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Gebärmutterbiopsie; Befund: zu viele Killerzellen

Verfasst: 15 Okt 2009 18:41
von lotta1
hallo

ich habe heute erfahren, dass man bei einer vor einer woche bei mir durchgeführten gebärmutterbiopsie zu viele killerzellen gefunden hat und ich muss jetzt eine sechswöchige kortisonkur machen. hatte das schon mal jemand von euch? irgendwie finde ich dazu gar nichts hier im forum :( meine praxis hält ja überhaupt nichts davon, die killerzellen im blut zu bestimmen, jedoch sei der befund in der gebärmutter sehr aussagekräftig. die killerzellen sollen offenbar die einnistung erschweren.

ich würde mich über eure erfahrungsberichte sehr freuen! (vor allem in bezug auf die kortisontherapie...)

liebe grüsse, lotta

Verfasst: 15 Okt 2009 19:48
von Andiadm
Hallo,
lies Dir doch am besten die letzten 10 Seiten im großen Ordner durch, da wirst Du viele finden die ganz schöne Kopfstände machen, die Killerzellen runterzubekommen. Viele nehmen dazu Kortison (Prednisolon).
Wenn Deine Praxis meint, Du würdest auch mit >15% Killerzellen schwanger werden, dann such Dir am Besten eine andere Praxis.
Ohne Deine Vorgeschichte zu kennen kann man Dir leider sonst nichts raten.

Verfasst: 15 Okt 2009 20:29
von diegabi
Hallo Andiam,

wo finde ich denn den großen Ordner zum Thema Killerzellen? Hab grad gesucht, aber irgendwie schau ich anscheinend immer daneben vorbei ....



Hallo Lotta,

bei mir wurde auch ein hoher Killerzellenanteil gefunden. Nicht durch Biopsie aber über Blutabnahme. Bin bei 18%. Hatte schon einige erfolglose ISCI mit z.T. eindeutigen Abstoßungsreaktionen (erhöhter Puls, Schwitzen, wie bei starkem Infekt, und Zug im Unterleib) - danach war SST immer negativ (auch wenn vorher positiv).

Die Praxis hielt auch nicht viel davon, hat sich aber überreden lassen die Killerzellen-Anteil zu testen und siehe da, sie waren erhöht. Ich finde es auch schwer Infos darüber zu finden. Soviel ich weiß, werden manchmal Immunglobuline gegeben (IVIGS), aber erst ab einen Anteil von 23%.

Ich probier's nun ebenfalls mit Prednisolon (Kortison), bin aber noch immer auf der Suche nach weiteren Lösungen ...

Liebe Grüße
Gabi

Verfasst: 15 Okt 2009 22:00
von lotta1
hallo

die idee für die gebärmutterbiopsie kam nicht von mir sondern von meiner praxis. sie sind dort auch der meinung, dass ich mit diesen vielen killerzellen nicht schwanger werde (allerdings bin ich bereits mutter von icsi-zwillingen...), deshalb soll ich jetzt ja auch das kortison nehmen. allerdings sind sie der meinung, dass die killerzellen eben unbedingt in der gebärmutterschleimhaut und nicht im blut nachgewiesen werden müssen.

ich habe ziemlich angst vor den nebenwirkungen des kortisons... könnt ihr mir etwas darüber sagen?

lg, lotta

Verfasst: 15 Okt 2009 22:24
von Tina3
Hallo lotta,

das ist sehr fortschrittlich von Deiner Praxis. Es wird aber ein etwas anderer Zelltyp in der GM-SH bestimmt als der im Blut. Ist ersterer zu hoch, empfiehlt sich neben Cortison oder IVIGs laut Dr.Beer eigentlich nur Humira, aber finde mal jemanden, der es Dir wegen Kiwu verschreibt. Eine Spritze (man würde mind. 4 brauchen) kostet als Selbstzahler ca. 660€ in der Schweiz. In D . ist es noch teurer.
Zu den Nebenwirkungen - gibt mal die Begriffe oben bei suche ein.

gabi: siehe oben, Immunglobulin- Infusionen wären noch eine Lösungsmöglichkeit.

LG Tina

Verfasst: 15 Okt 2009 22:27
von Gemma
Hallo Lotta,
vor den Nebenwirkungen vom Cortison brauchst Du keine Angst zu haben. Das Cortison hat in niedrigen Dosierungen kaum Nebenwirkungen. Ich nehme seit 13 Jahren täglich Cortison (ich habe Rheuma).
Welche Dosis ist denn bei Dir geplant? Mein Rheumatologe sagt immer, bis 8mg täglich hat man normalerweise gar keine Nebenwirkungen. Ich nehme derzeit 12,5mg täglich. Ich bin halt anfälliger für Infekte (Erkältung usw) als andere, weil das Cortison das Immunsystem runterfährt. Aber das ist für den Kiwu ja gewollt, dass Deine Killerzellen reduziert werden. Man sollte halt darauf achten, dass man Calcium einnimmt, weil das Cortison sonst zu Osteoporose führen kann.
Cortison ist längst nicht so schlecht wie sein Ruf. Zum Beispiel ist es so ziemlich das einzige Rheumamedikament unter dem man schwanger werden darf.
Ich drück Dir die Daumen, dass es damit klappt!

LG
Gemma

Verfasst: 16 Okt 2009 15:48
von Andiadm
Hier gehts zum großen Ordner Teil 2: Immunisierung, Blutgerinnung, nat. Killerzellen,etc.

@Lotta und Gabi
Also, es gibt ziemlich viele Studien, die sowohl in der GM als auch im Blut erhöhte Anzahl von Killerzellen in direkten Zusammenhang mit Implatationsversagen und sehr frühen Abgängen bringen. Aber, um ganz genau zu sein, ist die Anzahl der NKs (Killerzellen) auch noch egal, es geht nur um deren Aktivität. Diese kann man messen, in dem man Blut auf Krebszellen loslässt und schaut, bei welchem Mischverhätnis wie viel % der Krebszellen getötet werden. Die Amis zB messen den % Anteil gar nicht mehr, sondern nur noch die Aktivität.
Am Ende des Tages ist es aber so, dass bei 98% derer, die zu viele NKs im Blut haben auch zu viele NKs in der GM sein werden und deren Aktivität auch erhöht sein wird. Egal mit welchem Wert, man steht am Ende mit dem selben Problem da - vor Allem wenn man nach TF noch infektiöse Erscheinungen zu beobachten sind.

Was kann man dagegen tun?

Eigentlich mehrere Sachen: zunächst mal Kortison nehmen (gängige Dosis ist 5mg im Vorzyklus, 10mg ab Stimu, 15-20mg nach Punktion bis Bluttest, danach bei pos weiternehmen einige Wochen sonst absetzten). Aber Kortison nie sofort absetzten, dass kann dumm enden: alle 4-5 Tage die Dosis um 5mg runter, schneller nicht. Der Arzt weiß es genau.

Effektiver sind allerdings Infusionen mit Immunglobulinen (gängiger Stand der Dinge in D, teuer) oder Intralipid (gängiger Stand in USA, billig, in D schwer verabreicht zu bekommen).

Mehr im großen Ordner ....

Verfasst: 20 Okt 2009 18:22
von lotta1
Hallo

Ich habe erst heute das Rezept von der Praxis bekommen. Ich soll täglich 2 mg Dexamethason nehmen... Hier lese ich aber immer nur von Prednisolon... was soll ich jetzt davon halten??? Soweit ich weiss, nimmt man Dexamethason gegen zu hohe männliche Hormone, das habe ich aber nicht.

Kann mir jemand etwas dazu sagen?

vielen Dank schon im Voraus für eure Hilfe! Ich fühle mich irgendwie so uninformiert...

lg lotta

Verfasst: 21 Okt 2009 20:10
von Andiadm
Dexamethason ist genau wie Prednisolon ein Glucocorticoid, will heissen Cortison.
Die Unterschiede sind, dass das Dexa fast 8 mal so stark ist wie das Predni: 2mg Dexa sind so wie ca. 15mg Predni, also schon mal ne Ladung - aber noch kein Hammer. Und Dexa wirkt länger als Predni.
Mit Cortison im allegemeinen ist das so: nimmst Du das am Morgen, wenn die Nebennierenrinde das eh ausschüttet, dann hat es hautsächlich immunsupprimierende Wirkung (gegen NKs). Nimmst Dus am Abend dann sagt Deine Nebennierenrinde was soll das, da ist eh genug Cortison da, dann lass ich das mal mit dem Arbeiten. Und diese Nebennierenrinde schüttet eben noch anderes Zeugs aus, uA männliche Hormone (ok, nicht direkt aber füht zu weit). Wenn man nun das längerwirkende Dexa nimmt, dann unterdrückt man auch noch die Nebennierenrinde und sorgt für geringere Testosteronspiegel, vor Allem, wenn man das am Abend nimmt.
Wann sollst Dus denn nehmen? Auf jeden Fall ist eine Kortisonkur, naja, eher mal eine interessante Strategie - eine Langzwitwirkung wirst Du davon nicht wirklich haben. Es gibt so Cortison-Schock-Therapien, da nimmt man aber deutlich mehr und das für 3-5 Tage, nicht Wochen.
Entweder man findet, warum die NKs so hoch sind (Endometriose, PCOS, Immunerkrankung, ....) oder aber man sollte sich drauf beschränken, die NKs "runterzubügeln" wenns drum geht, nämlich ab der Einnistung.
Vielleicht kannst Du mit Deinem Doc da mal drüber reden, was er sich davon verspricht.

Verfasst: 21 Okt 2009 21:16
von lotta1
Hallo Andiadm

vielen dank für deine ausführungen! du hast mir sehr geholfen. ich habe nächste woche einen termin bei meinem arzt und werde ihn auf deine aussagen ansprechen. die kortisonkur, wie sie mein arzt vorschlägt, werde ich auf jeden fall nicht machen. ich habe ja schon zwei kinder und bin deshalb nicht mehr bereit, alles mögliche an nebenwirkungen auf mich zu nehmen, wenn es nicht mal gesichert ist, dass es auch etwas nützt. wenn er einverstanden ist, dass ich prednisolon in einer vertretbaren dosis nehme, dann werde ich es nehmen, aber für das dexa kann er mich nicht überzeugen.

vielen dank nochmals!
lg, lotta