Blastos - ja oder nein?

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Moderator: sonjazeitler

Annea
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Blastos - ja oder nein?

Beitrag von Annea »

Mein Mann und ich stehen kurz vor der zweiten ICSI; wir haben - trotz angeblich sehr guter Voraussetzungen - eine negative ICSI und eine negative Kryo hinter uns.

Im Vorfeld ist die Genetik abgeklärt worden, ohne Ergebnis. Problem ist bei uns OAT III, bei mir wurde nichts Auffälliges gefunden. Ich nehme schon ASS, Dexamethason, diverse Vitamine, natürlich Folsäure und ich spritze Clexane. Mehr kann man auf der Medikationsebene ja sicher nicht tun.

Ich stimuliere mit Puregon und hatte bei der letzten ICSI 14 EZ, alle reif, 10 haben sich regulär befruchten lassen.

Bei der ICSI hatte ich an PU + 3 einen 5-Zeller und einen 6-Zeller, beides Typ B.
Bei der Kryo hatte ich drei Vierzeller, Typ A, B und C.

Alles negativ.

Ich würde es jetzt gerne mit einem Blasto-Transfer versuchen, weil ich gerne mal wissen würde, was bei uns denn an Tag 5 überhaupt übrigbleibt. Mich hatte schon beunruhigt, dass ich an PU+3 "nur" einen 5- und einen 6-Zeller hatte. Ich lese, dass andere meistens 8-Zeller haben und das verwundert dann ja schon ein wenig.

Ich meine auch mal gelesen zu haben, dass ab Tag 3 die männlichen Gene aktiv werden und für die Teilung sorgen, wenn ich es richtig verstanden habe? Das SG meines Mannes ist schon ziemlich schlecht... vielleicht doch zu schlecht?

Ich habe oft gelesen, dass viele Kliniken mit Blastos extrem hohe Erfolge haben. Ich bin zudem auch erst 29, das Alter spricht ja nicht gegen mich.

Mein Arzt, dem ich generell natürlich vertraue, aber so ein gewisses ???? bleibt ja doch immer, ist aber gar nicht so begeistert von Blastos. Er meinte, die Blasto-Statistiken seien oft irreführend, weil oft nur die Zyklen berücksichtigt werden, wo es überhaupt zu einem Blaso-Transfer kommt und die Zahl der Frauen, bei denen keine einzige EZ bis zum Blasto-Stadium überlebt, würde da rausfallen, zum anderen hätte man meistens keine Kryos. Er rät mir, mich nicht an den Blastos festzubeißen und meint, man könne auch an Tag 4 schon deutlich sehen, welche Embryos gut sind und welche nicht.

Ich bin sehr unsicher. Was würden Sie anraten, Frau Dr. Eue? Was raten die anderen Userinnen hier?

Bin an Erfahrungen mit Blastos sehr inreressiert.
sonnenschein2009
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Beitrag von sonnenschein2009 »

Hallo

Ich habe mich 7 Jahre in Deutschland behandeln lassen, alles ohne Erfolg.


Dann bin ich nach Stettin gewechselt und gleich beim 1. Blastotransfer hatte ich ein POSITIV.
Der Vorteil im Ausland ist, das man alle punktierten EZ weiterkultivieren kann. In Deutschland darf man wohl max 3 EZ weiterkultivieren.

Bei mir wurden 30 EZ punktiert, 23 waren reif und 4 Blastos sind schliesslich übrig geblieben. Ich bin jetzt auch 29 und starte meinen 1. Kryozyklus in Stettin demnächst.

Viel Erfolg bei deiner Entscheidung.
Ich persönlich habe mich gegen Deutschland entschieden.
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4.7.09 PU Stettin
09.07.09 ET 2 Blastos AA
07.08.09 6+6 Herzchen schlägt und Zwerg ist 6,6 mm gross
27.8. Unser kleines sieht jetzt aus, wie ein richtiges Baby :-)
31.8. 10+2 Baby ist jetzt 31mm gross und strampelt
03.09. 10+5 Baby ist jetzt 38 mm gross
16.09. 12+4 Baby 5,6 cm gross
21.09. 13+2 Baby über 7 cm gross, Nackenfalte 1,2 mm alles top soweit
17+5 Outing
21+5 ein kerngesunder kleiner Junge
23+0 3D US (ganz der Bruder) freu, wenigstens wieder suuuuper hübsch :-)
29+5 ca 1600 Gramm schwer und laut Arzt: ein hübsches Baby: Ich wusste es doch :-)
36+2 3350g schwer- ein Brocken
Dickerchen wird am 18.3.10 per KS geholt :-)
_________________________________________

12.8.11 Kryotransfer von 1 top Blastozyste
19.8.11 Pipitest positiv
22.8.11 ET+10/ Pu+15 HCG 142 /Prog 14,2
29.8.11 SSW 5+1 Fruchthöhle gesichtet
09.9.11 SSW 6+5 Herzchen schlägt ganz kräftig
29.9.11 SSW 9+4 es ist 27mm gross und zappelt schön rum
SSW 11+0 es ist 4,1 cm gross
26.10.11 SSW 13+3: SSL 7,44 cm Nackenfalte: 1,1 mm alles top
20.11.11 SSW 17+0 Baby ist ca 16,8 cm gross und über 200 g schwer
03.01.12 100%ig ein Mädchen
18.4.12 wird die Prinzessin per KS geholt
Annea
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Beitrag von Annea »

Hm, ich hatte es so verstanden, als dürfe man durchaus mehr weiterkultivieren, aber halt nur max. 3 einsetzen?
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kleines
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Beitrag von kleines »

als ich damals in Behandlung war, war in ganz Deutschland nicht erlaubt (oder es wurde nicht gemacht,
so genau kenne ich mich mit den Grenzen des Gesetz nicht aus)
mehr als 2 oder 3 zu kultivieren.
Ich hab aber letztes Jahr gelesen dass es nun doch in einigen Bundesländern gemacht wird, glaube da war zB
Bayern dabei (aber nagel mich jetzt nicht fest) :wink:
Soweit ich weiß aber auch nur ne begrenzte Zahl von EZ.
Wie aktuell das nun fortgeschritten ist, bin ich allerdings nicht auf dem laufenden :wink:
Es ändert sich ja ständig was.
LG Kleines

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Gummel
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Beitrag von Gummel »

Hallo
Meine Ärztin meinte man kann im Morula Status schon sehen ob sich die Eizellen auch zur Blasto entwickeln. Trotzdem würde ich auf einen Blastotransfer bestehen den es stimmt das ab Tag 3 die Zellteilung von den Spermien abhängt. Man darf in Deutschland bis zu 6 Eizellen weiterkultivieren der Nachteil ist nur es macht nicht jede Klinik da würde ich dann mal vorher nachfragen.
tamriko
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Beitrag von tamriko »

Hallo Annea,
Blasto-Transfer ist zu empfehlen, damit man sehen kann wie die ENTWICKLUNG der Embryonen tatsächich ist. Gute Embryonen haben die besten Chancen sich einzunisten. Die Entwicklung bis zum Tag 3 ist häufig normal, und wird erst danach langsamer bei auffälligen Embryonen.
Mit der Blastozystenkultur könnte man die besten Embryonen auswählen, um die SS-Wahrscheinlichkeit zu erhöhen. Darüber hinaus hilft es herauszufinden, wo das Problem liegt. Entstehen keine guten Embryonen am Tag 5, handelt es sich um eine Entwicklungsstörung der Embryonen (wg. schlechten Spermien oder Eizellen). Kommt es trotz der guten Embryonen nicht zur Einnistung, sollte man an Einnistungsstörungen denken.
Viele Kliniken in D. praktizieren Blastozystenkultur, bei der mehr als 3 Eizellen kultiviert werden.
Alles Gute
tamriko
Annea
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Beitrag von Annea »

tamriko hat geschrieben:Hallo Annea,
Blasto-Transfer ist zu empfehlen, damit man sehen kann wie die ENTWICKLUNG der Embryonen tatsächich ist. Gute Embryonen haben die besten Chancen sich einzunisten. Die Entwicklung bis zum Tag 3 ist häufig normal, und wird erst danach langsamer bei auffälligen Embryonen.
Mit der Blastozystenkultur könnte man die besten Embryonen auswählen, um die SS-Wahrscheinlichkeit zu erhöhen. Darüber hinaus hilft es herauszufinden, wo das Problem liegt. Entstehen keine guten Embryonen am Tag 5, handelt es sich um eine Entwicklungsstörung der Embryonen (wg. schlechten Spermien oder Eizellen). Kommt es trotz der guten Embryonen nicht zur Einnistung, sollte man an Einnistungsstörungen denken.
Viele Kliniken in D. praktizieren Blastozystenkultur, bei der mehr als 3 Eizellen kultiviert werden.
Alles Gute
tamriko
So sehe ich das auch. Wir haben jetzt zwei negative Versuche hinter uns, man hatte uns riesengroße Hoffnungen gemacht und ich würde jetzt gerne auch mehr in Richtung Diagnostik denken. Mich würde, unabhängig von der Hoffnung auf ein Positiv, wahnsinnig interessieren, wie es bei uns an Tag 4 oder Tag 5 aussieht. Wenn da gar nichts mehr übrig ist oder nur Schlechtes, dann sollten wir ja extrem überlegen, ob wir die dritte ICSI noch machen oder eher dieses Geld sparen für HI oder andere Wege...
Annea
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Beitrag von Annea »

Es wird wahrscheinlich an Transfer an PU+4 werden. Mir wären Blastos lieber gewesen, aber hm. Hab nochmal einige Studien durchgeguckt, den wissenschaftlichen Beweis dafür, dass Blastsos die SS-Rate signifikant erhöhen, habe ich nicht gefunden, von daher werde ich meinem Arzt wohl vertrauen, wenn er sagt, PU+4 sei besser für TF.

Jetzt steht noch die Frage im Raum, ob ich 2 oder 3 Embryonen zurücknehmen soll. Habe wie gesagt eine negative ICSI und eine negative Kryo hinter mir, trotz anscheinend sehr guter Voraussetzungen. Ich bin 29 Jahre alt, AMH ist 4,8.
Inselchen
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Beitrag von Inselchen »

hallo annea,

was sagt denn dein doc dazu? ich habe bereits eine ivf und eine icsi hinter mir, derzeit bin ich in der WS der dritten ICSI. wir hatten nie kryos, ich musste also immer neu stimulieren - es gab bei mir nie eine einnistung. jetzt bei der dritten icsi habe ich mir 3 frühe blastos bei PU +5 zurückgeben lassen. es war mein wunsch und meine ärztin war damit einverstanden, weil es bereits der 3. versuch ist. allerdings bin ich auch schon 35, mein amh-wert liegt bei 1,5 und ich habe endonmetriose. ich denke das sind andere voraussetzungen als bei euch. ich muss dazu sagen, das ich nach den ersten beiden versuchen den arzt gewechselt hab (bin aber im selben kiwuz geblieben). unser erster arzt hat uns zu 2 embryonen geraten und nach meinem gefühl wäre er auch beim 3. versuch nicht davon abgewichen. letztendlich hängt es von euch ab, ihr müsst mit drillingen rechnen, könnt ihr euch das vorstellen ????
nach 5,5 jahren unerfülltem kinderwunsch kam das glück auf anderem weg zu uns - a. geboren am 26.03.2013 :)!!!

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Annea
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Beitrag von Annea »

Nein, wir wollen keine Drillinge. Das ist etwas, was ich mir auf der einen Seite überhaupt nicht vorstellen kann. Auf der anderen Seite möchten wir natürlich alles an Chancen mitnehmen, was es gibt.

Also ich denke, mein Arzt wird keine Blastos machen. Irgendwie hält er da nix davon, ich bin sehr unsicher. Wenn es diesmal auch nicht klappt und man uns nicht definitiv zusagt, dass wir dann beim eventuell nächsten Mal, was auch nicht feststeht, Blastos machen, gehen wir wohl woanders hin.

Meint ihr denn, dass man auch bei PU+4 schon deutlich mehr sagen kann als bei PU+3?

Mir gehts ja auch sehr darum herauszufinden wo das Problem liegt. Spermien oder Einnistungsstörung...
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