Wunsch nach Geschwisterkind - Gedankenaustausch

[Mepa]

Hallo an alle!

Ich weiß nicht, ob dies ein sog. "neuer Ordner" wird..
Ich suche den Austausch mit Frauen, die schon ein Kind haben und die gerne ein zweites oder gar drittes Kind hätten.
Ich schreibe ab und an im Gagsteiger-Ordner mit. Da fühle ich mich auch wohl und verstanden, aber ich würde mich sehr gerne mal speziell mit denjenigen "unterhalten", bei denen der "Weg" zum Geschwisterkind schwierig ist , war , oder zu werden scheint.
Vor allem interessieren mich eure Gefühle dabei - wie geht ihr mit dem Wunsch nach einem zweiten um, wo doch euer wohl größter Wunsch schon erfüllt ist?
Ich selbst habe zwar noch nie großartig irgendwo mitgeschrieben, habe aber in letzter zeit viel in anderen Foren nachgeschaut und bemerkt, daß man sich sehr wohl EIN Kind wünschen darf, wenn man medizinische Hilfe in Anspruch nehmen muß, daß man aber kaum Verständnis erfährt, wenn man schon ein kind hat und sich ein zweites wünscht.
Das ist MEINE Erfahrung von den letzten Wochen, ich war allerdings auch vorher nicht allzu aktiv, merke aber, daß ich mir immer mehr Gedanken darüber mache, daß unser Kind vielleicht ein Einzelkind bleiben wird.
Deshalb wollte ich gerne auch mal "aktiv" werden und hoffe auf ein wenig Austausch..

Nun erstmal zu mir:
Ich bin fast 32, mein Mann 34. Wir haben einen fast 3-jährigen Sohn, der 2008 durch eine ICSI entstanden ist. Wir hatten großes Glück, denn es war der erste Versuch. In unserem Fall liegt es an meinem Mann, die Diagnose war damals Kryptozoospermie, nur ganz vereinzelt Spermien im Ejakulat. Aber es reichte damals, wir brauchten keine TESE und es hatte geklappt.
Wir hatten noch 2 gefrorene befruchtete Eizellen auf Eis, die wir letzten Dezember im Kryoversuch einsetzen ließen - ohne Erfolg.
Nun wollten wir jetzt im August unsere nächste ICSI in Angriff nehmen, aber im Juni stellte sich heraus, daß nun gar keine Spermien mehr im Ejakulat zu finden sind. Diagnose Azoospermie.
Mein Mann geht nun alle zwei Wochen zum Spermiogramm, bisher war keine einzige Spermie zu finden, womit wir wohl irgendwann TESE-Kandidaten sind..

So - und nun? Nun ist es so, daß ich immer negativer eingestellt bin, ich glaube einfach nicht mehr daran, daß wir nochmal ein so großes Glück haben können, wie damals. Es ist irgendwie in mir drin, ich kann es einfach nicht glauben. Gleichzeitig habe ich aber auch noch die Hoffnung, daß es vielleicht doch nochmal klappt.
Ich bin nur momentan so in einem Zwiespalt. Ich weiß, daß ich nicht allzu viel Zeit vergehen lassen darf, denn ich werde ja nicht jünger, meine Eizellen werden nicht besser.
Auf der anderen Seite habe ich so große ANgst vor einem oder mehrern Negativs und somit große Angst vor der schwindenden Hoffnung. Denn zum jetzigen Zeitpunkt kann ich noch sagen, ich hab noch 3 Versuche, ich kann noch die Hoffnung haben auf ein zweites Kind. Je öfter aber ein Versuch fehlschlagen wird, umso weniger Hoffnung werde ich haben können.
Ich befinde mich gerade in so einer Art "Lähmung", ich weiß, ich sollte aktiv werden und es einfach angehen, mich bremst aber meine Angst. Und mich bremst mein Pessimismus.

Und dann auch immer wieder die gedanken wie " sollte ich nicht in unserer Situation glücklich sein mit einem Kind und es dabei belassen...darf ich mir ein zweites Kind überhaupt wünschen ?"

Glücklich bin ich, und sehr dankbar dafür, daß es damals so gut geklappt hat und trotzdem ist dieser Wunsch da.
Gleichwohl es heute schon ein bischen anders ist als damals. Denn die Angst vor der absoluten Kinderlosigkeít ist nicht mehr da, denn mein Sohn ist ja da - gottseidank.
Der Wunsch nach einem weiterem Kind ist trotzdem recht stark.

Mit meinem Beitrag hier möchte ich auch wirklich nur diejenigen anschreiben, die schon ein Kind haben.
Meine Gedanken können, so glaube ich, nur diejenigen nachvollziehen, die ein Kind haben und sich ein weiteres wünschen.
Nicht zuletzt aber deshalb, da ich es gut verstehen kann, daß viele denken, man solle mit einem Kind zufrieden sein.
Denn ich muß ganz ehrlich sagen - 2007 - als die Diagnose bei uns gestellt wurde und ich viel hier gelesen habe, hab ich ebenso gedacht. Ich habe solche Beiträge, wie den meinen heute, mit Wut im Bauch gelesen und hab auch nur gedacht " ach seid doch froh - ihr habt doch ein Kind! ".

Über Gedankenaustausch würd ich mich freuen!
Gruß, M.

[Elke72]

Hallo Mepa,

mir/uns gehts ähnlich wie Dir/Euch....

Wir hatten auch das Riesenglück gleich beim 1. Mal schwanger zu werden und auch
zu bleiben. Dafür bin ich immer noch unendlich dankbar und kann es manchmal
immer noch net fassen.

Wir sind seit Januar 2011 dabei, ein Geschwisterchen zu bekommen.
Da habe ich Blut abnehmen lassen, um es bei Dr. R-F. testen zu lassen.
Dann haben wir die Blutwerte für die KiWu nehmen lassen und im Mai gings dann mit
einem Kryoversuch los. Leider war der negativ.
Im Sept. soll es mit einer neuen ICSI weitergehen.

Ich habe Endometriose und mein Mann ein eingeschränktes Spermiogramm.
Durch die Endo kann es sein, dass ich Antikörper habe, die eine weitere SS verhindern.
Das herauszufinden, bin ich gerade dabei.

Ich bin unendlich dankbar und froh, ein gesundes Kind haben zu dürfen, aber trotzdem
ist der Wunsch nach einem zweiten sehr, sehr groß.
Einerseits möchte ich das Wunder gerne nochmal erleben dürfen und zum anderen möchte ich,
dass unser Kleiner kein Einzelkind bleibt.

Aber irgendwie habe ich auch sehr große Angst, dass nun die nächsten ICSI´s nicht
klappen und ich meinen Wunsch begraben muss.

Wäre schön, wenn es hier einen regen Austausch geben würde.

LG,
Elke

[Knuddel1707]

Hallo ihr,

ich möcht euch gern Hoffnung machen.
Wir haben mittlerweile mit dem Kiwu abgeschlossen, obwohl der Wunsch nach einem weiteren schon noch groß ist, aber wir wollen auch nicht nochmal alles durchmachen bzw. Hoffnung haben und nachher wieder in den ganzen Kreislauf reinfallen.

Es war bei uns allerdings auch ein sehr steiniger Weg.
Unser "Glück" war das unser 1. Sohn damals spontan entstanden ist. Also als wir den WUnsch nach Nr. 2 hatten war schon ein Kind da ohne Hilfe. Aber wie du schon schriebst, macht es nicht einfacher ob man schon ein Kind hat oder nicht, wenn der Wunsch da ist ist er da.
Klar man sollte mit dem zufrieden sein was man hat, lieber eins wie keins. Aber trotzdem ist die Sehnsucht riesengroß.

Wir haben uns auch von Anfang an große Hoffnung gemacht das es nochmal klappt, da unser Sohn ja spontan entstanden ist. leider ohne Erfolg, 6 negative IUI. Danach die lang ersehnte IVF!!!! endlich. Leider hat sich damals keine einzige EZ befruchten lassen. Das war auch bei uns ein riesen tiefes Loch. Wenn schon nichts befruchtet, WIE soll ich dann jemals SS werden?

Die folgende ICSI war auch wieder negativ, die nächste dann endlich positiv.
Danach folgten dann ncoh die Kryos aus der positiven ICSI, war zwar positiv aber es endete leider in einer FG, das war so der Ausschlag zur letzten ICSI, die wieder positiv geendet hat.
Die Kryos aus dem letzten Versuch haben wir mittlerweile vernichten lassen, weil wir einfach keinen Versuch mehr wollen. Wir sind jetzt zufrieden wie es ist. EIn kleiner Stich wenn wieder jemand neu SS ist, klar, aber keine Heulattaken oder sonstiges.

Ich wünsch euch ganz ganz viel Glück fürs Geschwisterchen.
Und drück euch fest die Daumen das ihr auch das Glück auf eurere Seite habt wie wir

[Gast]

Hallo Ihr Lieben,

Ich schreibe momentan nicht gerne hier (oder sonstwo) im Forum, weil ich etwas Abstand haben möchte, aber d. Beitrag hat mich angesprochen!

@Mepa:
Ich kann Deine Gedanken und gefühle völlig nachempfinden!
Ich wollte und will auch sehr sehr gerne ein 2. Kind.

Wir werden noch einmal versuchen....
ich bin jetzt 33, und fühle mich noch jung und energievoll füe noch ein Kind zu kämpfen, aber mein Mann möchte (aus verständliche Gründen) nurnoch einen versuch.

Wir hatten schon ein Versuch letztes Jahr, was erstmal positiv war, aber danach leider FG.
Dieses jahr hatten wir schon angefangen, aber ich hatte über 60 Eibläschen, deshalb überstimu.
Von d. Eibläschen kamen 12 Reife eizellen raus, und da war für uns auch d. Schock: durch ein Infekt in Februar, hatte mein Mann nur vereinzelte Spermien im Ejakulat. Deshalb hatten wir von sooo viele Eizellen nur 4 Embryonen, die weiterkultiviert worden sind. Am Ende haben wir jetzt am Tag 4 zwei Morulas in guter Qualität on Ice.

Ich war am Anfang sehr schockiert. (mein mann hat gesagt, wenn es mehrere werden, dann können wir die auch noch abhohlen, also etwas mehr chance....)
Und jetzt doch noch d, letzte versuch...

Tja, wir werden die beide Babys bald abhohlen, und ich versuche momentan positiv zu denken, und zu hoffen....

Ich drücke Euch allen die Daumen!

lg

[sushi72]

Hallo, ich freue mich über diesen Beitrag, da er genau meine Situation beschreibt. 2008 kam unser Sohn nach spontaner SS zur Welt. Unser ganzes Glück und ich bin jeden Tag sehr dankbar für ihn! Wir wollten immer 2 Kinder und dachten das wird schon kein Problem sein. Nach einem Jahr "üben" gingen wir zur Kiwu. Zuerst Vermutung verklebte Eileiter durch KS. 2 negative IVF mit schlechter EZ Entwicklung und wenig Reaktion auf Stimu. Nun auch noch 1 negative ICSI da SG auch nicht mehr gut.
Wir haben noch einen Versuch und ich habe eine riesen Angst den zu beginnen. So besteht ja immer noch Hoffnung. Ich habe inzwischen eine Gesprächstherapie begonnen um die Trauer um das nicht geborene Geschwisterkind zu verarbeiten. Klingt vielleicht übertrieben, aber ich fühle mich als hätte ich jemand verloren. Es ist ja ein Abschied von einem Lebensentwurf. Die Wenigsten verstehen mich und ich höre immer "Freu dich über dein Kind". Das tue ich natürlich täglich und ich weiß natürlich dass es viel schlimmere Situationen gibt als unsere. Trotzdem kann ich kaum schwangere Frauen sehen ohne ein Stich im Herz. Das leere Kinderzimmer zeigt es täglich und in allen Kindergruppen die wir besuchen haben inzwischen alle ein 2. Kind! Ich versuche mir jetzt immer zu sagen, dass unser Sohn es ja nicht anders kennt und daher evtl. ein Geschwister gar nicht so vermisst. Das es ja eher mein Wunsch ist als seiner. (Manchmal finde ich es nämlich für ihn auch so traurig.) Dann suche ich nach Vorteilen, die es hat nur 1 Kind zu haben. Leider fallen mir nur sehr wenige ein und helfen mir nicht weiter. Ich hoffe, dass mir die Therapie etwas bringt. Denn ich würde es soo gerne abschließen können mit dem Gefühl "Es ist gut so wie es ist."

Im Herbst wird der letzte Versuch gestartet und ich habe Sorge etwas nicht versucht zu haben, nicht gelesen zu haben. Andererseits dreht sich durch das Lesen im Forum alles wieder nur um diesen einen Wunsch und nicht um das Leben jetzt. Schwierig.

Jetzt ist es etwas lang geworden. Sorry.

LG sushi

[Sini]

Grüsst euch!

Ich kann euch sehr gut verstehen.
Unser Sohn( wird in wenigen Tagen 18 ) entstand auch sehr schnell und spontan. Boah, welch eine Überraschung( sooooo schnell hatten wir nicht damit gerechnet) und vor allem, welch eine Freude war das damals . Ich hatte eine gute und problemlose SS. Die Geburt zog sich hin, aber im Nachhinein alles vergessen

Natürlich kam auch bei uns der Wunsch nach einem Geschwisterchen auf. Ich wurde auch noch 2 x von alleine ss. Jedoch musst ich beide hergeben . Beide sehr früh, 7./8. Woche.
Beim ersten Mal war es ein Windei( da kann scheins kein Arzt erklären, wie das passiert ), beim 2. Mal wollte mein Gyn. wissen, woran es liegt und lies es untersuchen. Es wäre ein schwerstbehindeter Junge geworden, der wohl so krank war, dass er sich entschied, wieder zu gehen.
wir liesen dann unsere Gene untersuchen, legte uns mein Gyn. nahe, aber da war alles ok!

Nachdem wir noch einige Jahre vergeblich versuchten, ss zu werden, habe ich auch eine Therapie gemacht. 1. um die FG zu verarbeiten, das habe ich nämlich alles beiseite geschoben, wollte vergessen und ganz schnell wieder ss werden( ist ein Fehler, man MUSS es verarbeiten). 2. um zu erfahren, WARUM ich unbedingt ein 2. Kind will.
Die Therapie hat mir sehr gut getan und geholfen, alles zu verarbeiten.

Leider habe ich auch Endo, habe ich aber erst vor 6 Jahren bei einer BS( hatte ne Endo Zyste, die raus musste) erfahren. Mein Mann hat ein eingeschränktes SG
Mir wurde damals diese Zoladex Behandlung nahegelegt, weil ja noch Kinderwunsch bestand. Aber das habe ich abgelehnt. Ich wusste, ich werde in künstliche Wechseljahre versetzt und das wollte ich meinem Körper einfach nicht zumuten . Ich habe mir gesagt, entweder es klappt jetzt noch mal von alleine oder dann eben nicht.
Wir haben noch 2 IUI`s gemacht, waren dann ja auch Selbstzahler, aber hat nicht sollen sein. Aufgrund der Endo legte man uns dann ne ICSI nahe, aber das konnten( und wollten) wir nicht mehr. Aus finanziellen Gründen UND weil wir keine Kraft und Nerven mehr hatten.

Mein Mann und ich haben viele Gespräche geführt und kamen zu dem Ergebnis, HIER und JETZT ist Schluss. Wir konnten beide nicht mehr. Dann soll es eben nicht mehr sein mit nem 2. Kind.

Tat weh, aber nun haben wir es verarbeitet und können seit Jahren gut mit leben

Ich weiss, ist nicht so ein Ausgang, wie ihr es erhofft, aber man kann wirklich lernen, damit zu leben. Klar, wenn ich mitbekomme, wer ss wird aus der Umgebung, gibts manchesmal nen Stich, aber ich falle in keich Loch mehr . Dh. es ist inzwischen so, dass ich gar keines mehr möchte, auch vom Alter her. Und weil unser Grosser ja nun (fast ) erwachsen ist.

Dennoch möchte ich euch Mut machen, bei Natalie hat es ja auch hingehauen.

Aber ich möchte euch auch sagen, man KANN lernen, damit zu leben und man kann sich damit abfinden. Ich hätte das ja nie gedacht, aber es ist so. Ich fiel IMMER in ein Loch, wenn ich meine Mens bekam und war todtraurig, ABER, das geht wirklich vorbei.

Heute gehts mir gut und ich habe akzeptiert, es hat so sollen sein.

LG

[Sini]

Ach ja, was ich noch schreiben wollte, ich kann gut, sehr gut verstehen, dass man unendliche Sehnsucht hat nach einem Kind, auch wenn schon eines da ist.
DAS ist ja die eigentliche Überschrift des Ordners.
Lange, sehr lange, wie schon beschrieben, sehnte ich mich mit jeder Faser meines Körpers danach, noch mal ss zu werden und ein 2. Kind zu bekommen. Auch wenn man ein Kind hat, der Wunsch nach einem 2. kann überdimensional werden . Wenn ich es nicht selbst erlebt hätte, würde ich es fast nicht glauben . Ich habe da dann auch mit niemanden mehr drüber gesprochen, weil alle sagten, Mensch, sei zufrieden, du hast ein Kind und dann steigere dich nicht so rein. All den Mist habe auch ich mir anhören müssen . Daher war ich irgendwann ruhig. Aber tief im Herzen teilweise schon traurig, weil niemand Verständnis hatte oder eben wenige.

Lasst euch aber dennoch nicht den Mut nehmen!!!

[Mepa]

Wow, ich bin richtig erstaunt, wie schnell sich hier Menschen zusammengefunden haben, denen es allen ähnlich ergeht!
Ich lese zwar ab und an in diversen Foren mit, schreibe wie gesagt auch ab und zu im Gagsteiger-Ordner, habe aber noch nie selbst mit irgendeinem Thema "angefangen". Mir ist nur immer wieder aufgefallen, daß es kaum solch Foren gibt, wo sich Frauen mit dem Wunsch nach einem weiteren Kind austauschen. Kann sein, daß ich es einfach übersehen habe, kann aber auch sein, daß es einfach daran liegt, daß sich viele nicht so recht trauen, in Foren mitzuschreiben, in denen auch viele schreiben, die noch kein Kind haben. Ich zumindest hab mich da nie so recht getraut, da ich denke, daß Frauen, die noch keine Kinder haben und sich so sehr eines wünschen, uns Frauen, die eben schon eines haben, nicht verstehen können. MIR jedenfalls ging es damals so. Und ich möchte auch immer diejenigen nicht vor den Kopf stoßen.
Damals, als wir die Diagnose bekamen, war ich hier auch viel "unterwegs" und hab mir bei solchen Beiträgen, wie der meine vorgestern auch immer gedacht, "ach, sei doch froh, du hast doch wenigstens eines".
Deshalb kann ich gut nachvollziehen, wenn Leute so etwas sagen oder denken, die noch keine Kinder haben.

Und deshalb glaube ich, daß nur Menschen, die schon ein Kind haben und sich ein weiteres wünschen, diesen Wunsch wirklich verstehen können. Alles natürlich immer unter dem Aspekt ungewollter Kinderlosigkeit.

Da es bei den meisten im nahen Umfeld wenig bis keine Menschen gibt, bei denen das Kinderkriegen schwierig ist ( denke ich zumindest ), sind solche Foren Gold wert, finde ich. Hier trifft man auf Menschen, die wissen, wovon man redet. Das habe ich jetzt wieder gemerkt, ich habe ja nicht viel geschrieben, aber alle wußten, worum es sich dreht.

Jetzt versuche ich noch, jedem einzeln zu antworten, ich hoffe, es funktioniert und ich vergesse niemanden.
Ich hab das noch nie so gemacht, da bin ich Neuling..

@Elke
Von den Versuchen her sind wir ja sogar "gleichauf". Wir hatten ja letzten Dezember die neagtive Kryo und danach auch keine Kryoversuche mehr. Wir planten für August die nächste ICSI, woraus ja dann nichts wurde, da nun Azoospermie.
Aber wie es sich anhört, seid ihr am Ball und werdet bald den nächsten Versuch machen. Ich kann das grade irgendwie nicht, ich schiebe alles vor mir her.
Hattet ihr beim ersten Mal auch eine ICSI?
Ich habe zwar schon von Antikörper-Diagnostik gehört, mich aber nie weiter darüber informiert, da es für mich keine Bedeutung hat. Ich wünsche dir, daß du eine gute Diagnose bekommst!
Schreibst du, wies dir geht, wenn du weißt, wies weitergeht?

@knuddel
Wow, du bist wirklich ein positives Beispiel dafür, daß man auch mehrmals das Glück haben kann!
Das ist sehr erfrischend für mich, denn ich bin mir immer sicherer, daß ich selbst nicht nochmal so großes Glück haben werde. Und manchmal frage ich mich halt auch, ob ich mir es überhaupt wünsschen "darf". Auf der anderen Seite denke ich auch wieder : Ich soll es mir nicht wünschen dürfen, nur weil mein Mann zeugungsunfähig ist? Tausend andere, die keine Probleme haben, wünschen sich auch ein zweites Kind. Warum darf ich es nicht?
Aber so Gedanken kommen mir immer wieder. Leider.

Klar, da ist viel Glück und Pech dabei, aber ein wenig kommt es ja auch drauf an, welch Diagnose man hat. Und da siehts bei uns, da mittlerweile nun gar keine Spermien mehr im Spermiogramm sind, wirklich schlecht aus. Denke ich zumindest.
Magst du noch erzählen, was ihr für eine Diagnose hattet oder habt ? Wie alt warst du bei den Versuchen?

@edi
Deine Tochter ist etwa so alt wie mein Sohn. Wir haben recht spät mit unserer Kryo gestartet, da war er schon über zwei Jahre alt.
Es sind bei euch andere Gründe, die euch von noch mehreren Versuchen abhalten, wenn ich das recht verstehe?
Rein theoretisch hättet ihr aber noch mehr, oder?
Wir haben noch 3 Versuche, aber ob wir die alle machen, steht bei uns auch in den Sternen.
Denn im Grunde ist mein Mann auch zufrieden und glücklich mit einem Kind. Das heißt, die drängende Kraft, bin auch ich. Er hat auch schon einmal gesagt, er würde es mir zuliebe tun, weil er weiß, wie sehr ich mir ein zweites wünsche. Wünschen tut er es sich zwar auch, aber halt eben nicht so stark wie ich.
Ich glaube, diese ganzen Kinderwunschbehandlungen belasten auch eine Beziehung sehr und ich denke, an irgendeinem Punkt, muß man sehen, wie weit man noch gehen möchte und was die Ehe noch aushält.
Ich weiß nicht, welche Gründe bei euch vorherrschend sind, könnte mir aber für mich und meine Ehe schon vorstellen, daß mein Mann irgendwann mal sagt - bis hierher und nicht weiter.
Ich wünsche euch aufjedenfall ganz viel Glück für euren Versuch!!

@sushi
Erstmal: Eine Gesprächstherapie halte ich persönlich für überhaupt nicht übertrieben. Im Gegenteil - ich finde, jemand, der offen ist für eine psychologische Betreuung ( sei es in Kinderwunschzeiten oder in ganz anderen Themen ), kann großen Profit daraus tragen - vorrausgesetzt die "Chemie" stimmt zwischen Therapeut und Klient.
Also ich finde das gut und wichtig und wünsche dir, daß du einen guten Therapeuten hast und daß es dir hilft. Ich selbst werde das auch tun, wenn unsere Versuche fehlschlagen werden.

Ja, ich bin auch in diversen Spielgruppen, habe viele Bekannte und überall wo ich hinschaue kommt das zweite. Ich lebe in einem Dorf in Stadtnähe und Einzelkinder gibt es bei uns kaum.
Mein Sohn vermisst auch nichts, das sage ich mir auch immer wieder. Aber vor kurzem hat er gesagt " und meine Schwester ist noch im Bauch, die schlüpft aber auch bald raus". DAS hat mir schon einen richtigen Stich gegeben.
Bisher ist es nur der Bekanntenkreis, der mehrere Kinder hat oder gerade bekommt. In unserem engeren Freundeskreis kommen momentan die ersten Kinder. Aber alle sind spontan entstanden und werden nicht die letzten bleiben. Und dann - wenn hier die zweiten kommen, dann werde ich so richtig unglücklich sein, das weiß ich schon heute.
Ich habe eine gute Bekannte, die vor 2 Wochen ihr zwietes Kind bekommen hat und ich merke, wie ich mich emotional von ihr entferne. Auch wenn ich das gar nicht möchte. Es passiert einfach.

Ja, ich kann deine Angst vor dem letzten Versuch sehr gut verstehen! Diese Angst, etwas unversucht zu lassen, etwas nicht mitbekommen zu haben.
Ich habe auch z.b. Angst davor, einen Versuch zu einem ungünstigen Zeitpunkt zu machen. Wir könnten rein theoretisch auch den nächsten Versuch im Oktober machen, aber Anfang November kommt mein Sohn in den Kindergarten, was nicht einfach wird für ihn und für mich, da es sich abzeichnet, daß er Eingewöhnungsprobleme haben wird. Zudem fange ich im September wieder an, ein wenig zu arbeiten.
Das alles wird eine große Umstellung für uns alle und ich glaube, von daher wird es für uns in diesem Jahr nichts mehr werden mit einer ICSI. Vom Kopf her halt. Auf der anderen Seite denke ich mir, mach es, vertrödele keine Zeit. Und Zeit ist ja in unserer Situation auch immer ein wichtiges Thema.
Ja, ich suche auch immer nach Gründen, froh zu sein über ein Einzelkind. Mir fällt da auch nicht viel ein. Wir sind weder Menschen, die gerne reisen, noch Menschen, die viele Hobbies haben oder viel ausgehn. Auch das finanzielle ist nicht das Thema. Wir sind zwar keine Großverdiener, aber ein zweites Kind würde gut unterkommen. Auch ein zweites Kinderzimmer ist da - wie du auch schreibst.

Und ja, ich habe auch das Gefühl, daß sich seit unserem Kryoversuch, mein Leben wieder mehr nach dem Kinderwunsch richtet, als nach dem Leben jetzt. Und das ist etwas, was ich für mich und uns verdammt schade finde. Mein Mann geht alle zwei Wochen zum Spermiogramm, ich muß einen Termin beim Urologen machen, wieder einen Termin in der Kinderwunschklinik, die Gespräche zwischen mir und meinem Mann enden immer wieder und immer öfter darin.
Das wiederholt sich wieder wie 2007 und 2008 und irgendwie nervt mich das, auf der anderen Seite kann ich nicht anders. Und manchmal finde ich es sogar ungerecht meinem Sohn gegenüber. ( Wir sprechen aber nie in seiner Gegenwart darüber - nicht daß du das jetzt denkst ).

Magst du mal noch sagen, welche Diagnose ihr habt und wie alt du bist?

@sini
Wow, du hast schon einen fast achtzehnjährigen Sohn! Kann ich mir noch gar nicht vorstellen, wie mein Leben sein wird, wenn meiner 18 wird.
Ihr habt wohl auch so manches durch. Aber ihr habt erst einige Jahre nach der Geburt wieder angefangen, aktiv zu werden, oder? Denn 16 Jahre oder so kann man dieses Hin und Her doch nicht durchhalten, oder?
Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, habt ihr nie eine IVF oder ICSI machen lassen, oder?
Ihr hattet also jeden Monat guten Grund zur Hoffnung, daß es geklappt hat..
Oft schon hab ich mir das gewünscht, in so einer Situation zu sein. Daß es auch spontan klappen könnte. Aber ich glaube, auch diejenigen, die diese Hoffnung noch haben können, haben es schwer, denn jedesmal, wenn es nicht geklappt, wird man enttäuscht. Jeden Monat eigentlich.
Ich selbst falle nicht in ein Loch, wenn ich meine Periode bekomme. Für mich ist es sonnenklar, daß sie kommt, bei uns geht gar nix auf normalem Weg - keine Chance.
Dir gehts heute gut mit einem Kind, das finde ich schön! Zähle doch mal ein paar Vorteile für ein Einzelkind und deine Gedanken dazu auf, wenn du magst!
Das würden vielleicht mehrere interessieren.



Ich grüße euch alle ganz lieb!
M.

[Knuddel1707]

Da es bei den meisten im nahen Umfeld wenig bis keine Menschen gibt, bei denen das Kinderkriegen schwierig ist ( denke ich zumindest ),

Ich glaub da täuscht man sich total

Ich dacht auch immer ich bin hier weit und breit ALLEIN mit meinen Sorgen.
Aber wenn man auch mal "offen" damit umgeht merkt man das es eben doch nicht nur einen trifft. Mittlerweile weiß ich das wohl noch mind. 4 aus unserem Ort die Probleme haben/hatten (sie haben mittlerweile alle Kinder, wieviel keine bekommen haben weiß ich nicht)
Eine hat eine Tochter (mittlerweile zwei, wie die zweite entstanden ist weiß ich nicht) bei der älteren hatten sie KB gemacht und dann abgeschlossen weil sie auch noch Mukoviszidose hat.
Die eine hat mal auf dem Spielplatz erzählt das es mit Nr. 2 nicht beklappt hat und ihnen gesagt wurde nur mit KB, das wollten sie aber nicht. Mittlerweile haben sie 4 Kinder.
Dann weiß ich von jemand wo sie wohl "Probleme" hatte. Ca. 5 Jahren nach der Hochzeit kam dann Nr. 1 zur Welt. Da hat er nur gesagt es gibt keins mehr das "können sie sich nicht leisten". 4 Jahre später kam dann das zweite.
Und dann hab ich noch welche aus unserem Ort in der Kiwu getroffen (damals hatten sie ein Kind) mittlerweile haben sie noch zweieiige Zwillinge bekommen. Da kann man sich wohl auch denken wie sie entstanden sind.

[looney]

Hallo! Ich war längere Zeit nicht mehr in diesem Forum aktiv. Früher zu meiner Kiwu Zeit war es meine wichtigste Anlaufstelle. Habe jetzt beim Stöbern diesen Thread hier entdeckt und fühle mich irgendwie angesprochen. Woanders kann und brauche ich mit meinem Wunsch nämlich nicht ankommen...

In Kurzfassung: meine große Tochter (2,5 Jahre) entstand bei der 4. ICSI. Bereits wärend der Schwangerschaft stand für mich fest auf jeden Fall noch eín 2. Kind haben zu wollen. Mein Mann war da schon sehr am zweifeln. Aber da wir noch Kryos haben war es für ihn ok diese irgendwann zu holen.

Na ja, es kam dann alles ganz anders. Kurz nach dem 1. Geburtstag unserer Tochter wurde ich einfach so schwanger, unser Überrachungsei. Sie ist jetzt 8 Monate alt.

Eigentlich war ich lange fest davon überzeugt mit 2 Kindern voll und ganz zufrieden und ausgelastet zu sein. Habe sogar kurze Zeit daran gedacht mich sterilisieren zu lassen sollte es einen Kaiserschnitt geben.

Aber in der letzten Zeit merke ich immer mehr da wäre noch Platz für ein 3. Kind.
Vernunftsgründe sprechen alle dagegen, am lautesten vorallem mein Mann. Und wenn müssten wir eh auf noch ein "Wunder" hoffen da für mich weitere Kiwu Behandlungen nicht mehr in Frage kommen. Für ein 2. Kind wäre ich diesen Weg nochmal gegangen aber nicht mehr für ein 3.

Auf ein 2. Wunder brauche ich dank Verhütung dieses mal nicht zu warten. Sieht also momentan richtig aussichtslos aus. Zum Glück bedrückt mich dieser Gedank bisher noch nicht. Ich hoffe es wird auch nicht dazu kommen. Bin ja dankbar mit dem und betrachte meinen Kiwu selber noch als "Luxusproblemchen".

Das also in Kürze zu meiner Situation. Wünsch euch einen schönen Sonntag!