Hallo Frau Dr. Eue,
man liest so viel über die "Befruchtungsrate". Wie ausschlaggebend ist diese eigentlich und durch welche Faktoren wird sie beeinflusst? Können sich auch bei niedriger Rate gute Embryonen entwickeln, oder ist das immer ein Hinweis darauf, dass die gesamte Eizellqualität eher schlecht ist?
Hatte bisher mit Spermiogramm OAT-III (ICSI)
- 6 befruchtete Eizellen (2x Z1, 1x Z2, 2x Z3, 1x?) von 9 reifen Eizellen (plus 2 degenerierte Eizellen, die wurden direkt verworfen)
- 3 befruchtete Eizellen von 6 reifen Eizellen
Viele liebe Grüsse
Befruchtungsrate - wie wichtig und wovon abhängig?
Moderator: sonjazeitler
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- Beiträge: 13
- Registriert: 08 Jun 2010 13:01
Sehr geehrte Frau Dr. Eue,
da mich eine Antwort zu dieser Frage auch sehr interessieren würde, versuche ich mal, das Posting nach oben zu schubsen. Vielleicht haben wir ja Glück, und Sie können uns etwas zu dem Thema sagen.
Unabhängig hiervon danke ich Ihnen sehr herzlich für Ihre unzähligen Antworten in diesem Ordner, von denen ich schon oft profitiert habe.
Freundliche Grüße!
da mich eine Antwort zu dieser Frage auch sehr interessieren würde, versuche ich mal, das Posting nach oben zu schubsen. Vielleicht haben wir ja Glück, und Sie können uns etwas zu dem Thema sagen.
Unabhängig hiervon danke ich Ihnen sehr herzlich für Ihre unzähligen Antworten in diesem Ordner, von denen ich schon oft profitiert habe.
Freundliche Grüße!
HAllo zusammen,
danke für Ihr Lob, mache ich gerne.
Die Befruchtungsrate hängt - es klingt trivial - natürlich sowohl von der Eizellqualität und -reife als auch von der Qualität der Spermien ab. Wenn man relativ viele Eizellen gewonnen hat und sehr viele davon unreif sind und von den verbliebenen dann auch noch wenige befruchtet sind, dann kann man schon davon ausgehen, dass mit der Eizellreifung und Stimulation etwas nicht ok war. Man kann dann versuchen, mit einem anderen Stimulationsschema bessere Ergebnisse zu erzielen, manchmal klappt das, manchmal ist es aber auch ein patientenspezifisches Problem, das immer wieder auftritt. Die Frage, ob wenn wenig befruchtet sind, die anderen dann auch eingeschränkt sind in der Qualität, kann ich so pauschal nicht beantworten. Wir haben Patienten, die haben von 10 reifen Eizellen nur 2 befruchtet und werden direkt schwanger, anere haben 100% Befruchtung, alles sieht optimal aus und sie werden trotzdem nicht ss. Es kommen einfach noch so viele andere Faktoren hinzu (Alter, BMI, Rauchen, Hormonsituation, Anzahl der Vorversuche usw.), die das ganze individuell beeinflussen können und möglicherweise viel schwerer wiegen im Gesamtbild als die Befruchtungsrate.
Sorry, dass ich kein klares ja oder nein abgeben kann, aber leider ist das oft so in der Reproduktionsbiologie.
Viel Glück !
MfG
Dr. Eue
danke für Ihr Lob, mache ich gerne.
Die Befruchtungsrate hängt - es klingt trivial - natürlich sowohl von der Eizellqualität und -reife als auch von der Qualität der Spermien ab. Wenn man relativ viele Eizellen gewonnen hat und sehr viele davon unreif sind und von den verbliebenen dann auch noch wenige befruchtet sind, dann kann man schon davon ausgehen, dass mit der Eizellreifung und Stimulation etwas nicht ok war. Man kann dann versuchen, mit einem anderen Stimulationsschema bessere Ergebnisse zu erzielen, manchmal klappt das, manchmal ist es aber auch ein patientenspezifisches Problem, das immer wieder auftritt. Die Frage, ob wenn wenig befruchtet sind, die anderen dann auch eingeschränkt sind in der Qualität, kann ich so pauschal nicht beantworten. Wir haben Patienten, die haben von 10 reifen Eizellen nur 2 befruchtet und werden direkt schwanger, anere haben 100% Befruchtung, alles sieht optimal aus und sie werden trotzdem nicht ss. Es kommen einfach noch so viele andere Faktoren hinzu (Alter, BMI, Rauchen, Hormonsituation, Anzahl der Vorversuche usw.), die das ganze individuell beeinflussen können und möglicherweise viel schwerer wiegen im Gesamtbild als die Befruchtungsrate.
Sorry, dass ich kein klares ja oder nein abgeben kann, aber leider ist das oft so in der Reproduktionsbiologie.
Viel Glück !
MfG
Dr. Eue
Disclaimer:
Als Biologin bin ich rechtlich verpflichtet nur allgemeine Informationen zu geben, die das konkrete und individuelle persönliche Gespräch mit Ihrem Biologen oder Arzt nicht ersetzen können. Insofern kann auch keine Haftung für meine Auskünfte gegeben werden.
www.kinderwunschzentrum.de
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hallo frau dr. eue,
würde mich hier gern mal einklinken. wir hatten im juni unseren ersten versuch mit künstlicher befruchtung (ich, 34 jahre, endometriose grad 3, mein mann, 32 jahre, oat II). von 12 gewonnenen reifen eizellen konnte nur 2 befruchtet werden. das lag, laut biologe, nicht an meinen eizellen sondern am sperma (diagnose oat II war damals noch nicht gestellt). der versuch verlief negativ. im oktober erfolgt dann aufgrund oat II eine icsi. erschreckenderweise konnte dabei nur 2 eizellen gewonnen werden, die aber auch beide befruchtet werden konnten. nach 3 tagen wurde ein 4-zeller und ein 6-zeller (beide a-qualität) zurückgegeben. leider verlief dieser versuch auch wieder negativ
. woran kann es liegen, dass ich so unterschiedlich viele eizellen produziert habe? liegt das an der endometriose oder an meinem alter ??? wobei letzteres ja eigentlich nicht in frage kommen kann, zw. den beiden versuchen lagen ja nur 3 monate. die stimu war fast annähernd gleich (synarela, puregon, predalon)
vorab schon mal vielen danke für ihre hilfe
!
würde mich hier gern mal einklinken. wir hatten im juni unseren ersten versuch mit künstlicher befruchtung (ich, 34 jahre, endometriose grad 3, mein mann, 32 jahre, oat II). von 12 gewonnenen reifen eizellen konnte nur 2 befruchtet werden. das lag, laut biologe, nicht an meinen eizellen sondern am sperma (diagnose oat II war damals noch nicht gestellt). der versuch verlief negativ. im oktober erfolgt dann aufgrund oat II eine icsi. erschreckenderweise konnte dabei nur 2 eizellen gewonnen werden, die aber auch beide befruchtet werden konnten. nach 3 tagen wurde ein 4-zeller und ein 6-zeller (beide a-qualität) zurückgegeben. leider verlief dieser versuch auch wieder negativ

vorab schon mal vielen danke für ihre hilfe

Oh, das ist schwer zu sagen aus der Ferne ohne Ihre Anamnese und Hormone zu kennen. 3 Monate können aber bei einer schweren EM auch eine Menge verändern. Es können Läsionen hinzugekommen sein, Sie könnten bei den 12 Eizellen in einer entzündlich weniger aktiven Phase gewesen sein. Bei dieser Kombi (EM + OAT) würde ich auch immer ICSI empfehlen, weil das Risiko einer 0 Befruchtung zu hoch ist. Ansonsten muß man einfach wieder versuchen, mehr Eizellen "hinzubekommen", das steigert die Aussicht dann etwas....
Alles Gute !
MfG
Dr. Eue
Alles Gute !
MfG
Dr. Eue
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die letzte endo-OP hatte ich im oktober 2009, danach valette im langzeitzyklus (außer natürlich bei den versuchen und wenn die blutungen von alleine eintraten, dann hab ich die pille für ein paar tage abgesetzt). im juli 2010 (nach der ivf) hatte ich noch einen untersuchungstermin bei dr. korell in neuss, die endo verhielt sich unauffällig. allerdings hatte ich im sept. 2010, kurz vor der icsi, starke mens-beschwerden und meine frauenärztin stellte erhöhte entzündungswerte fest, die sich aber im laufe einiger tage (mit verschwinden der mens) deutlich gebessert hatten ... das kann natürlich sein, das deshalb im anschließenden icsi-versuch die ez-produktion so schlecht war!
vielen dank für ihre hilfe
, die erklärung leuchtet mir deutlich besser ein als das schwammige "das sind halt sie, frau xy, das liegt an ihrem körper" meines kinderwunscharztes.
vielen dank für ihre hilfe

Die Befruchtungsrate hängt auch sehr vom Biologen/MTA ab, der/die/das die ICSI macht-manche kriegens einfach nicht hin, andere kriegens immer hin. Auch mit einer geringen Bef.-rate kann frau natürlich s werden, ein paar ordentliche Spermien erwischt doch jeder wenn genügend EZ vorhanden sind.
Rodion
Rodion