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Qualität und Zellteilung der Embryonen wieder nicht optimal
Verfasst: 13 Jul 2010 18:07
von lilly81
Hallo,
heute hat der zweite Kryotransfer stattgefunden-wieder mit einem ernüchternden Ergebnis. Es wurden 3 Embryonen an Tag 5 übertragen. Ein 10-Zeller in D-Qualität und zwei 8-Zeller in D-Qualität. Ich rechne unter diesen Umständen nicht mit dem Eintritt einer Schwangerschaft, aber hoffe trotzdem natürlich auf ein Wunder. Was halten Sie von dem Ergebnis?
So langsam wird uns Angst und Bange, da die 3. ICSI bevorsteht, die vorerst unsere letzte sein wird. Der Arzt meinte heute, er würde sich die Akte nochmal gründlich durchschauen, irgendwas stimme da nicht, vielleicht müsse man die bisherige Therapie überdenken.
Ich leide unter Hashimoto und PCOS, mein Mann unter OAT III. Ich habe bisher mit Gonal F stimuliert, Orgalutran gespritzt und Dexamethason eingenommen. Hatte zwei Überstimulationssyndrome, eines erforderte einen zweiwöchigen stationären Aufenthalt. Gibt es Alternativen zum bisherigen Behandlungsansatz? Gibt es Medikamente, bei denen das Risiko einer Überstimulation nicht so erheblich ist? Habe mal gehört, dass Menogon "milder" sein soll?
Was könnte die Eizellqualität künftig verbessern?
Vielen Dank für Ihren Rat!
Verfasst: 15 Jul 2010 08:40
von Tunguska
Hallo,
Lilly, ich bin keine Fr.Dr.Eue, aber ich habe gehört, dass durch DExa manchmal die Eizellqualität leiden kann. Schau im grossen Immu-Ordner, da sind die Profis, die solche Erfahrungen erstmal machen müssten.
Ich neige leider auch sehr zur ÜS, habe aber nur bei Stimmu PCO sonst normalen Zyclus mit ES und keine erhöhte männl.Hormone. Aber Übergewicht habe ich, vor kurzem wurde bei mir die Insulin-Resistenz festgestellt, jetzt muss ich Metformin nehmen und hoffe, dass dadurch meine ÜS im 4.ICSI milder ausfällt (lese zu Metformin und PCO in wunschkinder.net in Theorie, da ist viel dazu geschrieben). Vielleicht wäre es für Dich auch die Lösung? Metformin verbessert zwar nicht die SS-Rate, aber Lebendgeburtraten (als PCO-Patientin neigt man leider zu FG, mehr dazu:
http://www.wunschkinder.net/aktuell/wis ... -pco-1877/)....
Anonsten fällt mir auf, dass Eure EZ nie bis das Teilungsstadium von 3.Tage drüber waren

Erst am Tag 3. übernimmt nähmlich männliches Anteil die Teilung, und wenn nach 3.Tag die EZ sich kaum weiter teilen, dann heisst es für mich als Laie, dass das Problem womöglich auch an Spermien liegt

Vielleicht gibt es die Möglichkeit, mit dem Biologen direkt zu sprechen?
Ich hoffe, Fr.Dr.Eue sagt auch noch was dazu, bin auf die Antwort sehr gespannt!
Verfasst: 15 Jul 2010 15:35
von Dr. Eue
Hallo, Lilly,
wenn der Verdacht besteht, dass es auch an den Spermien liegen könnte, kann man mittels DNA - Fragmentationstest dieses ausschließen (Einzelstrangbrüche könnten Ursache für die schlechte Entwicklung der Embryonen sein). Aber ich glaube eher, dass es an Ihrer besonderen Kombination aus autoimmun und PCO liegt. Nein, ein schwächeres Präparat gibt es nicht wirklich. Man kann nur vorsichtiger dosieren und engmaschig überwachen (US + Blutkontrollen). Leider führt die geringere Dosis dann oft dazu, dass sich gar keine EZ bilden und wenn man beginnt, die Dosis zu erhöhen, explodiert das Ganze, das ist die Krux. Dexa zum Imschachhalten der Autoimmunerkrankung ist auch schon gut. Ich fürchte, ich kann da keine wesentlichen neuen Ideen beisteuern. Weiß aber aus diversen Fällen, dass Geduld sich auszahlt - manchmal leider auch erst nach dem -zigsten Versuch.
Viel Glück.
MfG
Dr. Eue
Verfasst: 15 Jul 2010 16:38
von lilly81
Hallo,
erstmal herzlichen Dank für die Ratschläge!
Bei der 2. ICSI wurde viel vorsichtiger stimuliert als bei der 1. (statt mit 150 IE wurde mit 75 IE begonnen). Leider sind so die Follikel nicht ausreichend herangereift, weshalb man schlußendlich doch wieder auf 150 IE erhöhen musste. Die Stimulationsdauer war dadurch relativ lang (über 3 Wochen!). Kann sich eine so lange Dauer auch nachteilig auf die Qualität der Eizellen auswirken?
Da ich kein Übergewicht habe, habe ich kein Metformin bekommen. Habe die Ärztin mal darauf angesprochen, aber sie meinte, das würde bei mir keinen Sinn machen. Das Dexamethason bekomme ich nur in ICSI-Zyklen (wenn ich das richtig verstanden habe zur Unterdrückung der männlichen Geschlechtshormone). Ansonsten nehme ich nur L-Thyroxin. Die SD-Werte schwanken sehr stark.
Guzma, wie wird eine Insulinresistenz diagnostiziert?
Vielen Dank für die Anregungen! Da werde ich nun weiterrecherchieren...
LG, Lilly
Verfasst: 16 Jul 2010 09:18
von Dr. Eue
Hallo Lilly,
eine Insulinresitenz diagnostiziert gewöhnlich der Internist oder Gynäkologe. Es wird meist ein Glukosetoleranztest gemacht. Das empfiehlt Ihnen aber auch der KIWU - Doc, wenn er es für wahrscheinlich hält. Meistens trifft das nur bei Patientinnen mit einem gleichzeitigen metabolischen Syndrom und Übergewicht zu.
Ja, eine Stimulation vonmmehr als 10 Tagen ist idR. nicht ideal.
VG
Dr. Eue