter ist. Es kann zum Schicksal werden, daß die leiblichen Eltern das Kind nicht erziehen können. Die absichtlich herbeigeführte Aufteilung der Mutterschaft zwischen der Frau, von der das Kind genetisch abstammt und die es aufziehen will, und jener, die es austrägt und zur Welt bringt, verstößt gegen das Anrecht des Kindes auf einheitliche Elternschaft. Ersatzmutterschaft - ob gegen Entgelt (Mietmutterschaft) oder als Freundes- oder Verwandtenhilfe (Leihmutterschaft) - muß gesetzlich verboten werden. Abreden dieser Art sind sittenwidrig.
e) Nach christlicher Überzeugung ist eine liebevolle Familie der beste Rahmen für das Heranwachsen von Kindern. Die Manipulation von Zeugung, Empfängnis und Schwangerschaft gefährdet Bindung und Bestand von Ehe und Familie.
--
Siehe auch hier: http://www.doku-ekd.pbeier.de/index.htm ... 002882.htm
(aus: Zur Achtung vor dem Leben - Maßstäbe für Gentechnik und Fortpflanzungsmedizin
Kundgebung der Synode der EKD, 1987, Berlin)
http://www.ekd.de/EKD-Texte/achtungvord ... _1987.html
5. Die Synode erinnert daran, daß der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland im November 1985 unter dem Titel "Von der Würde werdenden Lebens" eine Handreichung zu den Fragen der extrakorporalen Befruchtung, Fremdschwangerschaft und genetischen Beratung herausgegeben hat. Auf dieser Grundlage erklärt sie:
a) Kinder sind Gabe und Aufgabe. Sie brauchen eine behütete Kindheit. Aber es gibt keinen Anspruch auf Kinder. Wenn mit Mitteln der extrakorporalen Befruchtung ein Kindeswunsch verwirklicht werden soll, der sonst unerfüllt bliebe, ist auch zu bedenken, ob das Wohl des Kindes gesichert sein wird. Die Synode appelliert an den Gesetzgeber, auf dem Gebiet der Fortpflanzungsmedizin rechtliche Regelungen zu treffen, die das Wohl des Kindes berücksichtigen. <
b) Gewichtige Gründe sprechen gegen die extrakorporale Befruchtung. Aber die Not der ungewollten Kinderlosigkeit darf nicht gering geschätzt werden. Der Wunsch nach einem Kind rechtfertigt jedoch noch nicht jede medizinische Maßnahme. Darum rät die Synode vom Verfahren der extrakorporalen Befruchtung ab.
c) Heterologe Insemination, Samenspende und Eispende können zu Spannungen in den Beziehungen der Eltern zueinander und zum Kind führen; dadurch würde die familiäre Geborgenheit des Kindes gefährdet. Eine Verwendung von Samenzellen oder Eizellen Dritter zur Überwindung der Unfruchtbarkeit muß darum nachdrücklich abgelehnt werden.
d) Das Wohl des Kindes erfordert es im Normalfall, daß die Frau, die es aufzieht, auch seine genetische und leibliche Mutter ist. Es kann zum Schicksal werden, daß die leiblichen Eltern das Kind nicht erziehen können. Die absichtlich herbeigeführte Aufteilung der Mutterschaft zwischen der Frau, von der das Kind genetisch abstammt und die es aufziehen will, und jener, die es austrägt und zur Welt bringt, verstößt gegen das Anrecht des Kindes auf einheitliche Elternschaft. Ersatzmutterschaft - ob gegen Entgelt (Mietmutterschaft) oder als Freundes- oder Verwandtenhilfe (Leihmutterschaft) - muß gesetzlich verboten werden. Abreden dieser Art sind sittenwidrig.
e) Nach christlicher Überzeugung ist eine liebevolle Familie der beste Rahmen für das Heranwachsen von Kindern. Die Manipulation von Zeugung, Empfängnis und Schwangerschaft gefährdet Bindung und Bestand von Ehe und Familie.
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Siehe auch hier: http://www.doku-ekd.pbeier.de/index.htm ... 002882.htm
Liebe Grüße, Rebella
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Und hier mal eine Diskussion zur Samenspende in einem katholischen Internetforum: http://www.mykath.de/topic/21571-samens ... vereinbar/
Liebe Grüße, Rebella
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Unglaublich... Ich selbst bin schon vor ein paar Jahren ausgetreten, weil ich mich nicht mit der Mehrheit der Kirchenmeinungen identifizieren kann. Aber die Haltung zum Thema HI und KB ist ja der Gipfel der Scheinheiligkeit.
Meine Familie inkl. meinem Mann ist katholisch. Sollte ich jemals ins den Genuss einer Schwangerschaft sowie eines gesunden Kindes kommen und mich fragt auch nur einer, wann die Taufe ist, werde ich vermutlich ausflippen...
Vor allem hätte ich nicht gedacht, dass die evangelische Kirche auch eine sehr ähnliche Meinung hat. Ich hab tatsächlich meinen Mann zum Wechsel bewegen wollen.... Pühhhh....
Sorry ich musste das jetzt mal loswerden, sonst wäre ich geplatzt...
Meine Familie inkl. meinem Mann ist katholisch. Sollte ich jemals ins den Genuss einer Schwangerschaft sowie eines gesunden Kindes kommen und mich fragt auch nur einer, wann die Taufe ist, werde ich vermutlich ausflippen...
Vor allem hätte ich nicht gedacht, dass die evangelische Kirche auch eine sehr ähnliche Meinung hat. Ich hab tatsächlich meinen Mann zum Wechsel bewegen wollen.... Pühhhh....
Sorry ich musste das jetzt mal loswerden, sonst wäre ich geplatzt...
Mann hat Klinefelter
Kiwu seit September 2011
April 2013 TESE negativ
Juli 2013 1. HI negativ (Stimu mit Clomifen)
August 2013 2. HI negativ (Stimu mit Clomifen)
September 2013 3. HI negativ (Stimu mit Clomifen)
Oktober 2013 4. HI negativ (Spontanzyklus)
November 2013 5. HI negativ (Stimu mit Anastrozol)
Januar 2014 1. ICSI negativ
April 2014 6. Hi negativ
Juni 2014 2. ICSI negativ
Oktober 2014 1. KET mit gespendeten Embryonen POSITIV
07.11.14 SST und Digi so deutlich, dass ich es glaube. (Tranfer+9)
23.11.14 2 schlagende Herzchen im US
ZWILLINGE
Kiwu seit September 2011
April 2013 TESE negativ
Juli 2013 1. HI negativ (Stimu mit Clomifen)
August 2013 2. HI negativ (Stimu mit Clomifen)
September 2013 3. HI negativ (Stimu mit Clomifen)
Oktober 2013 4. HI negativ (Spontanzyklus)
November 2013 5. HI negativ (Stimu mit Anastrozol)
Januar 2014 1. ICSI negativ
April 2014 6. Hi negativ
Juni 2014 2. ICSI negativ
Oktober 2014 1. KET mit gespendeten Embryonen POSITIV
07.11.14 SST und Digi so deutlich, dass ich es glaube. (Tranfer+9)
23.11.14 2 schlagende Herzchen im US
ZWILLINGE
Abgesehen von den Theologen finde ich es ganz schlimm, dass dahinter die Gemeinden und Menschen stehen. Die wissen in der Regel von den verschobenen Inhalten ihrer Kirchen überhaupt nichts.Julilly hat geschrieben:Diese ganzen Geistlichen haben doch echt einen Schaden:
Wenn ich jetzt mal glaube, daß es tatsächlich einen Gott gibt (was mir persönlich eher nicht gelingt) dann gehe ich doch mal davon aus, daß dieser Gott zu denjenigen Kindern, die er tatsächlich lebendig auf die Welt hat kommen lassen, auch irgendwie "JA" gesagt hat und damit irgendwie einverstanden ist.
Alles andere finde ich blödes intellektuelles Theologengeblaber....
Wer beschäftigt sich mit sowas denn auch schon, wenn er nicht betroffen ist...?!
Ich selbst bin zusammen mit der Kirchengemeinde in einem kleinen Dorf aufgewachsen. Die Kirche bringt Menschen zusammen und unterstützt das Dorfleben. Kaum einer würde auf die Idee kommen auszutreten, weil man z. B. das Zölibat nicht in Ordnung findet. Genauso ist es wohl beim Thema unerfüllter Kinderwunsch.
Die folge ist allerdings, dass die Theologen ihre Meinungen vertreten, wie sie wollen und am Ende noch Glauben, dass die "Mitglieder" hinter den Inhalten stehen...



Ich bin für eine Kirchenreformation....

Mann hat Klinefelter
Kiwu seit September 2011
April 2013 TESE negativ
Juli 2013 1. HI negativ (Stimu mit Clomifen)
August 2013 2. HI negativ (Stimu mit Clomifen)
September 2013 3. HI negativ (Stimu mit Clomifen)
Oktober 2013 4. HI negativ (Spontanzyklus)
November 2013 5. HI negativ (Stimu mit Anastrozol)
Januar 2014 1. ICSI negativ
April 2014 6. Hi negativ
Juni 2014 2. ICSI negativ
Oktober 2014 1. KET mit gespendeten Embryonen POSITIV
07.11.14 SST und Digi so deutlich, dass ich es glaube. (Tranfer+9)
23.11.14 2 schlagende Herzchen im US
ZWILLINGE
Kiwu seit September 2011
April 2013 TESE negativ
Juli 2013 1. HI negativ (Stimu mit Clomifen)
August 2013 2. HI negativ (Stimu mit Clomifen)
September 2013 3. HI negativ (Stimu mit Clomifen)
Oktober 2013 4. HI negativ (Spontanzyklus)
November 2013 5. HI negativ (Stimu mit Anastrozol)
Januar 2014 1. ICSI negativ
April 2014 6. Hi negativ
Juni 2014 2. ICSI negativ
Oktober 2014 1. KET mit gespendeten Embryonen POSITIV
07.11.14 SST und Digi so deutlich, dass ich es glaube. (Tranfer+9)
23.11.14 2 schlagende Herzchen im US
ZWILLINGE