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Bei ICSI ein höheres Herzinfarktrisiko für das Kind

Verfasst: 21 Sep 2012 12:18
von RA Wagner
Nach einer Untersuchung der Universität Adelaid in Australien ist bei der Durchführung einer ICSI ein höheres Risiko für Gesundheitsschäden gegeben als bei Kinder, die auf natürlichem Weg gezeugt werden. Ursache dafür seien sowohl die künstliche Befruchtung als auch die Unfruchtbarkeit der Eltern. Dabei komme es aber auch auf die spezielle Befruchtungsmethode an.

Bei einer gewöhnlichen In-Vitro-Fertilisation (IVF) treten im Vergleich zur natürlichen Fortpflanzung keine signifikant unterschiedlichen Gesundheitsrisiken für die Kinder auf.

Hingegen soll bei der Intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI) ein erhöhtes Herzinfarktrisiko gegeben sein. Zehn Prozent der auf diese Weise gezeugten Babys kommen danach mit Beeinträchtigungen zur Welt. Bei natürlicher Empfängnis liegt die Rate bei sechs Prozent.

Quelle: http://www.3sat.de/page/?source=/nano/m ... index.html

Verfasst: 21 Sep 2012 13:23
von gruenegurke
6 vs 10%... so gross finde ich das nicht.

Denke hat auch damit zu tun, dass die frauen arg viel einnehmen, manchmal zuviel um ein Kind zu bekommen. :(

Verfasst: 21 Sep 2012 21:03
von Ilo86
kann mir auch vorstellen das es mit dem alter der eltern zu tun hat oder mit übergewicht der eltern bzw der Mutter oder eben wirklcih die medis.

Aber danke für die Info, ist ja immer wieder spannend sowas zu erfahren

Verfasst: 24 Sep 2012 09:41
von JBB
Erschreckend!

Soll ich mit meinen beiden ICSI Kindern nun zum Kardiologen?

Was in dem Bericht leider nicht gesagt wurde: Kann man beim positiven Befund frühzeitig etwas dagegen unternehmen? Ich meine natürlich zusätzlich zu einer gesunden Lebensweise...

Verfasst: 24 Sep 2012 16:01
von Eisbärfrau
Also ich weiß nicht... nehme das jetzt nicht als Anlass, mir deswegen Sorgen zu machen.
Der Abstand 6% zu 10% ist zum Einen wirklich nicht groß, und zum Anderen muss man dann wohl auch genau betrachten, was die Voraussetzungen der jeweiligen Paare waren (Alter, Grund für die ICSI) und wie und ob diese sich nicht auch über den Untersuchungszeitraum verändert haben (heute diagnostiziert man ja eher und die Paare sind schon jünger, denke ich mal).

Ich finde auch den untersuchten Zeitraum nicht so wirklich aussagekräftig, so alt sind die ersten untersuchten Kinder ja noch nicht... und ein höheres Risiko für irgendetwas hat wohl jeder Mensch.

Flaschenkinder haben ja auch ein höheres Risiko für dies und jenes, und Stadtkinder, und Landkinder, und Kinder alter und junger Eltern und und und ;-)

Aber Danke für den Hinweis, interessant ist sowas allemal!

Verfasst: 24 Sep 2012 19:02
von Liebesperlenstrauch
Auch von mir danke für den Hinweis, allerdings finde ich auch die 4% Unterschied nicht relevant genug, mich mit mit meinem unerfüllten Kinderwunsch abzufinden.

So viele Kinder werden natürlich gezeugt aber ungewollt geboren und/oder anschließend nicht geliebt und Schlimmeres...

Und immerhin kommt das Retorten-Kind zu 90% gesund auf die Welt. Ich denke da positiv!

Verfasst: 24 Sep 2012 19:22
von Lucy7
Vielen Dank für die Info

Aber ich denke, dass kann man gar nicht so sagen.

Man muss auch mal überlegen:

Die meisten ICSI Paare sind keine 20 mehr - da die meisten ja schon jahrelanges
probieren hinter sich haben.
Also nervlich vielleicht auch schon angeschlagen, dann die ganzen Behandlungen - kostet
ja ´soooo viel Nerven - auch privat - das muss eine Beziehung mal aushalten.
und wenn es dann endlich geklappt hat, haben ICSI Paare sicher noch mehr
Angst um das Ungeborene als andere.

Und das überträgt sich ja auch aufs Kind.

Ich will nur damit sagen, dass wir ICSI Frauen eine Schwangerschaft nie so geniessen können,
als manche Frau die einfach eine Entscheidung getroffen hat - nämlich eine Familie zu Gründen und im nächsten Monat ist das Wunschkind schon unterwegs.

Und das das seelische, nervliche und auch körperliche Wohlbefinden der Mama wichtig ist für das Ungeborenen wissen wir ja alle.

Ich hoffe, ich habe das halbwegs verständlich rübergebracht.

Liebe Grüße
Lucy

Verfasst: 26 Sep 2012 22:40
von rebella67
He, das ist EINE Studie von vielen. Und dazu noch ein Bericht von einem Fernsehsender, nicht die Original-Studie.

Es ist gerade bei solchen Infos immer empfehlenswert, die Original-Studie genau anzusehen. Da kann man dann zum Beispiel sehen, wie hoch die Zahl der Untersuchten überhaupt war, wie der Vergleich bei verschiedenen Alters- und Risikogruppen der Eltern aussieht, .... usw.

Bei ICSY ein höheres Herzinfarktrisiko für das Kind

Verfasst: 27 Sep 2012 09:07
von Gelöschter Benutzer 31765
Unser Sohn ist 4 Monate alt. Entstand durch ICSY. Kam sehr klein und mit geringen Geburtsgewicht auf die Welt, da ich eine Plazentainsuffizienz hatte.Ist laut bisherigen Untersuchungen gesund, hat Gewicht schnell aufgeholt und wächst wie ein Weltmeister.....
Nun, habe ich leider diesen Bericht gelesen. Leider. Mach mir nun Sorgen ohne Ende, die ich, wie bestimmt viele andere, schon die ganze SS über gemacht habe, da ich schon mehrere Aborte hatte.....Denke nun, was ist, wenn etwas übersehen wurde und er war auf Grund eines Herzfehlers bei Geburt so klein.....
Und jetzt??? Bisherige U`s waren alle ok. Nächste ist in einem guten Monat.
Bin ja froh, dass Rebella noch etwas dazu beigetragen hat. Aber die Angst/ Sorge bleibt trotzdem. Wie geht ihr damit nun um?

Rira

Verfasst: 27 Sep 2012 18:24
von RA Wagner
Auch unser Kind war ein Ergebnis einer ICSI-Behandlung und es ist zum Glück gesund und munter. Man sollte das Ergebnis der Studie auch nicht überbewerten. Ich denke aber, dass man ein mögliches Risiko erkennen muss. Ich würde mir wünschen, dass man – wenn sich das Ergebnis der Studie bestätigen sollte – die Risiken für die Kinder genauer eingrenzen kann, so dass dann die Medizin hier vorbeugend eingreifen kann.

Zur Studie selber: Es ist natürlich richtig, dass man diese kritisch hinterfragen sollte. Nach der Studie sind die möglichen Fehlbildungen auf die ICSI-Behandlung zurückzuführen. Mögliche Faktoren wie Stress, Medikamente, etc., gelten für die IVF (bei der es keine erhöhten Risiken geben soll) genauso wie bei der ICSI (bei der das Risiko erhöht sein soll). Nach der Studie muss somit die ICSI das zusätzliche Risiko auslösen. Ein etwas genaueren Artikel über die Studie kann man auch unter aerzteblatt.de nachlesen: http://www.aerzteblatt.de/archiv/126151 ... lbildungen Abweichend von dem ersten Artikel ist hier beschrieben, dass in dieser Studie auch weitere Fehlbildungen (nicht nur am Herzen) gezählt wurden, wie z.B. auch die Zerebralparese, angeborene Stoffwechselstörungen und hämatologische Erkrankungen.